Frage an Christen: Was haltet ihr von der Idee vom "Wohlstandsevangelium" der Evangelikalen?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Andere Antwort 80%
Finde ich gut 👍 wer Geld spendet wird von Gott belohnt... 20%

12 Antworten

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Eine Irrlehre. Der Teufel untergräbt damit die Glaubwürdigkeit des Evangeliums.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.
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Geld spenden ist sicherlich gut, wenn es an jene gespendet wird, die es dringend benötigen also an bedürftige Menschen. Einen damit verbundenen Segen zu proglamieren der einem wiederum selbst einen Geldsegen verspricht ist aber meiner Meinung nach kritisch zu hinterfragen bzw. abzulehnen, da man womöglich von Satan versucht wird, nur aus diesem Grund zu spenden obwohl Jesus klar dazu Stellung bezogen hat, wie eine solche Spende aussehen soll die von Gott belohnt wird.

" Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. " Matthäus 6.3,4

Es kommt also auf den Grund an warum man spendet: Will man damit anderen aus Barmherzigkeit helfen die diese Hilfe benötigen und man dazu die Möglichkeit hat dies zu tun, oder erhofft man sich damit durch die " Hintertür " aus Egoismus nur für sich selbst einen Geldsegen.

Gott hat nicht gesagt, wie er einem für seine Spende aus Barmherzig belohnen wird, und das muss uns auch nicht interessieren, da Spenden nur dazu da sind um Bedürftigen zu helfen, nicht sich selbst.

Bei Spenden an christlichen Buchverlagen die Bibeln oder Evangelien kostenlos zur Verfügung stellen, ist ebenfalls eine Bedürftigkeit gegeben, der als Grund gelten kann und soll, seine Spende an sie zu richten, denn sie leisten einen der wertvollsten Dienste für Gott, der will, dass so viele Menschen wie möglich mit seinem Wort in Berührung kommen. Doch auch hier gilt; " Lasse deine linke Hand nicht wissen was die rechte tut." Wer sich dabei mal verausgabt hat, wie z.B. die arme Frau die für den Tempel in Jerusalem ihr letztes Geld gespendet hat, sollte in der Lage sein damit umzugehen und evtl. den Verzicht üben, der dann nötig wäre um einen entsprechenden Engpass zu überstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "
Reddington98 
Fragesteller
 28.03.2024, 08:19

Was bedeutet das die linke hand nicht wissen soll was die rechte macht?

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berloff  28.03.2024, 08:23
@Reddington98

Wenn man die Bedürftigkeit eines Menschen erkannt hat, muss es eine spontane Entscheidung, also ein inneres Bedürfnis auf Grund der Nächstenliebe sein, diesem zu helfen, ohne damit einen Vorteil für sich selbst zu sehen.

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berloff  28.03.2024, 08:58
@berloff

Barmherzigkeit zu praktizieren ist das Wesen von Jesu in einem selbst, da er seine Barmherzigkeit als Beweis der Liebe Gottes zu seiner Schöpfung gelebt hat.

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Finde ich gut 👍 wer Geld spendet wird von Gott belohnt...

Ich kann das nur bestätigen. Ich habe auch immer reichlich abgegeben. Ich hatte nie finanzielle Engpässe, sondern sogar Überschüsse. Eigentlich ein Wunder.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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Die Evangelikalen sind Fundamentalistische Christen in den USA

Nicht alle Evangelikale sind Fundamentalisten. Der protestantische Fundamentalismus ist nur eine Richtung in der evangelikalen Bewegung. Evangelikale Christen gibt es weltweit, nicht nur in den USA.

die Idee vom "Wohlstandsevangelium"

wird auch von vielen Evangelikalen kritisiert.

Die Lehre vom Wohlstandsevangelium geht auf die "Wort-des-Glaubens-Bewegung" ("Glaubensbewegung") zurück, einem Seitenzweig der charismatischen Bewegung. Diese "Glaubensbewegung" (und damit auch das "Wohlstandsevangelium") stammen ursprünglich nicht aus dem traditionellen Pfingstlertum, sondern aus dem sog. Neuen Denken und der Christlichen Wissenschaft. Ihr Vater ist E. W. Kenyon, der 1948 verstorben ist. Erst Kenneth E. Hagin hat das Denken der Glaubensbewegung innerhalb der charismatischen Bewegung bekannt gemacht. Ein wichtiger Vertreter der jüngeren Generation ist Kenneth Copeland.

Aus kirchengeschichtlicher Sicht ist der Versuch, das Wirken des Geistes mit materiellen Wohlstand zu verknüpfen, nichts Neues. Im Calvinismus glaubte man, dass die persönliche Erwählung am zunehmenden Wohlstand ablesbar ist.

Das Wohlstandsevangelium ignoriert die wohlstandskritischen Aussagen des Neuen Testamentes (z. B. Lk 12,13ff.). Armut wird fälschlicherweise als ein Fluch betrachtet, der darauf zurückzuführen ist, dass Gott nicht genug geehrt wurde. Der Heilige Geist mutiert dann zur "spiritual power", der Wohlstand und Gesundheit garantiert. Dabei wird völlig übersehen, dass der Geist als der Geist des Gekreuzigten gerade in den Armen und in Schwäche bzw. Entbehrungen wirkt (Lk 6,20b; 2. Kor 8,2; 11,21). Ein weiteres Problem des Wohlstandsevangeliums: Es werden biblische Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und als Formeln umgedeutet, die wirtschaftlichen Erfolg garantieren.

Andererseits gibt es in der Bibel durchaus den materiellen Segen, z. B. bei Abraham. Jesus spricht in Mk 10,29f. nicht nur vom Lohn des ewigen Lebens in der zukünftigen Welt, sondern auch von einer hundertfachen Belohnung im Diesseits ("jetzt in dieser Zeit"). Dies bleibt aber ein Geschenk Gottes und kann nicht methodisch erarbeitet oder erzwungen werden.

Pfefferprinz  28.03.2024, 15:00

Gut und fundiert begründet!

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Ich denke, diese Evangelikalen beziehen sich auf Matthäus 25,14-30. Es geht da um die Talente. Da bekommt die Person, die ihre Talente im Leben am besten einsetzt hat, noch zusätzliche dazu.

Geht es so auf, wie sie sich das vorstellen? Meine Meinung dazu: Es kommt darauf an.

Gott kennt jeden Menschen. Er sieht den Beweggrund, weshalb eine Person spendet. Geht es einem Gläubigen in erster Linie darum, durch die Spenden danach noch mehr Geld zu haben, dann wird es nicht aufgehen.

Sagt diese Person, ich gebe aus Nächstenliebe gerne den Mitmenschen von meinem Reichtum und bin mir aber auch bewusst, dass mich Gott in der Regel dafür reich segnen wird, dann könnte es so sein.

Ein Priester der Evangelikalen hat z.B. 5 Privatjets und rechtfertigt das auf diese Weise...

Zuerst einmal wäre es kein Priester. Es wäre ein Pastor. Dieser Mann hat Jesus, so sehe ich das, nicht verstanden. Vor allem nicht dessen wichtigstes Gebot:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Denn so wie es aussieht, nutzt er den Reichtum in erster Linie für sich und nicht für den Nächsten.