Wie kann man die Renten erhöhen?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein 76%
Ja 24%

7 Antworten

Nein

es geht doch gar nicht - nur - um demographische Kurve .. es geht vor allem darum, das erstens unsere Eltern, Großeltern usw noch "volle Kanne" vielfach sogar ab "14" durchgehen gearbeitet und malocht haben, auch weil es keine "Stütze" für jeden Pubs wie Elterngeld usw.. so wie heute gab usw und zweitens, weil die genannten Alten auch die Möglichkeiten hatten, jahrzehntelang bei einer Firma zB zu bleiben usw ..

das gibt,s heute ja alles gar nicht mehr .. heutzutage ist alles Psycho angematscht und wird "gecoacht" ; und wenn du bei den psychos wirklich einen Termin brauchst, dann erst in einem halben Jahr usw .. -

wer keinen Bock hat, will trotzdem volle Knete und das je früher desto lieber ..

dabei wächst das Vermögen bis ins unendliche .. , für die, die eine Oma haben und "ihr klein Häuschen", das schafft natürlich Ungerechtigkeiten bis hin zur Faulheit .. mit Rente hat das alles nichts mehr zu tun .. Kinder gibt,s übrigens genug ..

CleverRemo  24.01.2023, 09:25

Sind die Menschen in Österreich anders als hier oder warum klappt es da mit den höheren Renten?

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apt2nowhere  22.08.2023, 13:32
@CleverRemo

Frage ist: wie lange noch - in Österreich hat man vor einiger Zeit mehr Einzahler in die Rentenkasse gebracht, also z.B. alle Selbständigen - das hat einer Generation mehr Rente eingebracht, aber solches funktioniert eben nur einmal, gehen diejenigen in Rente, die jetzt hinzugekommen sind als Einzahler, dann werden diese bei Renteneintritt zu "mehr Beziehern" und man hat das gleiche Problem wie zuvor, also zu wenig Einzahler ...... ich vermute, Gleiches steht im Faktencheck wie CamelWolf schreibt

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Von Experte kevin1905 bestätigt
Nein

Das Problem liegt nur zum Teil an der Demographie. Man muss bedenken, dass die gesetzliche Rente in D 1957 nie darauf ausgelegt war, eine Nettolohnabdeckung von über 50% + X überhaupt zu erreichen. Wir sind nur geblendet von den hohen Rentenzahlungen, die in den Jahren 1970 bis 1990 ausgeschüttet werden konnten; aber denen lagen eben die hohen Renteneinzahlungen der Boomer und die florierenden Steuereinnahmen zugrunde. Die gesetzliche Rente in D wird zu hohen Teilen aus dem laufenden Bundeshaushalt querfinanziert, weil die Einzahlungen der Rentenversicherten sonst nie reichen würden, um die Auszahlungen zu bezahlen. Das eigentliche Problem ist, dass sich keine Regierung seit Adenauers Zeiten daran gewagt hat, am Grundfehler der Konstruktion etwas zu ändern - nämlich dem Bürger klarzumachen, dass die DRV nur eine (wenngleich wichtige) Grundsicherung im Alter darstellen kann, der Bürger aber während seiner Lebensarbeitszeit parallel privat vorsorgen muss. Und zwar in zunehmendem Maße. Die Probleme mit der Altersstruktur sind seit den 80er Jahren bekannt gewesen. Interessiert hat es in der Regierung niemand.

Andererseits kann die gesetzliche Rente (bzw. der erreichte Rentenanspruch jedes Versicherten) in D auch nicht gekürzt werden - im Gegensatz zu allen anderen Staaten. Das wird nur gerne vergessen.

geheim007b  23.01.2023, 18:34

Man müsste der Bevölkerung vor allem mal klar machen dass die Rente ein Schneeballsystem ist das nicht ewig funktionieren kann.

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okieh56  23.01.2023, 20:13
@geheim007b

Unsinn! Du hat das Umlageverfahren nicht verstanden, sonst würdest du es nicht mit einem Schneeballsystem vergleichen.

