Meine Frau hat für den morgigen Vortrag an der UNI eine Zusammenstellung angefertigt, die vielleicht für die "biologisch" Interessierten auch lesenswert sein kann.
Jedes Jahr erhalten allein in Deutschland etwa 309.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs. Das belegen Zahlen der Deutschen Krebshilfe. Hautkrebs ist hierzulande damit eine der häufigsten Krebserkrankungen. Die gute Nachricht lautet jedoch: Durch präventives Verhalten lässt sich die Gefahr einer Erkrankung in hohem Maße eindämmen. Intensives Sonnenbaden und Solariennutzung sind die wesentlichen Risikofaktoren für Hautkrebs. Viele Menschen unterschätzen allerdings noch immer die Wirkung von UV-Strahlen.
1. Vorbräunen im Solarium schützt vor SonnenbrandStimmt nicht. Das spezifische Strahlungsspektrum in Solarien erzeugt zwar schnell eine äußerliche Bräune auf der Haut, doch der Preis dafür ist ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Die extrem hohe Strahlungsbelastung auf der Sonnenbank ist vergleichbar mit der Mittagssonne am Äquator. Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen deshalb, Solariengeräte grundsätzlich zu meiden.
2. Bei bewölktem Himmel ist die UV-Strahlung geringStimmt nicht. Viele Menschen setzen die Anzahl der Sonnenstunden mit der UV-Belastung gleich und werten einen bewölkten Himmel als Zeichen für wenig UV-Strahlung. Ein gefährlicher Trugschluss. Auch ein bewölkter Himmel kann mit einer hohen UV-Strahlung einhergehen, manche Wolkenarten können diese durch Streuungseffekte sogar noch verstärken.
3. An Hautkrebs erkranken nur ältere Menschen Stimmt so nicht ganz. Da Hautkrebs oft über einen längeren Zeitraum entsteht, erkranken zwar vor allem Menschen über 70 Jahren. Dennoch wird der gefährliche "schwarze" Hautkrebs, der auch als malignes Melanom bekannt ist, zunehmend bei Jüngeren diagnostiziert. Bei Frauen im Alter von 20 bis 29 Jahren ist der schwarze Hautkrebs inzwischen sogar die häufigste Krebserkrankung.
4. Sonnenbrillen-Gläser mit dunkler Tönung bieten optimalen SonnenschutzNicht immer. Sehr dunkle Brillengläser garantieren nicht automatisch durch ihre Tönung einen Schutz für die Augen und die umliegende Gesichtspartie. Die Tönung der Gläser dient hauptsächlich dem Sehkomfort, wenn das Tageslicht besonders grell ist. Der UV-Schutz kommt vor allem durch das Material der Gläser zustande, und der UV-Filter in den Brillengläsern ist unsichtbar. So gibt es zum Beispiel auch klare Brillengläser mit hohem UV-Schutz.
5. Säuglinge dürfen gut eingecremt in die SonneBitte nicht! Es gilt die klare Empfehlung: Für Säuglinge ist direkte Sonne tabu. Neugeborene haben eine äußerst empfindliche Haut und sollten im ersten Lebensjahr grundsätzlich nicht der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Auch unnötig belastende Sonnenschutzmittel gehören nicht auf Babyhaut. Babys sind bekleidet im Schatten am besten aufgehoben.
6. Gebräunte Haut bietet genügend Schutz vor der UV-StrahlungFalsch. Bräune ist stets eine Stressreaktion und Verzweiflungstat der Haut. Der Körper versucht mit der Bräunung, sich vor den krebserregenden UV-Strahlen zu schützen. Treffen diese Strahlen auf die Haut, entsteht das dunkle Farbpigment Melanin. Dieses legt sich wie ein Schirm über die Zellkerne und versucht so das Erbgut vor der Strahlung zu schützen. Als sichtbarer Nebeneffekt bräunt die Haut. Sie zeigt damit eine hohe UV-Belastung an. Gegen diesen Stress ist der Körper allerdings nur bedingt gewappnet, denn gebräunte Haut entspricht lediglich einem Lichtschutzfaktor von ca. 4. Deutlich zu wenig also, um einen genügenden Schutz zu bieten.
7. Solange ich mich im Schatten aufhalte, benötige ich keinen LichtschutzfaktorStimmt so nicht. Durch die bereits unter Punkt zwei beschriebenen Reflexionseffekte streuen UV-Strahlen in alle Richtungen, insbesondere im Freien. Auch im Schatten wird man braun und kann bei hoher UV-Belastung sogar einen Sonnenbrand erleiden. Auch Sonnenschirme oder Markisen sind nie komplett undurchlässig für UV-Strahlung. Gleiches gilt für übliches Glas, das die UV-A-Strahlung nahezu ungehindert durchlässt. Am Strand und am Meer sind die Reflexionseffekte vom Wasser und vom Sand so stark, dass auch im Schatten die UV-Strahlung noch in besonders hohem Maße auf die Haut trifft.