Ein eisiger Wind peitschte durch die menschenleeren Straßen der Stadt. Der Mond versteckte sich hinter dichten Wolken, wodurch die wenigen Laternen nur fahle, tanzende Schatten auf die grauen Fassaden warfen. Die Schatten verzerrten sich zu grotesken Fratzen, als würden sie Araels innere Qualen widerspiegeln. Er selbst, Arael, ein Wesen von eigentümlicher Erscheinung, schritt mit gesenktem Haupt durch eine dunkle Gasse. Sein Gang war schleppend, fast apathisch, als würde er eine unsichtbare Last mit sich tragen. Unter dem schweren, schwarzen Mantel, der ihn fast vollständig verhüllte, schimmerte schwach das Metall einer alten Rüstung durch. Sein Gesicht, von tiefen Schatten und dem fahlen Schein des Mondes gezeichnet, trug es Züge von zeitloser Schönheit und tiefer Melancholie. Tiefe Furchen zogen sich um seine Augen, Zeugnisse unendlicher Müdigkeit und ungezählter durchlebter Jahre. Seine Augen selbst, normalerweise von durchdringender Intensität, waren nun leer und abwesend, der Blick in eine ferne Vergangenheit gerichtet. Seine Bewegungen waren langsam, fast mechanisch, als würde er von einer unsichtbaren Last erdrückt. Sein Blick war leer und abwesend, die Pupillen geweitet. Er schien die kalte Nachtluft, den steinigen Untergrund unter seinen Füßen, die Stille um ihn herum kaum wahrzunehmen. Seine Gedanken waren tief in einer längst vergangenen Zeit versunken, in einer Ära des Lichts und des Krieges, die ihn bis in die Knochen erschüttert hatte.
Doch diese flüchtigen Momente der Abwesenheit wurden unaufhörlich von einem quälenden Flüstern durchbrochen, das wie eine Schar winziger, stechender Insekten in seinem Kopf schwirrte. Es waren Stimmen, eindringlich und vertraut, Stimmen, die er gleichzeitig innig kannte und zutiefst verabscheute: die Stimmen der Engel. "Arael... Arael...", hauchten sie, ein Echo aus einer verlorenen Welt, "kehr zurück zu uns..." Manchmal klangen ihre Worte sanft und beschwörend, wie ein liebevoller Ruf nach Hause. Dann wieder peitschten sie auf ihn ein wie kalte Schläge, voller Vorwürfe und Anklagen, die ihn unerbittlich an seine vermeintlichen Fehler und sein Versagen erinnerten. Sie bohrten sich in sein Gewissen, kratzten an den Narben seiner Seele.