Wie kann es sein das sich viele in Deutschland sich mit Buddhismus beschäftigt haben, obwohl diese Religion sich nicht in Deutschland ausgebreitet hat?

5 Antworten

Es gibt viele Menschen, die einen spirituellen Halt suchen, den aber in den Amtskirchen nicht finden können, weil sie die dort verbreiteten Märchen für unglaubwürdig halten (meines Erachtens völlig zurecht). Das machen im Übrigen viele Nennchristen ebenfalls, haben aber nicht den Mut, auch die Konsequenzen daraus zu ziehen, sondern basteln sich ihre eigene Religion und ihr eigenes Gottesbild zurecht und verdrängen dabei die entstehenden inneren Widersprüche.

Eine andere Möglichkeit, die Spiritualität auszuleben, ohne an einen personalen Gott glauben zu müssen und ohne sich mit einer jahrtausende alten äußerst blutigen, menschenfeindlichen, gewalttätigen und unterdrückerischen Geschichte ihrer Religion beschäftigen zu müssen, bietet eben der Buddhismus und dieses Angebot nehmen dann viele wahr.

HansChristian77  10.01.2024, 12:23

Der Buddhismus ist eine Religion, die vom gefallenen Menschen verlangt, so gut wie Gott zu werden, von der Liebe nichts versteht und ist eher eine Philosophie als Religion. Er kennt weder einen allmächtigen Gott noch eine ewige Seele und ist in seiner Lehre ähnlich zersplittert wie alle anderen Religionen.

Teilweise gibt es im Westen eine kritiklose Verehrung und die Annahme, der Buddhismus sei der Prototyp einer "sanften" Religion. Er gilt als weitgehend undogmatisch, antiautoritär, friedliebend, menschenfreundlich. Nicht wenige sehen in ihm eine wohltuende Alternative zu den imperialistischen Weltreligionen. Tatsächlich zeigt der Buddhismus in seinen Ursprungsländern ein vollkommen anderes Bild.

Der Dalai Lama ist von der Wahrheit und Überlegenheit des Buddhismus absolut überzeugt. In Sri Lanka und Myanmar zeigt der Buddhismus eine erschreckende, gewalttätige Intoleranz gegenüber anderen Religionen. Die in der Antike entstandene patriarchalische Bettelmönchsreligion sieht in Frauen nur ein Hindernis auf dem spirituellen Heilsweg ins Nirwana. Der Buddhismus ist total frauenfeindlich. Die Existenz eines persönlichen Schöpfers wird negiert.

Jede neue Reinkarnation bedeutet gemäß der buddhistischen Betonung des Leidens keine neue Chance, sondern eher eine Fortsetzung des Leidens und der Mühsal. Die Wiederfleischwerdung kann dabei in Menschenform geschehen, aber auch, bei schlechtem Karma, im Tierreich, im Reich der Hungergeister und Dämonen oder als gequälter Insasse in einer der 8 Haupt- und 160 Nebenhöllen. Buddhisten haben daher in der Reinkarnation immer etwas „Schreckliches" gesehen.

Da wir in diesem Leben sicher nicht zur Erleuchtung gelangen, ist unser Tod wieder der Beginn eines mühevollen Kreislaufes. Insofern ist der Buddhismus hoffnungslos. Gnade gibt es nicht. Der Aussage Jesu Christi: Ich bin gekommen, damit ihr das Leben in der Fülle habt, steht die Aussage des Buddhas gegenüber, dass alles Leben Leid sei.

Reinkarnation scheint auf den ersten Blick logisch, ist aber in der Bibel kein explizites Thema. Ist Schicksal ein Würfelspiel des Zufalls oder göttliche Weisheit?

Falls Reinkarnation Realität ist, hat sie für das Christentum keine Bedeutung, weil uns nur die Wiedergeburt unseres Geistes aus dem ewigen Kreislauf der Reinkarnation erlöst. Das Erlösungswerk Jesu Christi bietet die einzige Chance, aus dem Rad des Wiederfleischwerdens befreit zu werden und bei der Auferstehung dabei zu sein. Reinkarnation (Wiederfleischwerdung), Wiedergeburt (des Geistes) und Auferstehung (unvergänglicher Auferstehungsleib) sind unterschiedliche Begriffe, die nicht vertauscht werden dürfen.