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geheim007b  23.01.2023, 21:32
@okieh56

Ja, das Umlageverfahren sorgt dafür dass die Rente nie auf 0 fallen wird, ändert aber nichts daran dass sie bei einem Großteil auf "wird nicht zum leben reichen" bzw. Aufstocken fallen wird. Die Grundformel baut auf endloses Wachstum, aber die entscheidenden Faktoren sind endlich. Weder kann es jedes Jahr immer mehr Einzahler geben, noch können die Leute immer länger arbeiten. Es ist simple Mathematik aus den Hauptfaktoren:

  • Anzahl der arbeitenden Menschen
  • Rentenabgabe
  • Renteneintrittsalter
  • Rente

Sinkt die Anzahl der arbeitenden Menschen (und das tut sie seit ein paar Jahren weil die Babyboomer in Rente gehen und die Geburtenrate aktuell bei 1.5 liegt), Rentenabgabe und Eintrittsalter bleiben gleich sinkt die Umlage und damit die Rente. Dieser Trend wird selbst wenn wir die Geburtenrate jetzt wieder auf über 2 steigern noch mind. 50 Jahre anhalten. Wir können durch Steigerung der Rentenabgaben, durch eine Erhöhung des Eintrittsalters und auch durch Zuwanderung gegenwirken, und auch dass heute meist 2 Partner arbeiten und nicht nur einer wie es früher normal war.... wird alles noch etwas in die Zukunft verschieben. Aber die Mathematik kann man nicht betrügen und am Ende ist und bleibt es ein Schneeballsystem, endloses Wachstum in einem begrenzten System, ein scheitern ist zu 100% garantiert.

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okieh56  23.01.2023, 22:36
@geheim007b

Nein, die Grundformel basiert nicht auf endlosem Wachstum.

Sie basiert darauf, dass ein Rentner durchschnittlich 15 Jahre Rente bezieht. Bei einer Arbeitsleistung von 45 Jahren bedeutet das, es kommen drei Beitragszahler auf einen Rentner. Das setzt kein Wachstum der Bevölkerung voraus, sondern lediglich ein gleichbleibendes Verhältnis zwischen Rentnern und Beitragszahlern.

Mit einem Schneeballsystem hat das nicht das Geringste zu tun.

Die Schieflache entsteht lediglich durch den Rückgang der Geburtenrate. Wenn die Geburtenrate steigt, dauert es nicht 50 Jahre, bis es sich auf die Rente auswirkt, sondern knapp 20 Jahre. Keiner fängt erst mit 50 Jahren an zu arbeiten.

Die Rente allein reicht nicht, um den Lebensstandard zu halten - das stimmt. Deshalb ist es wichtig, privat vorzusorgen. Es sei denn, der Berufswunsch ist Harzt IV - dann hat man als Rentner Grundsicherung und damit 100% so viel wie vorher.

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geheim007b  24.01.2023, 09:19
@okieh56

Wäre es so wäre sie kapitalgedeckt. Umlage heißt dass das was die aktiven einzahler erwirtschaften wird umgelegt auf das was die rentner rausnehmen. Gibt es weniger einzahler wird weniger erwirtschaftet und damit weniger umgelegt. Selbst wenn die Anzahl aller Faktoren immer exakt gleich bleiben würde, würde der Rentenwert sinken weil die Verwaltungskosten der Rente auch bezahlt werden müssten. Generell funktioniert die Rente dauerhaft nur wenn auch die Faktoren endlos steigen. Wir könnten wieder eine 50 Std. Woche einführen... würde auch ne weile gehen.

Die Schieflache entsteht lediglich durch den Rückgang der Geburtenrate

Und die Schieflage eines jedes anderen Schneeballsystems liegt auch nur an einem Rückgang der neuen Teilnehmer. Genau das ist der entscheidende Faktor bei jedem x-belibigen Schneeballsystem. Es kommen weniger nach als der mindestfaktor 2.0. Erst wenn die 2.0 Rate das Rentenalter erreicht ist es glatt.

Die Rente allein reicht nicht, um den Lebensstandard zu halten

Sie hat es mal, es wird aber immer noch suggeriert dass es so wäre (u.a. durch manipulative Renteninformationsschreiben bei denen sogar der kleingedruckte Wert mit dem angenommenen Alternativen nicht so wirklich hin kommen. Groß plakativ geschrieben wird eine jährliche rentenanpassung von 2, im Kleingedruckten ein wert von 1 der realistischer ist. Erst seit 2016 steigt dieser Wert wieder im Rahmen von Wahlgeschenken, natürlich durch Steuerzuschüsse zur Subventionierung (im jahr 2020 z.B. über 100 Mrd Euro gesamtzuschuss)

Stand heute wird bei über 50% der Bevölkerung zur Rente aufgestockt werden (Grundrente) nach heutigen Maßstäben mit die Steuerzuschüsse weiter steigen.

