Für mich ist ein Schamane ein Hochstapler, Quacksalber und betreibt Hokuspokus wie alle Astrologen auch. Was antwortest Du auf diese Vorwürfe?

Wer seine "schamanischen Fähigkeiten" gegen Geld anbietet, bereichert sich durch nutzlosen Hokuspokus. Bis auf einen Placeboeffekt oder Suggestion läuft da nicht. Sage ich, der sich der Wissenschaft und den Fakten verpflichtet fühlt und mit dem ganzen esoterischen Simsalabim nichts am Hut hat.

All das Gesumse um Religion, Aberglaube, Heilkraft, Astrologie, Wahrsagerei etc. beruht maximal auf geschickter Psychologie, hat aber nichts mit übernatürlichen Kräften zu tun, denn das Universum bringt nur Natürliches hervor, nichts Übernatürliches. Das wäre schon ein Widerspruch an sich. Somit bin ich auch der festen Überzeugung, dass sämtliche Religionen nur Menschenerfindungen sind, ersonnen, weil früher Mensch sich sein Dasein und den Ursprung der Welt nur durch einen göttlichen Schöpfermythos erklären konnte. Wir solltes es heute besser wissen als weiter den Geschichten anzuhängen, die irgendwelche Leute vor tausenden Jahren mal zu Papyrus brachten.

Wern sich Dinge nicht erklären kann, weil es ja angeblich mehr "zwischen Himmel und Erde gibt als... was genau?" Der Satz geht weiter mit "...als sich unsere Schulweisheit träumen lässt." Genau. Bedeutet: man muss schon verdammt viel wissen. Und wir wissen heite mehr als verdammt viel. Vor allem wissen wir mathematisch zufällige Ereignisse von "Schicksal" zu unterscheiden und finden für jedes Vorkommnis plausible und nachvollziehbare Erklärungen. Das Problem: wissenschaftliches Denken, Vorstellung von Evidenz und Falsifikation, Experiment etc. ist vielen gar nicht geläufig, dennoch wollen alle mit diskutieren im schrillen Chor des Halbwissens bzw. Nullwissens. Sehen wir bei Corona beispielhaft.

Gefährlich, extrem kritisch sehe ich all das, wen nun noch das ganze mit ganz viel Hokuspokus gewürzt wird und "übernatürliche" Anstriche bekommt. Niemals hätte ich gedacht, dass so viele Mitmenschen wieder den Rückfall ins mentale Mittelalter antreten... bis zur Verschwörungstheorie ist es da nur noch ein winziger Steinwurf.

Für mich ist ein Schamane ein Hochstapler. Was antwortest Du mir?

Esoterik, Kant, Schamanismus, hokuspokus, Verarschung, Blickwechsel, Hagar470
Wie interpretiert Kant die Klugheit?

Hallo Freunde der Weisheit,

ich habe gestern einen Vortrag bei einem Kant-Experten (Timmermann) über die Arten von Maximen und deren möglichen Konflikt gehört.

Dazu habe ich eine naive Frage, die ich einen Experten nicht zu stellen wagte.

Als Arten von Maximen wurde die Klugheit / Vernunft / Glückseligkeit / Intellekt der Moral gegenübergestellt. Als Beispiel diente ein Gedankenexperiment, bei dem man seinen eigenen Kopf vor dem Henker retten kann, indem man jemanden anderen zu Unrecht für etwas beschuldigt, das nicht er, sondern man selbst getan hat und derjenige an meiner statt das Leben lassen muss.

Timmermann / Kant sehen die einzig richtige Entscheidung in der Moral, d. h. den anderen nicht zu Unrecht zu beschuldigen. Der Mensch ist aber lt. Kant von Grund auf schlecht. Und ich bin sicher, dass viele von uns sich für das persönliche Glück entscheiden würden.

Soweit erst einmal, damit ihr wisst, worum es mir geht.

Meine Frage bezieht sich darauf, dass die Wahl des persönlichen Glücks mit der Entscheidung zur Klugheit / zum Intellekt(ualismus) / Vernunft gleichgesetzt wurde.

Ich habe nicht verstanden, warum das eine Frage der Klugheit ist. Was macht die Entscheidung für mich klüger als eine Entscheidung für jemanden anderen? Ist es nicht eher die Frage, ob man sich dafür entscheidet, gut zu der Allgemeinheit zu sein oder gut zu sich selber? Ist es nicht eine emotionale Frage oder sogar eine des Instinkts, der mit der Evolution einhergehende Überlebenswille? Ist es nicht sogar eher ein Zeichen von Intellekt, seine eigenen, direkt entstandenen Ansprüche auf das Lebenwollen zurückstellen zu können und ihm nicht nachzugeben? Jedes Tier würde sich für sich selber entscheiden, somit gäbe es gar keine Entscheidung.
Tod ist schon ein Extrembeispiel, aber kann die Entscheidung für das Wohl anderer nicht auch mein persönliches Glück unter Umständen steigern?

Ich habe anscheinend noch nicht ganz verstanden, was Kant unter Klugheit / Vernunft versteht.

Vielleicht kann mich da jemand aufklären?
Vielen Dank schon einmal dafür, dass ihr bis hierhin gelesen habt.

Intellekt, Kant, Klugheit, Maxim, Philosophie, Vernunft
Kant beweist, dass es Gott gibt?

