Sollte es ein Schulfach Islamische Kultur und arabische Sprache verpflichtend geben?
Sollte es ein Schulfach "Islamische Kultur und arabische Sprache" verpflichtend für alle Schüler*innen in Deutschland geben? Der Islam prägt ja im modernen Deutschland immer mehr den öffentlichen Raum und gehört natürlich zu Deutschland.
Das Ergebnis basiert auf 69 Abstimmungen
35 Antworten
Nein, es sollte einen allgemeinen Ethikunterricht geben, in dem alle Religionen neutral vorgestellt werden. Denn es geht in der Schule darum Erkenntnisse & nicht Bekenntnisse zu lehren oder zumindest sollte es das.
Auch ist der Begriff "islamische Kultur" sehr schwierig. Denn wo ist die Grenze zwischen Religion & Kultur? Islam würde ich nicht als Kultur bezeichnen. In dem Kontext finde ich es auch schwierig, wenn etwas über die Kultur oder Religion moralisiert wird, was eigentlich sehr fragwürdig ist, bspw. das Schächten von Tieren.
Man könnte auch damit argumentieren, dass es immer mehr Ukrainer in Deutschland gibt. Der ihre Kultur müsste auch ein eigenes Unterrichtsfach bekommen.
Abgesehen davon wird ein allgemeiner islamischer Unterricht nicht funktionieren. Denn es gibt sowohl radikale als auch liberale Muslime in Deutschland. Die Spanne dazwischen geht sehr weit auseinander. Was für einen Islam möchte man also unterrichten? Versuche bspw. mal in Berlin-Neukölln so etwas wie einen Euro Islam zu vermitteln. Das würde auf keinen Fall akzeptiert werden & man hätte am nächsten Tag zehn Eltern auf der Matte.
Ich nehme an, daß man im Religionsunterricht (oder was auch immer man stattdessen genießt) auch über nichtchristliche Religionen informiert wird. In meiner Schullaufbahn war das nur ein sehr kleiner Punkt (ein paar Wochen in der 4. Klasse), aber das war ja auch in Österreich und vor vierzig Jahren, hoffentlich ist es inzwischen besser geworden.
Natürlich ist es wichtig, daß man über Religionen Bescheid weiß, denn sie prägen das öffentliche Leben mit, und wer mit ihrer Lehre, Praxis, Symbolik und Architektur nicht vertraut ist, der stolpert durchs Leben wie ein Analphabet durch ein Buch. Wenn man hin und wieder hört „Ich glaube nicht an den Sch… und will auch nichts darüber wissen”, dann ist das nur dumm.
Lustig. In diesem Moment schreit der Muʾaḏḏin in der attraktiven kleinen osmanischen Moschee, die nur 50 m von meinem Hotel entfernt steht, inmitten einer hübschen, halbauthentischen und halbrekonstruierten osmanischen Marktviertel in einer balkanesischen Stadt. Damit beweist er mein Argument, daß man auch als irreligiöser Mensch wissen sollte, was es mit Religion auf sich hat.
Andererseits: Arabisch lernen — wozu zum Eff? Christen lernen ja auch nicht Hebräisch, Griechisch oder Latein, nur weil diese Sprachen in der Geschichte des Christentums eine Rolle gespielt haben (Latein am allerwenigsten davon), und weil sie in einem Haufen religionsbezogener Fremdwörter (Paschafest, Eucharistie, urbi et orbi) vorkommen. Die meisten Muslimūn sprechen auch kein Arabisch, und wozu auch? Die Qurān-Rezitationen kann man bekanntlich auch auswendig lernen, besonders wenn man eine Muttersprache wie Türkisch, Persisch, Urdū oder Indonesisch hat.
Ja eben — die Mehrzahl der Muslimūn hat es beim Arabischlernen nicht leichter als Deutschsprachige, und natürlich können die allermeisten davon kein Arabisch (außer ein bißchen auswendig gelernt zum Rezitieren). Deshalb ist es ja so bizarr, daß der Fragesteller (vmtl. agent provocateur) Arabischunterricht sogar für irreligiöse Deutsche anregt.
Ich gebe allerdings zu, daß das in meiner Antwort nicht ganz klar formuliert war.
Verpflichtend ist Quatsch.
Und Fächer in denen Religionen besprochen werden gibts ja durchaus. Ich finde Religionsunterricht hat auf Schulen nichts verloren, aber dass sich jeder mal mit den Inhalten der verschiedenen Religonen und Weltanschauungen beschäftigen soll, das finde ich eine gute Idee.
Nein, aber der Islam sollte ruhig im Religionsunterricht behandelt werden. Wie auch das Judentum und so weiter... Aber als Wissensvermittlung, nicht als religiöse Unterweisung. Die arabische Sprache ist hierzulande nicht wichtig genug, besser Englisch zu lernen, ist viel wichtiger.
Du hast die Option „Nein, aber“ vergessen. Einen extra Islamunterricht sollte es nicht geben. Dafür gibt es Koranschulen, soweit ich weiß. Aber man sollte den Religionsunterricht revolutionieren. Es darf nicht mehr nur über das Christentum gesprochen werden. Es sollten alle größeren Religionen behandelt werden.
EPA - Ethik, Philisophie und Aufklärung. Reiner Religionsunterricht, der an eine Religion gebunden ist, ist noch zweckloser und im Berufsleben unnützer.
Was hat Türkisch, Persisch und indonesisch mit Arabisch zu tun, das sind alles unterschiedliche Sprachfamilien. Deren Muttersprachler haben es also nicht wirklich leichter. Und ja, es ist sicher interessant, etwas über diese Kulturen zu lernen, aber dieses Wissen darf keine Rolle im Alltag spielen - in unserem europäischen Alltag!!!