Sollte der Mensch das Recht haben, sein eigenes Leben zu beenden, wenn er möchte?

Ja 77%
Nein 23%

88 Stimmen

38 Antworten

Ich bin dafür, dass es insgesamt möglich sein sollte, aber nicht unter allen Umständen. Oft geschieht so etwas, weil die Person in dem Moment nicht klar denken kann. Und dann muss schützend eingegriffen werden.

Bei einem Suizid handelt es sich nicht um eine Straftat.

Ich gehe davon aus, dass Du die differenzierten Formen einer Sterbehilfe meinst > aktiv, indirekt, Beihilfe zum Suizid etc.

Bei Interesse zu lesen:

https://www.gutefrage.net/frage/warum-ist-aktive-sterbehilfe-fuer-jedermann-und-das-recht-ueber-sein-leben-frei-zu-entscheiden-in-de-so-verpoent#answer-578181678

https://www.gutefrage.net/frage/wie-steht-ihr-zu-aktiver-sterbehilfe#answer-538849389


Tannibi  24.01.2025, 13:02
Bei einem Suizid handelt es sich nicht um eine Straftat.

Logischerweise hätte das auch nicht viel Sinn.
Aber evtl. ist der Versuch strafbar.

Artus01  24.01.2025, 13:13
@Tannibi
Aber evtl. ist der Versuch strafbar.

Nein, ist er nicht,

Tannibi  24.01.2025, 13:14
@Rapunzel324

Dann ist mir nicht ganz klar, was die Frage soll.
Selbstmord kann nicht bestraft werden, der
Versuch wird nicht bestraft - ist doch alles ok.

Deamonia  27.01.2025, 02:48
@Tannibi

In der Frage geht es ums Recht, nicht die Erlaubnis.

Wäre Selbstmord ein Recht, könnte man sich zB vom Arzt ganz offen Tödliche Mittel verschreiben lassen.

Übrigens hast du recht, das es keine Juristische Strafe gibt, aber überlebende kommen in der Regel erstmal in eine geschlossenen Psychiatrie, wo alle wegen der Medikamente die die Hirnchemie korrigieren sollen wie Zombies sind.

Selbst erlebt bei einer Freundin, hab sie besucht, wir wollten Schach spielen, nach 10 Züge war sie geistig völlig erschöpft, und die anderen insassen/Bewohner waren auch sehr Zombiemäßig unterwegs.

Lass uns kurz mal über die Konsequenzen davon nachdenken:
Die meisten interpretieren das rechtlich, aber wenn man ein recht darauf hat - dann wäre es strafbar einen Selbstmord zu verhindern. Die Person hat ja das recht darauf und du setzt dich über dieses Recht. Wenn sich nun also dein Sohn ermorden wollen würde, dürftest du ihn nicht daran hindern. Oder bei deinem Vater. Oder deinem Freund, oder bei deinem Partner.

Und moralisch gesehen sehe ich auch nicht was jemanden dazu berechtigen würde.


Deamonia  24.01.2025, 13:12

Man könnte es so regeln, das man das Recht darauf nur nach einer Beratung / Therapie hat, ähnlich wie bei einer Abtreibung.

1Siuto  24.01.2025, 13:15
@Deamonia

Das wäre schon mal ein Kontrollmechanismus, welcher etwas weiterhilft.

Aber wer entscheidet das? Welche Überzeugungen muss ein solcher Mensch haben darüber zu entscheiden? Ansonsten haben wir Leute die das immer akzeptieren und die das nie akzeptieren (als Extremfälle). Für Krankheitsfälle kann man das schwer anders regeln - aber Suizid ist nichts was einfach so passiert, sondern etwas was aktiv verhindert (oder wie in Kanada aktiv gefördert) werden kann.

Deamonia  24.01.2025, 13:29
@1Siuto

Man könnte z.B. sagen, das man mindestens 3 Monate Therapie versucht haben muss, und erst dann bekommt man das "Recht" auf Selbstmord.

Dann könnten Ärzte einem auch rechtlich helfen, sich so umzubringen, das man weder leidet, noch andere damit gefährdet / traumatisiert.

