Wann ist es sinnvoll ein Haustier zu erlösen/ zu euthanasieren?
Anlass meiner Diskussion-Frage ist eine FS von letztens, wo eine 13 Jahre alte Katze einen offenen Tumor hatte, der sich über die gesamte rechte Flanke zog und jeden Tag von der alten Katze beknabbert wurde. Der Tumor wurde bereits in den letzten 2 Jahren 2x operiert und die Katze war austherapiert, der jetzige Rezidiv bleibt unbehandelt.
Das Bild war immens verstörend und zeigte eine Katze mit einer offenen Wunde, die seit Monaten bestand.
- Ist es nicht eine Erlösung solch eine Katze die Gnade zu schenken es sanft und schmerzfrei gehen zu lassen?!
- Wann, wenn nicht mit solch infauster Diagnose und so schmerzhafter Lebensrealität, ohne Aussicht auf Heilung?!
15 Antworten
Wann ist es sinnvoll ein Haustier zu erlösen/ zu euthanasieren?
Wenn es Schmerzen aufgrund einer unheilbaren Krankheit hat.
Alex
Definitiv wenn sie leidet, egal ob sie Schmerzen hat oder stark eingeschränkt leben muss.
Ich kann verstehen, dass die Entscheidung das Tier gehen zu lassen extrem schwer fällt, das kenne ich leider nur zu gut... Aber es geht in erster Linie IMMER um das Wohl des Tieres! Wer sein Tier so leiden lässt ist einfach nur extrem egoistisch, das hat mit Tierliebe absolut nichts zu tun!
Ist absolut unverständlich, vielleicht war es einer der Tierärzte die mehr an ihre Kasse als an das Tier denken? Anders kann ich mir sowas nicht erklären.
Meine !6 Jahre alte Hündin hat ein dickes Lipom an der linken Vorderpfote, 3 Ta‘s meinte operabel, aber fraglich ob der Hund trotz starkem Berzen aus der Narkose kommt aber was noch mehr überlegt werden sollte, ob die Wunde jemals wieder zuwächst.
Zum letzten Ueitpunkt als wir, mein Lebensgeföhrte ist im Juni verstorben, beim Ta waren haben wir uns gemeinsam mit der Tierärztin entschlossen es nicht machen zu lassen. Sie hat keine Schmerzen, sie trabt immer noch beim normalen laufen, sie zeigt Interesse an ihrer Umwelt.
2020 hat man uns beim entfernen und dem einschicken eines Epolids mit Laborbericht bescheinigt, das sie angeblich Knochenkrebs hätte und unbehandelt innert 6-10 Monaten versterben wird, auch da haben wir lange überlegt ob wir sie einer Strahlenbehandlung unterziehen, diese wurde vom Ta angeraten.
Da sie da ja schon 12 war, haben wir uns auch da schon dagegen entschieden. anscheinend richtig, denn der Laborbericht wurde wohl von Laien erstellt, denn bei Knochenkrebs werden die Knochen porös und brechen schon ohne das der Hund sie groß belastet wie beim springen z.B. bis heute hatte sie nicht einen Bruch.
So lange ich sehe, das sie normal frisst, Interesse an ihrer Umwelt zeigt, normal läuft, lasse ich sie nicht einschläfern und ich merke wenn meine Hündin Schmerzen hat, denn dann hab ich eine 36 kg schweren Schosshund.
Klar liegt sie gerne bei mir auf der Couch oder auch im Bett aber bei Schmerzen liegt sie wirklich nicht neben mir, sondern versucht immer wieder sich auf meinen Schoß zu legen.
Das was Du da schilderst empfinde ich wirklich sehr schlimm und ich kann mir nicht vorstellen, das eine vermutlich auch große Wunde dieser Art keine Schmerzen verursacht. Demnach würde ich da, so schwer es mir eben auch fallen würde, das Tier erlösen.
Das Bild wurde von der Gutefrage-Redaktion dann recht schnell entfernt. Man sah wirklich eine Katze die die halbe Flanke rechts offen hatte. :-(
Du, mein tiefempfundenes Mitgefühl für deinen schmerzhaften Verlust deines Lebenspartners.
Gottlob, das dass Bild entfernt worden ist, ich hab es nicht gesehen, aber das muss ich auch nicht, würde das vermutlich mit ins Bett nehmen.
Dankeschön für Deine lieben Worte, aber ich habe echt mit meinem Leben abgeschlossen, lebe jetzt nur noch damit ich den Tieren das Leben nicht versaue, die können nun einmal nichts dafür!
