Ist vegan oder vegetarisch sein besser?

18 Antworten

Hallo,

aus der Sicht einer Bubble militanter Veganer ist jegliche Tierhaltung Tierquälerei und jegliche Tötung von Tieren abzulehnen. Allerdings kann diese Bubble nicht erklären, wie es denn funktionieren sollte, wenn die sich daraus ableiten den Konsequenzen zu 100 % von allen Menschen eingehalten würden. Es gibt nämlich keine Konzepte für eine nachhaltige Landwirtschaft komplett ohne Tierhaltung, keine Konzepte, wie esohne Jagd funktionieren sollte, nachdem der Mensch seit Jahrtausenden die Landschaft für seine Landwirtschaft umgestaltet und damit die Verhältnisse zwischen den Wildtierarten unter-einander und zu der verbliebenen "Restnatur" komett umgekrempelt hat, es gibt notwendige Beweidung mit Nutztieren aus Gründen des Natur- und Küstenschutzes, etc...

Ob eine Lebensweise, die in der Realität nicht für alle Menschen möglich ist, moralisch tatsächlich die einzig Wahre ist, mag jeder Mensch für sich selbst entscheiden.


Solaris80  16.09.2024, 05:31
Es gibt nämlich keine Konzepte für eine nachhaltige Landwirtschaft komplett ohne Tierhaltung

Dass es keine Konzepte gibt stimmt so nicht, es gibt die biozyklisch vegane Landwirtschaft auf die schon ein paar Betriebe umgestellt haben.
https://biozyklisch-vegan.org/

Für die Umwelt und das Tierwohl ist vegan sein besser.

Für die Umwelt, weil die Produktion von Ersatzprodukten erheblich weniger Ressourcen verbraucht als die Produktion tierischer Produkte. Das Soja, welches für Ersatzprodukte angebaut wird, stammt beispielsweise größtenteils aus Europa, während das Soja für das Tierfutter größtenteils aus Nord- und Südamerika importiert wird und auch viel mehr Land für den Anbau benötigt - ergo werden mehr Wälder dafür abgeholzt.

Und für die Tiere ist eine vegane Lebensweise besser, weil die wenigsten Nutztiere so behandelt werden, wie man es sich mit seiner rosaroten Brille gerne vorstellt - wo die Tiere viel Auslauf haben, gutes Futter bekommen und lange leben. So handhaben es vielleicht kleine Bauern, aber diese Art der Nutztierhaltung ist bei der Menge an Milchprodukten, Eiern und Fleisch, die die Menschen konsumieren, gar nicht umsetzbar und so wird an allen Enden gespart; am Platz für die Tiere, an der Art des Futters und an der Verarbeitung der Erzeugnisse. Am meisten leidet darunter die Gesundheit der Tiere und oftmals auch die Qualität der Lebensmittel.

Ob die Umstellung auf eine vegane Ernährung schwer ist oder nicht, hängt vom einzelnen ab. Wenn man sich gut informiert und genug Geld hat, dann ist es leicht. Denn es stimmt, viele Ersatzprodukte sind recht teuer und vor allem, wenn man das ganze (inzwischen vielfältige und leckere) Sortiment genießen möchte, muss man entweder mindestens zur Mittelschicht gehören oder an anderen Ecken sparen.

Schädliche Stoffe sind in den Ersatzprodukten keine, zumindest nicht weniger als in Fleischprodukten. Geschmacksverstärker, Industriezucker, Palmöl oder was auch immer man an verarbeiteten Lebensmitteln so kritisieren kann, finden sich genauso auch in Fleischwurst oder Sahnejoghurts. Es gibt bessere und schlechtere Ersatzprodukte, da lohnt sich ein Blick auf die Zutatenliste.

Gesundheitsschädigend ist die vegane Lebensweise NICHT, man sollte eben regelmäßig Blutchecks machen und ggf. Nährstoffe supplementieren, aber manche machen das nicht und sind trotzdem gesund. Ich hatte zum Beispiel als ich noch Fleisch gegessen habe öfter mal Eisen- oder Eiweißmängel, seit ich vegetarisch bin gar nicht mehr und ich nehme keine zusätzlichen Nährstoffe ein.