1Siuto  27.01.2025, 20:19
@Deamonia

wäre eine Möglichkeit. Wobei ich nicht weiß wie viel Last man auf die Therapeuten legen darf über Leben und Tod zu richten... und ob es zu neutralen Urteilen kommt, bezweifele ich.

Aber das ist wohl einfach eine Befindlichkeit welche ich mit so manchem Menschen teile. Ich soll da nicht der Richter sein

Deamonia  28.01.2025, 09:53
@1Siuto

Die Therapeuten sollen ja nicht entscheiden, ob die Person sich das Leben nehmen darf, sondern die Therapie soll sicherstellen, das sich jemand nicht spontan das Leben nimmt, sondern erstmal gründlich darüber nachdenkt, und durch die Therapie am Ende möglichst keinen Selbstmordwunsch mehr hat.

1Siuto  28.01.2025, 18:47
@Deamonia

Und wer entscheidet dann, ob sie sich das Leben nehmen dürfen?
"Man könnte es so regeln, das man das Recht darauf nur nach einer Beratung / Therapie hat"
In dem Sinne würden sie durchaus darüber entscheiden.

Deamonia  29.01.2025, 10:12
@1Siuto

Niemand muss entscheiden, ob die Person das darf, wenn die Person nach mehrmonatiger Therapie immer noch den Wunsch hat zu sterben, dann erhält sie das "Recht auf Selbstmord" und kann sich entsprechende Medikamente verschreiben lassen.

Das einnehmen müsste natürlich unter Aufsicht passieren, damit niemand versucht jemand anders damit zu töten. Zumal es eh besser ist, wenn Menschen unter Aufsicht in den Freitod gehen, denn damit erspart man den noch lebenden, das irgendwer irgendwann ohne Vorwarnung die Leiche finden muss.

Außerdem kann der Selbstmordkandidat dann wenn er es wünscht sogar noch seine Organe spenden, dafür müsste er halt in einer Klinik "sterben".

1Siuto  29.01.2025, 15:53
@Deamonia

???
Bitte was?

Das finde ich ja noch schlimmer,
Der Therapeut hat sich also selbst, wenn er das Gefühl hat dass es falsch ist, zuzusprechen, dass er schuld daran war es nicht verhindern zu können?

Deamonia  29.01.2025, 15:57
@1Siuto

Natürlich "hat" er das keinesfalls zu tun!

Wenn ein Therapeut sich deswegen Schuld zuspricht, ist er falsch in seinem Job.

Therapeuten müssen mit sowas umgehen können, sie dürfen bzw sollten sich generell nicht schuldig fühlen, wenn ein Patient Selbstmord begeht, das kommt immer wieder vor in diesem Job.

Kein Therapeut kann jeden "retten".

Ansonsten müsste sich ja auch jeder schuldig fühlen, der jemanden als geheilt entlässt, und der nimmt sich dann das Leben, oder greift andere an.

Eisenschlumpf  24.01.2025, 12:53
Und moralisch gesehen sehe ich auch nicht was jemanden dazu berechtigen würde.

Die Selbsttötung zu verhindern?

1Siuto  24.01.2025, 13:06
@Eisenschlumpf

Der erste Punkt war darauf bezogen, dass ein recht zum Selbstmord katastrophal wäre.
Darauf habe ich mich bei der Moral bezogen.

Eisenschlumpf  24.01.2025, 13:24
@1Siuto

Warum ist es katastrophal? Schon heute ist die Rechtslage so, dass Selbsttötungen nicht strafbar sind.

Warum ist es moralisch verwerflich?

1Siuto  24.01.2025, 13:26
@Eisenschlumpf

Es gibt ein Unterschied zwischen einem Recht und der Strafbarkeit.

Wenn du ein Recht auf etwas hast, dann darf ein anderer dein Recht nicht einschränken, somit nicht verhindern wenn sich jemand umbringt. Und du kannst das gut finden, aber ich will sehen wie du deine Mutter nicht retten wollen würdest, wenn sie von der Decke hängt...

Eisenschlumpf  24.01.2025, 13:28
@1Siuto

Das Recht auf Selbsttötung hat jeder. Warum ist das katastrophal?

