Meinung des Tages: Online-Challenge mit potentiell tödlichen Folgen – was muss passieren, um derart gefährliche Trends aufzuhalten?
Challenges erfreuen sich auf Social Media größter Beliebtheit. Doch derzeit gibt es bei TikTok eine, die schreckliche Folgen haben kann..
Die Paracetamol-Challenge
Dabei versuchen junge Menschen, bewusst eine stark überhöhte Dosis des Medikaments zu sich zu nehmen. Das Ziel: Die Überdosis soll überstanden werden. Nach den USA kommt dieser „Trend“ jetzt vermehrt in die Schweiz und nach Belgien.
Paracetamol kann bei Überdosierung lebensgefährlich sein
Das Schmerzmittel dürfte den meisten wohl ein Begriff sein und ist in der Regel bei korrekter Dosierung gut verträglich, wie auch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer (Emar Kroth) von Pharma Deutschland erneut betonte. Doch bei einer Überdosis, die laut der Leiterin der Abteilung für Pharmakologie an den Universitätsspitälern Genf, Caroline Samer, ab circa sechs Gramm bei Erwachsenen beginnt, kann das Medikament lebensgefährlich werden. Bei Überdosierung kann die Leber geschädigt werden – Symptome können dafür können teils erst 24 bis 48 Stunden später auftreten. Zu diesem Zeitpunkt kann es bereits zu spät für Gegenmittel sein, so Kroth.
Gefährliche Challenges bei TikTok
Das Verzehren großer Mengen von extrem scharfen Chips, in denen gesamt viel zu hohe Mengen an Capsaicin vorhanden war, dominierte noch 2023 die Schlagzeilen, bekannt als „Hot Chip Challenge“. Die schnelle Aufnahme von einer hohen Menge von Capsaicin kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bluthochdruck, brennenden Augen und gereizten Schleimhäuten führen – in den USA verstarb ein junger Mann nach dem Verzehr sogar.
Mitte vergangenen Jahres ging es dann um den „Pilotentest“, bei dem Kinder und Jugendliche versuchten, schnell ein- und auszuatmen und eine weitere Person auf Hals oder Brustkorb drückte. Dadurch wird die Sauerstoffzufuhr unterbunden, was zu einem Mangel im Gehirn fühlt. Kurz vor der Ohnmacht soll ein Rauschgefühl entstehen. Weltweit starben mehrere Junge Menschen aufgrund des Trends.
Zur aktuellsten Challenge äußerte sich TikTok und erklärte, sie würden keine Beweise dafür finden können.
Unsere Fragen an Euch:
- Was muss getan werden, um solche Challenges zu unterbinden?
- Müsste die Politik an dieser Stelle eingreifen?
- Wie können Eltern, bzw. Bezugspersonen und auch Lehrepersonal Kinder und Jugendliche für derartige Gefahren (noch) besser sensibilisieren?
Wir freuen uns auf Eure Antworten
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
50 Antworten
Das gesamte TikTok gehört abgeschafft und verboten. Da wird 0 reguliert.
China benutzt die Plattform als Teil der hybriden Kriegsführung gegen den dekadenten Westen. Und der ist dumm genug, nichts dagegen zu unternehmen.
Das hat mit Diktatur nicht zu tun. Du kannst dich auf echten Plattformen immer noch austauschen und kreativ werden.
Es geht nicht um die app. Ich hab kein tiktok und finde es selbst gefährlich für Jugendliche aber verbieten ist die falsche Lösung. Schon jetzt glaubt keiner mehr unserer Regierung.
Nein, ist sie nicht. Der Staat verbietet dir auch, Waffen zu tragen. Sagst du jetzt auch "DIKTATUR IHR SCHWEINE!!!!"? Wenn es Gefahren gibt für die Gesellschaft, ist es sinnvoll, diese irgendwie zu minimieren.
Was muss getan werden, um solche Challenges zu unterbinden?
-> Social Media mehr regulieren (bzw. erstmal damit anfangen)
Müsste die Politik an dieser Stelle eingreifen?
-> Social Media für Kinder und Teenager verbieten. Die Verantwortung den Eltern abzuwälzen scheint ja nicht zu klappen.
Wie können Eltern, bzw. Bezugspersonen und auch Lehrepersonal Kinder und Jugendliche für derartige Gefahren (noch) besser sensibilisieren?