Das System trägt sich schon länger nicht mehr selbst, realistisch betrachtet ist es schon gecrashed. Die Frage ist wann man das offen zu gibt weil die Steuerbelastung jedes Jahr steigen wird.... bei 1 Billion Steuersubventionierung?

Wenn der Bevölkerung nicht irgendwann mal reiner Wein eingeschenkt wird um unbequeme Entscheidungen zu treffen wird es weiter verschleppt werden. Um es klar zu sagen, wäre die Rentenversicherung eine GmbH und die Steuerzuschüsse Kredite würde sich deren Geschäftsführer der Insolvenzverschleppung strafbar machen.

Rentenanpassung real:

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Wissenswertes-zur-Rente/FAQs/Rentenanpassung/Rentenanpassung_Hoehe_Vergangenheit.html

Steuerzuschuss Rente:

https://rentenbescheid24.de/bundeszuschuss-zur-rente-steigt/

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maxim65  24.01.2023, 09:43
@geheim007b

Das ist doch kein Geheimnis das man jemand klar machen muss. Aber jeder hat nur eine bestimmte Menge an Geld zur Verfügung ( also Otto Normal) . Die Lebenshaltungskosten sind nicht zu verachten und es wird nochmal schwieriger mit Kindern. Natürlich kann man das freie Einkommen das bleibt weiter kurzen und in die private RV stecken. Nur am Ende fehlt das Geld dem Staat weil z.B. weniger konsumiert wird. Das Geld fehlt dann im Staatshaushalt usw. Das ganze am Laufen zu ihren ist schwierig.Eine tiefgreifende Änderung des Systems ist extrem unpopulär. Es würde im Ergebnis wahrscheinlich bedeuten höhere Beiträge für weniger Leistung. Ich glaube nicht das eine Partei die das ehrlich anstrebt gute Chancen hätte gewählt zu werden. Also versucht man sich weiter durch zuwurschteln.

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geheim007b  24.01.2023, 09:49
@maxim65

unser ganzes Wirtschaftssystem ist ein Schneeballsystem, nur die RV trifft es als erstes. Man kann auf viele Arten nachjustieren... höhere Beiträge, weniger leistung und steigendes Renteneintrittsalter sehen wir ja längst. Auch eine steigende Arbeitszeit wird kommen. Wir könnten sogar "sozialvertäglich ableben" und renter die 15 jahre lang Renteneintritt noch leben sozial ausgrenzen damit sie endlich mal an die Gemeinschaft denken ;) (achtung, satire). All das hilft das unvermeitliche rauszuzögern.... effektiv gibt es aber nur einen weg: Immer mehr Menschen die immer mehr einzahlen. Da die Erde selbst aber begrenzt ist müssen wir schnell generationenschiffe bauen und immer mehr Planeten besiedeln.... und selbst da würde unsere Galaxie in einigen Millionen jahren nicht mehr ausreichen. Aber es ist schon fraglich ob wir schnell genug unsere Galaxie bevölkern könnten dafür.

Wichtig wäre, dass man überhaupt mal darüber spricht und dass die Leute verstehen wie das System funktioniert.... und dass Parteien um gewählt zu werden nicht Steuergeschenke bei den baldigen/jetzigen Rentnern machen auf Kosten derer die nachkommen.Es ist Zeit für unpopuläre Tatsachen und die müssen auf den Tisch.

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maxim65  24.01.2023, 10:41
@geheim007b

Es ist kein Schneeballsystem. Ja dann überzeug mal einen Politiker der das Thema auf den Tisch bringt idealerweise mit mehr als nur meckern. Dann schau mal zu deinen Nachbarn wie er am Montag auf der Straße steht und querdenkt.

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geheim007b  24.01.2023, 10:46
@maxim65

Politiker haben eben leider kein Interesse so ein Thema auf den Tisch zu bringen... erstmal bedarf es einem Problembewusstsein in der Bevölkerung. Mir könnte es theoretisch egal sein, ich muss nicht in das Rentensystem einzahlen (da selbstständig), aber natürlich sehe ich dennoch auf das Problem in das wir rein rennen (und das wird mich indirekt dann doch treffen). Ich sehe noch etliche weitere Probleme in den nächsten 30 Jahren (z.B. massive Arbeitslosigkeit erstmal durch KI).

Menschen gehen verdammt sorglos in die Zukunft, das schockt mich immer wieder.

