Seid ihr ex-Vegetarier oder ex-Veganer? Wenn ja, warum esst ihr wieder Fleisch, was ist passiert?

8 Antworten

Ich habe vor vielen Jahren aufgehört mit Fleisch, da ich es einfach nicht mehr vertrug. Allerdings bekam Fisch mir ausgezeichnet (obwohl er zu dem Zeitpunkt ja auch nicht mehr lebendig war).

Viel später erst erkannte ich größere Zusammenhänge.

Es spielten Nebenwirkungen der Pille einf Rolle, denn durch sie werden überproportional viele lebenswichtige Vitalstoffe verbraucht, die, wenn sie nicht ergänzt werden, zu gravierenden Symptomen führen (und man weiß ja, wie sehr Nahrungsergänzungsmittel verpönt werden! ^^).

Durch eine Ärztin, die selber in der Situation war, bekam ich auf eindringliche Nachfrage etwas gegen PMS: Vitamin B6. Zufällig ist das einer dieser Vitalstoffe, die eine Rolle dafür spielen, ob man Fleisch verträgt oder nicht. Langsam legte sich bei mir die Aversion gegen Fleisch, bis ich nach und nach wieder auf Fleisch kam, wenn auch nur selten (Leute mit Blutgruppe A rh. positiv brauchen und vertragen kein bzw. nur wenig Fleisch und wenn überhaupt: kein Schwein).

Später, mit Vitamin B6, Folat und Vit. B12 veränderte sich im Stoffwechsel vieles, sehr spannend!

Inzwischen vertrage ich Fleisch wieder in Maßen, fühle mich aber ohne Fleisch wohler. Aber wenn, dann achte ich auch da sehr auf Haltungsart und Bio, um mich nicht vor der Kreatur schämen zu müssen.

Außerdem spielen Aminosäuren, die nur aus tierischen Quellen in ausreichenden Mengen kommen können, eine entscheidende Rolle. Lysin ist so eine, Glycin und Taurin ebenfalls. Es lohnt sich, sich auch ein bisschen mit Aminosäuren und ihrem Zusammenspiel zu befassen.

Alles zusammengenommen, achte ich auf mein eigenes Labor: den Appetit. Da erhalte ich Signale, wenn etwas nicht stimmt bzw. nachgebessert werden muss. (Buch 'Heißhunger ist gesund. So signalisiert der Körper seinen Mineralstoff- und Vitaminbedarf' von Werner Winkler). Für den Hausgebrauch ganz gut (Lust auf Schokolade = Magnesiummangel), erlaubt es, solche Signale als Hilferufe des Körpers zu interpretieren.

Mir hilft mein Interesse seit Kindheit schon, immer nach dem Warum zu fragen. Aber nur so habe ich all diese physiologischen Zusammenhänge herausgefunden, die ich erkannt habe und nun abstellen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – traditionelle Mittel zur Gesunderhaltung

Dekofreakee  04.04.2025, 22:07

Wieso, welche gravierenden Nebenwirkungen kann der Fleischverzicht im Körper anrichten?

Spielwiesen  05.04.2025, 01:07
@Dekofreakee

In meiner Antwort habe ich sie aufgelistet:

'So spielen Aminosäuren, die nur aus tierischen Quellen in ausreichenden Mengen kommen können, eine entscheidende Rolle. Lysin ist so eine, Glycin und Taurin ebenfalls. .."

Ohne diese (und womöglich noch weitere) fehlen dem Körper entscheidende Bausteine wie z. B. zur Immunabwehr (Lysin) in der Systemsteuerung.

Spielwiesen  05.04.2025, 19:19
@Dekofreakee

Es ist nicht allein der Fleischverzicht, sondern der Verzicht auf ==> Essen tierischen Ursprungs. Ich habe viele Jahre kein Fleisch vertragen und vegetarisch gelebt, aber mit Eiweiß von lebenden Tieren kam ich prima klar! Da waren ja Lysin, Taurin und Glycin drin.