-> gar nicht, denn diese konsumieren das ja meistens selbst und sind den Kindern (zumeist ungewollt) ein schlechtes Vorbild
-> Social Media für Kinder und Teenager verbieten. Die Verantwortung den Eltern abzuwälzen scheint ja nicht zu klappen
Ich bin selbst Vater von Kindern und meine verdammte Pflicht ist es um eine Erziehung zu gewährleisten selbst am Ball zu bleiben, was Kinder interessiert wo gefahren lauern und welchen Fortschritt, den ich noch nicht kannte im dem Alter, es jetzt gibt. Ja ich muss mich für meine Kinder interessieren. Ich persönlich brauche dazu keine Regierung, nicht für irgendwelche Hardcore Porno Regulierungen, für keine Challenges und auch bei sonst nichts. Natürlich interessieren sich Kinder für das, was sie nicht dürfen, daher ist es meine Aufgabe sie aufzuklären ggf. gemeinsam mit ihnen zu erforschen in regulierter Umgebung. Und im Idealfall ihnen das Interesse zu nehmen bevor es überhaupt aufkommt, da in Kopf des Kindes die Nachteile überwiegen. Angst machen und Panik schüren, Websperren etc. halte ich hierbei für die schlechtesten Mittel.
Schafft man dies nicht ist man als Eltern eben einfach nicht geeignet so hart es klingen mag. Ja es gibt auch widerspenstige Kinder, dann muss man eben auch widerspenstige Maßnahmen ergreifen.
Eltern sein ist in erster Linie eine Verantwortung
Aber den Staat brauche ich da überhaupt nicht drin. Wie Weltfremd deren globale Methoden sind haben wir ja gerade was das Internet angeht schon oft genug gesehen, ich denke hier einfach mal an die Lachnummer mit XHamsters.
Unsere Kinder sind nicht doof, aber sie wollen eben alles mal erleben, dabei sein, cool sein etc.also lass sie cool sein, aber cool mit Weitsicht und Reflektion.
Die Einführung eines Elternführerscheins wird wohl immer realistischer werden.
traurig, dass es dafür einen Bedarf, ich dachte immer sowas sei selbstverständlich, wie man sieht leider nicht.
Da bin ich total bei dir, allerdings denken die meisten gar nicht darüber nach ob sie als Eltern(teil) geeignet sind oder nicht, bevor sie ein Kind in die Welt setzen...
Genauso sieht es dann auch später mit der Motivation aus Verantwortung für das eigene Kind zu übernehmen.
Manche Menschen sind nun mal einfach dumm. Den kannst du sagen was du willst, die lernen nicht dazu. Daher denke ich, (nicht sollte, aber) könnte der Staat hier eingreifen und unterstützen.
Autofahren nur mit Führerschein kannst du überwachen.
Sex nur mit Führerschein allerdings nicht, außer du bist Xi Jin Ping und überwachst das ganze Volk.
Gesunder Menschenverstand ist doch schon eine Weile nichts selbstverständliches mehr...
Ja das trifft es, aber wie manche Menschen hier darüber denken dass kleine Kinder zu schaden kommen und das mit Evolution erklären, öffnet mir die Augen warum in diesem Land gewisse Kreise immer stärker werden.
Es geht um Erziehung. Nicht um Sex haben zu dürfen oder eben nicht.
Klar geht es um Erziehung... aber du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Du sprachst von Elternführerschein.
Führerschein -> Autofahren. Das du vorher deinen Führerschein machst, überwachen Polizisten.
Elternführerschein -> Erziehen deiner Kinder. Das kann zwar auch im vornherein überwacht werden, aber wer hält dich davon ab Kinder zu bekommen...
Oder willst du Kinder zeugen verbieten bzw. unter Geldstrafe stellen oder Abtreiben gesetzlich vorschreiben beim Zeugen von Kindern ohne "Elternführerschein"
Verantwortung übernehmen ist generell nicht so groß angesagt, ich kenne deinen Freundeskreis nicht, aber wenn ich z.B. in meinem Freundeskreis erzähle, dass ich letztens geblitzt worden bin weil ich abgelenkt war, dann bekomme ich von 2-3 den Vorschlag doch erstmal zu prüfen, ob der Blitzer denn auch rechtmäßig aufgestellt war, das Schulungszertifikat des Beamten noch gültig war etc. pp und das obwohl ich sehr genau weiß, dass ich zu schnell war und die Forderung, falls eine kommt vollkommen gerechtfertigt sein wird.
