Ich rieche Frech heit.
Schon lange vorher. Ja. Ansonsten schmelze ich wortwörtlich.
Wenn ich draußen bin, ja. Unabhängig der Jahreszeit.
Wenn ich mir Brot belege, dann nehme ich meist beides. Eine Scheibe mit Wurst, die andere mit Käse.
Das Problem mit Käse ist bei mir nur, dass wir hier in den Supermärkten/Discountern kaum Käse mit viel Geschmack haben (und ich kann es mir nicht leisten, 5€ oder so für Käse auszugeben). Nicht einmal alten Gouda finde ich überall! Der meiste Käse schmeckt entweder nach nix, wie eingeschlafene Füße, eklig oder stinkt.
Ich hatte letztens von Grünländer deren Käse mit Chili-Paprika probiert ... Da war null Chili, null Schärfe, nix. Und der Käse an sich hatte so ultra widerlichen geschmeckt. Das kann ich nicht einmal beschreiben. Musste dann fast die ganze Packung in die Tonne kloppen.
Hier sind ein paar Käsesorten die ich mag (Frischkäse habe ich ausgelassen):
- Cheddar herzhaft, mit Chili, von Kerrygold
- Caractère von Leerdammer
- Feine Scheiben (zart nussig) von Leerdammer
- Butterkäse von Rewe Bio
- Ziegenkäse (generell Ziegenkäse)
- Alter Gouda
Aber so generell: Ich weiß auch nicht. Ich mag Käse, doch ich wünschte mir einfach, wir hätten in den Supermärkten und Discountern mehr Käse, der auch wirklich nach etwas schmeckt und zwar gut schmeckt.
Lass mich raten: Das sind auch die selben Leute, die unbedingt jede Woche ihren Rasen mähen müssen, weil sie die Natur hassen. Oder Laubgebläse benutzen, oder sonstige laute Geräusche machen, die sie ganz leicht abstellen könnten und die sie nicht wirklich machen müssen. Ganz im Gegensatz zum Hahn, der das eben nicht kann.
Du musst dir ja auch mal vorstellen, bzw. deine Nachbarn müssen sich das vorstellen, dass ein Hahn immer in der Nähe von Menschen gehalten wird. Wenn du wegziehst, dann werden sich wahrscheinlich andere Nachbarn darüber beschweren. Frag' die mal, was du deren Meinung nach tun sollst (Achtung: Deren Meinung ist unerheblich, aber nur mal so just for fun). Sollst du auf eine einsame Insel ziehen, wo niemanden der Hahn stört? Wie weit mehr kannst du denn noch in die Einöde ziehen, als "Dorf"?
Die müssen sich halt entscheiden: Hahngeräusche oder Polizeisirenen (oder was auch immer man so an Geräuschen hört, früh Morgens, in der Großstadt).
Die ziehen aufs Land und dann beschweren sie sich über einen Hahn. Einen Hahn! Anstatt sich einfach zu freuen, dass sie von einem Hahn - einem lebenden, schönen, faszinierendem Wesen -, geweckt werden, anstatt von Rasenmähergeräuschen oder was auch immer. Aufs Land ziehen, aber dann Tiere hassen, die auf dem Land leben. Wow! Komm, die würden sich doch auch über das Muhen von Kühen beschweren.
Ja, keine Ahnung, ich würde denen halt sagen, dass sie auf dem LAND sind. Und dass LAND oftmals auch HAHN bedeutet. KIKERIKI!
Solche Leute haben nix auf dem Dorf verloren. Die muss man in die Großstadt verfrachten.
PS: Ich gehe davon aus, dass dein Hahn halt ein paar Mal am Tag kikeriki macht und nicht stundenlang, jeden Tag. Wobei ich das selbst dann mehr ertragen könnte, als auch nur fünf Minuten von Rasenmähergeräuschen o.Ä.
Bevor ich diese Antwort abschicke, möchte ich erwähnen, dass ich bisher zweimal so lange Antworten hier geschrieben habe, dass gutefrage meinte, ich hätte mein Zeichenlimit erreicht. Davor wusste ich nicht einmal, dass es sowas hier gibt, bzw. nur bei den Kommentaren. Ich möchte auch erwähnen, dass diese Antwort hier nicht dazugehört. Irgendwie gruselig, nicht?
Okay, also:
Die einzigen Insekten, die ich wirklich verabscheue und die ich noch verfluchen werde, wenn ich unter der Erde liege, sind Mücken. Aber dazu habe ich auch jeden Grund, denn die zerstechen mich ungeheuerlich, die Stiche gehen für Wochen oder gar Monate nicht richtig weg (auch nicht die dazugehörigen Schmerzen) und generell meine Reaktionen darauf sind so stark, dass ich langsam aber sicher am überlegen bin, ob ich nicht doch eine Mückenstichallergie habe. Das würde bedeutet, dass ich doch eine Allergie habe, obwohl ich mein ganzes Leben lang bisher dachte, ich hätte keine. Sie ist nicht so stark, dass ich dadurch sterbe/einen anaphylaktischen Schock bekomme, aber dass sie so lange bleiben, anschwellen, der Radius der Anschwellung, das Pochen, Erhitzen, der Fakt, dass sich meine Gelenke (insbesondere die Arme) so anfühlen, als wären sie zehnmal so schwer wie normalerweise und dass ich, sobald der erste Stich anfängt, meist den ganzen Sommer (bis in den Herbst hinein manchmal) nur unter viel Schmerz und Irritation rausgehen kann - selbst Soventol hilft kaum bis gar nicht -, ist sicherlich alles andere als eine gewöhnliche Reaktion. Kann mir keiner sagen.
Deshalb ist mein Hass auf diese Biester etwas Persönliches. Ich beneide Leute, die Mücken erkennen und sofort zuschlagen können. Bislang habe ich noch kein einziges Mal bemerkt, wenn eine Mücke angeflogen kam - ob tags- oder nachtsüber. Sowas sollte es als Berufsgruppe geben. Mückenschlager oder so. (Ha-ha...)
Silberfischchen mag ich tatsächlich auch nicht. Obwohl das weniger Hass ist. Sie haben mir persönlich nie etwas getan. Die sind generell harmlos, aber die irgendwo plötzlich zu sehen ist trotzdem so ein ... seltsames, ekliges Gefühl. Deshalb zermatsche ich sie, wenn ich sie sehe (mit einem Stück Küchenpapier, Taschentuch, Toilettenpapier o.Ä.), aber ich jage ihnen nicht hinterher. Erwische ich sie, erwische ich sie, erwische ich sie nicht, erwische ich sie nicht.
