Agnostiker sind intelligente Atheisten?

13 Antworten

Nein, das sehe ich nicht so. Das ist schon alleine deswegen falsch, weil intelligente Atheisten nicht behaupten, dass sie beweisen können, dass es keinen Gott gibt.

Ich und alle, die ich kenne, sind nicht Atheisten, weil wir die Möglichkeit der Existenz eines Gottes kategorisch ausschließen, sondern weil wir sie für extrem unwahrscheinlich halten.

Ein Agnostiker sagt, dass er dazu gar nichts sagen kann. Ein (schwacher) Atheist sagt, dass er in der Lage ist pro und kontra Argumente gegeneinander abzuwägen und für sich selbst eine Wahrscheinlichkeit zu vermuten.

Wobei es auch starke Atheisten gibt, die sich 100% sicher sind. Das halte ich für unhaltbar, wenn es um eine These geht, in deren Natur es liegt, dass man sie weder beweisen noch widerlegen kann.

Agnostiker sind Atheisten, die keine Eier in der Hose haben.
Max Uthoff, Die Anstalt

Wo Uthoff einen Punkt hat ist, dass Agnostiker eigentlich immer Ungläubig sind. Ich kenne keinen Agnostiker, der sagt "Ich kann zur Existenz Gottes nichts sagen, aber ich bin jetzt mal dem Christentum/Islam/Hinduismus beigetreten".

Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 15:28

Das heißt, du glaubst, dass die Existenz Gottes möglich ist, auch wenn du die Wahrscheinlichkeit für gering hältst?

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Panazee  07.04.2024, 15:36
@Inkognito-Fragesteller

Ich glaube, dass es nicht unmöglich ist, dass irgendeine Art Wesen existiert, das unsere Definition von göttlichen Eigenschaften erfüllt.

Ich halte das aber für unwahrscheinlich.

Für noch unwahrscheinlicher halte ich, dass ein Gott wie im Islam oder Christentum existiert. Ich meine come on. Ein allmächtiges, allwissendes Wesen, dem es wirklich wichtig ist, dass ihm Menschen mehrmals am Tag huldigen und der Anteil an dem Schicksal von jedem einzelnen der 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten nimmt?

Das Universum ist auch eine ganz schöne Verschwendung wenn es intelligentes Design ist, oder? Lichtjahr um Lichtjahr absolut nichts.

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Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 15:48
@Panazee

Ok, also du denkst da sozusagen ähnlich wie Einstein. Er glaubte ja auch nicht an einen persönlichen Gott, sondern an einen unpersönlichen Gott der Naturgesetze (Spinozas Gott). Eben aus naturalistischer Perspektive, das kann ich nachvollziehen.

Naja, als Verschwendung würde ich es im Falle der Existenz Gottes nicht unbedingt betrachten. Wer sagt nicht, dass das alles genauso sein muss, damit wir Menschen überhaupt entstehen können? Oder dass es einfach eine notwendige Folge der perfekt aufeinander abgestimmten Naturgesetze ist? Das ist halt auch so ein Punkt, wir wissen es einfach nicht.

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Panazee  07.04.2024, 15:58
@Inkognito-Fragesteller
einen unpersönlichen Gott der Naturgesetze (Spinozas Gott)

Da wir alle den Naturgesetzen bedingungslos unterworfen sind, also ihnen "gehorchen" müssen und die Naturgesetze gleichzeitig mit unserem Universum entstanden sind, kann ich mich mit dieser Idee zumindest anfreunden.

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Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 16:04
@Panazee

Verstehe, danke :)

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Pervicacia  07.04.2024, 15:30

Richtig. Eine Wahrscheinlichkeit sehr knapp über Null ist eben auch nicht "kategorisch ausschließen"

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Ja, natürlich.

Nur ein Agnostiker zu sein, ist nicht ausreichend. Man muss ein Christ sein.

Es ist genauso wie wenn man als Kranker meinte: es müsste irgendwo eine Medizin geben, aber er will nicht zum Arzt, um diese Medizin zu erhalten.