Wenn du ein Recht auf etwas hast, dann darf ein anderer dein Recht nicht einschränken, somit nicht verhindern wenn sich jemand umbringt.

Das ist vom Einzelfall abhängig.

Wer sich selbst töten will und nicht daran gehindert werden will, macht es so, dass es niemand verhindern kann. Dann kommt niemand in Situationen, die mindestens einer nicht haben will.

Moral ist subjektiv und individuell.

1Siuto  24.01.2025, 13:40
@Eisenschlumpf

Kein allgemeines Recht - wie du sagst ist es nach deutschem Recht vom Einzelfall abhängig. Nicht jeder hat ein Recht, welches vom Staat verteidigt und durchgesetzt wird, zu sterben wenn man will.

Gebe mir einen Fall in welchem jemand dafür bestraft wurde, dass er jemanden vom Suizid abgehalten hat. Wenn der Staat sich dafür nicht einsetzt, dass dieses Recht garantiert wird, dann ist könntest du entweder den Staat dafür zur Rechenschaft ziehen oder du hast das Recht falsch interpretiert.

Eisenschlumpf  24.01.2025, 13:42
@1Siuto
Kein allgemeines Recht - wie du sagst ist es nach deutschem Recht vom Einzelfall abhängig.

Nein. Das Recht zur Selbsttötung hat in Deutschland jeder. Der Einzelfall war mit deinem Beispiel der versuchten Rettung und deren Strafbarkeit.

1Siuto  24.01.2025, 13:44
@Eisenschlumpf

Also sagst du, dass sich jeder ohne Einschränkung selbst umbringen darf?

Dann nenn mir mal den Fall, in welchem jemand bestraft wurde jemanden davon abzuhalten? Immerhin grenzt man deren Rechte ein und "Bekanntlich endet die eigene Freiheit dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt."
Wenn es also ein allgemeingültiges Recht unabhängig vom Einzelfall ist, dann muss der Staat auch garantieren die Leute dafür zu bestrafen andere in ihrer Freiheit einzuschränken.

1Siuto  24.01.2025, 13:48
@Eisenschlumpf

Dann ist es kein allgemeines Recht.
Nicht jeder kann das garantieren, insbesondere nicht behinderte, Leute unter Bewachung, Kinder, etc.

Eisenschlumpf  24.01.2025, 13:49
@1Siuto
insbesondere nicht behinderte, Leute unter Bewachung, Kinder, etc.

Es ist meine Schuld, dass ich nicht explizit auf die Fälle hingewiesen habe. Ich muss endlich lernen, dass Offensichtlichkeiten nicht offensichtlich sind und ich nie von etwas ausgehen darf.

1Siuto  24.01.2025, 13:52
@Eisenschlumpf

Also sagst du das behinderte nicht die gleichen Rechte haben, wie normale Menschen?
Was ist mit Leuten mit einer Familie? Frau und Kindern? Die sind auch unter ständiger Bewachung - von ihrer Familie und Arbeitskollegen. Es ist schwer einen Ort zu finden, an dem man alleine in Abwesenheit von anderen sterben kann. Dann sollte der Staat bitte eine aktive Sterbehilfe anbieten, wie Kanada.

FouLou  27.01.2025, 12:02
@Eisenschlumpf
Das Recht zur Selbsttötung hat in Deutschland jeder.

Wie genau kommst du darauf?

Auf mich wirkt es so als würdest du das von der Fehlenden Srafbarkeit ableiten. Aber nur weil etwas nicht strafbar ist bedeutet das nicht das man Automatisch ein recht darauf hat.

Mit einer person die 16 ist zu schlafen ist auch nicht Strafbar. Aber man hat kein recht darauf mit dieser person zu schlafen.

Eisenschlumpf  27.01.2025, 12:07
@FouLou
Wie genau kommst du darauf?

Weil es kein Gesetz gibt, das diese Möglichkeit einschränkt.

Mit einer person die 16 ist zu schlafen ist auch nicht Strafbar. Aber man hat kein recht darauf mit dieser person zu schlafen.

Daran sind zwei Menschen beteiligt.