Bei Fliegen bin ich immer zwiegespalten. Sie sind mega nervig, aber ich hätte lieber eintausend Fliegen gleichzeitig in meinem Zimmer, als auch nur eine einzige Mücke. Außer, ich sehe die Mücke sofort und kann sie töten, bevor sie mir etwas antun kann. Manchmal denke ich mir: "Eigentlich sind Fliegen doch ganz niedlich" und in anderen Momenten denke ich "Nervige Viecher, weg mit die Viecher!" *klatschklatscklatsch*. Je nachdem, wie ich mich fühle. Und wie gut die Fliege positioniert ist. Ich denke übrigens, Fliegen sind gar nicht so dumm, wie man denken mag. Ne, ne. Die tun nur so, als würden sie nicht mehr herausfinden. Das Fenster ist sperrangelweit offen, aber sie "finden nicht mehr heraus". Noch dazu setzen sie sich sehr oft an eine Stelle, an der man sie kaum kriegen kann. Die Fliegen, die nicht glänzen, sind übrigens gut als Vogelfutter (für Wildvögel) zu benutzen. Wenn wir die geklatscht haben, legen wir sie mit raus ins Vogelfutter. Wird dann meistens auch relativ zügig gefressen.
Ansonsten fallen mir keine Insekten ein, mit denen ich Probleme habe oder die ich nervig finde. Die meisten anderen finde ich sogar sehr süß, cool, faszinierend, hübsch. Selbst Wespen finde ich voll okay. Ich kann nur verstehen, dass man Wespen hasst, wenn die einem das Gleiche antun, was mir die Mückchen antun. Aber ich habe es noch nie geschafft, eine Wespe so derart zu provozieren ... Wobei, zugegeben: Meine Mutter hatte mir mal davon erzählt, dass sie vor Jahren barfuß über eine Wiese spaziert sei (Oder war es eine damalige Freundin von ihr?) und da lag wohl eine Wespe, auf die sie aus Versehen trat, welche sie dann stach. Ich schätze, sowas gibt's. Wenn eine Wespe ins Zimmer fliegt, joa, dann fliegt sie halt ins Zimmer. Die fliegt n bissl rum, ich achte darauf, dass die Zimmertür zu ist und ein paar Minuten später ist die meist eh wieder draußen. Im Gegensatz zu Fliegen haben Wespen nämlich keine Lust, uns Menschen zu nerven.
Gestern erst hatte ich eine Wespe gesehen. Ich wusste erst nicht, dass es eine war, da sie einen blau-grünen, glänzenden Ober- und einen roten Unterkörper hatte. Ein paar Minuten später fand ich heraus, dass es eine gemeine Goldwespe war. Sie fiel in die flache Wasserschüssel, die wir primär für die Vögel draußen stehen haben. Also fischte ich sie mit meinen Fingern heraus, was gar nicht so leicht war, da sie mindestens dreimal wieder runterfiel, ins Wasser rein. Irgendwann hatte ich sie dann endlich. Sie putze sich, trocknete sich ab - Alles ganz normal. Wackelte mit dem Hinterteil. Genau so, wie es auch Bienen und Hummeln tun, wenn ich sie auf meinen Händen trage. Doch dann sah ich, wie sie ihren Stachel rausstreckte. Der war schon relativ lang. Aber vielleicht auch nicht so lang, Ich habe noch nie einen Wespenstachel gesehen. Ich meinte zu ihr, sie sollte mich bloß nicht stechen, nicht einmal daran denken, denn ich hätte ihr geholfen. (Außerdem wurde ich seit, was? 10, 15 Jahren oder sogar noch länger nicht mehr von einer Wespe gestochen.) Sie krabbelte an meinem rechten Daumen entlang, putze sich weiter. Ich folgte ihrem Stachel, der immer wieder raus und rein ging, mit meinem linken Zeigefingernagel. Meiner - wie ich nun vor ein paar Sekunden herausfand inkorrekten - Annahme nach, würde die Wespe nämlich nicht durch meinen Fingernagel stechen können. (Sie können es anscheinend doch.) Na ja, ich behielt das alles im Blick und setzte sie ein bisschen später in eine Blume ab. Kein einziges Mal sah ich, dass der Stachel in mich rein ging. Nicht einmal ein bisschen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich getan hätte, wenn es tatsächlich passiert wäre, aber ich habe wohl ein so großes Vertrauen in Wespen, dass sie mich nicht stechen.
Im August waren wir mal ein paar Birnchen ernten. Ganz viele Wespen waren dort, weil Happihappi. Kein einziger Stich. Haben sich nicht für uns interessiert.
Ich weiß nicht, ob ich einfach nur bisher extrem viel Glück hatte, was Wespen angeht (was dann mit meinen Unglück mit Mücken ausgeglichen werden muss) oder, ob andere Menschen extremes Pech haben. Ich schlage nicht nach ihnen, puste sie nicht an. Ich behalte sie halt im Auge. Wenn sie mich anfliegen, in meinem Gesicht rumkrabbeln, schließe ich Augen und Mund. Wenn sie um mein Essen herumschwirren, beiße ich schnell rein, während sie nicht so nah sind. Wenn sie mich verfolgen, gehe ich langsam, aber doch zügig von ihnen weg. Hat bislang immer funktioniert. Selbst jetzt, wo ich seit einer Weile fast immer Parfüm trage, wenn ich rausgehe.
Schweiß soll Bienen und Wespen aggressiv machen. Ich schwitze sehr stark. Keine Biene oder Wespe schien sich jemals dadurch gestört zu fühlen. (Wobei manche Bienenarten auch Schweiß trinken sollen, also kein Plan, die können sich nicht entscheiden.)
Einmal fuhren wir im Sommer mit dem Bus, um im alten Heimatdorf ein Picknick zu machen. Da war eine Hummel. Sie flog umher und umher und suchte den Ausgang, aber natürlich fand sie ihn nicht. (Das sind so große Fenster dort, dass es für eine Hummel sicherlich beinahe unmöglich ist, zu erkennen, wo Fenster aufhört und Tür anfängt. Und selbst dann hätte sie zu dem Zeitpunkt rausfliegen müssen, in dem die Türen auf waren.) Irgendwie schaffte ich es, sie vorsichtig einzufangen und hielt sie noch für die letzten 10-15 Minuten in meinen Händen - Darauf Acht gebend, dass sie nicht vorher wegfliegen und dass ich ihr nicht wehtun würde. Als wir draußen waren, setzte ich sie in eine Blume. (In der Nähe war ein Rewe, zu dem wir vor dem Picknick eh hin wollten, und da standen auch ein paar bienenfreundliche Blümchen.) Ich glaube bis heute, die wäre ansonsten im Bus verstorben.