Das Wissen, dass es einen Gott gibt, hilft dem Agnostiker überhaupt nicht, weil er nicht im Kontakt zu Gott ist.

https://gottkennen.de/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin
Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 15:54

Aber wenn ich die christliche Perspektive richtig verstanden habe, wären dann Agnostiker aus christlicher Sicht sozusagen auf einem "richtigeren Weg" als Atheisten?

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Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 16:58
@Shoron

Naja, viele Agnostiker entwickeln sich im Laufe ihres Lebens zu Gläubigen. Solche Personen werden dann aus Sicht des Christentums auch erlöst, oder?

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Shoron  07.04.2024, 18:43
@Inkognito-Fragesteller

Wenn die zum Glauben sind, dann sind keine Agnostiker mehr.

Handele nicht mit Gott! Er hat Seinen Willen schon deutlich gezeigt und wird für Dich davon nicht abrücken.

Kehre bewusst zu Gott, wenn Du nicht in die Hölle kommen willst.

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Walum  07.04.2024, 21:28
Das Wissen, dass es einen Gott gibt, hilft dem Agnostiker überhaupt nicht, weil er nicht im Kontakt zu Gott ist.

Das Wissen haben sie ja nicht. Sie haben ja Nicht-Wissen. :D

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Shoron  07.04.2024, 22:03
@Walum

Die sollen aber glauben, nicht wissen.

Mit Wissen kann man Gott nicht beeindrucken. Das Wissen des Menschen ist zu gering.

Du glaubst dem Doktor, dass er Dich gesund machen kann und schluckst seine Medizin, obwohl die Risiken und Nebenwirkungen hat. Wenn Du nur willst, dann glaubst Du Gott.

Glaube und Vertrauen ist der Schlüssel.

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Walum  07.04.2024, 22:58
@Shoron
Die sollen aber glauben, nicht wissen.

Wie bitte? Die sollen gar nichts. Was soll die Übergriffigkeit? Wieso sollten nichtreligiöse Leute Gott beeindrucken? Das können Christen ja auch nicht.

Die Agnostiker haben kein Wissen und und können deshalb keine Entscheidung treffen, ob es etwas wie Gott gibt.

Atheisten treffen eine andere Entscheidung.

Du glaubst dem Doktor, dass er Dich gesund machen kann und schluckst seine Medizin, obwohl die Risiken und Nebenwirkungen hat. Wenn Du nur willst, dann glaubst Du Gott.

Nein, das glaube ich nicht und das behauptet er auch gar nicht.

Der Arzt behandelt die Krankheiten und Verletzungen meines Körpers. Aber ich bin ja nicht "religionskrank" und muss nicht durch Glauben "geheilt" werden.

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kaorichan  07.04.2024, 23:34
@Shoron

Die sollen machen was sie wollen.

Niemand muss Glauben und nicht jeder kann Glauben.

Hältst du Gott wirklich für so Narzistisch?

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die Existenz Gottes nicht kategorisch ausschließen.

Das macht ein agnostischer Atheist auch nicht.

Agnostizismus ist ein Begriff, der sich auf Wissen bezieht. Es kommt vom griechischen agnostos, was »unerkennbar« bzw »man kann darüber kein Wissen erlangen« bedeutet.

Ein Agnostiker kann aber trotzdem glauben und somit ein agnostischer Theist sein. Und ein Atheist kann ein agnostischer Atheist sein.

Bei der Frage "Gibt es Götter?« antwortet er: »Weiß ich nicht, ich kann die Frage nicht beantworten."

Ein Agnostiker kann aber das Leben eines Theisten (zB an Götter beten und ihre Gebote befolgen), aber auch das Leben eines Atheisten führen.

Frage: Gibt es Götter?

Agnostiker = kann man nicht wissen, weiß ich nicht (agnostisch = kein/ohne Wissen)

Apatheist = ist mir egal

Atheist = nein

agnostischer Atheist = nein, bin mir aber nicht ganz sicher (weiß das nicht genau)

gnostischer Atheist = nein, bin mir sicher und weiß das genau

agnostischer Theist = ja, kann das aber nicht beweisen (für gewöhnlich sind die sich sicher)

gnostischer Theist = ja, ich weiß das genau und kann das auch beweisen

Theist = Ja, Götter bzw Gott gibt es.

