Philosoph – die besten Beiträge

Was sagt ihr zu dieser Kurzgeschichte von "Fellini, Federico "?

Z u k u n f t
Auf jede Periode eines dumpfen Materialismus folgen immer Zeiten der Geistigkeit. Im Augenblick leben wir wie in einem finsteren, bedrohlichen Tunnel, unfähig, uns einander mitzuteilen, aber in der Ferne meinen wir bereits ein Licht zu erkennen, das Gefühl einer neuen Freiheit:
Wir müssen uns darum bemühen, an diese Möglichkeit der Rettung zu glauben. (1962)
...Das wichtigste für den Menschen von heute ist, dass er durchhält, dass er sich nicht unterkriegen lässt, vor allem, dass er jenseits des Tunnels zu sehen versteht, meinetwegen indem er sich mit der Fantasie, mit dem Willen und besonders mit dem Vertrauen einen Rettungspunkt erfindet. In diesem Sinne glaube ich, dass das Werk der Künstler heutzutage unentbehrlich ist. (1962)
Meiner Ansicht nach ist Dekadenz die unerlässliche Voraussetzung für eine Wiedergeburt. Ich habe schon gesagt, dass ich Schiffbrüche liebe. Daher bin ich sehr glücklich in einer Zeit zu leben, in der alles scheitert. Es ist eine wunderbare Zeit, weil eben eine Reihe von Ideologien, Begriffen und Konventionen Schiffbruch erleiden. Der Mensch ist auf dem Mond gelandet, nicht wahr? Also ist es absurd, von Fahnen, Grenzen und unterschiedlichen Währungen zu reden. All das muss über Bord geworfen werden.
Dieser Auflösungsprozess ist, glaube ich, ganz natürlich. Ich sehe darin kein Anzeichen des Todes der Zivilisation, sondern im Gegenteil, ihrer Lebendigkeit. Es ist das Ende einer gewissen Epoche der Menschheit. Aber dieser noch zu langsame Auflösungsprozess müsste beschleunigt werden. Man muss bei Null wieder anfangen. Tabula rasa, alles muss weggefegt werden
Wartet unsere Gesellschaft auf diejenige, die ihr nachfolgen wird? Sie erzeugt sie zwangsläufig selbst. Es gibt keine Unterbrechung. Die jungen Leute sind sich des Beginns einer neuen Welt bewusst. Aber es ist sehr schwierig darüber zu reden, ohne in Rhetorik zu verfallen. Diese bevorstehende Morgenröte bewegt mich. (1969)
Ich zwinge mich dazu, optimistisch zu sein. Sonst würde ich nichts mehr tun. Ich glaube, in dieser barbarischen Zeit muss man sich selber ganz treu bleiben und Zeugnis ablegen von dieser Dekadenz, da sein und versuchen zu sagen, was man sagen kann im Rahmen seiner Bildung, seiner Generation
Eigentlich bin ich optimistisch, denn schließlich wird der große Mythos von dem Menschen, der einem anderen eine Geschichte erzählt, nicht so schnell verschwinden. Immer wieder wird jemand das Bedürfnis haben, einem Freund eine seiner Ideen, einen seiner Träume zu erzählen. (1982) 
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Markus Gabriel „Die Welt gibt es nicht“ – durch den Begriff selbst widerlegt?

In Warum es die Welt nicht gibt argumentiert Markus Gabriel, dass es „die Welt“ nicht geben kann, weil sie nicht in einem Sinnfeld erscheint.

Laut seiner Ontologie existiert nur, was in einem Sinnfeld auftaucht – z. B. das Sinnfeld der Kunst, der Politik oder der Biologie. Die Welt als Gesamtheit aller Sinnfelder könne aber nicht selbst in einem Sinnfeld enthalten sein. Daraus folgert er: „Die Welt gibt es nicht.“

Aber ist das wirklich schlüssig?

Ich frage mich:

Kann man nicht einfach sagen, dass der Begriff „Welt“ selbst in einem Sinnfeld auftaucht – nämlich im sprachlichen, philosophischen oder logischen Sinnfeld?

Dann existiert die Welt, weil der Begriff „Welt“ als Objekt des Denkens oder als Bedeutungseinheit ja thematisiert werden kann.

Warum sollte man den Begriff „Welt“ nicht wie jeden anderen Begriff behandeln dürfen – z. B. „Unendlichkeit“, „Menschheit“ oder „Freiheit“?

Gabriels Argument scheint vorauszusetzen, dass „die Welt“ nicht darstellbar oder bedeutbar sei. Aber das stimmt ja nicht – wir sprechen permanent über „die Welt“, philosophieren über sie, stellen sie sprachlich dar.

Damit taucht sie doch im Sinnfeld der Sprache auf. Wäre das nicht ausreichend, um nach Gabriels eigener Definition als existent zu gelten?

Ist sein Argument also am Ende nur ein sprachliches Konstrukt – das durch den bloßen Gebrauch des Begriffs „Welt“ bereits widerlegt ist?

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