Generell versuche ich immer, Hummeln und Bienen irgendwie zu retten bzw. ihnen zu helfen, wenn sie schlapp aussehen oder tote Hummeln/Bienen vom Bürgersteig aufzuheben und sie bei Blumen oder zumindest ins Gras zu legen. Das Tierchen ist schon tot und der Gedanke, dass jemand unbeabsichtigt oder sogar beabsichtigt darauf tritt, ist alles andere als schön.
Deshalb kommt es besonders im Sommer schon hin und wieder vor, dass ich sie auf meinen Händen trage. Da Hummeln unter anderem Schweiß trinken (und ich auch an den Händen viel schwitze), scheint das ganz gut zu passen. (Anmerkung: Als ich eben Google fragte: "trinken bienen schweiß", stand dort extra, dass die SafeSearch aus war und ich weiß nicht, ob mir das Sorgen bereiten sollte oder nicht.)
Einmal, daran kann ich mich auch noch erinnern, da waren wir im Hochsommer im Wald spazieren und plötzlich landete ein Tagpfauenauge (meine Mutter meinte zumindest, es wäre einer - Ich konnte ihn nicht sehen) auf meinem Gesicht für ein paar Sekunden. Leider habe ich davon kein Foto, aber ich weiß, dass es passiert ist.
Libellen mag ich auch sehr! Die schillern schön, sind flink und, ähm, cool. Nur schwer zu fotografieren. Grashüpfer sehe ich auch gerne. Wenn ich sehe, mache ich immer ein Bild von ihnen. Hornissen sind auch chill.
Zum Thema Tiere, die ich/viele nicht mag/mögen: Selbst mit Zecken habe ich kaum Probleme. Einmal, da stach mich wohl eine. Ich machte sie weg. Bissl Ziehen, mehr war da nicht. Keine Wunde, kaum Schmerz. (Und ich bin sehr schmerzempfindlich.)
Alle/die meisten(? Ich kenne jetzt auch nicht alle Insekten) anderen Insekten finde ich auch cool, hübsch oder halt neutral. Schillernde Insekten sind am schönsten, fluffige Insekten am niedlichsten. Raupen und Marienkäfer sind auch cute! Apropos Raupen: Wir hatten mal so eine relativ große, braune, flauschige Raupe gesehen. Die sah so cute aus, dass ich sie streicheln wollte, aber da ich nicht wusste, was das für eine war, ließ ich es sein. (Auch, wenn es sehr schwer war.)
Ich mag die von Miree (insbesondere französische Kräuter und Chili-Paprika) am liebsten.
Bresso mag ich auch. Aber Miree mehr.
Und zum Anrühren von Frosting verwende ich Philadelphia Doppelrahmstufe.
Soweit ich weiß und das beschreiben kann, bedeutet Introvertiert zu sein lediglich, dass man keine Energie aus sozialen Kontakten zieht.
Es bedeutet nicht, dass man Angst vor sozialen Kontakten/sozialen Situationen hat. Du hast als introvertierte Person z.B. keine Angst, jemanden anzusprechen oder dich in neue Gruppen einzufügen, z.B., wenn du die Schule oder den Job wechselst. Du bist lieber für dich, aber nicht aus Angst. Wenn du introvertiert bist, ist dein Bedürfnis nach vielen, sozialen Interaktionen einfach nicht so groß, da du, wie bereits erwähnst, auch keine Energie daraus ziehst, sondern - im Gegenteil - dir Energie dadurch genommen wird. Du musst Energie für soziale Interaktionen aufwenden, anstatt, dass du sie dadurch zurückbekommst. Bei extrovertierten Menschen ist das anders.
Und deshalb brauchen unter anderem auch introvertierte Menschen eine gewisse Auszeit. Wann und wie oft, das ist sehr unterschiedlich. Generell können sich introvertierte Menschen besser alleine beschäftigen und auch besser alleine arbeiten.
Wenn man schüchtern ist, dann hat man Angst davor. Ist diese Angst so stark, dass sie das eigene Leben in extremen, tiefgreifenden Ausmaßen behindert, dann ist es keine Schüchternheit mehr, sondern eine Sozialphobie/Soziale Angststörung. Eine schüchterne Person taut auch meist nach einer Weile auf.
Naja dann bin ich aber auch nur so halb introvertiert
Dann bist du womöglich ambivertiert.
Ich habe diesen Artikel hier noch eben gefunden. Vielleicht hilft dir das irgendwie weiter.
Oft dusche ich mich spät am Abend oder sogar Nachts. Dann habe ich wirklich keine Lust, jetzt noch den lauten Föhn anzuschmeißen. Föhnen ist auch so langweilig. Was kann man denn währenddessen tun, außer rumstehen/rumsitzen und sich die Haare föhnen?
Wenn wir zeitig irgendwo hin müssen und ich mich am Morgen geduscht habe - wobei ich versuche, das am Abend zuvor zu tun und wenn wir Hochsommer haben, dann eventuell nochmal am nächsten Morgen, aber ohne Haare waschen/mit Duschhaube -, dann muss ich Minimum eine Stunde warten, bevor ich mit dem Föhnen anfangen kann. Ansonsten föhne ich, bis mir meine Arme abfallen. Also muss ich sie sowieso antrocknen lassen. Daher mag ich es lieber, sie über Nacht trocknen zu lassen, also lufttrocknen.
Ja, manchmal schon. Aber wenn ich etwas oder sogar viel zu der Frage/dem Thema zu sagen habe, dann lasse ich trotzdem alles raus. Ob darauf nun reagiert wird oder nicht, ist mir dann relativ egal. Die Antwort ist in solchen Fällen also eher mehr für mich, als für den Fragesteller.
Sowohl durch Visualisierung etc., als auch durch praktische Anwendung. Das funktioniert bei mir am besten. Zuhören und Erklären (nicht Diskutieren) hilft mir aber auch. Die Visualisierung muss aber schon ziemlich gut sein. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.
Jedoch: Das alles bringt mir nichts, wenn ich dieses Thema nicht interessant finde. Wenn es nicht meiner (derzeitigen) Interessen oder gar meinen (derzeitigen) Spezialinteressen entspricht. Die möglichen Konsequenzen sind dann auch vollkommen egal. Ich kann mein Gehirn nicht dazu bringen, sich Informationen über Themen abzuspeichern, sich gar nur mit etwas auseinander zu setzen, was es nicht fasziniert. So war das schon immer bei mir, auch in der Schule. Und es war vollkommen egal, was passieren würde. Ich konnte und ich kann es nicht. So ist das nun einmal.
Nein. Manche haben es, manche nicht. Vielleicht findest du deine Leidenschaften/Hobbys noch, oder so wechseln sich des Öfteren ab. Ich sehe da kein Problem dran. Auch, wenn ich sagen muss, dass ich mit Personen, die keine Leidenschaften für etwas haben, wenig anfangen kann (zwecks Gespräche führen), aber ganz objektiv betrachtet ... Nö. Also müssen tust du gar nichts.
