Deutschland hängt ja nicht in einem luftleeren Raum.
Sondern es gibt andere Länder, mit denen man außenpolitische Verbindungen pflegen möchte. Das ist wirtschaftlich wichtig, gerade wenn man so zentral liegt und von einer großen Anzahl Länderun umgeben ist und auch wirtschaftlich abhängt, wie Deutschland.
Unter Freunden gibt es eher mal bilaterale Abkommen oder auch große zollfreie Wirtschaftsräume als unter Fremden, die nichts miteinander zu tun haben wollen.
Gute außenpolitische Beziehungen werden auch dadurch gepflegt, dass man einander glaubhaft versichert, sich im Konfliktfall gegenseitig zu unterstützen, statt einander im Regen hängen zu lassen. Wozu bräuchte man denn Freunde, wenn die eh nicht helfen wenn's mal brennt?
Deshalb schließt man Verteidigungsbündnisse oder Beistandspakte ab. Und geht dann tatsächlich auch mal mit anderen Ländern zusammen in den Einsatz, wenn die darum bitten. Um der freundschaftlichen Beziehung zwischen den Staaten willen. Überlege dir, wie schief die USA die deutschen Außenpolitiker angeschaut haben, als diese sagten dass sie 2003 nicht mit in den Irak einmarschieren werden: Das war ganz offen die Frage, ob man eigentlich Freund oder Gegner ist. Auch das Engagement der Bundeswehr in Mali: Pflege der deutsch-französischen Freundschaft. Die Rückversicherung an Balten und Polen, dass sie im Fall eines russischen Angriffs das wirtschaftsstärkste europäische Land hinter sich wissen, das zur Hilfe kommt: Außenpolitisches Kapital!
Das funktioniert alles nicht, wenn man überhaupt nicht die Möglichkeit hat, militärisch zu helfen. Warum sollten die Polen den Wunsch nach freundschaftlichen Beziehungen mit Deutschland haben, wenn sie genau wissen dass diese Freundschaft im Fall eines Krieges mit Russland keinen Pfifferling wert ist, weil Deutschland nichts hat womit es helfen könnte?