Euthanasie unterstützer?

10 Antworten

Es ist nicht an dir, mir , oder irgendwem außer der betroffenen Person selbst, darüber zu entscheiden wie man sowohl leben oder aber auch sterben möchte.

Jeder Mensch kann sich selbst seine Gedanken darüber machen.

Wenn du das nicht gut findest: völlig okay.wieso du das nicht gut findest ist dabei absolut irrelevant und kann mmn. in keiner Diskussion auch nur ansatzweise als Argument dienen.

Kaltherz33 
Fragesteller
 04.06.2023, 23:54

Aber muss man es ihnen einfach machen?

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Vinarion1  04.06.2023, 23:59
@Kaltherz33

Falsche Formulierung.

Die Frage muss lauten: sollte man es demjenigen schwerer machen?

Es ist ja nich so, das man jedem x beliebigen nen goldenen Schuss setzt (in Ländern, in denen überhaupt Sterbehilfe (!) Erlaubt ist).

Meine Meinung: wenn eine Person sich dazu entschließt, aus dem Leben zu treten, dann hat sie darauf genauso ein Recht, wie zu leben. Muss/möchte ich (persönlich) dieser Person aktiv beim Sterben helfen? Nein. Ich (persönlich) möchte das nicht. Aber ich würde ihr es nicht verwehren wenn sie geistig reif ist.

würde ich dagegen die Person aktiv davon abhalten zu sterben? Durchaus in einer Vielzahl möglicher Szenarios. Warum? Weil ich nicht vertreten könnte, das die Person aus Kurzschluss handelt.

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Maschendraht531  05.06.2023, 00:00
@Kaltherz33

Was meinst du mit "einfach"? Ich habe nie gesagt dass es einfach sein soll, nur dass es möglich sein soll. Es wäre nett, wenn du auf die Argumente eingehtst, die andere und ich dir hier geben. - Edit: sorry, habe unter den falschen Kommentsr gepostet. Ist aber egal, weil du unter meinen dasselbe geschrieben hast.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:00
@Vinarion1

Es gibt kein recht auf suizid in dem Sinne. Fakt ist psychiater etc. würden versuchen suizidale Abzuhalten, meistens.

Ist das nicht gut?

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pony  05.06.2023, 00:01
@Kaltherz33

du bist nur glücklich, wenn du missionieren kannst, gell?

zumindest aber mit dem finger auf andere zeigen.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:08
@Kaltherz33

Doch. Das gibt's. Und zwar im deutschen Grundgesetz, Artikel 1 : die würde des Menschen ist unantastbar . Weiterführend Art. 2 des Grundgesetzes: Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit .

Und des weiteren auch das Grundrecht zur Religionsfreiheit, welches besagt, das jeder jede Religion ausleben darf, allerdings niemand anderem zu dieser zwingen.

Daraus ergibt sich:

Der Mensch darf sich, wenn er möchte umbringen (Art 1. Und 2) , weil dieser es für menschenwürdig erachtet und er sich selbst entfaltet, während die Religionsfreiheit gleichzeitig sagt, das auch mit der in Deutschland üblichen prinzipiellen christlichen Prägung was Moral und Kultur angeht, diese nicht als "religiöser" Maßstab für Art. 1 und 2 gelten können. Die dementsprechen Ausnahmen regeln wir immer Bundes oder Landesgesetze oder die Grundrechtsartikel selbst in ihren Absätzen.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:10
@Kaltherz33

Ergänzung: Psychiater behandeln kranke Menschen. Und wie ich schon erwähnte: der Entschluss eines geistig gesunden Menschen ist unanfechtbar. Der eines mental erkrankten nicht unbedingt. Niemand möchte , das eine Person aus Kurzschluss oder Purem Wahn einen Suizid begeht.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:14
@Kaltherz33

Nö. Ist es nicht, war es nie. Muss dir nicht gefallen, musst du nicht verstehen, kannste drüber denken was du lustig bist. Aber du bist keinerlei moralische Instanz die das auch nur im Ansatz Bewerten,ne oder verurteilen dürfte.

