Sollte es ein Schulfach Islamische Kultur und arabische Sprache verpflichtend geben?

Das Ergebnis basiert auf 69 Abstimmungen

Will mit Islam nix zu tun haben!!! 78%
Klingt interessant / Bin dafür 17%
Bin schon islamistisch bzw spreche arabische Sprache 4%

35 Antworten

Will mit Islam nix zu tun haben!!!

Nein, es sollte einen allgemeinen Ethikunterricht geben, in dem alle Religionen neutral vorgestellt werden. Denn es geht in der Schule darum Erkenntnisse & nicht Bekenntnisse zu lehren oder zumindest sollte es das.

Auch ist der Begriff "islamische Kultur" sehr schwierig. Denn wo ist die Grenze zwischen Religion & Kultur? Islam würde ich nicht als Kultur bezeichnen. In dem Kontext finde ich es auch schwierig, wenn etwas über die Kultur oder Religion moralisiert wird, was eigentlich sehr fragwürdig ist, bspw. das Schächten von Tieren.

Man könnte auch damit argumentieren, dass es immer mehr Ukrainer in Deutschland gibt. Der ihre Kultur müsste auch ein eigenes Unterrichtsfach bekommen.

Abgesehen davon wird ein allgemeiner islamischer Unterricht nicht funktionieren. Denn es gibt sowohl radikale als auch liberale Muslime in Deutschland. Die Spanne dazwischen geht sehr weit auseinander. Was für einen Islam möchte man also unterrichten? Versuche bspw. mal in Berlin-Neukölln so etwas wie einen Euro Islam zu vermitteln. Das würde auf keinen Fall akzeptiert werden & man hätte am nächsten Tag zehn Eltern auf der Matte.

GoriIIa  22.08.2023, 14:31

Ethik, Philosophie und Aufklärung. EPA- das neue Schulfach!

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Ich nehme an, daß man im Religionsunterricht (oder was auch immer man stattdes­sen genießt) auch über nichtchristliche Religionen informiert wird. In meiner Schul­lauf­bahn war das nur ein sehr kleiner Punkt (ein paar Wochen in der 4. Klasse), aber das war ja auch in Österreich und vor vierzig Jahren, hoffentlich ist es inzwischen besser geworden.

Natürlich ist es wichtig, daß man über Religionen Bescheid weiß, denn sie prägen das öffentliche Leben mit, und wer mit ihrer Lehre, Praxis, Symbolik und Architektur nicht vertraut ist, der stolpert durchs Leben wie ein Analphabet durch ein Buch. Wenn man hin und wieder hört „Ich glaube nicht an den Sch… und will auch nichts darüber wis­sen”, dann ist das nur dumm.

Lustig. In diesem Moment schreit der Muʾaḏḏin in der attraktiven kleinen osmani­schen Moschee, die nur 50 m von meinem Hotel entfernt steht, inmitten einer hüb­schen, halb­authentischen und halb­rekon­stru­ierten osmani­schen Marktviertel in einer balkane­si­schen Stadt. Damit beweist er mein Argu­ment, daß man auch als irreligiöser Mensch wissen sollte, was es mit Religion auf sich hat.

Andererseits: Arabisch lernen — wozu zum Eff? Christen lernen ja auch nicht Hebrä­isch, Griechisch oder Latein, nur weil diese Sprachen in der Geschichte des Christen­tums eine Rolle gespielt haben (Latein am allerwenigsten davon), und weil sie in ei­nem Haufen religionsbezogener Fremdwörter (Paschafest, Eucharistie, urbi et orbi) vorkommen. Die meisten Muslimūn sprechen auch kein Arabisch, und wozu auch? Die Qurān-Rezitationen kann man bekanntlich auch auswendig lernen, besonders wenn man eine Muttersprache wie Türkisch, Persisch, Urdū oder Indonesisch hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik
JLetow  29.08.2023, 00:31

Was hat Türkisch, Persisch und indonesisch mit Arabisch zu tun, das sind alles unterschiedliche Sprachfamilien. Deren Muttersprachler haben es also nicht wirklich leichter. Und ja, es ist sicher interessant, etwas über diese Kulturen zu lernen, aber dieses Wissen darf keine Rolle im Alltag spielen - in unserem europäischen Alltag!!!

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indiachinacook  29.08.2023, 04:11
@JLetow

Ja eben — die Mehrzahl der Muslimūn hat es beim Arabischlernen nicht leichter als Deutsch­sprachige, und natürlich können die allermeisten davon kein Arabisch (außer ein bißchen auswendig gelernt zum Rezitieren). Deshalb ist es ja so bizarr, daß der Frage­steller (vmtl. agent provocateur) Arabischunterricht sogar für ir­reli­gi­ö­se Deutsche anregt.

Ich gebe allerdings zu, daß das in meiner Antwort nicht ganz klar formuliert war.

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Verpflichtend ist Quatsch.

Und Fächer in denen Religionen besprochen werden gibts ja durchaus. Ich finde Religionsunterricht hat auf Schulen nichts verloren, aber dass sich jeder mal mit den Inhalten der verschiedenen Religonen und Weltanschauungen beschäftigen soll, das finde ich eine gute Idee.

Nein, aber der Islam sollte ruhig im Religionsunterricht behandelt werden. Wie auch das Judentum und so weiter... Aber als Wissensvermittlung, nicht als religiöse Unterweisung. Die arabische Sprache ist hierzulande nicht wichtig genug, besser Englisch zu lernen, ist viel wichtiger.

Du hast die Option „Nein, aber“ vergessen. Einen extra Islamunterricht sollte es nicht geben. Dafür gibt es Koranschulen, soweit ich weiß. Aber man sollte den Religionsunterricht revolutionieren. Es darf nicht mehr nur über das Christentum gesprochen werden. Es sollten alle größeren Religionen behandelt werden.

Lostguy123  27.08.2023, 17:24

EPA - Ethik, Philisophie und Aufklärung. Reiner Religionsunterricht, der an eine Religion gebunden ist, ist noch zweckloser und im Berufsleben unnützer.

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