Eine Leidenschaft/ein Hobby sollte sich auf natürliche, ungezwungene Weise entwickeln. Das kommt, wenn es kommt. Jetzt extra auf Krampf danach zu suchen finde ich nicht sinnvoll. Verschiedenes ausprobieren, wenn du Lust darauf hast - Klar. Aber es muss halt zwanglos passieren. Vielleicht kannst du auch manches gar nicht ausprobieren, weil dir die finanziellen Mittel dazu fehlen. Oder du gewisse Unterstützung dazu bräuchtest, die du aktuell nicht bekommst.
Ansonsten kann ich nicht viel mehr dazu sagen. Es gab bislang noch nie eine Phase in meinem Leben, in welcher ich nicht mindestens sieben Interessen und fünf Hobbys (oft mehr) hatte. Deshalb musste ich nie nach sowas suchen. Das kam bisher immer auf mich zugeflogen.
Oh, aber was mir noch einfällt: Du solltest dich vielleicht fragen, woran das liegen könnte. Hattest du schon immer Probleme damit? Wenn ja, weshalb? Oder kam das erst in letzter Zeit? Weshalb? Bei Leuten mit Depression soll sowas ja nicht selten sein ... Ich weiß nur, dass erzwingen gar nichts bringt. Und Hobbys etc. sind definitiv toll zu haben, aber es garantiert dir nicht, dass du dich niemals langweilen wirst. Selbst ich langweile mich oft - Auch mit all meinen Hobbys und Interessen.
Autismus und ADHS gehören nicht dazu. Das sind keine Erkrankungen, sondern Entwicklungsstörungen. (Ja, tatsächlich sind das zwei unterschiedliche Dinge und das ist wichtig, das immer wieder zu erwähnen.)
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass viele Menschen auf der Welt - nicht nur hier - etwas haben. Ob das nun eine Erkrankung, Behinderung, Entwicklungsstörung, Persönlichkeitsstörung o.Ä. ist ... Viele psychische Krankheiten, wie z.B. Depression, kann man ja auch im Laufe des Lebens entwickeln (im Gegensatz zu Entwicklungsstörungen, welche immer angeboren sind oder sich in früher Kindheit entwickeln, also während der Entwicklung eines Menschen). Die Frage ist halt, wie sehr man das den Leuten anmerkt. Vor wenigen Jahrzehnten noch wurden solche Leute nicht diagnostiziert oder noch Schlimmeres und selbst heutzutage passiert das leider noch.
Es gibt sehr viele undiagnostizierte Menschen dort draußen. Da bin ich mir sicher. Die gab es auch schon früher. Nicht jeder leidet sofort sichtlich daran. Manchmal denkt man als Betroffener selber auch, dass man komplett normal ist und gar nicht leidet, obwohl man es doch tut.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Gesellschaft an sich in Wahrheit kaum bis gar keine diagnostizierbaren (psychischen o.Ä.) Probleme hat. Tatsächlich denke ich, dass es wirklich so viele Menschen gibt, die irgendwelche Auffälligkeiten, sage ich mal, haben. Wie sehr die einen halt im Alltag behindern, ist eine andere Geschichte. Wundern würde es mich keineswegs. Viele sind sicherlich undiagnostiziert oder ja, auch fehldiagnostiziert, aber wenn mir jemand sagen würde, dass fast jeder Mensch irgendwelche psychischen o.Ä. Probleme hat oder im Laufe seines Lebens entwickeln wird, dann würde ich ohne Nachzudenken zustimmen. Das klingt für mich logisch.
Und nur auf gutefrage bezogen: Da gutefrage nun einmal einen - wenn auch eher sehr kleinen - Teil der (primär deutschen) Gesellschaft widerspiegelt, würde es mich auch nicht wundern, wenn tatsächlich viele Leute irgendwelche psychischen o.Ä. Probleme haben/hatten. Das kann ja alles Mögliche sein. Depression, Autismus, ADHS, Angststörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Essstörung, diverse Phobien, Tourette, Schizophrenie, Psychose, ... andere chronische Erkrankungen ... Lernbehinderungen, antisoziale Persönlichkeitsstörung usw. usf. Sogar Burnout ist seit 2022, laut dem ICD-11, nun eine anerkannte Krankheit. Und: Viele Menschen haben körperliche Probleme und körperliche Probleme können mit der Zeit zu psychischen Problemen führen. Das kann ja selbst etwas (erstmal) "kleines" sein, wie regelmäßige Rückenschmerzen oder Migräne. Oder, oder, oder.
Natürlich hat das nicht jeder (hier) und definitiv hat nicht jeder alles, das ist klar. Ich will nur sagen, dass ich mir sehr sicher bin, dass viele hier tatsächlich solche oder ähnliche Probleme haben/hatten/mal haben werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand völlig ungeschoren durch die Weltgeschichte wandern kann, ohne irgendetwas "abzubekommen". Dagegen spricht so einiges.
Ich denke aber auch, dass viele, die hier her kommen, und fragen, ob sie z.B. X oder Y haben/sein könnten, oft falsch liegen. Selbstverständlich passiert das oft. (Wobei das Gegenteil oft auch der Fall sein soll.) Meiner Meinung nach ist es aber auch nicht verwerflich, hier oder in anderen Foren/im Internet nachzufragen. Solange man weiß, dass der einzige Weg, an eine Diagnose zu kommen, über einen entsprechenden Arzt ist. Die Kliniken etc. sind überfüllt. Nicht jeder kann einfach zum Arzt. Kann auch aus familiären Gründen sein, z.B. bei Minderjährigen (wenn die Eltern dagegen sind). Wenn man sich so schlecht fühlt und zumindest irgendwelche Anhaltspunkte haben will ... na ja, dann greift man eben zum Nächstbesten. Und wenn z.B. jemand der festen Überzeugung ist, er sei z.B. Autist (weil ich selber Autistin bin, deshalb kann ich dazu am meisten sagen) und die Person guckt sich dann Tipps und Tricks ab, die einigen von uns Autisten helfen und die helfen auch dieser Person, aber später stellt sich dann beim Arzt heraus, dass die Person tatsächlich nicht autistisch ist, sondern z.B. ADHS hat, dann ... okay? Ich sehe kein Problem darin. Man kann sich täuschen. Das ist menschlich. Die Person hat der autistischen Community nicht geschadet (Insofern sie nicht versucht hatte, ihr schlechtes Verhalten mit dem Autismus zu rechtfertigen), sie hat uns nichts weggenommen.