Mit anderen Worten: genauso wie ich dein gebrabbel hier hinnehmen muss, obwohls eindimensionaler Unfug ist, musst du zumindest tolerieren, das andere das anders sehen

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:16
@Vinarion1

Ich bin vielleicht keine moralische Instanz, aber Gott ist es.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:24
@Kaltherz33

Gott interessiert aber nicht in diesem Kontext. Wie ich bereits sagte: Grundgesetz: jeder darf seine Religion ausleben, aber iemand darf seine Religion oder dessen Ansichten jemand anders aufzwingen.

Somit bleibt deine Sicht der Dinge eben genau das: deine persönliche Sicht.

Und daran gibt's nix zu rütteln und du hast weder Recht noch Autorität, dagegen zu schießen.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:25
@Vinarion1

Ich stelle Gott über weltliche Gesetze. Denn solche Gesetze sind von Menschen gemacht.

Warum denkst du der Staat hat immer recht?

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Vinarion1  05.06.2023, 00:29
@Kaltherz33

Weil ich dem Staat n Arschtritt verpassen kann, wenn der mir meine Menschenrechte nehmen will. Einem Gott dagegen kann ich so oder so erst nach meinem Tod gegenübertreten. Solang der also nicht seinen Hintern hier runterschwingt und mir persönlich erklärt, wieso ich mir jetzt kein Seil um den Hals legen soll, solang isses mein gutes Recht das zu tun, weil das reale Menschen so festgelegt und entschieden haben

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:32
@Vinarion1

Ja weil er gnädiger ist als weltliche Autoritäten.

Du darfst dich sogesehen umbringen, musst aber mit den Konsequenzen leben.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:34
@Kaltherz33

Ganz genau. Selbst wenn's deinen Weltraumzauberer gibt. Wenn ich seine "Prüfungen" nicht bestehe. Oder icht verstehe..und mir deshalb ein Ende setze. Dann hat mich dein Gott umgebracht. Immerhin ist er allmächtig. Also wusste er, das ich das als seine Schöpfung nicht ertrage. Oder ist er nicht allmächtig? Dann frag ich mich, wieso ich so nem Hans auch nur im Ansatz folgen sollte.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:35
@Vinarion1

DU kannst Gott nicht die Schuld für deine Taten geben.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:42
@Kaltherz33

Das höre ich immer wieder. Dennoch ist es ein "Wunder Gottes" wenn ein schwer krankes Kind doch überlebt. Oder jemand in Lotto gewinnt..

Das ist das Problem an Religion. Vor allem an der christlich/jüdischen Ecke: passiert etwas gutes, war es Gottes Werk..passiert etwas schlechtes, war es mein freier Wille.

Das ist Unsinn. Entweder oder. "Gottes wege sind unergründlich" wenn er uns den freien Willen gab, dann wäre es dreist von ihm, in eben genau diesen Willen Einzugreifen und Leute "zu belohnen oder zu bestrafen", wenn diese noch leben. Wenn er uns keinen (echten) freien Willen gab, dann isses n sadistisches Kind was in nem Sandkasten spielt und die einen verhätschelt, die anderen ignoriert und die dritten quält.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:44
@Vinarion1

Was ist passiert in deinem Leben das du ein so grosses Problem mit Gott hast? Kannst ruhig erzählen.

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Vinarion1  05.06.2023, 00:50
@Kaltherz33

Ich habe kein Problem mit dem Konzept Gott. Ich bin kein Atheist.

Ich habe ein Problem mit der Argumentation über das Prinzip Gott. Wie eben oben erklärt.

Ich habe ein Problem damit, das Gott sich je nach Situation zurechtgestutzt wird.

Entweder wir haben einen (oder mehrere) Götter, die ganz klare Befugnisse,Kräfte,rechte und Pflichten (und ebenso Limitierungen haben) , oder wir haben Allmächtige limitlose überwesen, die alles mit nem fingerschnippen geregelt bekommen.

Beide Ideen sind gleichzeitig faszinierend, deprimierend und beängstigend. Aber ganz ehrlich: ich bin wenn, dann für den Gott der limitierte macht hat. Denn dann weiss ich, das ich diesem Gott -sollte man ihm irgendwie Gegenüberstehen- erklären kann, wo meine Grenzen waren; und dieser Gott wird es verstehen, und mich nicht dafür bestrafen, das ich meine Grenze erreicht hab.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:51
@Vinarion1

Du willst ja nicht Gottes Gesetze akzeptieren oder?