FouLou  27.01.2025, 13:57
@Eisenschlumpf
Weil es kein Gesetz gibt, das diese Möglichkeit einschränkt.

Ah ok danke. Dann ist es wohl nen werte unteschied. Aus meiner sicht wird ein recht explizit erteilt. Es erwächst nicht automatisch aus einer fehlenden einschränkung heraus.

Eisenschlumpf  27.01.2025, 14:22
@FouLou

Demnach gibt es auch kein Gewohnheitsrecht.

Dass die Werte unterschiedlich sind, ist klar. Werte sind subjektiv und individuell.

FouLou  27.01.2025, 15:08
@Eisenschlumpf
Demnach gibt es auch kein Gewohnheitsrecht.

Wieso?

Genwohnheitsrechte sind ja durchuas klar definiert. Also wann jemand bei einer sache ein Recht erhält wenn er sie macht und wann nicht.

Ich bezweifle das , wenn ich z.b. ein und den selben parkplatz jeden tag x stunden nutze. Ich dann irgendein recht an den Parkplatz bekommen nur weil ich das seit 10 jahren schon gemacht habe. Stellt sich n anderer drauf darf der da genauso stehen und ich habe 0 recht daran das dieser den parkplatz frei macht.

Weil es eben hierfür kein definiertes gewohnheitsrecht gibt.

Das Recht hat ein Mensch doch. Es passieren doch genug Selbstmorde. Wenn ich mir morgen das Leben nehmen will, wer soll mich dran hindern? Und vor allem, wer soll mich bestrafen, wenn ich tot bin?

Aber ich finde Suizid extrem bedauerlich, weil Höhen und Tiefen immer wieder vorkommen im Leben.


Deamonia  24.01.2025, 13:31

Es ist nicht verboten, aber man hat auch kein wirkliches "recht" darauf, sonst könnten Ärzte einem z.B. Medikamente verschreiben, welche die Selbsttötung schmerzfrei ermöglichen.

5Leonarda  24.01.2025, 13:38
@Deamonia

Ach so, aber das ist auch wieder so eine Sache, wenn man andere da mit reinziehen will.

Deamonia  24.01.2025, 13:53
@5Leonarda

Naja, irgendwie werden andere ja eig. immer mit reingezogen bei nem Selbstmord, und wenn es "nur" die sind die die Leiche finden.

Seit ich "sieben Leben" gesehen habe, muss ich außerdem immer daran denken, wie großartig/erstaunlich/bewundernswert/gut ich es finde, das der Selbstmörder es hinbekommen hat, sich so zu töten, das er seine Organe noch spenden konnte.

Bei einem kontrollierten Suizid in einer Klinik könnte man sowas halt auch ermöglichen.

Dann würde man auf der einen Seite jemandem der unbedingt sterben möchte seinen Wunsch erfüllen, und gleichzeitig könnte das freiwillige beenden dieses einen unglücklichen Lebens viele andere Menschen die unbedingt weiterleben wollen retten.

5Leonarda  24.01.2025, 14:07
@Deamonia

Aber jemanden in die Tötung einzubeziehen ist noch was anderes.

Deamonia  24.01.2025, 14:09
@5Leonarda

Klar aber ist in meinen Augen nichts anderes als Sterbehilfe, nur halt bei Psychischen statt Physischen Problemen.

5Leonarda  24.01.2025, 14:11
@Deamonia

Man könnte auch zunächst mal den Ursachen für psychische Probleme auf den Grund gehen.

Deamonia  24.01.2025, 14:40
@5Leonarda

Das eh, ich fände eine Regelung ähnlich wie beim Schwangerschaftsabbruch gut, also z.B. 3 Monate Therapie sind Pflicht bevor man Sterbehilfe bekommt, so schließt man schon mal alle unüberlegten spontanen Faktoren aus, und erreicht so womöglich sogar Menschen die sich sonst vor den Zug geworfen hätten, ohne je eine Therapie in Betracht zu ziehen.

Sozusagen die Aussicht auf einen Schmerzfreien Tod als Lockmittel um eine Therapie zu machen.