Und jeder, der monatelang oder gar jahrelang denkt, irgendetwas ist mit ihm, der verdient auch eine Antwort darauf, eine passende Diagnose, Therapie, einen Platz in einer Klinik oder was auch immer es ist, was die Person braucht. Ich denke, kaum jemand geht durch die Welt, mit dem Gefühl, komplett anders zu sein, ohne, dass da etwas dran ist. Selbst, wenn wir uns Personen anschauen, die ständig behaupten, irgendetwas anderes zu haben, obwohl sie es in Wahrheit gar nicht haben, dann kann man auch schon feststellen, dass irgendetwas mit diesen Leuten nicht stimmt. Das macht ja niemand einfach nur so, just for fun. Wirklich psychisch gesunde Menschen suchen nicht nach Aufmerksamkeit (im Internet oder offline) und suchen sich nicht jede Woche eine neue Störung/Erkrankung raus, die sie nun angeblich haben.
Na ja, jedenfalls ist das ein komplexes und heikles Thema. Was man auch nicht vergessen darf: Im Internet fühlt man sich meistens wohler. Besonders Menschen mit psychischen o.Ä. Problemen fühlen sich dem Internet oft sehr hingezogen. Mir fällt es hier auch tausendmal leichter, etwas zu sagen, als offline (auch aufgrund meiner Sozialphobie - Das ist eine der vielen häufigen Komorbiditäten von Autismus). Besonders für solche Menschen/Menschen wie mich kann das fast schon sowas wie ein "Ausgleich" sein, weißt du? Deshalb sind wir eher im Internet anzutreffen. Deshalb sind wir hier "lauter". Für mich ergibt das nur Sinn.
Keine Ahnung. Ich fühle mich, als hätte ich noch viel dazu zu sagen, noch einige Punkte anzusprechen, aber mein Gehirn ist jetzt irgendwie wieder leer. Hm.
...
Da ist ja auch ein sehr, sehr großer Unterschied zwischen "Ich denke/glaube/vermute, ich habe Autismus/bin Autist/Ich hab schon seit ich denken kann diese und diese Probleme und habe mal gegooglet und da stand, ich könnte Autismus haben, könnte da etwas dran sein?" und "Ich habe Autismus" -> "Hast du eine Diagnose?" -> "Nö, hab' ich so entschieden." Ich hab schon des Öfteren Fragen hier gelesen, wo sowas stand wie "Ja, ich denke, ich könnte Autismus haben" und viele Leute springen sofort auf den "Du kannst dich nicht selbst diagnostizieren, hör auf, zu versuchen, dich selbst zu diagnostizieren, niemand hier kann dir helfen, geh zu einem Arzt!"-Zug auf. Beruhigt euch, okay? Es stand nirgendswo von der Person geschrieben, dass sie definitiv Autist ist und da gibt's keine zweite Meinung und was auch immer. Es wurde nur gefragt, ob es sein könnte.
Außerdem fingen viele Diagnosen einst mit "Selbstdiagnosen", oder wohl eher "Selbstverdachtsdiagnosen" an. Denn wenn niemandem in deinem Leben auffällt, dass du Probleme hast etc. oder sie es runterspielen, wenn niemand dich ernst nimmt, tja, dann musst du dich selber ernst nehmen. Hätte meine Mutter das damals nicht ernst genommen, dann hätte ich höchstwahrscheinlich selbst heute (mit 26) noch immer nicht meine Diagnose(n*).
Ohne "Selbstverdachtsdiagnosen" würde doch niemand zum Arzt gehen. Um beim Thema Autismus (nochmal: keine Erkrankung!, aber es wurde angesprochen) zu bleiben: Wer denkt denn bitteschön, er ist komplett normal und hat keinerlei (zwischenmenschliche/sensorische usw.) Probleme, verhielt sich schon immer völlig gewöhnlich und was weiß ich was und glaubt dann, autistisch zu sein? Also ernsthaft. Wer glaubt das ernsthaft? Man geht doch erst da hin, macht erst einen Termin aus, googlet erst herum, sucht nach Gleichgesinnten im Internet, wenn man schon (immer) dieses stechende, verwirrende, isolierende Gefühl der Andersartigkeit hatte. Wenn du denkst, alles ist fein, dann gehst du doch nicht zum Arzt, dann suchst du doch nicht nach Hilfe/Lösungen/Gleichgesinnten.
*Na gut, meine Sozialphobie-Diagnose wohl schon, aber definitiv nicht meine Autismus-Diagnose.
Niemand leidet jahrelang (und ja, einen Ersttermin zu bekommen, kann bei Autismus leider nicht selten ein paar Jahre dauern) freudig herum, ohne in der Zwischenzeit zu versuchen, schon vorher/währenddessen herauszufinden, was es sein könnte bzw. Tipps und Tricks zu sammeln, wie man mit manchen Dingen besser umgehen kann, was helfen kann. Das kann lange dauern. Die Wartezeit ist schrecklich. Das ist anstrengend und man stellt sich so viele Fragen. Wo sonst soll man die rauslassen, soll man versuchen, Hilfe zu bekommen, wenn die meisten Ärzte kaum bis gar keine Ahnung von Autismus haben, die auch nicht ständig abrufbereit sind, die Freunde keinen blassen Dunst haben/man keine Freunde hat, die Familie, Lehrer, der Partner einen nicht ernst nehmen oder halt auch überfordert sind und nicht weiter wissen? Also da wundern mich solche (relativ häufig) gestellten Fragen gar nicht.
Ich glaube schon, dass es auch hier/im Internet generell, Leute gibt, die Erkrankung u.Ä. faken. Nein, das glaube ich nicht nur, das ist so. Aber das heißt ja nicht, dass mit denen nicht doch irgendetwas ist. Deshalb würde ich nicht sagen "Leute faken ihre Krankheiten/Störungen/Behinderungen = Die sind alle in Wahrheit völlig gesund und wollen nur Aufmerksamkeit" oder was weiß ich was.
Aber um jetzt endlich zur Frage im Titel zu kommen ... Ehrlich gesagt habe ich keine Antwort darauf. Oder vielleicht habe ich sie auch schon ein bisschen in meiner endlos langen Antwort beantwortet. Was verstehst du denn unter "die meisten"? Über die Hälfte? 90%? Ich denke nicht, dass viele super viel haben, verstehst du? Ich denke nicht, dass die meisten hier so behindert (neutral, nicht beleidigend gemeint) und/oder krank (auch neutral) sind, dass es sie in ihrem Alltag einschränkt. Aber ich denke, viele von uns haben zumindest irgendetwas. Hmmm. Ja, ich weiß es auch nicht so recht. Erklären kann ich das nicht. Das war auf jeden Fall mein relativ spontanes Gelaber zu der Frage.