Ganz auf eine vegane Lebensweise umzusteigen traue ich mir (noch) nicht zu, weil ich abgesehen von Milchprodukten echt Probleme habe, genug Proteine zu mir zu nehmen (außer Proteinpulver oder -riegel, die mag ich nämlich nicht). Eier und Honig esse ich auch so nicht. Aber ich vertrage kein Soja, somit fallen viele Milch- und Joghurtalternativen für mich weg. Und wer richtig überzeugt vom Veganismus ist, der kann außer Haus halt wirklich nur noch das essen, wo eindeutig "vegan" daneben steht oder wo auf Nachfrage versichert werden kann, dass das Essen vegan zubereitet wurde. Das ist eine der wenigen Einschränkungen, wo ich ganz klar der Meinung bin, da ist vegetarisch zu sein einfacher. Aber das ist ein Problem, welches sich leicht beheben lässt, wenn Restaurants Hinweise in ihre Karten drucken, was viele/die meisten ja sowieso schon machen, auch für Allergiker.

Mein Fazit zu dem ganzen Thema ist: Egal ob vegan, vegetarisch oder keins von beidem, weniger tierische Produkte zu konsumieren ist immer gut. Auch wenn vegan sein "besser" für Tiere und Umwelt sein mag, ist es besser auf Fleisch zu verzichten (ganz oder hin und wieder), als gar nichts zu tun, "weil es eh nichts bringt". Es bringt immer etwas.


Hsczw829  15.09.2024, 22:15

Sehr gut geschrieben.

Bodhgaya  15.09.2024, 22:21

Für Proteine reicht es einfach neben der normalen Kost zwei Hände voll Nüsse am Tag zu essen.

Yemxki002  15.09.2024, 22:47
@Bodhgaya

Ich habe eine Weile meine Kalorien und Nährstoffe getrackt und nein, tut es nicht. Der Fettgehalt in Nüssen ist mehr als doppelt so hoch wie der Eiweißgehalt, von den Kalorien ganz zu schweigen, und genau aus dem Grund sehe ich Nüsse mehr als Quelle für gesunde Fette und den Joghurt, den ich zu den Nüssen esse, als die Eiweißquelle.

Bodhgaya  18.09.2024, 20:52
@Yemxki002

Die Gefahr mit dem Übergewicht ist nicht so stark, wenn die Nüsse ganz gegessen werden. Denn ganze Nüsse sind weniger dickmachend, wie man anhand ihrer reinen Kalorienzahl vermuten könnte. Das hat mehrere Gründe:

  • Der Nahrungsmittelkompensationseffekt: Da ganze Nüsse sättigend sind, spart man in der Regel an anderer Stelle mit den Kalorien.
  • Die erhöhte Thermogenese: Nüsse erhöhen die Körpertemperatur, weshalb einige der Kalorien verheizt werden.
  • Der hohe Proteinanteil: Ausreichend viele Proteine helfen beim Abnehmen, da Proteine den Stoffwechsel unterstützen.
  • Die Bioverfügbarkeit der Fette: Da die Fette in Nüssen in dichten Ballaststoffstrukturen eingebunen sind, werden nicht alle davon aufgenommen & landen teilweise in der Toilette.
  • Der Kalorienverbrauch beim Verzehren: Einen kleinen Effekt macht das Kauen der harten Nüsse aus, was auch wieder Energie verbraucht.

Das gilt aber nicht für Nussmus oder Nusspulver. Also da bei der Menge etwas vorsichtiger sein.

Was ich schreibe würde auch in zahlreichen Studien verifiziert, beispielsweise der Predimed-Studie. Dort Namen Menschen mit regelmäßigem Nussverzehr sogar ab.

PachamamaSquaw  15.09.2024, 22:15

Du bist also Vegetarier… na dann stell dich schonmal drauf ein, als "heuchelnder Tierquäler“ beschimpft zu werden…

Yemxki002  15.09.2024, 22:50
@PachamamaSquaw

Du bist bisher die einzige Person, die das unter dieser Frage kommentiert hat, also scheinen die Vorwürfe ja von dir zu kommen und nicht aus der veganen Bubble.

PachamamaSquaw  15.09.2024, 23:06
@Yemxki002

Nö! Den Vorwurf hat MIR (Vegetarierin) eben ne Veganerin gemacht (inzwischen gelöscht). Dachte mir nur, dass der Vorwurf dann auch hier kommt….

Yemxki002  16.09.2024, 08:44
@PachamamaSquaw

Ich habe den Kommentar gesehen, wenn du den von Crystel01 meinst. Dennoch: Die Aussagen stammten von dir, die Userin hat diese nur wiederholt um deinen Vorurteilen gegen Veganer gerecht zu werden. Das Konzept von Ironie verstehst du?

