Wann ist ein Katzenleben noch lebenswert?
Meine Katze Lucy (16 1/2 Jahre alt) ist seit 2 Monaten erblindet und fast taub. Sie findet ihr Klo und ihr Futter meistens. Es geht auch schon mal was daneben. Ansonsten läuft sie manchmal ein wenig rum. Allerdings mega vorsichtig und verirrt sich dabei manchmal, so dass sie dann kläglich schreit. Die Wohnung hat 80 m² und ich stelle natürlich nicht mehr um. Lucy bekommt wegen der Schmerzen, die die Augen verursachen täglich ein Schmerzmittel. Sie hat am linken Hinterbein (Schienbein) einen Tumor, der schnell wächst und nicht mehr operiert wird. Noch scheint dieser Tumor sie nicht zu beeinträchtigen.
Sie ist ein trauriger Anblick. Da ich viel unterwegs bin, ist sie leider oft alleine.
Sie putzt sich noch und genießt Streicheleinheiten.
Fast jede Nacht stößt sie einige sehr klägliche Laute aus, wenn sie ihr Ziel nicht gleich findet.
Ich frage mich, ob ihr Leben so noch lebenswert ist. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Wäre es fairer sie jetzt zu erlösen oder sollte man warten, bis es gar nicht mehr geht?
10 Antworten
An Deiner Stelle würde ich mit der Katze zum Tierarzt gehen und den mal wegen einer Euthanasie befragen und evtl. auch noch die Meinung eines 2. Arztes zuziehen.
Ich meine, solange meine Katze schmerzfrei leben kann, wäre das die Alternative, denn ne Euthanasie sollte immer der letzte Ausweg sein und bleiben.
Wenn es ihr binnen Stunden schlechter geht, bist du vermutlich gar nicht da. Und ein Tierarzt hat nicht geöffnet. Nimm dir jetzt die Zeit, um Abschied zu nehmen und bring es bald hinter dich. Das WE ist dafür eine gute Zeit.
So eine Situation ist von außen schwer zu beurteilen. Es kann gut sein, dass sie es nicht weiter schlimm und ganz angenehm findet, den Tag ganz in Ruhe schlafend zu verbringen, regelmäßig was zu futtern und mit ihrem Menschen zu schmusen.
Was ich allerdings schon kritisch finde, ist die Sache mit den Augen. Und zwar wegen der Schmerzen, nicht wegen der Blindheit! Mit Blindheit kommen Tiere in der Regel erstaunlich gut zurecht. Aber starke Schmerzen, gerade im Kopfbereich und somit auch bei Augen, die sind schon etwas, was für Tiere fast noch schlimmer als für den Menschen ist, weil sie noch viel weniger einordnen können, warum es dort jetzt weh tut...
Horch mal ganz genau in dich selbst hinein. Sei dabei ganz ehrlich mit dir selbst. Möchtest du sie erlösen, weil du es zunehmend anstrengend findest, dich um sie zu kümmern oder weil es dich eventuell ein wenig nervt, Stichwort nächtliches Miauen? Oder schreckst du vor der Entscheidung der Einschläferung zurück, weil du Angst davor hast?
Finde heraus, was es wirklich ist, was aktuell in dir vorgeht. Wenn du das herausgefunden hast und diese Gedanken zulässt, ist dein Blick und dein Bauchgefühl wieder "frei", um wieder besser einschätzen zu können, wie es DEINER KATZE aktuell wirklich geht und was für sie der richtige Weg wäre. Du kennst sie seit Jahren, du bist die Person, die sowas einschätzen kann bzw. spürt. Aber eben nur, wenn du vorher deine eigenen Befindlichkeiten ergründest und dann hinten an stellst!
Das musst du selbst entscheiden, es gibt keine Regel. Wir hatten eine ähnliche Situation, unsere Katze hatte Arthritis und Leukose, konnte kaum noch gehen, putzte sich nicht mehr, das machten wir, und auch Krallen schneiden mussten wir. Es war ein trauriger Anblick, wir schwankten auch, und dachten daran sie zu erlösen. Sie nahm uns aber die Entscheidung ab, an einem schönen Herbsttag letztes Jahr schleppte sie sich nach draussen, und genoss offensichtlich die wärmende Sonne im Garten. Als es Abend wurde wunderten wir uns, weil sie noch nicht reingekommen war. Wir sahen sie nie wieder...
Naja. Ihr wisst aber nicht, was sie in den letzten Stunden ihres Lebens noch durchmachen musste. Vor Jahren-ich wollte gerade mit dem Auto los-hörte ich im Gebüsch eine fremde Katze, die Tochter sah, dass diese sich um sich selbst drehte. Als wir wieder da waren, fanden wir einige Zeit später just diese Katze tot unter dem geparkten Wagen. Das Tier muss Krämpfe gehabt haben und hat es gerade noch die paar Meter unter das Auto geschafft, um zu sterben... Wir haben sie am Waldrand beerdigt.
Hallo,
Ich würde sie sofort zum TA bringen !
Du tust weder ihr (!) noch dir (weil du nicht loslassen kannst) etwas gutes.
Sie leiden zu lassen und dann noch zuzuschauen...ich weiß, wie das ist.
Liebe Grüße Rodium