Wenn man schaut, wofür diese drei Aminos zuständig sind, kann man sich vorstellen, was los ist, wenn die fehlen! ^^ :-)

Ich kenne tatsächlich kaum jemanden, der Ex-Vegetarier bzw. Veganer ist. Um genau zu sein, exakt eine Person: Meine Mutter hat sich in ihrer Jugend eine Zeit lang vegetarisch ernährt und dann während ihrer ersten Schwangerschaft angefangen, wieder Fleisch zu essen, da sie Kust darauf hatte. Ansonsten kenne ich da niemanden.

Ist Vegetarisch oder vegan wirklich so ungesund?

Man kann sich auf jede erdenkliche Weise ungesund ernähren, wenn man eben viele hoch verarbeitete Produkte, Zucker & Co isst. Lässt man das möglichst bleiben und achtet auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, so ist eine vegane oder vegetarische Ernährung genauso gesund wie auch eine ausgewogene omnivore Ernährung. Man muss halt auf ein paar Dinge eventuell verstärkt achten, aber das ist keine große Hexerei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich esse seit rund 20 Jahren kein Fleisch mehr.

Grundsätzlich ist es so, dass sich ein Veganer ja für eine Sache entscheidet und dabei stärker auf ihre Ernährung achtet als die meisten anderen. Deshalb ist es natürlich auch wahrscheinlich, dass sie pro Person gesehen "gesünder" leben. Aber das gleiche gilt halt auch für Vegetarier oder Menschen, die Fleisch usw. essen, aber auf ihre Ernährungsweise wert legen. Deshalb kann man das nicht in die gleiche Waagschale werfen.

Rein persönlich war ein Versuch meinerseits negativ. Es schmeckt mir einfach nicht, vor allem nicht die hochkonzentrierten Ersatzstoffe für Fleisch und Fertiglebensmittel. Wenn man arbeitet hat man auch nicht die Zeit jeden Tag umfangreich Speisen zuzubereiten.

Lt. Beilagenbeschreibung braucht man eine komplette Chemiefabrik für die Herstellung + die Tatsache, dass wichtige Zusatzstoffe fehlen, die man in Pillenform -wieder lässt die Chemie grüßen- dauerhaft nehmen muss. Deshalb kann ich mir jetzt rein vom Standpunkt "gesund" aus nicht vorstellen, dass ein bewußter Esser oder ein bewußter Vegetarier weniger gesund leben soll als ein Veganer.


thalassinus  08.05.2025, 14:29

Gut, dass du's probiert hast, aber wie du schon sagst, gehört ein gewisser Aufwand dazu, aber tatsächlich generell beim Kochen. Veganer brauchen ein paar Nahrungsergänzungen aber generell kein Chemielabor, wenn du Fleisch kaufst hast du durchschnittlich sogar mehr "Chemie", das sind ja keine Viecher die im Wald leben mit viel Auslauf und automatischer Top-Gesundheit. Die werden mir allem möglichen Medikamenten und Wachstumsboostern vollgepumpt, wenn das auch alles auf einer Packung draufstehen würde, würdest du lieber hungern oder nur Tabletten nehmen.

Was die Arbeitszeit für kochen angeht, kannst du auch vorkochen, bzw Meal-prepping, man muss sich halt wirklich vom Verhalten generell umstrukturieren und da scheitert es oft an der Motivation und Energie.

Hi!

Ich bin kein Ex-Vegetarier oder Ex-Veganer, aber die frage ob eine tierfreie Ernährung ungesund ist, kann ich gerne beantworten: Nein, eine tierfreie Ernährung ist nicht ungesund. Bei pflanzlicher Ernährung sollte allerdings Vitamin B12 supplementiert werden, da es fast ausschließlich in tierischen Produkten enthalten ist.

Bei Unsicherheiten bezüglich des Ernährungsstatus kann eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Nährstoffversorgung geben.

Es gibt sogar Hinweise darauf, dass eine pflanzliche Ernährung im Durchschnitt gesünder ist als eine omnivore.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Meine Schwester war Vegetarierin vom Alter 11 bis zu ihrem 18ten Geburtstag. Soweit ich weiß, hat sie einfach aufgehört, kein Grund.

Also weder hatte sie keine Lust mehr, noch war das für sie irgendwie ungesund.