An die Katholiken: Glaubt Ihr an den vollständigen Ablass all Eurer Sündenstrafen, wenn Ihr Euch gleich live den Segen "Urbi et Orbi" anschaut?
Aller Voraussicht nach wird Papst Franziskus heute um 12 Uhr persönlich den Segen "Urbi et Orbi" erteilen. Dieser wird von Vaticannews auch live im Internet übertragen, sowie von mehreren TV-Sendern im Fernsehen und im Livestream.
Papst Franziskus erteilt Segen "Urbi et Orbi" von der Loggia des Petersdomes.
Mit dem Segen Urbi et orbi ist nach katholischer Lehre allen, die ihn hören oder sehen und des guten Willens sind, unter den gewöhnlichen Bedingungen ein vollkommener Ablass ihrer Sündenstrafen gewährt. War früher für diesen Empfang die physische Anwesenheit des Empfängers auf dem Platz bzw. in Sichtweite des Spenders notwendig, so kann nach dem auch vorher schon vorhandenen umfassenden Verständnis (orbi) der Segen seit 1967 auch über Radio, seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 auch über das Internet gültig empfangen werden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Urbi_et_orbi
- Glaubt Ihr daran als Katholiken? Ist es wirklich so einfach?
- Erspart das Verfolgen der Livesendung die Beichte?
12 Antworten
Unterscheide zwischen Sünde und Sündenstrafe!
Die schwere Sünde wird nur durch die Beichte oder durch die vollkommene Reue verziehen (ggf. noch durch das Sterbesakrament, weiß es nicht genau). Die lässliche Sünde wird daneben noch im Rahmen anderer Sakramente erlassen.
Bei Urbi et Orbi geht es nur um die Sündenstrafe, also um die besonderen nachteiligen Folgen, welche die Sünde auf das (ewige) Leben haben kann. Dieser Ablass von den Sündenstrafen gibt es vielfach und bedeutet mehr ein Entgegenwirken gegen den Schaden, den die Sünde anrichtet. Der Segen (bene-dicere - gutes sagen soll der Sünde entgegen wirken. Daher kommt das. Hat nichts mit dem Sünden-Vergeben zu tun.
Ja. Aber nur unter diesen Bedingungen. Genau lesen, die haben es in sich, und sind nicht leicht, der letzte Satz. Die Beichte ist Pflicht.

Ich bin vor eineinhalb Monaten wieder eigentreten. Wurde mit 22 als erwachsener getauft. Bin Jahre später ausgetreten, war 10 Jahre buddhistischer Laie (auch ehrenamtlich tätig) und bin jetzt wieder zum Christentum (für mich gibts da nur die katholische Kirche).
Ich geh jetzt natürlich wieder viel in die Kirche, also mehrfach die Woche. So oft ich halt kann. Gestern war ich bei der Osternachtsmesse (die war von 23-4 Uhr). Ein Moment in der Liturgie war, dass alle anwesenden sich die Hand gegeben haben und gesagt haben "Er ist wirklich auferstanden! Halleluja!". Ein Mönch ist zu mir gekommen und hat mir dabei die Hand gegeben und mich angeschaut, als hätte er es gerade gesehen bzw. erlebt.
Für mich war das aber eigentlich so wie der Friedensgruß. Ich habe das Gefühl, ich besitze überhaupt keinen Glauben. Auch wenn ich das apostolische Glaubensbekenntnis aufsage, möchte ich eigentlich nicht darauf angesprochen werden, ob ich das überhaupt glaube.
Zu deiner Frage, also bei dem Punkt steige ich in punkto Glauben eigentlich aus, weil für mich eher die Frage ist, ob ich überhaupt an Sünden glaube oder an die Vergebung von Sünden.
Eine ganz wesentliche Frage ist wohl "Glaubt man an Wunder?".
Ich gehe eigentlich fas jeden Tag in die Messe. Aber ich habe das Gefühl, ich gehe eigentlich nur hin, weil ich die Messe sehr schön finde und weil ich meine Beziehung zu Gott kultivieren will und ich bin Christ, weil mich der Aspekt der Nächstenliebe anspricht. In unserem Nächsten begegnet uns Jesus. Wenn du Jesus nahe sein willst, kümmere dich um deinen Nächsten, sei ein sozialer Mensch.
Jesus stellt schon eine Ausnahmeerscheinung da, wenn man sich die abrahamitischen Religionen anschaut.
Aber ich habe das Gefühl, ich gehe eigentlich nur hin, weil ich die Messe sehr schön finde und weil ich meine Beziehung zu Gott kultivieren will und ich bin Christ, weil mich der Aspekt der Nächstenliebe anspricht. In unserem Nächsten begegnet uns Jesus. Wenn du Jesus nahe sein willst, kümmere dich um deinen Nächsten, sei ein sozialer Mensch.