Meine zwei Lieblinge sind definitiv Käpt'n Blaubär und Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig. Ich habe das Spiel sehr oft gespielt. Und manchmal absichtlich die falschen Entscheidungen getroffen. Das war schon ein bisschen gruselig als Kind. Ich habe mich schlecht gefühlt für Tom, doch ich war auch neugierig.
Ich habe nicht einmal Gründe dafür. Außer die Nostalgie. Die anderen habe ich gar nicht geschaut, bzw. Shaun das Schaf ... hatte mich nie wirklich abgeholt. Allerhöchstens Der kleine Eisbär würde ich noch dazuzählen. Die Sendung habe ich früher auch relativ oft geschaut. Glaube ich. Oder die Filme gesehen. Falls es davon Filme gibt.
Der Nostalgiefaktor bei den drei Serien/Webspielen ist für mich (enorm) groß. Hab eben wieder Käpt'n Blaubärs Sessel gesehen und Hein Blöd und das hatte mir starke Nostalgieflashbacks gegeben. Oh, wenn ich von Käpt'n Blaubär rede, rede ich speziell von dieser Serie, bei der sie diese Kostüme verwendet haben. Ich weiß nicht, ob die einen bestimmten Namen hatte. In meinen Erinnerungen gab es keine Cartoon-Parts, sondern es war alles mit den Kostümen/Puppen. Dem geblümten Sessel und dem Steuerrad (oder dem Rettungsring oder beides). Eben habe ich kurz danach gesucht, aber ich finde nur Clips mit Cartoon und Reallife-Kostümen gemischt ... Vielleicht trügt mich meine Erinnerung auch (und die "75 Jahre ARD" habe ich eh verpasst, weil ich seit Jahren kein Fernsehen mehr gucke.) ... Na ja, wie dem auch sei. Aber danke für die Nostalgieauffrischung!
Also gut, zuerst einmal musst du so schnell wie möglich von deinen Eltern/deiner Familie weg. Sie verstehen dich und deinen Autismus nicht und sie wollen das auch nicht verstehen.
Leider kann ich mir auch vorstellen, dass das sehr schwierig ist, aus vielerlei Gründen. Doch bestimmt wissen wir beide, dass dies die einzig hilfreiche Lösung oder zumindest ein erster, sehr wichtiger Schritt wäre.
Dann will ich auch noch vorher anmerken, dass sehr vieles - nicht alles, aber vieles - auch auf mein Leben zutrifft.
Ganz ehrlich? Du bist voll von internalized ableism. Das haben nicht zu wenige behinderte Menschen. Auch ich hatte das und manchmal habe ich solche Gedanken noch immer. Aber es ist nicht hilfreich und nicht gesund.
Die Gesellschaft ist bereits ableistisch genug. Du machst es dir damit nur noch schwieriger. Du denkst, du hättest keinen Wert, nur, weil du nicht arbeiten gehen kannst (Eines der vielen Dinge in deinem Text, welches auch auf mich zutrifft), aber versuche mal, das von außen zu betrachten. Wenn du deine Situation als Außenstehender betrachten könntest: Wärst du dann immer noch so hart zu dir selbst? Was denkst du denn von anderen Leuten, die aufgrund ihrer Behinderung oder auch aufgrund einer Krankheit (oder beidem) nicht arbeiten können? Denkst du, diese Menschen seien nutzlos und nur Steuergeldfresser? Ich denke mal nicht.
Du bist nur dir gegenüber so feindlich eingestellt. Internalized ableism heißt das in dem Fall.
Dein Wert, mein Wert und der Wert keiner anderen Person sollte daran festgemacht werden, ob sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen kann oder nicht.
Zu deiner Frage, ob du deinen Autismus wegbekommst: Nein. Das funktioniert nicht. Autismus hat viele verschiedene, genetische Faktoren. Nicht nur ein Gen ist dafür verantwortlich. Um deinen Autismus loszubekommen, müsstest du wortwörtlich deine Gene und die deiner Eltern, Großeltern usw. ändern. Du müsstest quasi ganz weit in die Vergangenheit reisen. Du müsstest "besser" noch den allerersten Menschen in der Geschichte der Homo Sapiens finden, welcher Autismus hatte - und diese Entwicklungsstörung geht sehr weit in die Vergangenheit - und diesen Menschen, nun ja, ... du weißt. Selbst dann könnte man sich jedoch nicht sicher sein, dass sich Autismus nicht doch irgendwie entwickelt.
Du müsstest wortwörtlich deine Schädeldecke aufsägen und dein Gehirn - ja, dein Gehirn, die glibberige Masse zwischen deinen Ohren - so umformen, dass die Synpasen und die ... wie auch immer man das alles nennt, neurotypisch sind.
Aber das funktioniert natürlich nicht. Du würdest schon lange vorher sterben. Auch Ärzte/Chirurgen können das nicht tun und die Wahrscheinlichkeit, dass sie das jemals können werden, ist ... sehr gering. Es würde auch sofort missbraucht werden. Ableistisches Gedankengut würde weiterhin bestärkt werden, Eugenik würde auch grüßen lassen und es würde uns Autisten jeglichen freien Willen nehmen. Es wäre der feuchte Traum eines jeden ABA-Therapy-Befürworters.
Du kannst auch keine Pillen nehmen, die deine Hirnstruktur, Hirnentwicklung usw. verändert. Solche extrem spezifischen Pillen gibt es nicht. Falls es sie jemals geben sollte, müsstest du wahrscheinlich mindestens fünfzig Stück von denen schlucken und das täglich. Und die hätten sooooooo viele Nebenwirkungen.
Masking ist auch nicht hilfreich. Das wird dich nur noch mehr kaputt machen. *Ding-Dong*, der Autistic Burnout, der Identitätsverlust, mehr Selbsthass, chronischer Stress, Angst, Depression, Suizidalität, verstärkte Meltdowns usw. stehen bei dir vor der Tür. Kommen schneller, als du bis drei zählen kannst. Und wenn die dann irgendwann wieder weg sind - nach mehreren Monaten oder gar Jahren des Ausruhens, Unmaskings und mit sehr viel Glück - kommen sie wieder, sobald du erneut damit anfängst... Und so geht das weiter...und weiter...und weiter...
Andere bekommen es ja auch hin, wieso ich nicht?
Das frage ich mich auch häufig. Aber dann erinnere ich mich: Andere sind auch nicht behindert. Oder wenn sie behindert sind, dann haben sie entweder eine andere Behinderung oder ihr Autismus zeigt sich anders. Sie haben andere finanzielle Mittel, familiäre Situationen, ein anderes Umfeld, mehr Möglichkeiten, sind anders aufgewachsen, haben keine Komorbiditäten, welche sie nochmal zusätzlich behindern (bei mir meine Sozialphobie) usw.