Und warum sollte das, wenn man diesen Maßstab an sich selbst nicht mal anlegen kann, bei den eigenen Kindern anders sein.
Erstmal abstreiten und widersprechen. Schließlich ist man der einzige der Ahnung hat.
Es haben aber die wenigsten Kinder so tolle Eltern wie deine.
Das fasse ich mal als Kompliment auf - Danke.
Aber ja genau daran gilt es zu arbeiten. Aber Verbote sehe ich als absolut das Falscheste ausblenden von unliebsamen Dingen hat in meinen Augen noch nie geholfen, insbesondere nicht bei Kindern.
Da gebe ich dir auch recht, ich hatte als Kind TV Verbot ohne zu wissen warum.
Für elternsein gibt es leider keinen Führerschein und das Leben ist so unvorhersehbar, dass auch wenn du gut beginnst immer nooch versagen kannst durch irgendwelche Schicksalsschläge die alles verändern...
das stimmt unvorhergesehenes kann dir immer einen Strich durch die Rechnung machen. Dennoch bleibe ich dabei wir brauchen wieder einen Weg zu mehr Eigenverantwortung und nicht immer bei allen anderen um Regulierungshilfen zu bitten.
Ja das stimmt aber so lange wir es nicht mal schaffen Anstand und Respekt in der Gesellschaft zu behalten denke ich, dass die Menschen immer weiter gierig, dumm, missgünstig, faul und unverantwortlich werden. Und das alles wurde immer schlimmer durch die Medien, Masse aufzwingen von Meinungen ignorieren von Fakten und Wissen. Es ist nicht schön
dem kann ich fast nichts hinzufügen Medien und Werbung haben viel negativ Einfluss, aber das will irgendwie keiner wahr haben. Und fast keiner hinterfragt mehr und sei es nur mit seinem eigenen Weltbild (Plausibilitätscheck), einfach glauben fertig, kein Faktencheck gar nichts.
Also ganz ehrlich?
das ist gelebte Evolution. wer so doof ist, so einen Schwachsinn bei Tik Tok mit zu machen, also Pillen zu fressen bis sprichwörtlich der Arzt kommt, dem ist m.E. nicht mehr zu helfen!
Klar ist das für die eltern doof, wenn ihr 14jähriges Kind an Leberversagen krepiert. aber hier stellt sich die Frage - haben wir da nicht auch mit versagt, wenn wir unseren Kindern nicht beibringen konnten, dass Gift giftig ist?
Du willst eindeutig einem 9-16 jährigen sagen, er ist selbst Schuld wenn er von anderen Menschen dazu manipuliert wurde eine Überdosis eines, erstmal nicht pauschal gefährlichen, Medikaments zu nehmen?
- Ja, vielleicht nicht mit 9 aber mit 16 sollte die Erkenntnis schon lange angekommen sein, oder meinst du das wird es mit Volljährigkeit erlernt. Unsere Nachbarstochter 8 Jahre alt, kommt noch heute zu uns oder zu ihren Eltern und fragt bei unbekannten Dingen, ob sie das essen darf. Das ist Erziehung!
- Er schrieb ja auch deutlich "haben wir (ich nehme mal an aus Elternsicht), da nicht auch mit versagt"
Ganz schlimm.. deswegen sollte man überlegen, ob es nicht ein Mindestalter geben sollte
Mindestalter für was? Dass man sich mit Dummheit aus dem Genpool der Menschheit dauerhaft entfernt?
Was muss getan werden, um solche Challenges zu unterbinden?
Eine stärkere Kontrolle von Social Media. Solche Trends dürfen erst gar nicht gepostet werden.
Müsste die Politik an dieser Stelle eingreifen?
Definitiv .
Wie können Eltern, bzw. Bezugspersonen und auch Lehrepersonal Kinder und Jugendliche für derartige Gefahren (noch) besser sensibilisieren?
Ich finde dass in den Schulen öfters darüber gesprochen werden muss. Das wird nämlich kaum, wenn, dann nur kurz und knapp.
Nein, das wäre ein weiterer Schritt in Richtung Diktatur. Seit 2021 ist unsere Demokratie eh schon praktisch nur auf Papier vorhanden.