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maxim65  24.01.2023, 11:28
@geheim007b

Wir gesagt Grunde für das " sorglose" gibt es viele und auch jede Menge recht gut begründete. Politiker sind halt auch nur Menschen und tendieren dazu erst Mal an sich selber zu denken. Ich bin bei dir das das Rentensystem Veränderungen benötigt aber das ist etwas was man nicht mal so nebenbei macht. Wie immer wird es wohl so sein das man irgendwelche Schnellschüsse machen wird wenn das System wirklich mal kollabiert. Man wird sehen.

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okieh56  24.01.2023, 12:09
@geheim007b

Du hast das System nicht verstanden.

Du hast noch nicht einmal verstanden, was ein Schneeballsystem ist. Es basiert darauf, dass es eine immer steigende Anzahl von Einzahlern geben muss. Das kann auf Dauer natürlich nicht funktionieren. Profitieren tun nur die ersten Einzahler.

Das ist beim Umlageverfahren nicht der Fall, sonst wäre die Rentenversicherung schon vor vielen Jahren zusammengebrochen. Es genügt, wenn es für jeden Rentner 3 Beitragszahler gibt und diese Anzahl muss nicht steigen. Problematisch wird es nur dann, wenn die Anzahl rückläufig ist - was momentan so ist. Dann muss mit Steuergeldern nachjustiert werden, mit steigenden Beiträgen oder mit einer weiteren Anhebung der Altersgrenzen.

Von der Grundrente bzw. dem Grundrentenzuschuss profitieren nicht 50% der Rentner, sondern rund 5%. Die Anzahl wird aber noch leicht ansteigen.

Die Bundeszuschüsse decken vor allem die versicherungsfremden Leistungen ab, die in die Rente einfließen, aber nicht durch Beiträge gedeckt werden.

Der Bevölkerung wird nichts vorenthalten, denn die Daten sind öffentlich zugänglich und jeder kann sich selbst ein Bild machen - falls er etwas mit Statistiken anfangen kann.

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geheim007b  24.01.2023, 12:50
@okieh56
Du hast noch nicht einmal verstanden, was ein Schneeballsystem ist. Es basiert darauf, dass es eine immer steigende Anzahl von Einzahlern geben muss. Das kann auf Dauer natürlich nicht funktionieren. Profitieren tun nur die ersten Einzahler.

Ein Schneeballspiel kann auch über Jahrzehnte und über mehrere Generationen gehen. Die P§R Gruppe mit ihren Containern ist da ein schönes Beispiel. Da profitieren auch alle, außer die am Ende.

Das ist beim Umlageverfahren nicht der Fall

Kommt auf die Definition an. Ist der Zweck nur die Umlage scheitert es erst wenn 0 Menschen einzahlen. Selbst wenn nur 10 Mio € auf 10 Mio Menschen umgelegt werden bekommt immer noch jeder 1€. Wenn die Definition aber die Alterssicherung ist ohne externe Geldquellen (Steuersubventionierung) dann ist die Rente bereits vor vielen Jahren zusammengebrochen.

Von der Grundrente bzw. dem Grundrentenzuschuss profitieren nicht 50% der Rentner, sondern rund 5%. Die Anzahl wird aber noch leicht ansteigen.

5% wären ein Traum. Hier mal eine Studie von 2014, die Werte haben sich aber drastisch verschlechtert... war ne studie von AFAIK 2020, find sie auf anhieb aber nicht).

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okieh56  24.01.2023, 13:07
@geheim007b

Du brauchst die Studie nicht zu suchen.

Ich kenne die Zahlen. Aber ich muss mich revidieren, es sind nicht 5%, sondern 7% der Rentner (rund 1,3 Millionen Rentner), die einen Grundrentenzuschlag bekommen, davon rund 600.000 Grundsicherungsempfänger.

2014 kannte man die aktuellen Zahlen noch gar nicht, denn der Grundrentenzuschlag wird erst b 2021 gezahlt. Die Berechnung begann 2020.

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geheim007b  24.01.2023, 13:09
@okieh56

es geht um eine Hochrechnung (wenn ich es richtig um kopf habe bis 2050), also wie viele dann unter dem Existenzminimum wären und eine Aufstockung bekommen würden (egal ob sie jetzt Hartz4, Bürgergeld oder Grundrente heißen wird).

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okieh56  24.01.2023, 13:13
@geheim007b

Du verwechselst gerade Grundrente mit Grundsicherung. Aber du hast recht, wenn du sagst, dass es in Zukunft mehr Grundsicherungsempfänger geben wird.