Bild zum Beitrag

 - (Religion, Gesellschaft, Islam)
Inkognito-Nutzer   07.04.2024, 16:53

Stimmt, ich habe das auch bei einer anderen Antwort gesehen. Es gibt da einige Unterkategorien, die individuelle Ansichten haben.

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Im Grunde ist diese Feststellung schlau: Indem Agnostiker keine Seite ausschließen oder sich anschließen, bleiben ihnen viele Möglichkeiten offen, sie entziehen sich quasi der Frage nach dem Gott. Das ist der einfachste Weg, seine Grundsätze zu gestalten.

Allerdings bin ich in der Meinung das es "schummeln" ist. Denn es gibt nur ein "ja" oder "nein", das "ich weiß es nicht" zeigt, dass man zu faul ist / ignorant ist / zu viel Angst hat / es einem egal ist, um eine Entscheidung zu treffen. Man muss sich eben mit der Logik, mit der Welt auseinandersetzen, und ja man ist dazu gezwungen, du lebst ja in dieser Welt und du sollst dir darüber Gedanken machen, was wahr und was nicht wahr ist.

Und wie kommst du auf die Antwort? Nun, zunächst setzt du dich mit den Philosophien, den Grundsätzen der verschiedenen Religionen und der Atheismus auseinander. Du merkst, dass Religionen sehr vielfältig ist. Daraufhin, schließt du jede Religion nacheinander aus. Womit? Mit logischem Denken. Ein Beispiel: Früher glaubten die Römer, dass es verschiedene Götter gibt und haben sich Geschichten dazu erzählt. Nun, wie wahrscheinlich ist es, dass die Welt von einer Gruppe von Göttern regiert wird? Würde denn nicht alles im Unordnung sein? Würden sie dann nicht unaufhörlich streiten, so wie Menschen es tun? In diesem Prinzip schließt du alle Religionen aus, bis dir eine Religion oder Atheismus zusagt. Oder du gestaltest deine eigene Religion, bzw. Grundsätze. Kannst du mit dieser Denkweise weiterleben? Vielleicht findest nach einiger du heraus, dass deine Sichtweise doch mit deinen Erkenntnissen nicht übereinstimmt? Verstehst du? So geht deine spirituelle Reise weiter, wer weiß, ob sie überhaupt aufhört. Das wichtigste ist nur, dass du jede Religion auch verstehst und dich in ihre Logik hineinversetzst. Nur dann darfst du sie verwerfen.

Vielleicht ahnst du, welche Religion ich habe? Eins weiß ich jeden Fall: so seltsam es auch klingt: es gibt viele Logiken. Die Logik der Menschen ist nicht ausreichend. Mit anderen Worten: Menschen sind nicht dazu gemacht, alles verstehen zu können. Vielleicht kennst du die Zahl i. Das ist eine unbekannte Zahl, dessen Existenz nach mathematischen Grundsätzen eigentlich unmöglich ist. Und trotzdem kommt sie in der Natur vor.

Nö. Agnostiker sind Menschen die eigentlich Atheisten sind - alle die ich persönlich kennen handeln wie Atheisten... die aber Angst haben sich zu irren oder die es noch nicht zu Ende gedacht haben. Die wenigsten werden sagen "das ist ne 50:50 chance", die halten sich alle ein 0,001% Hintertürchen auf, daß es doch einen Gott gäbe.

Ich war das auch eine Weile, aber ich bin jetzt sicher, daß es keine Götter gibt. Könnte da noch ein übermächtiges Wesen sein? Ja, könnte, kann ich wirklich nicht ausschließen... aber ein Wesen, daß so grausam ist und dann auch noch seine Spuren so gut verwischt, daß es aussieht als wäre alles Zufall? Das kann ich nicht "vergöttern", daß müßte man für seine Schöpfung und Taten vor Gericht stellen.

Daher: Ja, da gibt es eine Minimale Chance, daß dort etwas ist, aber nein, das ist kein Gott falls es so wäre... und deswegen haben Agnostiker einfach nicht zu Ende gedacht.

Und falls ich mich irre? Muß ich mir kein "hintertüchen" aufhalten um "doch Recht zu haben", denn ich könnte im Angesicht handfester Beweise meine Meinung ändern. Tue ich zu anderen Themen ja auch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung