Hallo!
Zuerst muss ich dich enttäuschen: eine perfekte Ernährung für alle Menschen gibt es wohl nicht, und jeder Mensch hat etwas andere Bedürfnisse, was eine andere Ernährung erfordert.
Eine Gesunde Ernährung ist auf jeden Fall eine, die den Bedarf von jedem benötigten Nährstoff zu 100% erfüllt. Allein das ist aber schon schwierig umsetzbar, da es nicht für alle Nährstoffe möglich ist, einen genauen Bedarf zu ermitteln, und der dann auch von Person zu Person unterschiedlich ist. Für eine Orientierung, wie viel wovon benötigt wird, kannst du auf der website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nachsehen.
Ein weiteres Kriterium ist, möglichst wenig schädliche Stoffe aufzunehmen. Auch hier wird es schnell unübersichtlich, da viele wichtige Nährstoffe bei einer zu hohen Dosis schädlich werden. Ein Beispiel dafür ist Salz, was zwar benötigt wird, aber in zu großen Mengen z.B. Bluthochdruck auslösen kann. Es gibt noch tausende weiterer Stoffe, die schädlich sein können, die etwa entstehen wenn man zu heiß Brät oder frittiert. Wie groß der Einfluss auf die Gesundheit ist, lässt sich aber nur schwer sagen.
Zusätzlich gibt es in der Nahrung noch Stoffe, die zwar nicht zum überleben gebraucht werden, aber trotzdem positive Effekte auf die Gesundheit haben können. Dazu gehören unter anderem die Antioxidatien aus Pflanzen, die die Zellen vor oxidativem Stress schützen und damit eine krebsvorbeugende Wirkung haben können.
Außerdem ist Essen immer auch mit Emotionen verbunden. Unabhängig von der auswirkung auf den Körper ist es wichtig, dass das Essen schmeckt. Lebensmittel zu essen, die einem nicht schmecken weil man meint sie seien Gesund ist sicherlich kein guter Weg, wobei man sich aber auch an vieles gewöhnen kann.
Desweiteren gibt es natürlich noch Auswirkungen der Ernährung, die nicht direkt den eigenen Körper betreffen. Für viele Lebensmittel wird die Umwelt stark belastet, manche Produkte werden durch Ausbeutung von Menschen und mit Kinderarbeit hergestellt und durch tierische Lebensmittel wird Tierleid verursacht. Auch das sind aspekte, die bei der Suche nach einer Optimalen Ernährung berücksichtigt werden sollten, da es nicht viel bringt bis ins hohe Alter gesund zu sein, wenn die Welt um einen herum es nicht mehr ist.
Um es etwas konkreter zu gestalten hier ein paar generelle Regeln:
- Überwiegend pflanzliche Produkte: mindestens zwei Drittel bis drei Viertel der Nahrung sollten pflanzlich sein.
- Möglichst unverarbeitet: weniger Verarbeitung bedeutet, dass weniger Nährstoffe verloren gehen.
- Möglichst vielfältig und bunt: dadurch werden alle Nährstoffe abgedeckt und es wird nicht langweilig.
- Wenig gesättigte Fettsäuren: sie sind vor allem in tierischen Fetten enthalten, aber auch in Palm- und Kokosöl.
- Vollkornprodukte gegenüber nicht-Vollkorn bevorzugen: mehr Nährstoffe und Ballaststoffe.
- Eine Portion Hülsenfrüchte täglich: z.B. Kichererbsen, Linsen, Bohnen oder Soja
- So wenig Zucker wie möglich
- Fleisch wenn überhaupt auf 300 bis 600g pro Woche reduzieren, verarbeitetes Fleisch (Wurst etc) möglichst meiden.
- Alkohol vermeiden
Mann könnte die Liste sicher noch sehr lange weiterführen, aber ich glaube das Prinzip wird klar.
Was Fisch angeht, wird gesagt, dass er gesund sei, weil er langekttige Omega-3-Fettsäuren enthalte, was bei fettem Seefisch auch stimmt. Allerdings ist Fisch auch durch Schadstoffe belastet. Algenöl kann eine gute alternative Quelle sein.
Fleisch ist vor allem in Form von Wurst krebserregend und durch den hohen Fleischverzehr werden gleichzeitig weniger Gemüse und Hülsenfrüchte gegessen, wodurch man sich deren positive Aspekte entgehen lässt.
Milchprodukte sind eine sehr wichtige Calciumquelle, haben aber ansonsten keine besondere fesundheitsfördernde Wirkung und zusätzlich gesättigte Fettsäuren, die eher suboptimal sind.
Nudeln sind nicht direkt schädlich, wären als Vollkornvariante aber zu bevorzugen. Es kommt auch sehr drauf an welche Soße man dazu isst. Jeden Tag 150 Gramm Nudeln wäre etwas einseitig, mehr Vielfalt wäre besser. Reis, Kartoffeln, pseudogetreide wie Amaranth oder Buchweizen können auch eine gute Kohlenhydratquelle sein.
Ob ein Burger aus einem Restaurant gesund ist kann man pauschal nicht sagen, da kommt es drauf an was da drin ist und woraus das Brötchen besteht.
Tiefkühlpizzen sind eher ungesund: viele gesättigte Fettsäuren, viel Salz, wenig Gemüse und wenig Ballaststoffe.
Zum Muskelaufbau musst du vor allem die Muskeln beanspruchen, die du vergrößern willst. Für das Wachstum und den Erhalt ist es dann nötig, genug Energie aufzunehmen und den Proteinbedarf zu decken. Um das zu erreichen gibt es unzählige möglichkeiten.
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in die komplexe Welt der Ernährung geben. Wenn du noch fragen hast, stehe ich jeder Zeit zur Verfügung.
Schöne Grüße