Wir sind behindert. Wir haben eine Behinderung. Es ist ja schon im Namen! Be-hin-dert! Hin-dert! Etwas hindert einen. Behindert einen. Unsere Behinderung behindert uns. Du würdest einen Gehörlosen nicht dafür fertig machen, dass er nicht hören kann.
Und das wird sie bis an den Rest unseres Lebens tun. Also versuche ich, mich nicht zu sehr über mich selbst aufzuregen und auf das Leben anderer neidisch zu sein ... Was mir extrem schwer fällt. Ich kämpfe jeden Tag damit. Doch es bringt ja auch nichts. Ich bin und bleibe behindert und dann kann ich auch irgendwie versuchen, mich mit meiner Behinderung anzufreunden, weißt du? Ich habe sie. Also benutze ich sie auch als Erklärung. Für mich selbst und andere.
Unsichtbare Behinderungen werden einfach viel zu wenig ernst genommen. Auch oft von Betroffenen selbst.
Behinderte (insbesondere neurodivergente und chronisch kranke) Menschen sind nicht dafür geschaffen, den Ansprüchen unserer kapitalistischen Gesellschaft gerecht zu werden. Der Arbeitsmarkt etc. und alles, was damit zusammenhängt, ist so weit im Abgrund, dass sogar einige nicht-behinderte und neurotypische Menschen einfach nicht mehr können. Wenn sogar die umfallen, dann wissen wir, dass etwas richtig am dampfen ist.
Da kaum jemand für unsere Grenzen einsteht oder diese überhaupt anerkennt, bemerkt, versteht, müssen wir das selber tun. Wie kannst du die passende Balance zwischen Erwerbstätigkeit und Selbstliebe, Selbstrespekt, kreieren? Ich weiß es nicht. Ich habe absolut keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es sehr wichtig ist. Es ist so wichtig, dass du z.B. akzeptierst, dass du niemals etwas tun können wirst, was für dich uninteressant ist. So geht es mir auch. Für uns Autisten ist der Fakt, dass unsere Arbeit mit unseren Spezialinteressen zu tun hat, so, so wichtig - Die meisten neurotypischen Leute können sich das nicht einmal im Ansatz vorstellen oder meinen dann "Ich finde viele Dinge auch uninteressant und will die nicht machen, aber ich mache sie trotzdem". Die verstehen nicht, wie wichtig es für uns Autisten ist, uns mit unseren Spezialinteressen auseinander zu setzen und das regelmäßig. Die verstehen so vieles nicht. Und viele wollen es nicht verstehen. Solchen Leuten schuldest du gar nichts und die Leute, die nicht so sind, würden niemals von dir verlangen, dass du deine eigenen Grenzen - welche du aufgrund deiner Behinderung nun einmal hast - überschreitest und deine Psyche etc. zerstörst.
Seitdem ich die von Gustavo Gusto für mich entdeckt habe, esse ich - wenn es um Tiefkühlpizza geht - tatsächlich nur noch diese. Die Salami-Pizza. Die finde ich von allen Tiefkühlpizzen am besten.
Davor hatte ich jahrelang Die Ofenfrische von Dr. Oetker gegessen. Aber mit der Zeit war das einfach nicht mehr meins.
Ah ja, Mobbing kann helfen. Natürlich. Rede dir das nur schön weiter ein. Vielleicht bringt dir das etwas, dir das einzureden.
eher sage ich, dass es manche gibt, die für die Gesselschaft „komisch sind“ und mich es einfach nicht wundert, dass sie gemobbt werden - im Gegenteil manchmal (nicht immer!) kann Mobbing helfen! (In manchen und eher harmloseren Fällen)
Nein.
Also Erstens: Es stinkt nach Ableismus. Mach' mal das Fenster auf. Es gibt viele, die z.B. aufgrund einer Behinderung (Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen) "komisch" sind. Willst du mir jetzt also auch sagen, dass du es verstehen könntest, wenn ein Rollstuhlfahrer gemobbt wird, weil dem sein Rollstuhl "komisch" ist und es ist voll "komisch", dass er nicht (für längere Strecken) laufen kann? Hoffentlich nicht. Weshalb sollte es dann bei unsichtbaren Behinderungen verständlich sein? Es ist niemals verständlich.
Und Zweitens: Nein, Mobbing - selbst leichtes ("harmloseres") Mobbing - ist niemals gut und es kann niemals helfen. Mir kommt es so vor, als wurdest du entweder selber einst gemobbt und versuchst nun, dir einzureden, dass es dir ja gar nicht so sehr geschadet hätte (Ähnlich wie Eltern, die ihre Kinder missbrauchen/schlagen/beleidigen/vernachlässigen, denn "Mir hat es ja damals auch nicht geschadet!"), oder, als hättest du damals selber jemanden gemobbt - oder tust es sogar noch immer - und versuchst nun, dich selbst zu rechtfertigen.
In den allerbesten Fällen ist Mobbing nicht komplett traumatisierend und höchstens nervig, während es passiert, aber der Betroffene kann danach trotzdem ein glückliches Leben führen.
Das ist der allerbeste Fall und selbst dieser ist nicht optimal.
Denn ich kann auch hier aus eigener Erfahrung sprechen: Ich wurde gemobbt. Aber weißt du was? Es war nur leichtes Mobbing! Jup. Ich wurde nie geschlagen oder so, ich wurde nicht gefilmt, es wurden keine Gerüchte über mich verbreitet etc. Ich glaube, man kann meine Mobbingerfahrungen definitiv unter "leicht" verbuchen.
Deiner "Logik" nach, müsste ich nun glimpflich davongekommen sein. Es müsste mir sogar geholfen haben!
Deiner "Logik" nach müsste ich "weniger komisch" sein, nicht? Ja, ich denke, das willst du damit ausdrücken.
Aber Newsflash: Ich bin nach wie vor behindert.
Ich bin nach wie vor komisch, aufgrund meiner Behinderung (Autismus).
Die haben den Autismus nicht aus mir rausgemobbt. Ich hab noch immer all die selben Probleme (aufgrund meines Autismus) wie damals, als ich noch zur Schule musste, nur, dass ich jetzt 26 bin und es jetzt nicht mehr cute ist.
Ich kam nicht mehr aus meiner Schale, ich wurde nicht selbstbewusster, stärker, eigenständiger oder was auch immer. Was auch immer sich kranke, empathielose Gestalten alles einreden, um Mobbing zu rechtfertigen.
Und das war leichtes Mobbing. Das war nichts wirklich Großes.