Das liegt vor allem daran, dass viele nicht zusätzlich vorsorgen bzw. es auch kaum können, Betriebsrenten weggefallen oder geschrumpft sind und immer mehr im Niedriglohnsektor arbeiten oder lange arbeitslos waren.

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geheim007b  24.01.2023, 13:18
@okieh56

die Grundrente wäre praktisch nur ein anderer Topf der angezapft wird, unter dem Strich ist das ganze aber nicht mehr aus der Umlage finanzierbar sondern aus dem Steuerhaushalt. Es geht nur durch tiefschneidende Reformen die weh tun werden und ohne geschönte Zahlen. Statt dessen gibt es Wählergeschenke wie die aktuellen Rentenanpassungen für die es einfach keine Grundlage gibt. Die Rente ist eines der Top Probleme die unter den Teppich gekehrt wird weil es eben überhaupt nicht populär ist.

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okieh56  24.01.2023, 13:30
@geheim007b

Teilweise gebe ich dir recht.

Es ist eine Schande, den Grundrentenzuschuss erfinden zu müssen, damit Beschäftigte mit über 33 Arbeitsjahren mehr Rente bekommen als jemand, der nie eingezahlt hat.

Doch die Dynamisierung der Renten ist kein Geschenk, sondern an die Lohnentwicklung gekoppelt und gleicht nicht einmal die Inflation aus.

Ja, die Rente ist eines der Top-Probleme. Aber dieses Problem ist bekannt und wird nicht verschwiegen.

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geheim007b  24.01.2023, 13:45
@okieh56

naja, allein das Design des Renteninformationsblattes lässt für mich einen anderen Schluss zu, denn es wird dort prominent ein Wert präsentiert der nicht haltbar ist. 99% der Leute denken aber dass genau dieser Wert ihrer Rente entspricht. Fallende Renten durch Steuersubventionen für einen Wahlerfolg zu verdecken ist auch nicht gerade nachhaltig. Ich wünschte mir mal einen Politiker der klar kommuniziert dass die "kacke am dampfen" ist. In den nächsten 30 Jahren werden sich so massive Probleme entwickeln in vielen Bereichen... und es frustriert mich wie wenige Menschen sich dessen bewusst sind.

Ist ja nicht nur die Rente, allein was den Arbeitsmarkt für extrem viele Menschen angeht (die dann auch in der Rente fehlen) z.B. durch den extremen Wegfall in der Transportbranche durch autonome Autos die in 10 jahren massiv reindrängen werden, und den nachgelagerten Konsequenzen die sich daraus dann entwickeln. Ehrlich gesagt wird mir schlecht, weil wir diese Probleme verdrängen, anstatt uns auf den Einschlag vorzubereiten und wirklich an Lösungen zu arbeiten.Solche Konzepte wie z.B. wie könnte eine besteuerung von Maschinen / KIs aussehen anstelle der Arbeitsleistung von Menschen müssen dringend diskutiert und einen öffentliche Diskussion bekommen. Aber wir liegen im Dornröschenschlaf und wachen erst auf wenn die Konsequenzen zu riesig werden.

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okieh56  24.01.2023, 20:16
@geheim007b

Die Renteninformation enthält auf der Vorderseite drei Werte: Die momentan zu erwartende Rente bei Erwerbsminderung (das ist ein aktueller Wert, der relativ genau ist), die bisher erworbenen Rentenanwartschaften (auch das ist der aktuelle Stand) und die voraussichtliche Regelaltersrente bei gleichbleibendem Arbeitslohn (dieser Wert ist natürlich geschätzt, weil niemand die Rentenerhöhungen der kommenden Jahre voraussagen kann).

Genauer kann man es nicht machen, denn die Rentenversicherung hat keine Glaskugel. Aber je älter man ist, desto genauer werden die hochgerechneten Werte.

In Zukunft soll in diese Information auch zusätzliche Vorsorgen (Betriebsrente, private Vorsorge) mit einfließen. Mehr kann man kaum machen, um die Versicherten über ihre Vorsorge aufzuklären.

Die verstärkte Besteuerung von Gewinnen aus Maschinennutzung und KI halte ich für sehr sinnvoll, denn Beiträge zahlen Maschinen ja nicht.

Du hast völlig recht, was den „Dornröschenschlaf“ angeht. Die Politik reagiert immer erst, wenn das Kind schon im Brunnen liegt, statt den Brunnen zu sichern.

