Wieso denkt die schweiz an Ihr volk und deutscher sozialstaat schickt ihre rentner in altersarmut?

9 Antworten

Für so einen Vergleich musst du sehr genau alle Aspekte vergleichen: Wie hoch sind die Beiträge, die man zahlt? Wie teilen sich die Beiträge zwischen AG und AN auf? Wird die Rente jedes Jahr automatisch entsprechend der Lohnentwicklung angepasst (wie bei uns)? Wie sieht es mit Wartezeiten aus, um Rentenansprüche zu erwerben (Altersrente, aber auch Erwerbsunfähigkeitsrente usw.)? Bei so einem Vergleich relativiert sich vieles, wie zB die von dir erwähnte österr. Rente. Und zur schweizerischen Rente: Warte erst mal ab, ob und wie der Volksentscheid umgesetzt wird. Da gab es nämlich schon welche, die dann still in der Versenkung verschwunden sind.

Ich finde auch das die Renten höher sein sollten. Da muss die Regierung wirklich was tun.

Wenn es durch die Abschaffung von Bargeld, Kryptowährungen und allem anderen, das nur Steuerhinterziehung fördert, gegenfinanziert wird, bin ich für eine 13. Rente.

Wenn du aber glaubst, dass es "einfach so" geht, ist dir nicht klar, wie die gesetzliche Rentenversicherung in D funktioniert. Man kann derzeit - durch nicht arbeiten, sich verbeamten lassen, auswandern oder selbständig werden - aus dieser Rentenversicherung ausscheiden. Je weniger Vertrauen die Menschen in diese Versicherung haben um so mehr werden sich daraus verabschieden und eine 13. Rente wäre nicht gerade eine vertrauensbildende Maßnahme.

Das ist in der Schweiz anders. Da zahlen alle in die AHV ein.

So toll ist die Entscheidung der Schweizer, eine 13. Monatsrente zu erhalten auch nicht. Denn der Volksentscheid lässt nämlich völlig offen, wie diese Rentenzulage finanziert werden soll. Das ist, wie wenn jemand mit einer Kreditkarte einkaufen geht, und erst viel später in Nöte kommt, wenn die Bank einem die Rechnung nach Hause schickt.

Die Finanzierung der 13. Rente wird Gegenstand weiterer, heiss geführter politischer Debatten sein. Ich glaube, die Leute verstehen einfach nicht, dass das Geld, das sie vom Staat als Rente erhalten, jemand aufbringen muss. So stehen in der Schweiz Ideen im Raum, die 13. Monatsrente über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, der monatlichen Lohnabzüge oder über allgemeine Steuererhöhungen zu finanzieren. Eine Umverteilung sondergleichen.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer wird Einkäufe teurer machen und die Inflation anheizen, während höhere Lohnabzüge und Steuererhöhungen auf breiter Front die Arbeitnehmenden belasten werden.

Der deutsche Ökonom Bernd Raffelhüschen sagte es überdeutlich: Es wird keinen anderen Weg geben zur Stärkung der Sozialwerke, als dass die zunehmend älter werdende Bevölkerung länger wird arbeiten müssen, auch wenn das für manchen Bürger unangenehm ist. Ansonsten werden wir immer mehr Wohlstand verlieren. Und die immer kleiner werdende arbeitende jüngere Generation wird es irgendwann nicht mehr akzeptieren, für die immer mehr Rentner, die auch noch immer länger leben, immer mehr Geld vom monatlichen Lohn abzweigen zu müssen. Hinzu kommt: Den aktuellen Rentnergenerationen geht es finanziell noch vergleichsweise gut, wenn man bedenkt, was ab 2030 mit der Unterdeckung der Sozialwerke in manchen europäischen Staaten drohen wird. Verantwortung für die Zukunft übernehmen sieht für mich anders aus. Der schweizerische Volksentscheid zeigt einmal mehr, dass viele Leute keine Ahnung haben, wie die Sozialsysteme funktionieren, wie sie finanziert werden, und was die Folgen politischer Entscheidungen auf das eigene Portemonnaie sein werden.

JavierPabloES 
Fragesteller
 05.03.2024, 11:05

Wieder eienr der für Konzerne und Reiche LEUTE ist: Ich glaube du hast keine AHnung von allem. Der Staat hat genug Geld, anstatt an Konzerne oder reiche leute hinten geschoben wird, wird es an Rentner gegeben. So eifnach ist das. Steuersenkungen, steuergeschenke gab es doch genug für die konzerne. Diese hat aber das volk mitfinanziert. jetzt ist das volk dran .

