Wieso sind Amerikaner stolz auf ihr Land aber Deutsche net?

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Wir Deutschen haben durch die Geschehnisse des Dritten Reiches mit Diktatur, Weltkrieg und Holocaust gelernt, wohin Nationalismus führen kann.

Die Mehrheit braucht diese Ideologie , mit der Bürger mißbraucht werden können, nicht mehr.

Stolz sollte man hauptsächlich auf eigene erbrachte Leistungen sein.

Aber froh sein darf man darüber , in einer Demokratie wie Deutschland leben zu dürfen.


LiamPaucke  03.08.2024, 13:34

Aber das ist ja an sich auch Blödsinn. Wir reden hier von 12 Jahren und wir bezeichnen uns schon seit über 1000 Jahren als Deutsche. Wieso wird Deutschland auf 12 Jahre seiner Lebensgeschichte Beschränkt?

Das nennt sich Patriotismus. Nach außen hin gezeigter Nationalstolz.

Das gab es in Deutschland durchaus auch. Im Kaiserreich, in der Weimarer Republik... in den 1930er Jahren haben die Nazis das dann auf die Spitze getrieben, um die Menschen für die Ideologie des dritten Reiches zu begeistern und auf den Krieg vorzubereiten. Überall Fahnen, Paraden, Märsche, der "Hitler-Gruß", Heldenkult usw.
Man sollte sich zu 100% mit dem Land, mit der Ideologie der Nazis identifizieren, man sollte das Gefühl haben, eine Einheit zu sein und bereit, für diese Einheit, für sein Land, für seine Familie und Kameraden einzustehen und notfalls sein Leben zu opfern.

Nach der Niederlage des Krieges haben die Siegermächte dann alles daran gesetzt, jede Art Nationalstolz bzw. Patriotismus in Deutschland zu zerstören um auszuschließen, dass sich so etwas wie zuvor wiederholt.

Den Deutschen wurde immer wieder vorgehalten, dass man Schuld am Krieg gewesen ist und man sich schon fast schämen müsse, Deutscher zu sein. Paraden, Märsche oder auch das Schwenken der Nationalflagge waren lange Zeit verpönt.

Und die nächsten zwei, drei Generationen bis heute haben es dann gar nicht mehr anders kennengelernt, so dass ein offen gezeigter Patriotismus wie in den USA in Deutschland eher fremd ist und "eigenartig" wirkt.


Marzipan3  03.06.2024, 15:34

Wobei ja die USA und Frankreich etc. mind. genau so viel Grund hätten, sich zu "schämen"..Indianer, Schwarze etc...

Weil sich in der Geschichte eine ungute Verbindung zu Patriotismus, Nationalismus/Nationalstolz und Vaterlandsliebe entwickelt hat.

Und Deutsche vielleicht eher gemerkt haben, dass es nicht sonderlich viel bringt, einen fast schon irrationalen Nationalstolz zu besitzen.


Aeroplanus  03.06.2024, 14:20

Und dumm ist es auch, siehe Schopenhauer. Er nennt die Nationalstolzen "erbärmlichen Tropf". Recht hat er.

weil man in den USA viele Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten hat. In Deutschland bleiben viele Menschen unten. Viele Deutsche können nicht einmal den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Status ihrer Eltern mehr halten und fallen vom Mittelstand ins Proletariat ab.

Woher ich das weiß:Recherche

weil Schizophrenie nicht unbedingt übertragbar sein muß .. Deutschland hat ja auch keine "Green Card", und die Politiker sind eher jung als alt - Diversität und Kontroversitaet bedeuten Probleme, und mit der Fülle von Problemen wie hier im Lande fertig zu werden, ist nicht geeignet, stolz drauf zu sein -

aber immerhin wollen viele mit Migration nur nach Deutschland und nicht in die Vereinigten Staaten - die pfeifen also auf Stolz, aber nicht auf Scholz ..