Ich behaupte nicht, dass solche Anfeindungen niemals von Veganern kommen, aber du hast angefangen, unter diesem Beitrag zu provozieren. In deiner Antwort.

Ich finde vegan besser.

Man wird sich seiner Ernährung mehr bewusst, weil man weiß, dass man auf viel verzichtet und für die Tiere ist es auch besser.

Die ganzen Ersatze haben übrigens auch nicht mehr schädliche Inhaltsstoffe als Fleisch und Milch.

Dass in Milch Eiter ist, finde ich ziemlich eklig.

Ich bin Vegetarierin und bin sehr zufrieden nd fühle mich wohl damit.

Es ist halt viel einfacher umzusetzen, gerade auch im Alltag, man findet eigentlich überall was. Vegan ist gerade bei uns schon sehr schwierig. Als Vegetarier bekommt man außerdem auch trotzdem noch alle Nährstoffe und Vitamine, die man auch in Fleisch findet, da diese auch in Milch- und Eiprodukten vorkommen.

Auch Vegetarier retten Tiere. Vielleicht nicht ganz so viel wie Veganer, aber trotzdem.

Du kannst ja auch erst mal vegetarisch einsteigen und wenn du merkst, du willst noch mehr, kannst du ja immer noch vegan werden.

Veganer Shitstorm in 3...2...1...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Fachschule für Ernährung und Vegetarierin

ShigaNaoya  18.09.2024, 09:33

Tierprodukte sind ungesund, unabhängig von Qualität, Herkunft und Zubereitung, weil sie aus den gleichen toxischen, karzinogenen Inhaltsstoffen bestehen: Cholesterin, tierische Fettsäuren, tierische Proteine, Wachstumsfaktoren wie IGF-1, Hormone, Karzinogene, Oxidantien, Bakterien, Viren, Hämeisen. Diese Problemstoffe stehen in zehntausenden Studien mit allen Krankheiten in Verbindung und die wichtigsten Mechanismen dahinter sind wissenschaftlich bekannt. Nicht-Veganer fokussieren sich nur auf die positiven Auswirkungen der guten Inhaltsstoffe (Nährstoffe), die 0,1% des Trockengewichts ausmachen, und ignorieren die negativen Auswirkungen der schlechten Inhaltsstoffe, die >99% des Trockengewichts ausmachen. Das ist ein Appeal to Minority Fallacy (logischer Fehlschluss) im gesundheitstechnischen Kontext. Die positiven Auswirkungen der guten Inhaltsstoffe können die negativen Auswirkungen der schlechten Inhaltsstoffe nicht kompensieren, deswegen führen Tierprodukte zu schlechten Health Outcomes, trotz ach so toller Nährstoffe.

Die gesündeste Ernährung der Welt ist eine fettarme, kohlenhydratreiche, ballaststoffreiche, vegane Ernährung. Bei ausreichender Kalorienzufuhr sollte es keine Probleme mit Nährstoffen geben. Vegetarismus ist unethisch und Reduktionismus löst keine Probleme. Veganer sind die einzigen die Tiere retten.

Hsczw829  18.09.2024, 12:13
@ShigaNaoya

Okay wenn du meinst 🤷🏽‍♀️ mir ist die Meinung anderer komplett egal

PachamamaSquaw  18.09.2024, 14:39
@ShigaNaoya
… löst keine Probleme.

Militante, radikale Veganer, die alle anderen Menschen als Tiermõrder, Tierquãler, Verg3waltiger Sklavenhalter, usw… verleumden, beleidigen und beschimpfen, lösen auch keine Probleme!!

Wenn vegan richtig gemacht wird, hat es keine gesundheitlichen Nachteile. Das bestätigen die größten & seriösesten Ernährungsgesellschaften auf der Welt:

Bild zum Beitrag

Man muss als Veganer keine Ersatzprodukte essen. Und selbst wenn, nicht alle von denen haben Zusatzstoffe & nicht alle Zusatzstoffe sind ungesund. Mal abgesehen davon, dass Tierprodukte in der Regel auch Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Nitritt-Pökelsalz oder Diphosphate. Hinzu kommt, das in Tierprodukten regulär massiv viel Antibiotika ist.

Und vegetarisch macht nur insofern einen Unterschied, sofern man insgesamt weniger Tierprodukte isst. Denn vegetarische Tierprodukte kommen genauso aus der Tierindustrie, wie das Fleisch der Tiere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivist & belesen
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