AfD möchte Abtreibungsgesetz verschärfen: Eure Meinung?
Die AfD möchte Abtreibungen dann nur noch in Ausnahmefällen erlauben. Dies ist ein starker Eingriff in die Selbstbestimmung der Frau. Keine Frau treibt aus Spaß ab. Zudem haben wir schon Richtlinien, an die sich gehalten werden muss.
Die Frau steht, so meine Meinung, über dem ungeborenen, noch nicht lebensfähigen Wesen.
Was ist eure Meinung?
96 Stimmen
12 Antworten
Auch als Mann bin ich nicht für Verbote und Einschränkungen. Das Selbstbestimmungsrecht der Frau ist höher zu bewerten. Es wird ja niemand gezwungen.
Der Frage nach der Strafbarkeit von Abtreibungen, nähere ich mich gerne auch mal von einer anderen Seite und nicht nur aus Sicht der Frau. Aus Sicht des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates, lautet die Frage nämlich: Darf der Staat Frauen zwingen, ein Kind gegen ihren Willen 9 Monate auszutragen und zu gebären? Für mich ist hier die Antwort ganz klar: Nein! Ein solch staatlicher Zwang, wäre übergriffig und absolut unangemessen.
Natürlich hat der Staat nicht nur eine Verantwortung gegenüber der ungewollt Schwangeren, sondern auch gegenüber dem ungeborenen Leben. Diese Verantwortung greift allerdings, aus meiner Sicht, erst ab dem Zeitpunkt, wenn das ungeborene Kind soweit entwickelt wäre, dass es alleine, bzw. ohne Verbindung zur Mutter lebensfähig ist.
Von daher, bin ich der Meinung, dass Abtreibungen, bis zu einem gewissen Zeitpunkt, legal möglich sein sollten.
Was willst du dem Antwortgeber damit sagen?
Es spricht ja nichts dagegen, eine Meinung zu haben die "außerhalb des verfassungsrechtlichen Rahmens" liegt.
Naja, Meinungen, die die Würde des Menschen ablehnen, halte ich dann doch für problematisch.
Diese angebliche "Ablehnung der Menschenwürde" interpretierst du da frei rein.
Nicht wirklich.
Schau dir einfach das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1993 an.
Verlink mal, wo steht das jemand der der Meinung ist, der Staat hätte "erst ab dem Zeitpunkt, wenn das ungeborene Kind soweit entwickelt wäre, dass es alleine, bzw. ohne Verbindung zur Mutter lebensfähig ist" eine Verantwortung für dieses Leben, die Menschenwürde ablehnt.
Das ergibt sich aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Da steht ganz klar drin, dass die Menschenwürde und damit auch ein entsprechender Schutz spätestens zwei Wochen nach der Befruchtung durch den Staat zu gewährleisten sind.
Daraus ergibt sich noch lange keine pauschale Ablehnung der Menschenwürde, bloß weil man anderer Meinung ist.
Wir haben uns mit diesem Thema jahrzehntelang gequält, bis wir zu der heutigen Regelung gelangt sind, die mit ihren Beratungspflichten vielen noch lange nicht liberal genug sind!
Und das will die AfD zurückdrehen. Bis in's 19. Jahrhundert und zusammen mit etlichen anderen Schnapsideen gleich bis ins Mittelalter.
Nein danke!
Du sagst es selbst: Dies ist ein Eingriff in die Selbstbestimmung der Frau.
Natürlich ist es verständlich, auch an das ungeborene Leben zu denken, doch beide Rechtsgüter können nicht gleichsam geschützt werden. Es ist niemandem geholfen, wenn das Kind geboren und dann von keinem geliebt wird.
Trotzdem spricht die AfD immer davon, das wir mehr Freiheit bekommen sollen. Nicht einer ihrer Vorschläge im Programm wird uns mehr Freiheit geben, im Gegenteil.
Wir sind im Zeitalter der Verhütung angekommen und es gibt die Pille danach. Jede Abtreibung sollte nur in Ausnahmefällen gemacht werden.
Diese Verantwortung sieht das Bundesverfassungsgericht auf Grundlage des Grundgesetzes komplett anders.
Einfach ausgedrückt, befindet sich deine Meinung außerhalb des verfassungsrechtlichen Rahmens.