Ich muss gestehen, dass ich dein "Überlebensmotto" nachempfinden kann. Ich war auch schon an solch einem Punkt, dass mich das Wohlergehen meiner Katzen mir meinen Kopf "über Wasser" hielt und mir einen Sinn im Leben gab.
Also wenn ich ehrlich bin gibt mir nichts mehr einen Sinn, ich mache das, weil ich weiß das meine Hündin das nicht überleben würde wenn ich sie weggeben würde und ich befürchte meine Katze wohl auch nicht.
Sie ist mir zugelaufen als mein Partner noch lebte und sie hat ne Zeit gebraucht bis sie sich hat von ihm anfassen lassen oder auch bis sie sich an meine Hündin gewöhnt hatte. Gut hinterher lag sie immer nur auf meinem Freund, nicht das ich eifersüchtig gewesen wäre 🤔, aber ich war eben die von der sie sich die ersten bestimmt 6 Mobate hat ausschließlich anfassen lassen.
Naja, man weiß nicht was sie durch hat, aber wem gibt man so ein Tier?
Ja und Th wäre keine Option.
Darf ich fragen was das bei Dir ausgelöst hat?
Es gibt einen Einschnitt in meinem Leben der mir peinlich und unangenehm ist, wo ich abhängig bin von dem Gutdünken eines Menschen, den ich noch einige Zeit ertragen muss. Ich spreche nicht von einem Partner, oder Arbeitskollegen. Was es genau ist möchte ich ungerne öffentlich im Netz sagen.
Jetzt, da ich mich Freunden anvertraut habe merke ich wie wundervoll und wichtig dieser Schritt war. Im Speziellen eine Freundin ist tiefbetroffen und wir können nun gemeinsam Lösungen finden. Sie beschützt mich und möchte Schaden von mir abwenden.
Dadurch habe ich wieder Antrieb und Kraft, da ich erleben darf, dass ich jemandem wichtig bin (außer meinen Katzen) und jemand Himmel und Hölle in Bewegung setzt und mir da raus zu helfen.
Ich wußte gar nicht, dass es so mitmenschlich zugeneigte Personen geben kann. Ich bin so jemandem noch nie begegnet.
Jetzt muss ich nicht mehr alles alleine tragen, sondern jemand trägt mit. Dadurch wurde es im tatsächlichen Sinn leichter.
Auch hatte ich am Weihnachtsmorgen diesen Jahres das erste Mal ein Telefongespräch mit einem Mitarbeiter der Telefonseelsorge. Es hat mich unglaublich viel Überwindung gekostet dort anzurufen. Es war ein wirklich hilfreiches und stärkendes Gespräch. Danach konnte ich auch essen, weil der Appetit wiederkam.
Spätestens ab Februar 2025 hat sich vieles beruhigt, ich habe wieder mehr Kontrolle über mein Leben und habe viele Lösungen umgesetzt, damit wieder Ruhe und Stabilität im meinem Leben herrscht.
Ja wir sind auch beide blöd, sowas alles öffentlich zu schreiben,wobei mir auch das mittlerweile schnurz ist 🙈
Schön das Du so eine Person gefunden hast, genau so eine hab ich gerade verloren und ja auch nur mein halbes Leben danach gesucht. Naja, es ist wie es ist, man kann es leider nicht ändern.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft, um Dich von dieser Person komplett zu lösen, falls das das Ziel sein wird/soll. ❤️
Ich danke dir von Herzen für unseren Dialog. :-*
Gerne, aber so sieht man das man, wenn auch nur virtuell, nicht ganz alleine ist mit manchen Sorgen!
Danke aber ebenso! ❤️
Oje, die arme Katze. Sicher man liebt sein Tier und man möchte am liebsten lange davon haben aber, wenn das Tier krank ist und offenbar auch leidet ihm aber nicht mehr zu helfen ist, sollte man es erlösen. Denn gerade wie in diesem Fall hat sie eine offne Wunde die nicht heilt und die Katze auch immer wieder drangeht. Und dadurch können sich noch Baktieren und Infektionen kommen, die für das arme Tier auch grausam ist. Man möchte doch sein Tier in guten Erinnerungen haben und nicht wie es in den letzten Tagen noh an der Wunde knabberte und sich eine Infektion einfing die letztendlich zu einem qualvollen Tod führte.
Ich könnte sowas nie mit meinem Gewissen vereinbaren mich aus egoistischen Gründen nicht von dem Tier zu trennen das schwer krank ist und darauf hoffen das man noch "lange" davon hat und es ja irgendwann von selbst passiert. Da sorge ich lieber dafür das es keine Schmerzen hat und friedlich einschläft und man weiß das es ihm/ihr nun besser geht.
