Wieso sind Deutsche kaum stolz auf ihr Land?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ist das ehemalige Dritte Reich bzw. ab 1949 die Bundesrepublik Deutschland besetzt von den Alliierten Besatzungstruppen. Nach 1990 haben dann Großbritannien, Canada und Frankreich ihre Truppen zurückgezogen, und durch den 2+4-Vertrag wurde die Bundesrepublik selbstsständig und unsere "US-amerikanischen Freunde" sind geblieben.

Warum ich das erzähle? Ganz einfach: Eine der vordringlichsten Aufgaben der Alliierten besatzungstruppen ist gewesen, dafür zu sorgen, dass sich so etwas wie das Dritte Reich nicht mehr wiederholen kann. Daher haben die Allierten ihren Einfluss geltend gemacht und alles dafür unternommen, dass die (seit 1949) Bundesbürger NICHT patriotisch und NICHT (wieder) nationalistisch werden. Sie haben Einfluss auf alles und jedes genommen und so systematisch Generationen bundesdeutscher Staatsbürger herangezogen, welche Patriotismus und Nationalismus nur aus den Geschichtsbüchern kennen.

Als dann im Zuge der Vereinigung beider deutscher Staaten zur aktuellen Bundesrepublik Deutschland Menschen wieder deutsche Fahnen schwenkten, plötzlich und gerne die Nationalhymne sangen (und zwar alle Strophen), wurden diese sofort als "Rechts" und "Rechtsradikal" abgestempelt und Patriotismus/Nationalismus in der BRD als "RECHTS" abgestempelt. Da "RECHTS" in der BRD gleichgesetzt wurde mit "BÖSE" hat man also alle Patrioten und Nationalisten in die rechte Ecke gedrängt (siehe AfD) und dafür gesorgt, dass sie die Bösen sind und bleiben.

Und damit man nicht selbst in den Verdacht gerät, man sei "rechts", pflegen die Bürger der BRD eben nach wie vor keinen Patriotismus. Die Nutzung der Schwarz-Rot-Goldenen-Fahne alleine ausserhalb des eigenen Vorgartens und ausserhalb nationaler Feiertage gilt schon als "Verdächtig".

Ganz im gegensatz dazu beispielsweise in Österreich - oder beispielsweise im benachbarten Skandninavien! Fahnen und Patriotismus, Stolz auf das eigene Volk und Land wo man hinschaut. Und niemand würde behaupten, dass Österreich, Dänemark, Schwend und Norwegen rechtsnationale Staaten sind

Zur Not können wir auch einen Blick über den großen Teich werfen. Wer in den USA keine Stars- und Stripes vor der Haustüre hat und am Nationalfeiertag nicht feiert, macht sich schon als "Separatist" verdächtig ;-)

Um es kurz zu fassen: Alles was auch nur ansatzweise patriotisch ist, wird in der BRD als SCHLECHT angesehen, als RECHTS eingeordnet und als BÖSE abgetan. und welcher Bundesbürger will schon schlecht, böse und rechts sein?

Dazu hat die Kölschrockgruppe BAP um den Sänger und Songwriter Wolfgang Niedecken 1989 das passende Lied aufgenommen und veröffentlich und damit einen kommerziellen Hit gelandet:

https://www.youtube.com/watch?v=VwXiC9Q7MqU

Der Refrain in Hochdeutsch:

Denn wir sind wieder wer - zwischen Alpen und Meer,
zwischen Rhein und der Oder - wie lange nicht mehr.

Wir sind fürchterlich Deutsch, schwenken Schwarz-Rot-und-Gold,
singen Hymnen so laut, wie lange nicht mehr.

Deutsch besoffen vor Glück, keinen Blick mehr zurück,
nur noch voran wie Panzer - wie lange nicht mehr.

Wer nicht mitläuft hat Pech, auf die Seite aus dem Weg.
Hier kommt Deutschland - wie lange nicht mehr!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
tanztrainer1  12.02.2024, 12:58

Der Besatzungsstatus entfiel bereits 1955.

Die amerikanischen Streitkräfte, die immer noch in Deutschland stationiert sind, sind nur im Zusammenhang mit der NATO hier.

Übrigens gibt es auch Standorte der Bubdeswehr in den USA. Kommt man deshalb auch zu der Beurtrilung, die USA wäre von Deutschland besetzt?

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Traveller5712  12.02.2024, 13:27
@tanztrainer1
Der Besatzungsstatus entfiel bereits 1955.

Und warum sind die Besatzungstruppen dann erst nach 1989 abgezogen? Achso - ich vergass - die bösen bösen "Russen"!

