In welchen Fällen sollte man Abtreibung legalisieren?

generell 74%
in folgenden Fällen: (bitte Zahlen aus der Liste nennen) 16%
nie 9%

43 Stimmen

7 Antworten

generell

Bis zu einem bestimmten Alter des Fötus.

Ich finde das Verbot absolut falsch.


DontMove  27.02.2025, 16:14

Am Tag vor dem Alter ist er ebenso ein Mensch

guitschee  27.02.2025, 16:16
@DontMove

Nein. Es ist ein potentieller Mensch.

Aber gut, dass du dich als der Downvoter hier outest, der wohl nicht mit klar kommt, dass nicht jeder seiner Meinung ist :-D.

Isuzu189  27.02.2025, 16:18
@DontMove

Das ist eine moralische Frage und Moral ist immer etwas subjektives.

DontMove  27.02.2025, 16:18
@Isuzu189

Das ist keine moralische Frage. Das ist ein biologischer Fakt

guitschee  27.02.2025, 16:21
@DontMove

Nein, ist es nicht. Biologen sind sich keineswegs einig was den Zeitpunkt angeht, ab wann man etwas als "Leben" oder "Mensch" zählt.

Ich bin ein großer Fan der aktellen Regelung in Deutschland und das hat auch seinen Grund. Der liegt darin, dass hier immerhin zwei Menschen mit entsprechenden Rechten aufeinandertreffen; die Schwangere und das Ungeborene.

Zu sagen 'in manchen Fällen soll das legal sein, in anderen nicht' finde ich problematrisch, denn wenn du das per se so regelst, dann würden wie Rechte des Ungeborenen je nach äußeren Umständen an und ausknipsen bzw 'manche Kinder sind entrechtet, andere nicht'.

Ich halte eine Regelung, die eher in Richtung "Notwehr/Notstand" geht für eher sinnvoll. Ich denke da lassen sich einige Parallelen finden, so könnte man m.E. auch gut die ganze Sache regeln ohne dass das ungeborene Kind vollkommen seiner Rechte beraubt wird.
Ansonsten darf es m.E. gerne beim Straffreien Schwangerschaftsabbruch nach Beratung und innerhalb von Frist bleiben... den würde ich aber nicht legalisiert sehen wollen.

Du darfst ja durchaus auch einen Angreifer mit einer Eisenstange niederschlagen... ohne dass Körperverletzung (oder Totschlag) als solcher gleich legalisiert würde.

Nebenbei diskutiere ich meine Position sehr gerne und bin dafür auch wirklich offen (schließlich habe ich mir dabei auch was gedacht). 'Downvoten weil mir die Meinung nicht passt' ohne sagen zu können was eigentlich falsch sein soll, halte ich für ziemlich feige. (Hinweis, leider aus gegebenem Anlass).

generell

Ich bin gegen Abtreibungen, außer es gibt einen guten Grund dafür. Wie zB, dass die Schwangere nicht schwanger sein möchte.

Und warum sie nicht schwanger sein möchte, ist generell egal.

Eine Anmerkung habe ich noch zum sechsten Punkt deiner Aufzählung: dass der mutmaßliche werdende Vater mit in die Entscheidung einbezogen wird, ist sicherlich wünschenswert, aber er kann nicht über Fortführung oder Abbruch der Schwangerschaft entscheiden, weil er halt einfach nicht schwanger ist. Insofern frage ich mich, wieso dann ausgerechnet dann, wenn ein Dritter die Schwangerschaft ablehnt, der Abbruch legal sein sollte und ansonsten möglicherweise nicht?

generell

Nur Spätabtreibungen sollen verboten bleiben außer in dem Fall, daß akute Lebensgefahr für Mutter und/oder Kind besteht oder sich zu spät herausstellt, daß das Kind sowieso nicht lebensfähig ist, wie es bis jetzt schon der Fall ist. Amerikanische Verhältnisse wo eine Abtreibung bis zum Geburtszeitpunkt möglich ist, gibt es in Deutschland bekanntlich nicht.

nie

Für viele kann so eine Abtreibung auch eine ziemliche Zumutung sein. Es soll Männer geben und Verwandtschaft die die Frauen unter Druck setzen.
Oder umgekehrt wenn der Mann die Abtreibung eigentlich nicht möchte, aber die Partnerin.

Bei einer Vergewaltigung oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, das sind Grenzsituationen in denen so ein Eingriff gerechtfertigt ist..

Bevor man in die Kiste steigt, sollte man besser über solche existenziellen Fragen miteinander sprechen. Es bleibt einem dann so manches erspart..

LA


Elli113  28.02.2025, 10:10
Für viele kann so eine Abtreibung auch eine ziemliche Zumutung sein

Für viele kann so eine erzwungene Schwangerschaft und Geburt auch eine ziemliche Zumutung sein.

Deamonia  01.03.2025, 06:21
Für viele kann so eine Abtreibung auch eine ziemliche Zumutung sein. Es soll Männer geben und Verwandtschaft die die Frauen unter Druck setzen.

Und wegen ein paar Frauen die sich zum Abtreiben nötigen oder überreden lassen, sollen alle ungewollt schwangeren Frauen die Abreiben wollen zum austragen gezwungen werden?