In der Bibel wird vor allem das wichtigste Thema behandelt, wie ich als Sohn oder Tochter Gottes Wiedergeboren werden kann. Nur Christus kann vom unseligen Zwangsablauf des Karmas befreien. Das Wunder der Gnade hebt das Gesetz des Karmas auf.

Weder Buddha noch Mohammed sind von den Toten auferstanden

und können daher auch nicht das ewige Leben geben wie Jesus Christus.

Siddharta Gautama war zuerst Hindu. Auch der Hinduismus als fernöstliche Religion mit ihrem Götzendienst und ihren Millionen von Göttern ist bei uns exotisch und modern.

Die Selbsterlösung durch gute Werke, eigentlich das Muster jeder Religion, ist hier der zentrale Glaubensinhalt. Wie im Buddhismus ist das Abarbeiten des schlechten Karmas der Lebenssinn. Hindus versuchen ein heiliges Leben zu führen und keine Tiere zu töten. Aber in dieser Kultur ist es nicht anstößig, den Nächsten in seiner Not alleine zu lassen. Es muss nämlich jeder an seinem Karma selber arbeiten. Eine Hilfe von außen ist nicht dienlich. Daher gibt es keine Nächstenliebe und keine Barmherzigkeit. Hinduismus wie Buddhismus sind eigentlich eine brutale, herzlose Religion. Die Versklavung der Menschen durch diese satanische Religion ist für jeden klar erkennbar.

Daher hatte Mutter Theresa in Indien ein großes Aufgabengebiet.

Neben dem friedlichen und toleranten Hinduismus gibt es noch den militanten, der das unmenschliche Kastensystem öffentlich durchsetzen will. Für viele „Unberührbare“ ist die Botschaft des Evangeliums eine Befreiung. Ihnen wird durch das Christentum Würde zugesprochen, und es wird ihnen Respekt erwiesen. Das erregt bei radikalen Hindus großes Ärgernis.

Die wenigsten wissen bei uns, dass es im Indien des21. Jahrhunderts, einer Atommacht, die Verfolgung von Christen mit Hunderten von Toten gibt.

Anhänger fernöstlicher Religionen haben im Gegensatz zu den streng gesetzlich lebenden Gläubigen ein Bewusstsein von der geistigen Welt, die unsere äußere Welt formt. Aber leider kommen sie, wie die Spiritisten, nur mit negativen Lügengeistern in Kontakt. Das Ergebnis ist dann die bittere Armut und Knechtschaft in ihren heiligen Ländern wie Tibet und Indien.

Viele Bramahnen, die Christus gefunden haben, bekennen, dass keine Yoga-Praxis und keine zenbuddhistische Meditation die Heilsgewissheit und so einen Frieden in ihr Herz geben konnten, sondern nur Jesus Christus.

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Hamburger02  10.01.2024, 13:29
@HansChristian77

Du propagierst genau jene christliche Dogmatik, die nicht ursprünglich von Jesus von Nazareth, sondern von dem geistesgestörten Mörder Paulus stammt und die auf gebildete Menschen mehr und mehr abstoßend wirkt, weshalb sie im Buddhismus ihr Heil suchen.

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HansChristian77  10.01.2024, 14:06
@Hamburger02

Jeder ist frei, sein Heil dort zu suchen, wo er glaubt.

Ich orientiere mich nach Jesus Christus, der sagt:

Joh 10,10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Für dieses Leben steht in der Ursprache des Neuen Testaments "zoe", was göttliches Leben bedeutet. Das ist genau das Gegenteil von Mühsal und Leid und vom Nirvana, der Auslöschung.

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ischdem  10.01.2024, 19:40
@HansChristian77

deine gute und klare Erklärung ! Danke Dir !

sie wird vielen Menschen nicht gefallen, aber sie ist die Wahrheit !