5Leonarda  24.01.2025, 17:09
@Deamonia

Ja, das klingt ganz vernünftig, aber dieses ganze System, dass sich die Menschen hier aufgebaut haben, macht ja schon krank. Das müßte man ändern. Es gibt doch keine echten Werte mehr, keine Grundsätze.

Deamonia  27.01.2025, 02:17
@5Leonarda

Das ist etwas arg übertrieben finde ich. In Deutschland lebt es sich extrem gut, verglichen mit anderen Ländern.

Ich wpede nirgendwo anders leben wollen 😉

An deinen Werten kannst allerdings nur du selbst was ändern. Wann und warum hast du überhaupt deine Werte und Grundsätze abgelegt?

5Leonarda  27.01.2025, 06:22
@Deamonia
Wann und warum hast du überhaupt deine Werte und Grundsätze abgelegt?

Was meinst du denn damit?

Deamonia  27.01.2025, 09:20
@5Leonarda

Naja, du schreibst "Es gibt doch keine echten Werte mehr, keine Grundsätze." also hast du selbst deiner Aussage nach beides nicht, und ich nahm an, das du zumindest mal welche gehabt hast, irgendwann.

Ich habe meine noch, im Laufe der Jahre leicht verändert, aber definitiv vorhanden.

Deamonia  27.01.2025, 10:32
@5Leonarda

Empfindest du das nicht immer noch als arg übertrieben, den meisten Menschen zu unterstellen keine Werte und Grundsätze mehr zu haben?

Die Werte und Grundsätze mögen andere sein, als noch vor 20 Jahren, aber nicht unbedingt schlechter, oder weniger.

Oder meinst du genau das, das bestimmte Werte von "früher" heute nahezu verschwunden sind? Falls ja, hast du ein Beispiel?

Denn mir fallen da nur negative Sachen ein, die heute aus meiner Perspektive zum Glück nicht mehr so sind/ so gesehen werden.

Will dich auch nicht nerven damit, aber ich höre das halt immer wieder mal, und das sind fast immer so ungenaue allgemeine Aussagen, die in der Regel nicht wirklich der Realität entsprechen, wenn man mal genauer drauf eingeht, sondern nur so Wahrgenommen werden.

5Leonarda  27.01.2025, 10:47
@Deamonia

Zu Werten und Grundsätzen zähle ich nicht nur, wie Menschen miteinander umgehen, sondern auch, wie man mit Tieren umgeht, wie man mit der Erde umgeht und daraus folgend, was für ein Leben kommende Generationen haben werden.

Schau mal:

Wenn alle Menschen so lebten wie die Europäer, wären fast drei Erden notwendig, um den Ressourcenverbrauch nachhaltig zu ermöglichen.
Wenn alle Menschen so lebten wie die Nordamerikaner, wären es sogar knapp fünf Erden.

Was haben denn Menschen, die so habgierig sind, noch für Werte und Grundsätze?

Und immer noch wird dieser Lebensstil beworben. Und andere Länder werden danach beurteilt, wie hoch ihr BIP ist und man meint, dass alle Länder so leben sollten wie wir. Aber die Rechnung geht nicht auf.

Wo sind da noch Werte oder Grundsätze? Man zählt ja nicht mal bis drei.

5Leonarda  27.01.2025, 11:19
@guenterhalt2

Ok, für mich gibt es einen Gott, aber Menschen sind nicht seine Marionetten. Dennoch könnte es, symbolisch gesprochen, ruhig mal Hirn vom Himmel regnen.

guenterhalt2  27.01.2025, 11:47
@5Leonarda

an der Stelle überschneiden sich christliches und sozialistisches Gedankengut sehr stark. Das ist auch gut so.

5Leonarda  27.01.2025, 11:55
@guenterhalt2

Könntest du das bitte näher erläutern? Was genau kommt dir da in den Sinn?

HannahS91  27.01.2025, 12:07
@Deamonia
sonst könnten Ärzte einem z.B. Medikamente verschreiben, welche die Selbsttötung schmerzfrei ermöglichen.

Ist zumindest in Deutschland möglich. Wie es in anderen Ländern aussieht weiß ich nicht.

