DEMOKRATIE und Gedenken: Soll ein Besuch in einer KZ-Gedenkstätte in der Schule zur Pflicht werden?
Ich finde definitiv ja: Bevor die Frage zur Umsetzung kommt, mein Vorschlag:
Auf dem Lehrplan aller achten oder neunten Klassen muss ein verpflichtender Besuch einer KZ-Gedenkstätte stattfinden. Die Schule bietet einen Termin im Schuljahr an, an dem die Schüler*Innen mit Lehrer*Innen eine Gedenkstätte besuchen. Dann gibt es noch einen Ersatztermin, falls jemand krank ist. Verpasst eine Schüler*in beide Besuche, muss sie den Besuch in ihrer Freizeit nachholen und sich eine Bescheinigung von der Gedenkstätte abholen. Für einkommensschwache Schüler*Innen sollen die Kosten zum Teil übernommen werden. Wenn kein Besuch erfolgt ist und keine Bescheinigung über den Besuch vorliegt, dann dürfen die Kinder nicht in die nächste Klasse versetzt werden und im Falle eines Abschlussjahres, erhalten sie keinen Abschluss.
Fändet ihr diese Idee ebenfalls gut?
48 Stimmen
10 Antworten
Ich finde es gut, wenn in der Schule dieses Thema behandelt wird und auch einen Besuch in einem ehemaligen KZ finde ich gut. Das könnte so manschen Idioten zum Nachdenken bringen.
Aber diese ganzen Sanktionen, die du aufgezählt hast, sind völlig übertrieben.
Es sollte wie jeder andere Klassenausflug behandelt werden, ohne Sanktionen.
Mit Druck kann man Menschen nicht überzeugen.
Siehe meine Antwort. Wieviel Zuschuss gewährst Du Bedürftigen die zweimal krank waren denn für 2242 Kilometer hin und zurück? Es wohnt nicht jeder in Berlin oder Bayern oder sonstwo wo KZs in der Nähe waren. In NRW gibt es keine einzige KZ-Gedenkstätte.
Das sollte freier Wille und keine Pflicht sein. Die Zuerkennung eines Bildungsabschlusses hat schonmal überhaupt nichts mit dem bloßen Besuch von Gedenkstätten jeglicher Art zu tun.
Wir sind hier immer noch in der freiheitlich-demokratischen Bundesrepublik Deutschland, in der einem ein Besuch von Denkmälern und Gedenkstätten deutlich selbst obliegt.
Würdest du denn andere Schulasflüge auch auf freiwilliger Basis sehen wollen? Z.B. den Besuch in einem örtlichen Unternehmen oder in einen Freizeitpark?
Hängt von deren Besuch der Erwerb eines Bildungsabschlusses ab?
Ein solcher Besuch ist sehr sinnvoll, keine Frage. Aber er ist doch bitte kein hartes Kriterium für einen Schulabschluss?!
Hängt von deren Besuch der Erwerb eines Bildungsabschlusses ab?
Darum geht es nicht. Es ist eine Schulveranstaltung und fällt damit auch unter die Schulpflicht.
Ein solcher Besuch ist sehr sinnvoll, keine Frage. Aber er ist doch bitte kein hartes Kriterium für einen Schulabschluss?!
Also alle Schulausflüge freiwillig machen oder nicht, das war meine Frage.
Nein, nicht freiwillig. Wenn es auf dem Plan, steht’s auf dem Plan. Dennoch ist der Besuch einer solchen Gedenkstätte ein anderes Kaliber als der Besuch der Trompetenmanufaktur Jodelberg.
Das macht was mit den Kids und ich will ehrlich gesagt nicht, dass mein Kind sich gezwungenermaßen schlecht u. ggf. schuldig fühlen muss, weil das jetzt halt Pflichtprogramm ist. Wenn es denn unbedingt sein muss, dann ist es halt so. Halte es ob seiner Wirkung nicht per se für sinnvoll. Man kann dieses Thema auch anders einleiten, ohne harte Konfrontation. Und nochmal: Der Erwerb eines Bildungsabschlusses darf davon erst recht nicht abhängen.
Stelle dir mal folgendes Gespräch im Ausland vor: „In Deutschland ist der Besuch von jenen Gedenkstätten Pflicht. Da muss jeder Deutsche einmal gewesen sein, sonst bekommt er keinen Schulabschluss.“
Wäre jetzt nicht so freiheitlich demokratisch, wie ich finde. Wie gesagt: Man kann die Kinder auch anders sensibilisieren. Über die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem Thema brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren.
Die angesetzten Sanktionen sind viel zu heftig, wieso sollte man jemandem den Schulabschluss oder die Versetzung in die nächste Klasse verwehren, nur weil er so eine Gedenkstätten nicht besucht hat?🤨 Wo willst du bei solchen Forderungen eigentlich anfangen und wo aufhören? Bei der Varusschlacht sind auch tausende Römer abgeschlachtet worden, sollte man da nicht auch einen Besuch eines Denkmals verpflichten? Merkst du selber oder.
Und der von dir an anderer Stelle beklagte angebliche "Rechtsruck" ist lediglich eine Korrektur des massiven Linksrucks der letzten Jahrzehnte.😉
Bin eigentlich davon ausgegangen dass so ein Besuch vorgeschrieben ist denn jeder den ich kenne hat während der Schulzeit mindestens einmal eine KZ Denkstätte besucht.
Kann man auch gerne in einer höheren Klassenstufe nochmal machen, denn ich finde mit 13 kapiert man noch gar nicht so richtig was da eigentlich passiert ist. Mit 16-17 dann schon eher.
Diese "Strafen" von wegen nicht versetzt werden schießen natürlich über das Ziel hinaus. Den Teil würde ich nicht befürworten.
Ja, das sehe ich auch so, allerdings gibt es ja noch Schüler*Innen die, die Schule in der neunten Klasse beenden und somit hätten diese in höheren Klassen keine Gelegenheit.
Man lernt in der Schule eh darüber und wenn man darüber lernt ist das sowieso gut. Es ist gut, dass man sowas mit der Schule macht, aber wenn man krank ist sollte man es nicht nachholen MÜSSEN. Das halte ich für ziemlich übertrieben.
Man kann ja auch mit der Klasse einen Film anschauen. Das ist genauso wirksam, um zu verstehen was damals los war.
Die Schulen sollen selbst entscheiden können, ob es Pflicht sein soll oder nicht.
Wenn es freiwillig ist, sollten aber die Schüler, die das machen und nachweisen können (auch darüber im Unterricht erzählen) eine gute mündliche Note bekommen.
Danke für deine Meinung, wieso erachtest du die Sanktionen als übertrieben an und was schlägst du stattdessen vor