Die amerikanischen Streitkräfte, die immer noch in Deutschland stationiert sind, sind nur im Zusammenhang mit der NATO hier.

Das glaubst Du und die meisten anderen Bürger der BRD. Aber nicht alles ist so, wie es scheint!

Übrigens gibt es auch Standorte der Bubdeswehr in den USA. Kommt man deshalb auch zu der Beurtrilung, die USA wäre von Deutschland besetzt?

Beweise? Quelle? Die Bundeswehr bildet in den USA im Rahmen der NATO Soldaten aus - mehr nicht! Es gibt keine Kaserne der Bundeswehr in den USA - schon gar keine schwere Einsatzmittel!

.......

und hast Du auch etwas zur Frage des Fragestellers zu sagen? Oder wolltest Du nur meine Aussagen "richtigstellen"?

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tanztrainer1  12.02.2024, 13:42
@Traveller5712

Es zogen eben nicht alle Amerikaner ab. Aber die sind nur bezüglich der NATO noch da.

Nach dem Zerfall des Ostblocks, war es auch nicht mehr nötig. Viele der ehemaligen Ostblockstaaten sind mittlerweile Mitglieder in der NATO bzw. der EU. Von denen geht keine Bedrohung mehr aus.

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Traveller5712  11.03.2024, 18:22
@tanztrainer1

Nein, sind sie nicht. Sie sind hier, um die Budnesrepublik Deutschland unter Kontrolle zu halten! Du hast mir übrigens meine Fragen auch nicht beantwortet. Also lass es bitte einfach, ok? Wir sind unterschiedlicher Meinung - fertig.

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OlliBjoern  15.02.2024, 11:47

Aber der schwedische und finnische Patriotismus ist eben nicht dasselbe wie der angebliche Patriotismus der deutschen "Wutbürger", die sind meist nur verbal patriotisch. In Wirklichkeit sind sie es aber nicht, AfD und FPÖ sind nur schein-patriotisch, um mal 2 Beispiele zu bringen (ohne direkten Bezug zu deinem Posting). Die Wutbürger sind wie die Wutbauern und die Wutbahnstreikenden von sehr privaten finanziellen Interessen geleitet, mit wenig Rücksicht auf andere Gruppen Deutschlands.

Die Finnen sind auch gegenüber Russland patriotisch.

Der AfD fehlt da das Rückgrat.

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eishoernchen  15.02.2024, 11:52
Ganz im gegensatz dazu beispielsweise in Österreich - oder beispielsweise im benachbarten Skandninavien! Fahnen und Patriotismus, Stolz auf das eigene Volk und Land wo man hinschaut. Und niemand würde behaupten, dass Österreich, Dänemark, Schwend und Norwegen rechtsnationale Staaten sind

Ich komme aus Österreich und würde klar sagen, dass auch hier Nationalstolz und Fahnenschwenken sehr mit Rechts assoziiert sind. Skiveranstaltungen mal ausgenommen. Auch in Österreich herrscht so etwas wie ein kollektives schlechtes Gewissen, dass die Judenverfolgung passieren konnte.

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JG1887  18.02.2024, 21:32

Wer kam auf die Idee, diesen Bullshit als hilfreichste Antwort zu markieren?

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Skywalker17  20.02.2024, 12:22
Daher haben die Allierten ihren Einfluss geltend gemacht und alles dafür unternommen, dass die (seit 1949) Bundesbürger NICHT patriotisch und NICHT (wieder) nationalistisch werden. Sie haben Einfluss auf alles und jedes genommen und so systematisch Generationen bundesdeutscher Staatsbürger herangezogen, welche Patriotismus und Nationalismus nur aus den Geschichtsbüchern kennen.

Das ist eine ganz üble Unwahrheit.

Den Amerikanern war das vollkommen egal.

Der Grund ist ein ganz anderer. Das dritte Reich mit allen ihren Auswüchsen, entstand durch übermässiges Nationales Denken.

"Deutschland, Deutschland über alles......".

Mit Rücksicht auf die Gefühle unsere Nachbarländer ( die unter diesem Nationalismus zu leiden hatten) halten sich Deutsche mit Nationalismus zurück.

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Geedmund  29.02.2024, 12:54

Ein Teil von dem was Du schreibst trifft tatsächlich zu. Unter dem Eindruck der gerade befreiten Konzentrationslager wurde tatsächlich der übertriebene Nationalismus "aberzogen", Da ich die Folgen des deutschen Nationalismus selbst erlebt habe sehe ich das durchaus auch ein.