Deamonia  27.01.2025, 12:11
@5Leonarda
Zu Werten und Grundsätzen zähle ich nicht nur, wie Menschen miteinander umgehen, sondern auch, wie man mit Tieren umgeht, wie man mit der Erde umgeht und daraus folgend, was für ein Leben kommende Generationen haben werden.

Naja, wir gehen heute viel besser mit der Umwelt um als früher, wo Umweltschutz kaum einen überhaupt Interessiert hat.

Das es insgesamt nur so zähflüssig besser wird, teils sogar schlechter, liegt halt auch daran, das es immer mehr Menschen auf der Erde werden, das frisst viel eingesparte Umweltverschmutzung wieder auf, und zum anderen ist es halt auch nicht so leicht, Strukturen die teils über Jahrhunderte gewachsen sind, komplett umzukrempeln.

Ich persönlich denke, der Großteil der Menschen in Deutschland sind gute Menschen, die allerdings leider teilweise immer noch schrecklich schlecht informiert sind. (z.B. auf China schimpfen wegen der Umweltverschmutzung ohne zu bedenken, das das meiste was China produziert exportiert wird, also für andere produziert wird)

Und immer noch wird dieser Lebensstil beworben.

Stimmt, aber das das ich sag mal "System" so ist, haben ja nicht die Menschen heute zu verschulden, sondern sie/wir (bin selbst 42) sind da quasi unverschuldet reingewachsen, und müssen nun schauen wie wir den Karren aus dem Dreck ziehen, in den unsere Vorgängergenerationen ihn (was den "kleinen Mann angeht meist aus Unwissen, Konzerne hingegen durchaus bewusst) manövriert haben.

Gerade Werbung /Marketing ist da ein großes Übel da gebe ich dir völlig recht, eben weil dieser auf Konsum bezogene Lebensstil beworben wird, und wegen Greenwashing (z.B. der angeblich klimaneutrale Hamburger Flughafen, wo die Flüge einfach mal nicht mit in die Rechnung einbezogen wurden) fallen viele halt leider drauf rein.

Wobei da auch die Regierungen mitmachen, als die Inflation stieg, sah ich mal eine Umfrage zum Thema Konsum, da meinte einer "Ja seit der gestiegenen Inflation überlege ich schon genauer, ob ich wirklich noch ne neue Jacke brauche wenn mir eine gefällt" und das wurde in den Nachrichten als schlimm dargestellt, Deutschland sei "Konsummüde" und der Staat müsse die Konsumbereitschaft wieder ankurbeln.

Ich saß fassungslos vorm TV und dachte mir nur "wie kann man es in der Heutigen Zeit ernsthaft schlecht finden, wenn Leute weniger überflüssige Dinge kaufen?

Die Bevölkerung wurde meiner Meinung nach regelrecht darauf konditioniert möglichst viel möglichst billig zu konsumieren, und nur nach und nach durchschauen die Verbraucher das, und reparieren z.B. auch wieder mehr Dinge statt alles gleich wegzuwerfen und neu zu kaufen.

Wegen der Profitgier von Konzernen und deren massiver Lobbyarbeit läuft leider vieles was von den Menschen eig. gut gemeint ist ins leere, wie z.B. diese bekloppten Co2 Zertifikate, kaum einer weis, was es damit wirklich auf sich hat, wenn er sich nicht genauer damit befasst, und so denken viele halt echt, sie könnten ihren Co2 Fußabdruck quasi auf 0 bringen, indem sie Co2 Zertifikate kaufen, die sind aber zu 99% Augenwischerei.

Aber dieses ganze Greenwashing zeigt meiner Meinung nach auch, das die Menschen theoretisch schon die Umwelt besser behandeln wollen, sie gehen nur leider viel zu naiv dran.

5Leonarda  27.01.2025, 12:35
@Deamonia

Stimmt und es müßte viel mehr klare und deutliche Aufklärung betrieben werden. Man kann zwar alles selbst durch Recherche herausfinden, aber wer mag das schon machen, wenn er von seinem langen Arbeitstag nach Hause kommt und evtl. noch Familie hat, die auch Aufmerksamkeit möchte.