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Vinarion1  05.06.2023, 00:56
@Kaltherz33

Ich habe nie Gottes Gesetze bekommen. Nur die Geschichte über nen Typen mit Tafeln in der Hand, der angeblich regeln bekommen.

Und alles was wir jetzt haben sind Bücher, die seit -je nach Religion - mehreren tausend Jahren immer wieder überarbeitet werden ..und zwar ganz weltlich von dem unperfekten Wesen Mensch.

Wie du schon sagtest: man kann Gott ja nicht für die Taten von Menschen verantwortlich machen.

Also welche Garantie kannst du mir geben, das dein Gott tatsächlich das möchte, was deine Kirche dir sagt? Welche auch immer das sein mag?

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Vinarion1  05.06.2023, 01:15
@Kaltherz33

Wer von deiner Kirche hat denn mit Gott das letzte Mal persönlich gesprochen? Der Papst? Wüsste ich ..denk ich..irgendein Rabbi oder muslimischer Geistlicher? Der Dalai Lama? Wer hat wann Gott persönlich das letzte Mal nach seinem "wollen" gefragt und Antwort bekommen?

Und wie oft wurde in den letzten 2 tausend Jahren die christliche Bibel umgeschrieben? Warum haben wir haufenweise unterschiedliche christliche Glaubenslehren? Hat Gott jedem was anderes erzählt?

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 01:17
@Vinarion1

Wo wurde die Bibel umgeschrieben? Quellen bitte.

Erst seit der Reformation

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Vinarion1  05.06.2023, 01:29
@Kaltherz33

Erst seit der Reformation? Ahahaha da kenn ich deine Religionsgeschicjte wohl besser wie du

https://fragen.evangelisch.de/frage/8931/wer-bestimmte-welche-bucher-der-bibel-stehen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bibel

Jahrhundertelang würde die Bibel übersetzt, der Vatikan selbst bestimmte den Kanon der Bibel, womit er diese faktisch umschrieb. Bis heute Maßst der Vatikan sich die Auslegung der Bibel an.

Nicht zuletzt wird die Bibel immer wieder "Überarbeitet". Wie bitte kann man das Wort Gottes , oder dessen Geschichten bzw. Geschichten drum Rum überarbeiten?

Nur, wenn vorher etwas falsch war, nicht mehr als "richtig" angesehen wird.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 01:34
@Vinarion1

Du sagst du wärst kein Atheist, warum nicht? Du argumentierst wie einer

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Vinarion1  05.06.2023, 01:49
@Kaltherz33

Atheist wäre ich, würde ich die (mögliche) Existenz einer göttlichen Entität (oder mehrerer) wehement bestreiten.

Das tue ich nicht. Schlicht, weil ich's noch weiss.

Das Konzept von Religion dahinter aber, wie es eben praktiziert wird bzw. Gelehrt wird..damit hab ich nichts am Hut. Es ist ein Fakt, das Religion und glaube im Laufe der Geschichte immer und immer wieder ganz weltlich Politik gemacht hat, und meines Erachtens nach heute noch macht.religion braucht kein Geld, kein Land und keine weltliche macht.

Wie du siehst, nicht "Gott" oder das göttliche , meinetwegen spirituelle ist das Problem, sondern die Menschen, die mir erzählen das niemand Gott verstehen könnte, mir aber gleichzeitig erzählen wie ich "seine" Schriften zu interpretieren habe.

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Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 01:51
@Vinarion1

Ich hoffe Gott verzeiht selbstmörder, aber wahrscheinlich nicht allen, je nach dem ob sie es bei vollem Bewusstsein getan haben oder noch denke ich.

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Euthanasie ist ein Begriff der nazis. Das solltest du auch wissen und dich schämen das im Zusammenhang mit Sterbehilfe zu bringen.

Wenn du der Meinung bist dass Suizid Sünde ist und die Hilfe dazu verboten. Dann ist das deine Meinung die sicher nur wenige % der Bevölkerung teilen.