Das drückt es wunderbar aus, das Konzept von Jesus ist wirklich einzigartig.
Ich glaube auch, dass man Gott im Gebet nahe sein kann und dass man eine Beziehung zu Gott kultivieren kann. Und das Gott uns in unserem nächsten begegnet.
Dann bist du ja bei einem Stammtisch genau so gut aufgehoben.
Gelaber und Rechthaberei.
Sorry, ich weiß jetzt nicht genau was du damit meinst, der Beitrag ist ja schon alt von mir ... Musst schon genauer werden.
Die Beichte soll den Zweck haben, daß einem die Sünden vergeben werden. Der Beichtvater spricht eine Busse aus und wenn diese vollzogen ist, sind einem die Sünden vergeben, so heisst es. Wenn dem nicht so wäre, wäre die Beichte im Grunde sinnlos.
Früher waren die Beichtstühle zu gewissen Zeiten besetzt. Heute sind diese leer. Während einer Messe werden den Besuchern die Sünden vergeben, so heisst es..
Menschen, .z. B. Kranke die bettlägerig sind solche die nicht laufen können, auf welche Weise denen die Sünden vergeben werden, weiss ich nicht., es sei denn ein Priester nimmt denen die Beichte ab. Aber welche Sünden sollen diese Menschen überhaupt begehen ?
Wenn durch die Beichte oder auf andere Art und Weise die Sünden vergeben werden, dann ist man doch frei von Schuld. Es gibt also nichts, wofür man sich dann noch. zu verantworten hätte..
Sterbenden wird die sog. letzte Ölung gegeben und wenn noch möglich, die Beichte abgenommen. Ihm sind dann alle Sünden ergeben.
Nun die Frage, für was sollte sich so ein Menschlich vor Gott zu verantworten haben, wenn ihm alle Sünden vergeben sind ?..
"Früher waren die Beichtstühle zu gewissen Zeiten besetzt. Heute sind diese leer. Während einer Messe werden den Besuchern die Sünden vergeben, so heisst es.."
Das ist auch heute noch so. Und es ist nicht so, dass Besuchern während der Messe die Sünden vergeben werden. Wer die Eucharistie empfängt und davor eine Todsünde begangen hat, ohne diese zu beichten, begeht ein Sakrileg.
Es gibt heute genauso wie damals Beichtstühle und man sollte regelmäßig Beichten. Die Zeiten wann die Beichtstühle besetzt sind, sind auch bekannt.
Das ist reinster Bullshit! Kein anderes Wesen - auch nicht Gott - kann einem die Sünden erlassen. Nur selbst kann man dies, indem man diesen bewusst wird, sie bereinigt und auflöst...
Wir waren es selbst, die Sünden erschaffen haben; und so sind auch wir selbst verantwortlich, diese aufzulösen...
Gruß Fantho
Erspart das Verfolgen der Livesendung die Beichte?
Nein! Es geht bei dem Segen zu Weihnachten und Ostern nicht um die Sündenvergebung, sondern um den Ablass der Sündenstrafen, also die Konsequenzen, die man aufgrund der Sünden zu erwarten hat. Beichten, also Bekennen und Bereuen muss man nach wie vor.
Glaubt Ihr daran als Katholiken? Ist es wirklich so einfach?
So ist es offizielle Lehre der Kirche, warum daran zweifeln?
Die Tatsache einer wichtigen und relevanten Differenz ,die die meisten Leute einfach nicht anerkennen wollen.
Jesaja 53,5. "Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt".
Ja und ?
Was du hier bringst ist der Katholischen Kirche auch schon seit 2000 Jahren bekannt ,von ihr hast du doch die Bibel erst bekommen.
Dankeschön für Deine tolle, interessante und ehrliche Antwort.
Ich wünsche Dir gesegnete und frohe Ostern.
P.S. Wenn ich das apostolische Glaubensbekenntnis aufsage habe ich auch bei zwei Passagen ein seltsames Gefühl. Mit der Dreifaltigkeit und dem Leben nach dem Tod habe ich intellektuell noch nicht abgeschlossen.
Was ich hingegen weiß ist dass wir Gott erleben können, dass er Vergebung und Liebe ist, gleichzeitig auch groß, mächtig und Ehrfurcht gebietend. Aber ich habe auch Gottvater erlebt und nicht Jesus.
Ich habe hingegen überhaupt keine Zweifel daran, dass ER der Schöpfer der Welt ist.
Aber ob ich so wichtig bin nach dem Tod weiterzuleben, darüber habe ich nichts erfahren.