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Azubine private Probleme, weshalb Sie krank macht?

Hallo,
ich leite eine Firma und eine meiner Azubinen macht extrem Probleme.
Sie arbeitet nun seit November 2023 bei uns, anfangs war alles super und Sie hat auch gut gearbeitet. Nun lässt das seit fast 2 Monaten nach. Sie hat ständig schlecht Laune und macht auch Ihre Arbeit nicht richtig, ist faul und macht alles erst nachdem man es Ihr 3x gesagt hat.
Vor knapp 4 Wochen war Sie das erste mal krankgeschrieben. Sie war wohl bewusstlos in Ihrer Wohnung und dann eine Woche im Krankenhaus, da sie extreme private Probleme mit Ihrer Familie hat, die auf die Psyche gehen, wodurch Sie wohl nicht isst und auch den ganzen Tag kotzt. Sie ist Albanerin, spricht aber relativ gut Deutsch. Ihr Mutter wurde abgeschoben und ihr Stiefvater wohnt noch hier in der Stadt. Allerdings wohnt Sie alleine.
Nun Sie ist dann öfter mal krank, mal eine Woche, mal ein paar Tage. Ihr Stiefvater droht Ihr wohl, dass sie Schuld ist, warum Ihre Mutter abgeschoben wurde, aber sie nicht. Sie hat auch Angst vor Ihm. Wir arbeiten in einem Fitnessstudio im Schichtdienst und man muss dann auch mal 15-23 arbeiten, um die Schicht abzudecken. Ständig möchte Sie Ihre Schicht tauschen und nichtmehr bis 23 arbeiten, da Sie wohl Angst hat. (Das ist jetzt aber auch erst seit knapp 2 Monaten so. Das ist allerdings in unserem Betrieb nicht möglich, da jeder jede Schicht machen muss. Außerdem wurde Sie 1x vom Ministerium freigestellt, da Sie einen Termin mit einem Anwalt hatte, damit Ihr Stiefvater weiterhin eine Aufenthaltserlaubnis hat. Montag fängt Sie plötzlich an zu heulen, dass Ihre Mutter Sie blockiert hat. (Sie wurde vor einem Jahr wieder nach Albanien abgeschoben) Warum auch immer, ich habe keine Ahnung.
Gestern ruft Sie mich heulend an, dass Sie bitte nach Hause gehen möchte, Ihre Mutter wollte sich wohl selbst umbringen. Mein anderer Azubi musste dadurch 2h länger arbeiten. Wir arbeiten im Schichtsystem, weshalb wenn jemand ausfällt, jemand anderes einspringen muss oder seine Schicht tauschen. Nun wer hätte es erwartet. Um 1:00 schreibt Sie mir, dass Sie nicht arbeiten kann, weil Sie die ganze Zeit am kotzen ist und 2x umgekippt ist.

Nun mir als Arbeitgeber geht das ganze tierisch auf den Sack. Sie ist permanent krank, arbeitet nicht richtig und macht sich Ihr Leben durch Ihre Familie kaputt. Meine anderen Azubis bekommen dadurch ständig Schichten, die sonst normalerweise jeder mal im Wechsel hat. Da die 15-23 Schicht auch nicht sehr beliebt ist, ich jedem aber die gleichen Vor-und Nachteile geben möchte. Ich muss oft umplanen, andere müssen Überstunden machen und es gibt permanent nur Probleme und Stress. Aus Privater Sicht ist es natürlich schlimm, da Sie erst 19 ist. Allerdings brauche ich so ein hin- und her nicht am Arbeitsplatz.

Hat jemand eine Idee, wie man mit der Sache umgeht? Sie ist auch noch in der Probezeit bis Juni.

Vielen Dank.

Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankschreibung

Chef will mich vielleicht kündigen weil ich Recht habe?

Der Titel klingt wahrscheinlich sehr verwirrend aber mir ist in den letzten Tagen eine unschöne Situation mit meinem Chef passiert.

Ich habe vergessen meinen Stundenzettel vom letzten Monat abzugeben und habe daher keinen Lohn bekommen,

Ich musste im Büro anrufen und fragen was los wäre und wurde dort in der Leitung angelogen. MIr wurde gesagt das es noch keinen Lohnzettel gibt bzw meine Stunden noch nicht ins Steuerbüro und allem drum und dran gegangen ist.

Ich habe aber schon einen Lohnzettel bekommen für diesen Monat. Nach einer langen Diskussion und wie gesagt auch ein paar Lügen habe ich mich nach meinen Rechten belesen und das auch sehr tiefgründig.

Der Lohn darf nicht einbehalten werden wegen fehlenden Stundennachweis und mir stehen nun auch (da der Lohn dann nun 2 Tage später kam und das mutwillig) Verzugszinsen und Verzugspauschale also 40€ Schadensersatz zu.

Nachdem ich meinen Chef damit konfrontiert habe war es nach einer Diskussion kurz ruhig, dann folgte darauf eine Einladung ins Büro.

Da ich nicht wüsste etwas unterschreiben zu müssen oder abzuholen rechne ich damit das das eine Kündigung wird.

Ich möchte lediglich fragen welche Art von Kündigung es werden kann (da ich nichts falsch gemacht habe denke ich nicht das sie fristlos sein kann) und welche Sachen ich mit in diese Kündigung nehmen soll. Welche Rechte ich habe und zudem ob es überhaupt ein Grund ist jemanden zu kündigen weil jemand dem Chef die Grenzen bietet und sich nicht alles gefallen lässt.

LG

Kündigung, Gehalt, Arbeitnehmer, Rechte

Meinung des Tages: Stellt die "Gen-Z" zu unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt?