Das "Fahnenschwenken" begann mit der Fußball WM 2006 ( auch bekannt als "Sommermärchen" ) in Deutschland und fand seinen Höhepunkt beim WM Gewinn 2014, Seitdem werden deutsche Fahnen nur noch selten geschwenkt, statt dessen trotteln einige Fehlgeleitete hinter der Reichkriegsflagge her.

Leider wird die erste Strophe der Nationalhymne immer noch falsch, d.h. im Sinne der "Nazis", ausgelegt. Die haben das Lied nämlich nicht verstanden. Auch heute noch wird die Entstehung dieses Liedes im Geschichtsunterricht sträflich vernachlässigt. 1848 konstituierte sich in der frankfurter Paulskirche das erste deutsche Parlament um eine Verfassung für ganz Deutschland auszuarbeiten. Unter den Delegierten war auc h Hoffmann von Fallersleben, er schrieb unter dem Eindruck der vielen deutschen Fürstentümer (Das deutsche Reich entstand erst 1871) dieses Lied der Deutschen. Es beinhaltete die Aufforderung Deutschland als Ganzes über die Fürstentümer und Kleinstaaten zu stellen. In seinem Ursprung hat der Satz Deutschland, Deutschland über alles also nichts mit "Großmachtdenken" zu tun sondern beinhaltete lediglich die Aufforderung zu einer Nation zu werden.

Genauso also wie die Ablehnung der "Deutschtümelei" nicht unbedingt "links" sein muss, muss auch ein gewisser ""Nationalstolz" nicht unbedingt "rechts" sein.

Mein Fazit: Wir, die "Nachgeborenen" haben mit den Verbrechen die in deutschem Namen begangen wurden zwar nichts zu tun, haben aber die Pflicht das sich so etwas nie wiederholen darf. Und NIE WIEDER IST JETZT!

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Lukas777354  11.03.2024, 12:18

Danke für die Klaren worte! das müssen mehr Leute lesen!

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"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer (1788-1860)

deinekleinefee  15.02.2024, 11:44

DANKE! Meine Rede. Ich frage mich, wieso man auf etwas stolz ist, das man nicht erbaut hat. Ich bin nur auf Dinge stolz, die ich erreicht habe. Ich bin dankbar, in einem freien und sicheren Land (CH) geboren worden sein, aber stolz?

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Ich kann nur auf eigene Leistungen stolz sein. Was genau ist also meine Leistung daran, deutsch zu sein?

Ich bin froh, in Deutschland zu leben, da es mir hier sehr gut geht, verglichen mit manch anderem Land.

Dreamland616  07.04.2024, 11:15

Bist du auf irgendeinem Familien Mitglied schtolz?

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GeneralPatton  07.04.2024, 12:21
@Dreamland616

Warum sollte ich? Ich bin froh, über die Familienmitglieder die ich habe.

Stolz bin ich auf meine eigenen Leistungen.

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Da gibt es sooo viele Gründe, die ich dir nennen kann. Die Liste geht bis hinter den Mond!

Ich denke das äussert sich hier aus gründen der geschichte schlichtweg anders.

Ich finde das das Rammstein lied Deutschland sehr gut das verhältniss von uns Deutschen zu unserem Vaterland ausdrückt.

Es ist nach meiner ansicht ein Ambivalentes.

Ich denke viele sind durchaus stolz auf unsere positive geschichte und errungenschaften. Gleichzeitig sind wir aber tendenziell durchaus recht selbstkritisch. Wer kennt nicht das Klischee bild des Meckernden deutschen?

Da ist ein bissel was wares dranne.

Ich persönlich finde nationalstolz recht übertrieben und ein wenig schlecht begründet. Schauen wir uns doch das extrem an: Die USA. Die ja sehr patriotisch sind und quasi lauthals: "USA wir sind die besten auf aller welt." Raussschreien. Und dbaei sinds auf internationaler ebene eher nen haufen ignoranter kriegstreiber die nen haufen unheil anrichten. Was aber komplett ignoriert wird.

Und das ist auch ein wenig etwas das ich mit nationalstolz verbinde. Die Ignoranz gegenüber den eigenen Fehlern. Weil man eben Stolz auf die ganze nation ist. Und nicht Stolz auf bestimmte errungenschaften der nation.

Ich bin z.b. durchaus stolz auf unser gesundheitsystem im vergleich zu z.b. den USA. Oder unsere arbeitschutzgesetze. (Im vergleich zu den USA) Muss ich aber dafür gleich die Fahne schwingen? Schliesslich gibt es ja trotzdem noch genug kritikpunkte an unserem Sozialsystem. Und es gibt durchaus Länder die es besser machen.

Oh und natürlich gibts da noch die verbindung zwischen nationalstolz und dem rechts extremismus...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aus interesse