es wird ja momentan momentan weider heiß diskutiert, wem jetzt die Straßen gehören Rad oder Auto.
Nö, wirds nicht. Die Straßen sind für Fahrzeuge da und fertig.
Autofahrer diskutieren ja auch nicht mit LKW-Fahrern, Busfahrern, Traktorfahrern, Rollerfahrern und Kutschenfahrern, dass die Straße nur ihnen gehört und die anderen sich gefälligst was anderes suchen müssen. Sondern das sind alles Fahrzeuge und genau für diese wurden die Straßen gebaut.
Welchen Komprimissvorschlag habt ihr, damit es keinen Streit zwischen beiden Parteien mehr gibt?
Ich finde, es kann dem Gesetzgeber scheißegal sein, ob es da ein paar Wichtigtuer gibt, die glauben dass die Straße ihr Privateigentum sei und ein Problem damit haben, dass dort auch andere herumfahren. Es darf ja jeder seine Meinung haben.
Wenn, dann würde ich mir spürbarere Konsequenzen wünschen, wenn was passiert. Dass z.B. Überholverstöße auch tatsächlich geahndet wird, statt dass die Polizei einem Radfahrer, der knapp überholt wurde und dies anzeigt, sagt dass doch nichts passiert ist und damit doch alles gut ist. Ich könnte mir dabei auch vorstellen, Dashcam-Videos grundsätzlich als Beweismittel zuzulassen.
Spürbare Konsequenzen heißt für mich auch, und zwar nicht nur im Bezug auf den Konflikt zwischen Radfahrern und motorisierten Verkehrsteilnehmern: Wer einen Unfall mit Personenschaden verursacht, sollte den Führerschein verlieren. Zehn Jahre Führerscheinsperre für jene, die schwere Verletzungen verursachen und lebenslängliche Führerscheinsperre für jeden, der einen Unfall mit Todesursache verursacht. Damit werden jene, die nicht die nötige Vorsicht walten lassen, aus dem Straßenverkehr aussortiert und andere kommen hoffentlich ins Grübeln, ob das Behalten des Führerscheins es vielleicht doch wert sein könnte, dran zu denken dass man nicht allein auf der Welt ist.
Fahrräder brauchen Kennzeichen.
Nun, Autos haben bereits Kennzeichen. Und doch scheint die Identifizierbarkeit keinen nennenswerten Abschreckungseffekt auf die Autofahrer zu haben. Sondern ich habe den Eindruck, dass immer mehr einfach frei Schnauze fahren, als wäre die StVO eine freundliche Empfehlung für Touristen.
Ich sehe absolut keinen Anlass zu der Annahme, dass es bei Radfahrern anders wäre. Sondern dann hätten sie halt Kennzeichen, sie wären theoretisch identifizierbar, und in der Praxis juckt es halt doch keinen. Und da kommen wir halt auf kein akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis.
In allen Orten wo es keine Radwege gibt, gilt Innerorts 30kmh und außerorts 70kmh.
Öhm, nur so: Dass es keinen Radweg gibt, ist der Regelfall. Gerade bei Landstraßen. Und üblicherweise begegnet man dort auch mal 50 km am Stück keinem einzigen Radfahrer. Ich finde es nicht gerechtfertigt, so eine drastische Temporeduktion einzuführen, nur weil man vielleicht, irgendwann im Lauf der Woche, auch mal einem Radfahrer begegnen könnte.
Weitere eigene Erfahrung: Ich werde, wenn ich mit dem Fahrrad durch 30er Bereiche Fahre, ständig überholt. Wobei ich selbst schon 30-35 km/h auf dem Tacho habe. Es scheinen Autofahrer ganz unabhängig von Geschwindigkeiten und Sinnhaftigkeit eine Gesetzmäßigkeit zu empfinden, dass Radfahrer zwingend zu überholen seien. Also frage ich mich, was denn ein generelles 30 km/h-Limit innerorts bringen soll... am Überholen wird es nichts ändern.
Zudem muss jedes Fahrrad und Auto am Lenkrad bzw Seitenspiegel automatische Abstanderkennungausgestattet sein, welcher den gesetzlichen Abstand überwacht.
Erstens: Wer bezahlt das? Gerade auch bei Bestandsfahrzeugen?
Nur so, die allermeisten privaten Autobesitzer kaufen Gebrauchtwagen. Und auch unter Radfahrern gibt es eine große Anzahl, die keine 100 € für die Beschaffung ihres 20 Jahre alten Drahtesels ausgeben und denen selbst 15 € für neue Bremsbeläge schon zu teuer sind. Sponserst du einigen Millionen Fahrzeugbesitzern die Abstandserkennungsnachrüsung?
Zweitens: So ein System könnte ja den Abstand nur dann messen, wenn der Autofahrer schon neben dem Radfahrer ist. Da ist das Kind schon in den Brunnen gefallen; der Autofahrer hat bereits sein Überholmanöver eingeleitet, an einer vielleicht unübersichtlichen Stelle und wenn jetzt plötzlich & unerwartet Gegenverkehr kommt, wird er nach rechts ziehen. Ob er schon am Radfahrer vorbei ist oder nicht. Wenn wir viele Milliarden für irgendwelche technischen Lösungen ausgeben, würde ich doch wohl verlangen dass diese dann auch in der Lage sind, gefährliche Überholmanöver von vornherein zu verhindern.
Bitte bedenkt, es geht hier wirklich nicht um entweder oder, sonderm um Vorschläge die man auch realistisch umsetzen kann.
Gerade was die Nachrüstung deines Abstandssensors an Bestandsfahrzeuge angeht, habe ich arge Zweifel an der realistischen Umsetzbarkeit.