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geheim007b  24.01.2023, 21:21
@okieh56

wenn nich das blatt noch richtig im Kopf habe wird doch plakativ das ganze mit einem jährlicher Rentenanpassung von 2% abgedruckt, mit kleingedruckten bei 1% wären es X€. Zwar gab es jetzt die Wahlgeschenke, aber schaut man sich 2000-2015 an, und berücksichtig man die Entwicklung die die Einnahmen durch die in rente gehenden Boomer betreffen dürfte klar sein dass auch 1% schwer haltbar sind, womit die Inflation selbst wenn sie wie es jetzt zum Glück scheint wieder deutlich runter geht die Rente nach und nach auffressen wird.

Ich kenne keine perfekte Lösung dafür, ich weiß aber dass nichts tun die schlechteste Möglichkeit ist.

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okieh56  24.01.2023, 21:49
@geheim007b

Eine jährliche Rentensteigerung von 2% ist real. In den letzten 10 Jahren waren es durchschnittlich 2,8% (trotz Nullrunde 2021) - im Osten wegen der schrittweisen Angleichung des Aktuellen Rentenwertes sogar 4,3%.

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geheim007b  25.01.2023, 08:06
@okieh56

aber nur wenn man die letzten Jahre mit einbezieht, und da war etliches an Wahlgeschenken dabei welche in meinen Augen durch die gegenteilige Entwicklung der Renteneinzahler durch die Boomer durch nichts gedeckt sein können. 2000-2015 waren es deutlich näher an der 1 und rein aus mathematischen Erwägungen muss dieser Wert auch noch tiefer fallen. Wenn müsste man schon an den Kapitalmärkten ordentliche Gewinne machen, aber rein aus der Umlage wäre es schlichtweg Zauberei (oder man hat die Rentenempfänger über Jahrzehnte abgezockt).

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okieh56  25.01.2023, 17:31
@geheim007b

Die Rentenformel ist an die Lohnentwicklung gekoppelt. Gedrückt wird das nur durch den sog. „Nachhaltigkeitsfaktor“, der dacht sorgt, dass die Renten sich langsamer entwickeln als die Durchschnittslöhne.

Allein aus Beiträgen ist die Rente schon lange nicht mehr finanzierbar - allein schon wegen der versicherungsfremden Leistungen, die nicht durch Beiträge abgedeckt werden.

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CleverRemo  24.01.2023, 09:28

Warum machen wir das dann nicht wie in Österreich? Da klappt es doch auch mit der Rente

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FordPrefect  24.01.2023, 10:56
@CleverRemo

Österreich hat nur eine ganz andere Altersstruktur. Ja, deren Rentenversicherung ist schon vor vielen Jahren auf eine einheitliche Systematik umgestellt worden, weobei Beamte trotzdem in einer Übergangszeit von 40 Jahren ihre Ansprüche behalten. Nur - das österreichische Rentensystem ist keineswegs besser. Auch nicht stabiler übrigens, denn im Gegensatz zur DRV ist dort das Umlagesystem noch viel mehr vom Querfinanzierung aus dem Bundeshaushalt abhängig. Das geht auch nur solange gut, wie die Wirtschaft gut läuft und die österreichische Durchschnittsfamilie mehr als 2 Kinder bekommt.

NB: Die viel gepriesene Mindestrente in A ist ein Taschenspielertrick. Die zahlt der Staat, nicht die Rentenversicherung, Die zahlt sie nur aus. Entspricht in der Summe übrigens ziemlich genau der Grundsicherung in D. Gleiches System, nur ein anderer Name. Hat aber den politisch-medialen Vorteil, dass man behaupten kann, in A gäbe es viel mehr Rente im Durchschnitt. Klar - wenn ich die Grundsicherung als Rente bezeichnen würde, gäbe es in D auch keine Minirenten.

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Ontario  01.08.2023, 17:47

Unser Rentensystem sollte reformiert werden.und zwar in der Form, dass alle und jeder der arbeitet in eine Rentenkasse einzahlt.

Dann sollten die Rentenbeiträge erhöht werden, dafür die Lohnsteuer herunter gesetzt werden.

Es gab Nullrunden für Rentner. Früher wurden noch teilweise Schulzeiten berücksichtigt, , das wurde völlig gestrichen.

Nicht jeder kann privat für das Alter vorsorgen. Leute die wenig verdienen haben dazu keine Möglichkeit. Besser wäre es, wenn alle Arbeitgeber Betriebsrenten anbieten müssten, die evtl. vom Staat bezuschusst werden, wie z. B. die Wohnungsbauprämie.

