Warum bekommen Frauen freiwillig geistig Behinderte Kinder?

10 Antworten

Das darf glücklicherweise jede Frau für sich selbst entscheiden.

Für moralisch schwach halte ich deine Wortwahl. Deine Entscheidung steht dir selbstverständlich frei, doch dein Wording sorgt dafür, dass sich mir alle Nackenhaare aufstellen.

Nur zur Info: Obwohl meine Schwester eine sehr starke Behinderung hat und meine Eltern (mittlerweile ü60) sie ihr Leben lang pflegen und damit sowohl sie als auch ich natürlich wissen, was das bedeutet - und was das für einen Einfluss auf das eigene Leben hat - sind wir alle froh, dass meine Schwester auf dieser Welt sein darf und ihr Leben leben darf.

Und ich bin mir sicher, sie ist es auch. Auch, wenn sie das nicht in unserer Form verbal kommunizieren kann.

Meine Mutter wusste es nicht vorher, dass mein Bruder geistig behindert sein würde. Zugegeben, sie hat viel Sorgen mit ihm gehabt, aber sie hätte trotzdem nie behauptet, dass es schrecklich ist mit ihm. Sie hat dieses Kind geliebt und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Kräften gefördert. So konnte sie erreichen, dass es lesen und schreiben lernte, obwohl die Fachleute das für ausgeschlossen hielten. Da hat sie also auch Schönes erlebt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein Grund ist, daß sie nicht so egoistisch und selbstherrlich sind wie Frauen die ein behindertes Kind abtreiben würden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
zb Down synonym und teilweise bekommen Frauen ganz früh zb 14./15. Ssw die Diagnose und dürfen ja abtreiben aber bekommen es trotzdem?

bei uns wird das nur über einen freiwilligen, selbst zu bezahlenden Test fest gestellt.. sicher wenn das Kind größer ist merkt man es auch sicher mal, aber evt ist es dann schon zu spät

Abgesehen davon: Eine Abteibung ist schon mal eine psychisch anstrengende Sache. Ich habe ein Kind verloren und musste abtreiben und es war eine Horror Erfahrung für mich. Extreme Schmerzen und dazu muss man das zu Hause "alleine" durchsttehen. Man hat heftige Bauchkrämpfe, das Blut schießt einen zwischen den Beinen raus und dazwischen sind immer so Blutbröckchen. und irgend eines der Brocken ist dein Kind das du mitsamt dem Blutgemisch im Klo runter spülst.... Das war eine extreme psychische Belastung die ich nicht mehr machen will. Mein Kind war aber schon tod. Wenn dann noch dazu kommt das ich mein Kind mit der Aktion willentlich töte....

Weil diese Frauen das nötige Hirn und die nötige Liebe zum Kind besitzen, um - zumindest was das angeht - keine ableistischen Entscheidungen zu treffen.

Davon ausgehend, dass es wirklich immer freiwillig ist, werden sie sich wohl sowas denken wie: Ich/Wir will/wollen ein Kind, also kommen wir auch mit einem (geistig) behinderten Kind aus. Wenn wir ein (geistig) behindertes Kind ablehnen, verdienen wir auch kein nichtbehindertes Kind. Kinderkriegen ist kein Rosinenpicken.

Darüber hinaus kann auch ein bei der Geburt nichtbehindertes Kind im Laufe seines Lebens behindert werden.

So sollten alle denken. Und vorallem kein "Märtyrer-Syndrom" entwickeln, indem sie ständig sagen, was für gute Eltern sie doch sind, weil sie ihr behindertes Kind nicht abgetrieben haben und wie anstrengend es (die Behinderung) doch wäre und so weiter und sofort. In die Richtung habe ich schon einiges gelesen, was sehr eklig war.

Du tust ja so, als wäre das Leben von (geistig) Behinderten schlimm, weniger wert, als könnten diese "armen", behinderten Kinder kein erfüllendes, fröhliches Leben führen.

Ich habe öfters Dokus angeschaut über solche geistige Behinderungen die man in der Schwangerschaft feststellen kann zb Down synonym

Ich kann mir kaum vorstellen, dass solche Dokumentationen das Leben mit z.B. Down-Syndrom/Trisomie 21 immer korrekt widerspiegeln. Wurde sich in diesen Dokumentationen auch auf die Betroffenen konzentriert, wurden sie gefragt, wie sie damit umgehen (auch im Erwachsenenalter), wie sie sich mit ihrer Behinderung fühlen oder durften nur die Eltern etc. zu Wort kommen? Das passiert nämlich oft, bei diversen Behinderungen, dass jeder befragt wird, nur nicht Leute, die tatsächlich davon betroffen sind.

Aufgrund meiner eigenen, neuronalen Behinderung (Autismus) weiß ich selber, dass viele Dokumentationen in dieser Richtung nicht immer sonderlich gut sind und mein Gefühl sagt mir, dass es sich bei anderen Behinderungen ähnlich verhält.

(da ich aus familiären Umfeld leider weiß wie schrecklich es ist ein geistig behindertes Kind zu haben).

Für die Eltern oder für das Kind?

Weder die Eltern, noch die Kinder brauchen dieses "oh, ihr Ärmsten, wie ihr euch für ihn/sie aufopfert" oder "oh, du Ärmste(r), wenn du doch bloß nicht behindert wärst" (oder auch sowas wie: "du nutzloses Ding, wärst du doch bloß niemals geboren worden, ich hasse dich, du machst uns allen das Leben zur Hölle" - Alles schon gelesen, kein Witz. Und das ist nur die Spitze des Eisberges). Also ich möchte keineswegs für Leute mit Down-Syndrom/Trisomie-21 sprechen und das steht mir auch nicht zu, aber irgendetwas sagt mir, dass die auch nur ganz normal ihr Leben leben möchten, so gut es ihnen möglich ist. Und genauso wird es wohl den meisten Eltern etc. gehen. Ich würde auch nicht gerne für meinen Autismus bemitleidet werden und hätte irgendjemand zu meiner Mutter sowas gesagt (Dass es ja so "schrecklich" mit mir sein muss), wären die Fetzen geflogen.

Im Übrigen bin ich voll und ganz für Abtreibung (wenn Frau es will) und sehe diese auch nicht als Mord an, aber wenn dein einziger Grund ist, dass das Kind behindert sein wird/sein könnte, ist das schlicht und ergreifend dumm. Ich habe selber gefühlt 100 Gründe, warum ich keine Kinder kriegen möchte und nirgendswo steht der Grund "Will kein behindertes/autistisches Kind haben".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Keine Ahnung und davon jede Menge 🤓