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Hi,

Bei mir kam das durch die Pflegeausbildung, da gibt es das Fach Ethik, wo wir uns mit den Buddhismus beschäftigt haben und ich muss schon sagen das die Glaubensrichtung zumindest Hand und Fuss hat und wahnsinnig interessant auch ist. Es ist die Lehre des Buddhas der übrigens ein Mensch war und sich echt intensiv Gedanken gemacht hat wie das Leben hier und auch woanders aussehen könnte. Es erscheint mir sehr friedlich, widerspricht auch nicht so sehr der Lebenswirklichkeit wie andere Religionen.

Charania  10.01.2024, 08:51

Das stimmt. Wenn schon Religionen, dann finde ich den Buddhismus auch angenehmer als andere.

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ischdem  10.01.2024, 09:00
@Charania

"angenehmer " schwieriger in der Entscheidung des Lebens. Gleich dem Auftrag der Bibel un d oftmals gleichlautend im Sinne und der Asulegung und des Verstehens, wenn man denn will und offen ist.

"Angenehmer! dann hast du es nicht verstanden. So sagen alle die eine "bequeme" Vewrhaltensweise suchen. Das Gegenteil ist der Fall. Weill die Freihiet ist und die Entscheidung des Einzelnen.

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jww28  10.01.2024, 09:03
@ischdem

Ja denken ist Arbeit 👍 aber ich vermute es sind die Glaubensamhänger gemeint die angenehmer sind, der Buddhismus missioniert nicht offensiv zb.

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HansChristian77  10.01.2024, 09:03

Erstens hat der Buddhismus wie er hier verbreitet wird nicht viel mit der Lehre Buddhas und der Praxis, wie er in den Kernländern des Buddhismus gelehrt wird, zu tun.

Und zweitens sind die Aussichten, sich nach unendlich vielen mühevollen Reinkarnationen im Nichts aufzulösen, nicht sehr ansprechend.

Leider wird bei uns im sogenannten Christlichen Abendland Reinkarnation, Wiedergeburt und Auferstehung immer verwechselt.

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jww28  10.01.2024, 09:08
@HansChristian77

Ich nehme doch mal stark an das unser Lehrer der ausübender Buddhist ist als auch jahrelang da gelebt hat uns das schon richtig erklärt hat. Das Samsara ist übrigens nicht so leicht zu bewältigen, nur wenige schaffen es überhaupt ins Nirvana, das sind nur die die buchstäblich den Sinn des Lebens verstanden haben, Buddha hat es dem glauben nach erreicht. Auch ein paar andere Mönche.

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2desmond  10.01.2024, 20:03

Es ist eine ethische Anschauung, kein Wort Gottes sondern Gedanken eines Mannes

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vermeintlich meinen "die" es wäre leichter,

nein wer den wahren Buddhismus leben will, ist es verdammmmmt schwerer.

"Frei sein von der Materie ? "

its sooo crazy schwer, mit den bescheidenen "Mitteln" klar zu kommen.

dh zufreiden mit den einfachen Natur gegebenen, gewachsenen "Mitteln" auch den Menschen "klar" zu kommen.

Bild zum Beitrag

gleich der Bibel, wenn man sie mit offenem Geiste wahrnimt.

 - (Schule, Psychologie, Politik)
jww28  10.01.2024, 08:59

Ja selber denken ist auch Arbeit, niemand hat behauptet das es einfacher ist für sich selber Entscheidungen zu treffen, zu handeln, das zu reflektieren und zu verantworten.

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Wir sind 80 Millionen Individuen. Jeder hat eigene Gedanken. Eine eigene Vorstellung. Also wird es auch 80 Millionen verschiedene Vorstellungen der Religionen geben. Also : ich würde mich eher fragen: wenn es keinen Buddhisten in Deutschland geben würde: warum?

Menschen die sich in Deutschland mit Buddhismus beschäftigen tun das eher nicht im Sinne einer Religion sondern eher als spirituelle Praxis oder Philosophie. Da hat der Buddhismus viel zu bieten.