Doch meine Sozialphobie z.B. kam nicht von irgendwo her. Ja, wo denkst du denn, kam die her? Hm. Schwer zu erraten, was? Woher könnte die Sozialphobie, die ich nun schon seit fast zwei Jahrzehnten habe, nur herkommen ... (Und ja, das Mobbing fing bereits in der ersten Klasse an, bzw. teilweise auch schon ein bisschen im Kindergarten.) Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm............ SCHWIERIG!
Willst du mir, dir, uns wirklich sagen, dass du hier sitzen und behaupten kannst, dass eine Sozialphobie eine Folge von Mobbing ist, die "nicht so schlimm" ist? Wirklich? Oder nein, warte, du hast ja gar nicht an die Folgen von leichtem Mobbing gedacht. Weil das hilft ja angeblich. Oh ja, sehr hilfreich! Klasse! Hey, wie hilfreich würdest du es wohl finden, nicht einmal die Wohnungstür aufmachen zu können, dich bei jedem Klingeln tot zu stellen, selbst, wenn du weißt, dass dir gerade ein Paket geliefert wird und dass es sehr wichtig ist o.Ä? Vergiss auch gleich Anrufe. Hey, wie cool findest du den Gedanken, dich ernsthaft fragen zu müssen, ob du in einer lebensgefährlichen Situation den Mut hättest, den Krankenwagen/Die Feuerwehr/die Polizei oder überhaupt IRGENDJEMANDEN zu rufen? Oh, oder diese schreckliche Angst, die du jedes Mal spürst, wenn du an Jugendlichen vorbeilaufen musst? Oder nur den Hausflur betreten, wenn niemand anderes da ist? Oder nicht alleine einkaufen oder den ÖPNV benutzen können o.Ä. (Zugegeben: Das erschwert mir auch mein Autismus). Oder wie geil wirst du bei dem Gedanken, niemals wieder ein schulisches Gebäude betreten zu können, oder eins, was in diese Richtung geht, z.B. Universität, Abendschule und was es sonst noch alles gibt. Ach, vergiss Arbeit auch gleich. Arbeiten? Geld verdienen? E-Mails schreiben? Lol, ja, nix da.
Meine Güte! Wie schön muss doch dieser Gedanke für dich sein. Diese Vorstellung. Komm, lass tauschen. Dann kannst du schauen, wie toll du das wirklich findest. Und das war ja nur ein kleiner Einblick in all meine sozialphobie-bezogenen Probleme.
Echt jetzt?
Ist das okay? Ist das verständlich?
Bist du jetzt immer noch der Meinung, leichtes Mobbing wäre verständlich, okay, gar hilfreich?
Ich werde all diese und mehr Probleme höchstwahrscheinlich für den Rest meines Lebens haben. Aber hey, war ja nur leichtes Mobbing, nicht? War ja voll hilfreich. Hat keinerlei Narben hinterlassen. Versetzt mich nicht in Rage, wenn ich auch nur darüber nachdenke. Nöööööö.
Bitte bilde dir nicht ein, Mobbing würde einen stark machen. Das ist Quatsch.
Niemand ist stark, wegen dem Mobbing, sondern höchstens trotz des Mobbings. Und viele sind nicht einmal trotz des Mobbings stark.
Ich mag an Naturgeräuschen Vogelgezwitscher und das zarte Plätschern von kleinen Flüssen. Aber beim Einschlafen würde mir das nicht helfen. Alle anderen Naturgeräusche, wie Wind, Böen, Meeresrauschen, Gewitter, Regenprasseln etc. sind mir zu wild, zu stürmisch, zu laut, zu langweilig und zu erdrückend.
Mit Stille kann ich allerdings auch nicht einschlafen, bzw. nur, wenn ich wirklich total müde bin.
Also brauche ich für jede Nacht ein Video, welches gewisse Kriterien erfüllt:
- mindestens eine Stunde lang
- das Videothema muss mich interessieren, jedoch nicht so sehr, als dass ich die darin enthaltenen Informationen in meinem Gehirn unbedingt abspeichern möchte
- es sollte nichts sein, bei dem ich hingucken muss (Wobei das klar sein sollte)
- und keine plötzlichen, lauten/lauteren Geräusche (Ist manchmal schwer festzustellen, ob es diese geben wird, aber man kann dann zumindest manche YouTuber direkt ausschließen)
Wenn ich das passende Video gefunden habe - was manchmal etwas dauern kann -, dann ist eigentlich alles okay, weil dieses Video mein Gehirn dann genug stimuliert, um mich nicht zu langweilen (Was mich dann vom Einschlafen abhält, weil mein Gehirn nach mehr Input sucht), jedoch auch nicht zu sehr, damit es mich nicht überstimuliert. Die Balance ist bei mir sehr wichtig. Das heißt, alles, was in die Kategorie ASMR fällt, fällt schon mal komplett weg. Das tut meistens beides: Mich überstimulieren und langweilen.
Ein kleiner Teil in mir denkt sich schon, dass es ganz cool wäre, manchmal, aber mein "Nein" überwiegt trotzdem.
Allerdings finde ich auch, dass die anonymen Fragen weg gehören. Die sind nur solange okay, bis jemand dämlichen, verletzenden, hetzerischen Dünnpfiff loslässt (Das musste ich schon mehr als einmal erleben) und sich dann hinter seiner Doppel-Anonymität verstecken kann. Die kann man dann ja noch nicht einmal ignorieren (und Inhalte ausblenden)!
Und wahrscheinlich hätten wir dann das selbe Problem mit den Antworten. Auch, wenn es da - wie bei den Fragen - sicherlich Regeln gäbe, wie häufig man diese Funktion verwenden kann.
Außerdem: Was ist meine Antwort denn, wenn nicht mein Nutzername dabeisteht? Ja, 90% meiner Antworten sind mir peinlich, aber es würde sich nicht richtig anfühlen, diese noch anonymer als ohnehin schon zu posten.
Ich habe auf Reddit schon in die dunkelsten aller dunklen Abgründe blicken dürfen, aber auch die lustigsten und wissenswertesten Kommentare jemals lesen können, bei denen ich Bauchkrämpfe bekam vor Lachen.
Man kann da halt alles finden.
Sehr vieles hängt auch mit den Subreddits zusammen, in denen man sich aufhält. Wenn man zu sehr in die ... dunklen Abgründe schaut, dann schaut der Abgrund irgendwann zurück, oder irgendwie so. Aber es gibt auch viele wholesome Subreddits. Wenn man sich überwiegend dort aufhält, denke ich, ist man nicht zu sehr in Gefahr, in den Kaninchenbau des Grauens zu fallen.
Das ist zumindest meine Meinung als Reddit-Lurkerin (Das klingt dämlich. Ich bin da halt, aber hab noch nie etwas gepostet oder kommentiert dort und habe es auch in naher Zukunft nicht vor.)