Ich könnte sowas nie mit meinem Gewissen vereinbaren...
So ist es! Leute die ihr Tier weiter leiden lassen haben kein Gewissen.
Also in so einem Fall wie bei dir beschrieben, hätten wir die Katze auch erlöst.
Tendenziell bin ich immer der Ansicht dass ein Tier (unabhängig von der Rasse und Art) erlöst werden sollte wenn es so Krank/Verletzt ist, dass keine Heilungschancen bzw. Überlebenschancen mehr vorhanden sind.
Und zum anderen wenn das Tier Krankheitsbedingt/Altersbedingt keinerlei Lebensqualität mehr hat und nur noch vor sich hin wegitieren würde.
Unseren alten Hund haben wir anfang letzten Jahres einschläfern müssen, er war fast 16 hatte Vestibularsyndrom, Gelenkproblemel, Grauer Starr und wahrscheinlich zum schluss auch einen Schlaganfall gehabt. Erstere beiden Sachen ließen sich mit Medikamenten (Schmerzmittel bei den Gelenken, Karsivan50mg und Mittel gegen Übelkeit bei Rückfällen vom Vestibularsyndrom) jahrelang gut unter kontrolle halten und sein Grauer Starr hatte ihn auch nicht beeinträchtigt in der Lebensqualität , aber zum schluss hin war einfach keine Lebensqualität mehr da, hat kaum noch gefressen, wurde richtig dünn (zum schluss wog er 7,5 Kilo und sein Idealgewicht lag bei 12 Kilo) und es war auch keine Lebensfreude mehr da, dass hat man gemerkt. Theoretisch hätte man noch mit Medikamenten was versuchen können, aber er war fast 16 Jahre alt und die Lebensqualität war einfach richtung 0, man merkte einfach dass es ihm nicht mehr gut ging und dann haben wir auch einen Schlussstrich gezogen, denn in dem alter und dem Zustand wäre alles andere eher Zeit schinden gewesen, aber Besserung hätte es, wenn eh nur sehr wenig geben und in dem Zustand wäre dass wirklich nur leiden gewesen.
Chronische Erkrankungen oder dergleichen lassen sich zwar, wenns gut läuft lange Zeit im Zaum halten, aber dass ist eben wirklich vom Fall abhängig, unser alter Kater wurde wegen einem Magentumor auch eingeschläfert, weil der nicht mehr Operrierbar war und es ihm auch schon wirklich dreckig ging. Wurde leider zu spät bemerkt, aber er wurde auch immerhin gute 16 Jahre und für nen Freigänger hat er auch allerhand überlebt und mitgemacht und war zum Ende hin auch noch eigentlich munter, aber innerhalb von 1 Woche ging es wirklich steil Berg ab und so eine Rasante Verschlechterung ist wirklich deutlich, dass es schon kritisch war. Unser TA (der ist jetzt inzwischen in Rente) meinte auch, in dem Zustand tut man ihm mit einer OP einfach keinen gefallen mehr, der Tumor war schon beim Abtasten extrem groß und Gesundheitlich war er eh schon durch, da haben wir auch gesagt wir erlösen ihn, das war bei ihm einfach kritisch. Wäre der Tumor deutlich kleiner gewesen und er Gesundheitlich fitter, hätte es sicher anders ausgesehen, aber in dem Zustand wäre das nur quälerei gewesen.
Aber beide hatten, wie ich finde ein stolzes Alter und unsere Tiere werden bei uns richtig verwöhnt, dass lässt sich nicht abstreiten. XD
Jetzt zu weihnachten haben unsere Banausen auch Entenfleisch bekommen, fanden sie toll (Bis auf meine BKH, die hat nur die Nase gerümpft.)
Ich danke dir von Herzen für diese tiefen Einblicke. Auch, weil deinen Beitrag auch andere Nutzer lesen, die eventuell gerade das Thema Euthanasie bedenken müssen und können anhand auch deiner Inhalte nochmals abwägen, reflektieren und neu sortieren. Danke.
Auch der Beitrag von HappyMe1984 ist wirklich inhaltlich wichtig und richtig und für Fragestellende eine gute Orientierung und Vorlage zur Selbstreflexion.
Ich habe auch überhaupt nicht verstanden, weshalb der Tierarzt nicht schon vor Monaten bei solch großflächig offener Wunde von Euthanasie sprach?!