Jemanden zum Abtreiben zu drängen ist übrigens per Gesetz verboten!

Oder umgekehrt wenn der Mann die Abtreibung eigentlich nicht möchte, aber die Partnerin

Der Mann soll also über den Körper der Frau bestimmen dürfen?

Wie soll deiner Meinung nach sicher geklärt werden wer der Vater ist? Vaterschaft ist im Gegensatz zu Mutterschaft nicht so leicht feststellbar.

Wenn 2 in Frage kommen, müssen die dich dann einigen, ob sie der Frau "erlauben" abzutreiben?

Bevor man in die Kiste steigt, sollte man besser über solche existenziellen Fragen miteinander sprechen. Es bleibt einem dann so manches erspart..

In dem Punkt hast du recht, man sollte vor dem Sex klären das beide in sachen Schwangerschaft & Abtreibung für die aktuelle Situation gleich denken.

Ich würde mit keinem ins Bett gehen der ein Problem mit Abreibung hätte, sollte die Verhütung versagen, und ich schwanger werden.

Linuxaffiner  01.03.2025, 11:38
@Deamonia

Und ich persönlich würde mich nie mit einer Frau einlassen, die eine Abtreibung befürwortet. Ich habe mich wegen dieser Frage damals von meiner Freundin getrennt. Ist zwar schon lange her, aber wie schon gesagt, man muss wissen was man will. Und wenn Lebensentwürfe divergieren dann bleibt dann nur die Trennung ..

Deamonia  01.03.2025, 15:21
@Linuxaffiner

Wie gesagt, in dem Punkt gebe ich dir recht, da sollte man gleich denken, und auch darüber reden.

Ich sage das auch ganz klar, und ziemlich früh, wenn sich was anbahnt.

Als Mann musst du da natürlich noch eher drauf achten, das die Frau abtreiben für sich ablehnt, weil du darauf angewiesen bist, das sie im falle einer Schwangerschaft nicht entscheidet abzutreiben.

Aber schade, das du allein auf diesen einen Punkt reagiert hast, und alles andere ignorierst.

Linuxaffiner  01.03.2025, 15:40
@Deamonia

Als Mann, als Erzeuger möchte ich gerne über das Kind mitentscheiden, ist auch ein Teil von mir. Es ist auch meine Sache weil ich auch verantwortlich dafür bin.

Wenn der Partner die Frau zu einer Abtreibung drängt, ist mir jetzt neu, dass das strafbar sein soll. Höre ich jetzt zum erstenmal. Lass ich jetzt mal so stehen..

Deamonia  01.03.2025, 15:59
@Linuxaffiner
als Erzeuger möchte ich gerne über das Kind mitentscheiden, ist auch ein Teil von mir.

Naja, aber der Körper der Frau ist halt eben kein Teil von dir.

Wie soll ein mitentscheiden denn überhaupt aussehen, wenn beide Parteien unterschiedlicher Meinung sind? Halb austragen und halb abtreiben geht schließlich nicht.

Höre ich jetzt zum erstenmal. Lass ich jetzt mal so stehen..

Ich seh schon, du brauchst Beweise...

Zählt als schwere Nötigung:

Wer eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch drängt, wird wegen nötigung in besonders schwerem Fall bestraft.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/recht-a-z/324015/schwangerschaftsabbruch/

Strafgesetzbuch (StGB)
§ 240 Nötigung
(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1. eine Schwangere zum Schwangerschaftsabbruch nötigt
Linuxaffiner  01.03.2025, 16:09
@Deamonia

Wie wird schwere Nötigung definiert- Druck kann man auch subtil ausüben..

Elli113  01.03.2025, 18:11
@Linuxaffiner

Korrekt.

Strafbar ist der Angriff auf die Willensbetätigungs- bzw. Entschließungsfreiheit, sofern dem betroffenen Opfer durch Drohung mit einem empfindlichen Übel oder mit Gewalt ein seinem Willen widerstrebendes Verhalten aufgezwungen wird

Nötigung in einem besonders schweren Fall ist es (unter anderem) dann, wenn eine Schwangere durch Drohung mit einem empfindlichen Übel oder mit Gewalt zum Abbruch gezwungen wird.

Deamonia  03.03.2025, 01:38
@Linuxaffiner

Im Falle von Schwangerschaft wird schon das drängen zum Abbruch in der Regel als Nötigung gesehen.

Bleibt aber immer noch die Frage offen:

Wie soll ein mitentscheiden denn überhaupt aussehen, wenn beide Parteien unterschiedlicher Meinung sind? Halb austragen und halb abtreiben geht schließlich nicht.

Linuxaffiner  03.03.2025, 10:00
@Deamonia

Dann muss man so ehrlich sein und sagen - wir trennen uns.. wenn Lebensentwürfe zu stark divergieren und keine vernünftigen Kompromisse gefunden werden können. Das Leben kann auch bitter sein. Mit schlechten Kompromissen, die gegen das eigene Gewissen sind- ob man in so einer Beziehung glücklich wird ..

Ich muss meiner Partnerin das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch zugestehen, auch wenn mir das nicht gefällt. Auf der anderen Seite kann ich auch eine Meinung gegen einen unnötigen Abbruch haben.

Schwieriges Thema..

LA