Überdurchschnittliches Gehalt, eine fast freundschaftliche Arbeitsatmosphäre und im besten Falle die Vier-Tage-Woche; die sogenannte "Gen-Z" hat ihre ganz eigenen Vorstellung von Arbeitswelt und -leben. Doch müsste die Gen-Z mehr Kompromisse in Bezug auf den Arbeitsmarkt eingehen?

Die Gen-Z erobert die Arbeitswelt

Ja, die Gen-Z tickt in vielerlei komplett Hinsicht anders. Vor allem - so möchte man meinen - aber, wenn es um das Thema Arbeit und Arbeitsmoral geht; in Kontrast ihrer Vorgängergeneration legt die Gen-Z, also Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren worden sind, beispielsweise weitaus weniger Wert darauf, die Karriereleiter hochzuklettern. Was bei der Jobsuche primär zählt, sind vor allem eine gute Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten sowie eine großzügige Home-Office-Regelung.

Zu diesem Ergebnis kommt u.a. eine Studie der Hochschule Mainz aus dem Jahr 2022. Im Zuge der Studie wurden Bachelor-Studierende gefragt, die bereits etwas Arbeitserfahrung mitbringen. Knapp 77% war eine ausgewogene Work-Life-Balance bei der Wahl des Arbeitgebers am wichtigsten. Nur etwas mehr als 50% gaben an, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten müsse.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen auch Studien, die von Xing in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa in Auftrag gegeben wurden. Deutlich wird ferner, dass junge Beschäftigte unter 30 Jahren weitaus weniger Loyalität ihrem Arbeitgeber gegenüber verspüren; eine Arbeitsstelle wird als etwas Kurzfristiges, temporär Begrenztes angesehen. Laut Arbeitsmarktexperte Julian Stahl sei "diese Generation [ . ] nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben".

Gerade seitens älterer Generationen wird Vertretern der Gen-Z jedoch häufig vorgeworfen, völlig unrealistische Forderungen an die Arbeitswelt zu stellen...

Kritik an der Gen-Z:

Für Frank Darstein, Betreiber eines Hotels, ist Work-Life-Balance "nichts anderes als Egoismus". Darstein, der sein Leben lang viel gearbeitet hat, versteht die Einstellung vieler junger Menschen nicht. Er denkt, die junge Generation müsse, um den Lebensstandard in Deutschland zu halten, genauso viel und hart wie ihre Eltern arbeiten gehen. Er beklagt zudem eine grundsätzliche Schieflage: Viele junge Menschen zeigen wenig Bereitschaft, nachts, an Wochenenden oder an Feiertagen arbeiten zu gehen.

Forderungen nach mehr Work-Life-Balance oder Vier-Tage-Woche sind für ihn Teil des Problems und seiner Ansicht nach für zahlreiche Unternehmen in der Praxis schlichtweg nicht umsetzbar.

Ein ähnlich negatives Bild zeichnet ein britischer Unternehmer in einem Interview mit dem Telegraph: James McNeil hat im Zuge seiner Tätigkeit eine Vielzahl an Bewerbungsgesprächen mit Gen-Z'lern geführt; dabei kritisiert er ins besondere, dass viele Bewerber nicht einmal in der Lage wären, ein Vorstellungsgespräch zu führen: Viele Bewerber "kamen entweder gar nicht, zu spät oder völlig unvorbereitet", so McNeil.

Darüber hinaus bemängelt er die Arbeitsmoral mancher Mitarbeiter, die bereits am ersten Tag ihre Arbeit komplett verweigerten und eine häufig negative Grundeinstellung mitbringen würden. McNeil attestiert den Digital Natives der Gen-Z eine lobenswerte Technikaffinität, dafür aber immense Defizite in puncto Lebenskompetenzen.

Ist die Kritik an der Gen-Z berechtigt?

Viele Menschen der Gen-Z machen sich hinsichtlich des Fachkräftemangels wenig Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Tidi von Tiedemann, Geschäftsführer einer Produktionsfirma, kann die Kritik an der Gen-Z nicht nachvollziehen. Er bietet in seiner Firma flexible Arbeitsmodelle und sogar die Vier-Tage-Woche an und bescheinigt den jungen Mitarbeitern dadurch weitaus mehr Motivation. Wichtig sei es, so Tiedemann, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die angenehm und produktiv zugleich seien.

Man müsse jungen Menschen durchaus Zugeständnisse machen, so dass sie nicht das Gefühl kriegen, ausschließlich billige Arbeitskraft zu sein. Wer als Arbeitgeber nicht über Benefits nachdenke, wird ein Gros dieser Generation bei einer Stellenausschreibung höchstwahrscheinlich gar nicht erst erreichen.

Unsere Fragen an Euch:

  • Hat die Gen-Z eine völlig verzerrte Sicht auf die heutige Arbeitswelt?
  • Wie viele Freiheiten sollen Arbeitnehmer an ihren Arbeitgeber stellen dürfen?
  • Sind viele Arbeitgeber zu unflexibel hinsichtlich möglicher Benefits, die gewährt werden könnten?
  • Seid Ihr Teil der Gen-Z und falls ja: Was ist Euch im Arbeitsleben / beim Arbeitgeber wichtig?
  • Fehlt der Gen-Z das Verständnis dafür, dass ihr Wohlstand auf der harten Arbeit der Vorgängergenerationen basiert?
  • Sind grundlegende Tugenden im Laufe der Generationen verloren gegangen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/generation-z-berufswelt-101.html

https://www.merkur.de/welt/leuten-gen-ist-ein-alptraum-unternehmer-flucht-ueber-verhalten-von-jungen-93006065.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/generation-z-arbeitsmarkt-100.html

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