Vorfahrt "genommen" und fast rein gefahren?

6 Antworten

Immer wieder spannend, dass hier keine Gedanken kommen wie "hätte ich eine andere rote Ampel übersehen, wäre mir vielleicht jemand mit 50 km/h in die Fahrertür gefahren und ich läge jetzt auf der Intensivstation" oder "shit, ich hätte fast ein paar Leute ins Krankenhaus geschickt".

Nö, eine Anzeige und zwei Jahre Probezeit sind offenbar das schlimmste, was passieren kann wenn Verkehrsregeln missachtet werden...

Um auf deine Frage zu antworten: Dashcam-Aufnahmen sind rechtlich zweifelhaft, sind eigentlich ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Sprich, es muss erstmal richterlich entschieden werden dass diese Aufnahmen überhaupt als Beweismittel zugelassen werden. Dafür muss es ein Verfahren geben, und dieses wird nicht eröffnet, wenn nichts passiert ist, Aussage gegen Aussage steht und es nur ein Beweismittel gibt, das vielleicht zugelassen wird.

Außerdem begegnen einem leider sehr viele Deppen auf der Straße. Es ginge extrem viel Lebenszeit verloren, wenn man da jedes mal zur Polizei rennen würde.

Sprich: Das passiert im Grunde nicht.

FragenderGoblin 
Fragesteller
 29.03.2024, 18:47

Ich sehe das so: Menschen sind Fehleranfällig. Mir ist auch schon hier und da fast jemand rein gefahren. Am Ende des Tages muss jeder verstehen, dass er bereit ist zu sterben, wenn er sich in ein Auto setzt und am Verkehr teilnimmt.

Dass es auch gesundheitliche Konsequenzen hätte haben können habe ich nicht herausgestellt, weil das denke ich absolut offensichtlich ist.

Die Frage zu stellen "was wäre passiert wenn" macht ja in dem Fall nicht viel Sinn. Natürlich hätten mir die Menschen leid getan, aber es ist schlussendlich nichts passiert.

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RedPanther  29.03.2024, 19:12
@FragenderGoblin
Am Ende des Tages muss jeder verstehen, dass er bereit ist zu sterben, wenn er sich in ein Auto setzt und am Verkehr teilnimmt.

Naja, sich eines Risikos bewusst zu sein und es willentlich einzugehen, sind nochmal zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Ich glaube, niemand denkt darüber nach, dass er sterben könnte, wenn er sich ins Auto setzt.

Dass es auch gesundheitliche Konsequenzen hätte haben können habe ich nicht herausgestellt, weil das denke ich absolut offensichtlich ist.

Ist es eben nicht. Man liest allein hier auf GF reihenweise Kommentare wie "was soll schon passieren" oder "die Vorschrift gibts nur, damit die was abkassieren können". Und da gehts teilweise darum, als Fahranfänger mit 270 km/h über die Autobahn zu ballern.

Die Frage zu stellen "was wäre passiert wenn" macht ja in dem Fall nicht viel Sinn.

Doch, du solltest dringend darüber nachdenken. Das hilft dir, das Fahren nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und dich mehr darauf zu konzentrieren, anständig zu fahren.

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Hi, zunächst einmal würde ich Dir raten, künftig viel vorsichtiger zu sein. Seh die von Dir beschriebenen kritischen Situationen als Warnschüsse. Vielleicht hast Du anderenfalls mal nicht so viel Glück.

Wegen einer Anzeige kann ich Dich aber beruhigen. Der gefährdete hätte schlechte Chancen, denn es stünde Aussage gegen Aussage.

Die Bilder der Dashcam könnte er dafür nicht verwenden. Die sind erlaubt, wenn man einen Verkehrsunfall aufklären kann, wo man selbst geschädigt wurde. Oder damit man seine Unschuld beweisen kann, wenn man verdächtigt wird.

Zum anschwärzen anderer sind die aber nicht erlaubt, in dem Fall würde der Datenschutz schwerer wiegen.

Wenn man jeden anzeigen würde, der sich im Verkehr falsch verhält oder sogar nur rücksichtslose Fahrer, hätte man viel zu tun. Da wird nix kommen.

Nach 16 Monaten ist man kein Anfänger mehr, außer man fährt sehr selten. Da hat man nicht alle paar Monate eine brenzlige Situation, die man auch noch selbst verursacht hat. Da sollte man auch gelernt haben, was man nicht tut. Z.B. deutet man nicht leichtfertig das Verhalten anderer. Langsamfahren kann viele Ursachen haben, auch unübersichtliche Verzehrszeichen, die der Fahrer mühsam entziffern muss. Danach fährt er dann zügig weiter und hat sich gar nicht gesehen.

Und natürlich muss man immer aufmerksam sein. Du schreibst 2 mal von "unachtsam" bzw. "ablenken lassen. Man hat immer den Blick auf die Straße zu richten oder die Spiegel. Seitenblicke müssen sich auf einen Augenblick beschränken. Z.B. kannst du kurz einen Blick auf das Radio werfen, um den Lautstärkeregler zu lokalisieren. Aber finden und bedienen tust du ihn dann blind. Handy etc. geht gar nicht. Unterhaltungen sind erlaubt, aber wenn dann nicht in unübersichtlichen Situationen ein "Moment" oder "Warte" von dir kommt, nimmst du den Verkehr nicht ernst genug.

Natürlich macht jeder Mensch Fehler, nur sollte man die bekannte Fehlerquellen minimieren. Dein nächster Fehler kann Leben koste, dass muss dir klar sein. Da hört es sich schon merkwürdig an, wenn dein größtes Problem die Verlängerung der Probezeit zu sein scheint.

Ganz offensichtlich musst du dich stärker auf den Verkehr konzentrieren. Immer defensiv, immer zurückhaltend immer vorsichtig fahren

Mir hat es zu Anfang geholfen, dass ich prinzipiell das Radio aus hatte und die Scheiben runter gedreht hab. Dadurch habe ich ein paar mehr Informationen bekommen und konnte entsprechend besser reagieren

Deine Sorge sollte eher sein, dass Dir sowas in Zukunft nicht mehr passiert. Ich habe in meinen 40 Jahren Führerschein auch schon MAL ne rote Ampel überfahren, passiert halt MAL, aber nicht schon in den ersten 16 Monaten.