Ich selbst hab schon als Jugendliche entschieden, dass ich weder viel Geld verdienen noch Karriere machen will. Und der Gedanke, dass ich etwas haben muss, nur weil "Meyers nebenan" das haben, ist mir nie gekommen. Ich bin froh, dass ich in diesem Punkt nie Kämpfe mit mir selbst ausfechten musste.

Aber Raum für Verbesserung hab ich trotzdem noch! Ich verbrauche 1200 kwh Strom im Jahr und das meiste geht für Internet. Da kann ich noch was machen.

guenterhalt2  27.01.2025, 12:36
@guenterhalt2

Für mich das gesamte Verhalten der Menschen untereinander, die Gleichberechtigung, das Verhalten zur Natur (auch wenn die einen das als Schöpfung, die anderen als Evolution sehen)

Daraus folgt dann genau das was du weiter oben mit:

Zu Werten und Grundsätzen zähle ich nicht nur, wie Menschen miteinander umgehen, sondern auch, wie man mit Tieren umgeht, wie man mit der Erde umgeht

ausgedrückt hast.

Deamonia  27.01.2025, 17:50
@5Leonarda
Ich selbst hab schon als Jugendliche entschieden, dass ich weder viel Geld verdienen noch Karriere machen will. Und der Gedanke, dass ich etwas haben muss, nur weil "Meyers nebenan" das haben, ist mir nie gekommen. Ich bin froh, dass ich in diesem Punkt nie Kämpfe mit mir selbst ausfechten musste.

Kann ich zu 100% unterschreiben, auch bei teuren Markenklamotten hab ich mir immer gedacht "Ich lauf doch nicht gratis Werbung für euch, und zahle dann noch mehr dafür, bloß weil euer Name draufsteht"

Da kann ich noch was machen.

Trifft wohl auf so ziemlich jeden zu, der in einem Industrieland lebt.

Ich fahre auch überall mit dem Rad hin, kaufe viel Second Hand, nutze mein Handy 10 Jahre statt einem und kaufe erst ein "neues" (gebrauchtes) wenn das alte quasi auseinanderfällt. (bei meinem letzten war der Bildschirm gesprungen, aber erst als kleine Glastücke sich lösten, und der Touchscreen immer schlechter reagierte, habe ich mir ein "neues" geholt ^^ )

5Leonarda  27.01.2025, 18:28
@Deamonia

Klamotten, Möbel, Geschirr - alles besorg ich mir gebraucht. Das ist normal. Gebrauchte Möbel, da hab ich so schöne Sachen für´n Apple und ´n Ei gefunden. Da möchte ich nie mehr was anderes haben. Und ich sehe auch nicht ein, warum ich Kleidung neu kaufen sollte. Ich steig eher immer mehr aus dem Konsum Zirkus aus. Und weil ich fast nie irgendetwas verarbeitet kaufe, brauche ich nicht mal ´ne Restmülltonne. 😁

Das macht so einen Spaß, so genügsam zu leben - und es kostet so wenig 😂!

Du weißt ja, was ich meine!

Deamonia  27.01.2025, 18:46
@5Leonarda

Absolut! Auch werden auf Kleinanzeigen immer wieder insbesondere Möbel sogar verschenkt, meinen Wohnzimmertisch habe ich auch von dort, aus Rattan, für 8€, neu bekommt man dafür nicht mal ein echtes Rattankörbchen 😆

Wenn Elektronik kaputt ist, geh ich damit auch erstmal ins Reparaturcafe, und in der Regel ist es entweder ein Kabelbruch oder ne defekte Sicherung.

Ironischerweise werde ich dafür im Internet gerne mal angegriffen, weil ich es wage zu sagen, das man von Harz4/Bürgergeld ein recht gutes leben führen kann. (war selbst 3 Jahre in der Situation) Dann beschimpfen sie mich als Untermenschen, als Schlafschaaf, als Staatshörig oder meinen ich hätte mir meine Meinung vom Staat per Gehirnwäsche einreden lassen 🤣

5Leonarda  27.01.2025, 19:50
@Deamonia

"Schlafschafe" und staatshörig sind doch eher Menschen, die viel Geld für Müll ausgeben 🤣.

Ja

Ja, sollte er. Andere haben darüber nicht zu bestimmen