0
davegarten  05.03.2024, 11:35
@JavierPabloES

Diese Rentenvorlage wird doch vor allem einmal mehr die mittelständische Bevölkerung treffen. Die Finanzierung der Sozialwerke wird in allen europäischen Staaten zur Herausforderung. Da zu behaupten, der Staat hat genug Geld, zeigt nicht nur Deine politische Gesinnung, sondern auch, dass Du die drohenden Finanzierungsprobleme für die Sozialwerke nicht sehen kannst oder auch einfach nicht sehen willst. Wenn es keinen Steuerwettbewerb gäbe, wären viele Unternehmen gar nicht bei uns, es gäbe weniger Arbeitsplätze und weniger Steuersubstrat, die Problmatik würde sich akzentuieren.

0
soireedure  05.03.2024, 11:42
@davegarten
die drohenden Finanzierungsprobleme für die Sozialwerke

Vielleicht kommen wir dann endlich mal dahin, diejenigen stärker zur Finanzierung heranzuziehen, denen es finanziell am wenigsten wehtut. Tax the rich.

"Es ist kein Geld mehr in der Kasse, was machen wir denn da, oh weh oh weh"

  • Ich hab ne Idee: Wir füllen die Kasse mit Geld

"Aber woher denn?"

  • Von denjenigen, die das meiste Geld haben. Ob ich nun zehn oder elf Ferraris in der Garrage stehen habe, tut dem Superreichen nicht weh. Von dem Preis eines Ferraris könnte hingegen eine einfache Arbeiterin ein Jahr lang über die Runden kommen.

"Aber ist das nicht böser Kommunismus?"

Nein, nennt sich Sozialstaat. Wenn die Kosten des Sozialstaats steigen, müssen auch die Beiträge steigen. Wenn es dabei fair zugehen soll, müssen die Beiträge bei Reichen stärker steigen als bei Armen.

0
soireedure  05.03.2024, 13:27
@davegarten

Ja, da kommen wir zum Kern des Problems: Die Lasten des Sozialstaats sind ungerecht verteilt.

Die "hart arbeitende Mitte" muss alles schultern, während sich Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze aus der Verantwortung stehlen.

In Zahlen: Jeder, der mehr als 62.100 € (brutto) im Jahr verdient, wird de facto entlastet. Alle, die weniger verdienen, müssen die Hauptlast schultern. Das ist - wenn du mich fragst - ziemlich ungerecht.

Dieses System gehört dringend reformiert, damit mehr Geld in die deutsche Rentenkasse fließt. Das übliche Argument "aber dann fließt auch mehr Geld raus" lasse ich nicht gelten, da es kluge Ideen gibt, dies zu lösen.

Schon jetzt sind monatliche Rentenauszahlungen ja gedeckelt. Wenn sich ein Milliardär freiwillig gesetzlich rentenversichert (was die wenigsten tun), bekommt der ja keine monatliche Millionenrente. Das Argument zählt also nicht.

0
soireedure  05.03.2024, 11:37
Eine Umverteilung sondergleichen

Ja, guten Morgen: Genau so funktioniert Sozialstaat!

Jeder muss etwas beitragen, und Reiche tendenziell mehr als Arme. Wer mehr zahlen kann, zahlt auch mehr als jemand, der weniger zahlen kann. So ist das.

Rente kann man über Rentenbeiträge finanzieren, oder über Steuern. Das ist Jacke wie Hose. Letzteres schafft eine breitere Finanzierungsgrundlage, da Mehrwertsteuer z.B. auch von Touristen gezahlt wird, die später mal keine Rente in der Schweiz beziehen werden. Allerdings trifft eine Mehrwertsteuererhöhung auch die Ärmsten, und ist somit die sozial unfairste Steuererhöhung. Es gäbe fairere Wege, aber das bleibt den Schweizern überlassen.

Der Punkt ist: "Umverteilung" ist kein böses Unwort, sondern das Herz eines jeden Sozialstaats. Ohne das geht es nicht.

1

Also besonders die aktuelle Regierung hat doch eine sehr Bürgernahe Politik umgesetzt. Allen Voran die Grünen welche sich sehr für Rentner und Geringverdiener einsetzen.

Mietzuschuss, Inflationsausgleich für Rentner, Mindestlohn in 3 Stufen anheben, Pauschalen und eine Steuersenkung für Geringverdiener ist ja auch geplant.

Sei mal froh das wir nicht Leute wie die AFD in der Regierung haben. Welche die Rente ganz abschaffen wollen und auch gleich mal die Witwenrente.

Na, jedenfalls gibt es Deutschland keine Altersarmut

Augustiner68  05.03.2024, 10:29

Wo will die AfD die Rente abschaffen? Quelle!

2
JavierPabloES 
Fragesteller
 05.03.2024, 11:05
@Augustiner68

Mich würds auch interessieren. Wo steht, dass die AFD Rente abschaffen will?

1