Möglichkeiten gäbe es einige die Rentensituation zu verbessern.Man müsste es nur anpacken.

Es gibt Länder an denen sich unsere Regierung ein Beispiel nehmen könnte. Da bekommen die Rentner mehr Geld als bei uns, weil sie schon während ihres Arbeitslebens mehr dafür einzahlten.

Das alles hat mit dem demographischen Wandel nichts zu tun. Das wird nur vorgeschoben weil man sich nicht die Mühe machen will, etwas zu ändern.

Wir hatten noch nie soviel Altersarmut wie derzeit. Ist freilich auch eine Folge der Währungsumstellung von DM auf Euro.

Wer früher zu DM Zeiten 2000 DM an Rente bekam und davon seine Fixkosten abzog, der konnte noch gut über die Runden kommen.

Nach Einführung des EURO hatte der Rentner dann 1000 Euro Rente im Monat. Zieht er davon seine Fixkosten ab, steht er schon mit einem Bein in der Altersarmut.

Die Rentenanpassungen reichen nicht mal aus, um einen Ausgleich bei der Inflationsrate zu schaffen. Somit haben die Rentner immer weniger Geld zur Verfügung.

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FordPrefect  02.08.2023, 14:22
@Ontario
Unser Rentensystem sollte reformiert werden.und zwar in der Form, dass alle und jeder der arbeitet in eine Rentenkasse einzahlt.

Dem würde ich grundsätzlich zustimmen - allerdings wird das an der Rentenhöhe nichts ändern. Ganz im Gegenteil.
Wenn man eine allgemeine Rentenpflicht einführt (was auch bedeuten würde, dass der Staat für seine Beamten den entsprechenden Teil der Pensionsleistung dorthin einzahlte, ws nie der Fall sein wird), wird die Rente sich mittel- bis langfristig bei etwa 35% des letzten Nettogehaltes einpendeln. Und das ist auch richtig so, denn so war das Umlageverfahren 1957 auch gedacht. Der Kardinalfehler, zu glauben, die Bevölkerung würde immer stetig zunehmen respektive bestenfalls stagnieren, ist nunmal schlicht nicht behebbar.

Dann sollten die Rentenbeiträge erhöht werden, dafür die Lohnsteuer herunter gesetzt werden.

Das hat ja nun gar nichts miteinander zu tun. Die Lohnsteuer ist ohnehin nicht das Problem der Geringverdiener, weil sie entweder gar keine, oder eine sehr niedrige Steuerlast zu tragen haben. Umgekehrt wird die DRV jedes Jahr vom Bund aus dem allgemeinen Steueraufkommen mit einem dreistelligen Milliardenbetrag unterstützt. Und das ist heute schon weitaus mehr, als der Anteil der versicherungsfremden Leistungen ausmacht (der über die DRV finanziert wird).

Es gab Nullrunden für Rentner.

Für jeden Gehaltsbezieher gab es die in der Vergangenheit aber ebenso. Und: Mehrrere Jahre hätten die Renten sogar gekürzt werden müssen, weil das die Rentenformel eigentlich so verlangt hätte. Darauf hat man aus politischen Gründen verzichtet.

Früher wurden noch teilweise Schulzeiten berücksichtigt, , das wurde völlig gestrichen.

Korrekt.

Die deutsche Sichtweise auf die Rente ist allerdings immer noch geprägt von den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, wo es u.a. aufgrund der Boomerjahrgänge und der deutlichen jüngeren Bevölkerung sehr viele Einzahler, aber nur wenige Rentenempfänger gegeben hat. Diese Zeiten sind unwiderrutflich vorbei. Eine Stabilisierung des Rentensystems ist absehbar erst nach dem Jahr 2050 zu erwarten. Bis dahin werdn die Renten auch nicht bei 48% bleiben können, auch wenn die Politik diese sog. "Haltelinien" gebetsmühlenartig verkündet. Die dazu nötigen Zahlungsflüsse wären weder über Steuerzuschüsse noch über Beiträge zu erzielen. Daher ist die aktuelle Rentendebatte auch völlig fehl am Platz. Was die Menschen wirklich benötigen, ist die ehrliche Erkenntnis, dass die gesetzliche Rente für die jetzt 25- bis 45-jährigen Erwerbstätigen keine 40% mehr erreichen wird. Und die Lösung muss darin bestehen, dem Steuerzahler finanziell soviel Freiraum zu schaffen, dass er rechtzeitig (und das heißt, ab sofort) finanziell selbst vorsorgen kann.

