Was können wir wissen?

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https://djlensing.de/blog/kants-vier-fragen

Das ist bereits vor etwa zweihundert Jahren von I. Kant grundlegend und ausführlich beantwortet worden, wird jedoch in philosophischen Fachbereichen weiterhin hinterfragt, zum Beispiel, weil Kant rein gar nichts vom Gefühlsleben (vgl. damalige Affektenlehre: Gefühle sind den Verstand störende Leidenschaften und deshalb zu hemmen; vgl. z.B. damals sozial sinnvolle Verstandesehe gegen sozial sinnlose Liebesehe) und somit von der "unreligiösen Seele" (= Psyche; vgl. Psychologie ab ca. 1900) des Menschen und deren wichtiger Bedeutung eben auch für rationale Erkenntniswege wusste.

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  1. Wir können nur das wissen, was unser Verstand erkennen und erklären kann. Dafür gestalten wir viele Denksysteme, z. B. Wissenschaften, die wir konstant im Wissen entwickeln, indem wir Vermutungen und Vorurteile als Unwissen entlarven, was wir "Fortschritt" nennen. Grundlage ist das sokratische Wissen, dass wir eben nichts wissen außer diesem Wissen darum. Im Prinzip glauben wir an unser Wissen, denn wir wissen es ja nicht.
  2. Wir sollen alltäglich Leid verhindern und beenden. Das sagen uns gegen das menschlich-tierisch gewaltvolle Denken und Handeln prinzipiell alle Religionen.
  3. Wir dürfen nur das glauben, was in allen Lebewesen gemeinsam das Gefühl der Geborgenheit erweckt.

Und so schrittweise zu fühlen, denken und handeln könnte die langwierige kulturelle Evolution des Tieres "Mensch" bewirkt haben und weiterhin bewirken bzw. AUCH andersherum: die natürliche Evolution des natürlichen Menschen könnte bewirken, so zu fühlen, denken und handeln, also den Menschen "kultürlich" werden zu lassen.

Ich kann nichts wissen und darf alles glauben was ich will.

Ich lebe so, wie ich es für richtig halte.