Warum glauben US-Christen, dass Trump gesandte Gottes sei?
6 Antworten
Das ist eines der großen Rätsel der Geschichte. Wahrscheinlich kommen zu viele ungünstige Faktoren zusammen:
- Bildungsmangel
- prinzipielles Misstrauen gegen den Staat und seine Institutionen
- religiöse Verblendung
Es ist wohl ein ähnliches Phänomen wie bei Putin, der auch als Retter des christlichen Abendlandes gefeiert wird, obwohl er Hunderttausende von Toten zu verantworten hat und ein Kriegsverbrecher ist.
Viele Amerikaner wissen übrigens, dass Trump ein Idiot ist, und wählen ihn trotzdem.
das ist nur dann ein Rätsel, wenn man das Christentum für eine Liebe-Freude-Eierkuchen-Religion hält. Was sie nachweislich nicht ist.
Wie Deschner schon sagte:
Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte.
Weil die nicht ganz rundlaufen.
Das sind sektenähnliche Strukturen.

"Solltet ihr am vierundzwanzigsten Tag einen großen Mann aus dem fernen Westen kommen sehen, so folgt ihm, denn er ist derjenige, der von Gott gesandt wurde und einer der Könige ist. Sein Kennzeichen sind goldene Haare. Er wird euch Erlösung bringen."
Diese bibeltreuen Christen vergleichen Trump mit dem Perserkönig Kyros, der die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft befreite, obwohl er selbst ein persischer Herrscher war, der nicht an den Gott Israels glaubte.
Laut 2. Chronik 36,22f und Esra 1,1-4 erweckt JHWH den Geist des Perserkönigs, damit dieser den Auftrag gibt, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen und die Verbannten Judäer aus Babylon nach Juda zurückkehren zu lassen.
Sie bezeichnen Trump als "imperfect vessel", also ein unvollkommenes Gefäß, das durchaus Fehler haben darf. Und von JHWH gelenkt wird.
Und Trump, weil er bzw die Republikanische Partei mehrheitlich gegen Abtreibung und LGBT sind.
Trump is a “modern-day Cyrus,” an ancient Persian king chosen by God to “navigate in chaos.”
Sie bezeichnen Trump als "imperfect vessel", also ein unvollkommenes Gefäß, das durchaus Fehler haben darf.
Ich glaube, an Sprüngen in der Schüssel herrscht bei Trump kein Mangel.
Warum glauben US-Christen, dass Trump gesandte Gottes sei?
Weiß ich nicht, denn es ist mir auch vollkommen unverständlich. Schon seine propagierten Standpunkte machen mehr als deutlich, dass christliche Werte wie etwa Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und so weiter ihn noch nicht einmal peripher tangieren. Und die Christen, die ich aus Amerika kenne, sehen ihn mit ziemlicher Sicherheit nicht als "Gesandten Gottes".
Und bevor Du Deinen Copy-Paste-Kommentar auch zu meiner Antwort schreibst, weise ich mal auf Matthäus 7,15-20 hin, denn seine Werke sind dahingehend mehr als deutlich.
Nun,
sein Name spricht Bände (Sach.9,10-14).
Orthodoxe kennen den "gerechten Krieg". Krieg kann also gerechtfertigt sein, wenn er gerecht ist.
Und gerecht ist er, wenn gegen das Böse gekämpft wird.
Patriarch Kyrill I. ist für den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine:
https://www.domradio.de/artikel/expertin-kritisiert-patriarch-kyrill-fuer-kriegsunterstuetzung
Als das Christentum im 4. Jahrhundert an staatliche Macht gekommen ist, wurde auch Krieg legitimiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliger_Krieg
ZB die »Orthodox Church in America« meint, dass Pazifismus ungeeignet zur Lösung aller Probleme ist. Krieg und Gewalt darf zwar nicht als optimales christliches Vorgehen gesehen werden, ist aber nun mal notwendig, um Schaden abzuwehren:
https://www.oca.org/questions/society/war-and-non-violence
das ist nur dann ein Rätsel, wenn man das Christentum für eine Liebe-Freude-Eierkuchen-Religion hält. Was sie nachweislich nicht ist.