Immanuel Kant argumentiert in seiner "Kritik der praktischen Vernunft", dass die Existenz Gottes notwendig ist, um moralische Ziele sinnvoll zu verfolgen. Um dies zu verstehen, ist es wichtig, die Unterscheidung zwischen theoretischer, praktischer und moralischer Vernunft zu erläutern.

Die theoretische Vernunft beschäftigt sich mit dem, was ist. Sie umfasst das Wissen und die Erkenntnisse, die wir über die Welt gewinnen können, und basiert auf empirischen Beweisen und logischen Schlussfolgerungen. Die theoretische Vernunft befasst sich mit Naturgesetzen und der beschreibenden Wissenschaft.

Die praktische Vernunft hingegen befasst sich mit dem, was sein soll. Sie beschäftigt sich mit den Prinzipien des Handelns und den Gesetzen, die wir uns selbst geben, um moralisch zu handeln. Die praktische Vernunft ist normativ und betrifft die Entscheidungen, die wir treffen, basierend auf moralischen Prinzipien.

Die moralische Vernunft ist ein Teilbereich der praktischen Vernunft und fokussiert sich spezifisch auf moralische Gesetze und das ethische Handeln. Sie leitet uns an, nach dem kategorischen Imperativ zu handeln, der besagt, dass wir nur nach denjenigen Maximen handeln sollen, die wir gleichzeitig als allgemeines Gesetz wollen können.

Kant argumentiert, dass das höchste Gut – eine ideale Vereinigung von Tugend und Glückseligkeit – das ultimative Ziel des moralischen Handelns ist : auf Tugendhaftigkeit folgt Glückseligkeit.
In der natürlichen Welt gibt es jedoch keinen notwendigen Zusammenhang zwischen Tugend und Glück. Tugendhafte Menschen können leiden, während unmoralische Menschen erfolgreich sein können. Damit moralisches Handeln dennoch sinnvoll bleibt, muss es eine Instanz geben, die sicherstellt, dass Tugend letztlich belohnt wird. Diese Instanz kann nach Kant nur Gott sein.

Kant sieht die Existenz Gottes daher als eine notwendige Annahme der praktischen und moralischen Vernunft. Diese Annahme ist nicht durch die theoretische Vernunft oder empirische Beweise zu belegen, sondern ist eine Voraussetzung für die moralische Ordnung. Die Vorstellung eines gerechten Gottes gibt uns die Gewissheit, dass moralisches Handeln nicht vergeblich ist, da Gott als moralischer Gesetzgeber und Richter dafür sorgt, dass Tugend und Glückseligkeit letztlich zusammenfinden.

Aus diesem Grund würde Kant sich gegen den Buddhismus stellen.

Der Buddhismus basiert auf den Prinzipien des Karma und der Wiedergeburt, bei denen die Handlungen eines Individuums Auswirkungen auf zukünftige Leben haben. Dieses System ist unpersönlich und zyklisch; es kennt keinen allwissenden, gerechten Gott, der die moralische Ordnung überwacht und sicherstellt, dass das höchste Gut erreicht wird.

Für Kant ist es entscheidend, dass eine moralische Instanz existiert, die über die Naturordnung hinausgeht und die moralischen Gesetze durchsetzt. Kant versteht unter der Naturordnung eine Welt, die ausschließlich durch natürliche Gesetze und kausale Zusammenhänge bestimmt ist, ohne Einwirkung eines übernatürlichen Wesens wie Gott. In dieser Ordnung gibt es keine notwendige Verbindung zwischen moralischem Verhalten und Glück, da alles nach den Prinzipien der Physik, Biologie und Zufälligkeiten abläuft. Diese Naturordnung schließt somit die Garantie aus, dass Tugendhaftigkeit zu Glückseligkeit führt, was Kants Argument für die Notwendigkeit eines gerechten Gottes als moralische Instanz bekräftigt.
Der Buddhismus, der ohne eine solche Instanz auskommt und stattdessen auf das Gesetz des Karma vertraut, kann diese moralische Notwendigkeit nicht erfüllen. In einem buddhistischen Weltbild gibt es keine Garantie, dass Tugendhaftigkeit letztlich belohnt wird, da das Karma-System keine personalisierte Gerechtigkeit bietet.

Deshalb sieht Kant den Buddhismus als unzureichend an, um die moralische Ordnung zu gewährleisten. Er argumentiert, dass nur die Annahme eines personalisierten, gerechten Gottes die Grundlage für die Erreichung des höchsten Guts bietet. Ohne Gott bliebe die Verbindung zwischen Tugend und Glückseligkeit unsicher und unsere moralischen Bestrebungen wären letztlich sinnlos. Damit stellt Kant klar, dass die Existenz Gottes eine notwendige Annahme ist, um die moralische Bedeutung und das Streben nach dem höchsten Gut aufrechtzuerhalten.

Aufgrund der Zwänge des Lebens, die uns zu unmoralischem Handeln zwingen, entsteht eine fortlaufende Reihe von Handlungen, wodurch der Zyklus von Gut und Böse bestehen bleibt. Dies impliziert, dass das Konzept von Karma fraglich ist, da selbst bei gutem Karma auch schlechtes existieren würde, bedingt durch die unvermeidlichen Umstände, die uns zuweilen unmoralisch handeln lassen. Ein Paradies ohne solche Bedingungen und Versuchungen böte daher einen logischeren Ausweg. Da dort nur Gutes vorhanden ist, wäre das Problem der Schlechtigkeit der Welt gelöst.

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