Nicht jeder kann privat für das Alter vorsorgen.

Und genau da muss angesetzt werden, auch wenn das bedeuten wird, dass wir für etliche Jahre in die Zukunft mit Gehaltszuwächsen weit jenseits der Inflation werden leben müssen (ja, auch wenn das die Inflation selbst anheizt; das kann man aber durch staatliche Intervention bzw. die Entwicklung steuer- und sv-freier Gehaltsbestandteile abfedern).

Besser wäre es, wenn alle Arbeitgeber Betriebsrenten anbieten müssten,

Die Renditen dieser Betriebsrenten sind ebenso jämmerlich wie die der DRV. Und zudem unterliegen sie nicht einmal einer Anpassungspflicht im Bezugsalter, weswegen sie jedes Jahr weniger netto wert sind. Daran verdienen nur die Anbieter.

Es gibt Länder an denen sich unsere Regierung ein Beispiel nehmen könnte. Da bekommen die Rentner mehr Geld als bei uns, weil sie schon während ihres Arbeitslebens mehr dafür einzahlten.

Das mag sein, geht aber an den zugrundeliegenden Tatsachen vorbei. Dort, wo das Rentensystem im Umlageverfahren organisiert ist, und eben nicht jeder Versicherte für sich selbst anspart, wird eine alternde und schrumpfende Bevölkerung über kurz oder lang immer in entsprechend niedrigeren Auszahlungen resultieren. Das geht mathematisch schon gar nicht anders. Und da ist es dann auch egal, wieviele man in das System hinenizwingt, weil es an der zugrundeliegenden Problematik rein gar nichts ändert. Hat aber Herr Heil auch bis heute nicht begriffen.

Das alles hat mit dem demographischen Wandel nichts zu tun.

Das ist nun völliger Unsinn.

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Nein

Der demographische Wandel findet überall statt, der ist nicht auf Deutschland allein beschränkt.

Nein

Japan erwischt der Wandel schlimmer weil die Zuwanderung aktiv bekämpfen/verhindern.

CleverRemo  24.01.2023, 09:27

Naja, wie viele hier durch Zuwanderung bzgl. Rente abgefedert wird, weiß doch auch keiner. Wenn man sich die Leute anschaut, die Bürgergeld bekommen, sehe ich schwarz für eine gute Rente

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terminierertot  30.03.2023, 14:44
@CleverRemo

Ich, als junger Mensch, sorge für meine Rente privat vor. Da mache ich mir gar keine Hoffnung, dass dieser Staat in 45 - 50 Jahren mir eine Rente zahlen kann.
Es gibt womöglich eine Art "Mindestpension" für jene, die nichts vorgesorgt haben, aber mehr nicht.

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Ontario  01.08.2023, 17:52
@CleverRemo

Die bekommen dann eine Grundsicherung im Alter, auch ein die niemals einen Finger für Arbeit krumm gemacht haben. Die Anzahl der Bürgergeldempfänger ist keine geringe. Je höher das Bürgergeld, umso weniger Anreiz gibt es, sich um eine Arbeit zu bemühen. All diese Kosten müssen mit Steuergeldern finanziert werden.

Wer zahlt Steuern ? Nur der arbeitet !

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Deutschland ist nicht am härtesten betroffen, sondern es liegt an der Finanzierung des Rentensystems. Die Österreicher haben ein anderes Finanzierungssystem, da gibt es höhere Ausschüttungen.

andyrj99 
Fragesteller
 24.01.2023, 09:48

Warum tun wir dann nicht anfangen das Finanzierungssystem zu ändern?

Man kann locker nicht in 3 Jahre ändern. Aber zumindest den Fundament auflegen

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wiki01  24.01.2023, 10:02
@andyrj99

Das musst du die Regierung fragen. Mir aber persönlich wurscht, ich beziehe eine Pension, die 75% bedeutet vom letzten Brutto.

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geheim007b  24.01.2023, 11:35

Es ist genauso umlagefinanziert wie unseres und wird zusätzlich durch Steuergelder gestützt, nur gibt e dort keine Ausnahmen für selbstständige/beamte.

Bzgl. der höheren Ausschüttungen: die zahlen auch 22,8% Beitragssatz und nicht 18,7%. Ein Stellrad, aber da sowiso viele geringverdiener unter den sozialversicherungskosten fast zusammenbrechen... wie weit nach oben will man es schrauben?

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