Ich bin der Meinung dass es menschenverachtend ist, jemand zu zwingen nur um ein paar Monate länger zu leben (zu existieren) auf einen würdigen und leichten Abgang zu verzichten. Jede patientenverfügung die ich gesehen habe, beinhaltet das Verbot von Lebens (Sterbens) Verlängernden Massnahmen wenn es keine Heilung mehr gibt.

Ich finde es ist ein Grundrecht selbstbestimmt gegen zu dürfen. Und wenn man das nicht mehr selber in die Hand nehmen kann sollte es ein Grundrecht sein, dabei Hilfe zu bekommen.

Wie begründest du deine Meinung ? Religion ?

Kaltherz33 
Fragesteller
 05.06.2023, 00:01

es gibt einen unterschied lebensverlängernde Massnahmen abzulehnen und suizid.

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juergen63225  05.06.2023, 00:17
@Kaltherz33

Aber es gibt leider einige Krankheiten, bei denen das Abklemmen der Beatmung und sonstiger Massnahmen nicht gleich zum Tod führt. Da muss man dann aktiv nachhelfen. Und wenn man dann nicht mehr in der Lage ist zum nächsten Bahnübergang zu laufen, ist man auf Hilfe angewiesen. (abgesehen davon dass es auch keine gute Idee ist Lokführer zu traumatisieren und die Leute die deine Einzelteile dann zusammensuchen müssen). Ist ein Medikament da nicht die bessere Lösung ? ...

Wir in Deutschland hatten eine Zeitlang die rechtliche Situation dass "gewerbliche" Sterbehilfe verboten war, also durch einen Arzt oder Apotheker der weiss wie ein Medikament wirkt. Aber durch Laien wie mich wäre es legal gewesen, auch wenn ich keine Ahnung von Pharmazie habe und womöglich ein schlecht wirkendes Mittel besorgen würde. Frei verkäuflich dürfen solche Medikamente natürlich auch nicht sein (weil man die ja auch anderen in den Kaffee rühren könnte). Ich finde Schweiz und Niederlande haben da die bessere Lösung gefunden. Hoffe das bekommen wir auch in Deutschland. Viele Deutsche melden sich heute schon bei Schweizer Sterbehilfevereinen an, um im Fall der Fälle dann eine letzte Reise machen zu können.

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Euthanasie und Sterbehilfe sind nicht dasselbe soweit ich weiß. Sterbehilfe wird auch nur bewilligt, wenn sie gut begründet werden kann. Und es geschieht auch nicht gegen den Willen des Sterbenden.

Ich finde, dass Sterbehilfe auch in Deutschland legal sein sollte. Schließlich wird auch niemand dazu gezwungen und ich finde, es ist ein Akt der Gnade. Würde ich mir unter bestimmten Umständen auch wünschen.

Kaltherz33 
Fragesteller
 04.06.2023, 23:52

Gnade? Ich nehme an du denkst nach dem tod kommen alle an einen guten Platz?

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DianaMadeleine  05.06.2023, 00:01
@Kaltherz33

An die Zeit nach dem Tod habe ich dabei gar nicht gedacht... Ich glaube nicht, dass ein Mensch, der sich für Sterbehilfe entscheidet, partout etwas Schlechtes tut. Das entscheidet nicht darüber, ob man im Leben ein guter oder schlechter Mensch war. Also auch nicht wo man hinkommt. Ist meine Meinung.

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Schestko  04.06.2023, 23:55

Muss nicht begründet werden, siehe BVerfGE 153, 182.

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Wenn ich zB Krebs hätte und keine Besserung in Aussicht ist, will ich lieber sterben, anstatt Monate oder gar Jahre zu leiden, das ist irgendwo nachvollziehbar. Will "in Würde" abtreten, zu meinen Bedingungen. Und wenn's der Arzt nicht macht, dann schmeiß ich mich halt vor einen Zug oder sonst was, Hauptsache nicht dahinvegetieren, mit Schmerzen und dem Gedanken, dass es sowieso jederzeit vorbei sein kann.

Selbst wenn man grosse Schmerzen hat, und grosse Probleme, denke ich ist es nie gerechtfertigt sich umzubringen.

Das ist Deine Meinung. Jetzt, von der Couch aus. Wenn Du in so einer Situation wärst, hättest Du vielleicht eine andere.