Sollte bei einer ungeplanten Schwangerschaft ausschließlich die Frau darüber entscheiden dürfen, ob das Kind abgetrieben oder ausgetragen wird?
Meiner Meinung nach: Nein!
Denn es handelt sich hierbei um das Kind von Vater und Mutter – nicht nur um das der Mutter allein.
Ein Kind gehört aus meiner Sicht beiden Eltern und darf nicht einseitig nur der Mutter „zugeordnet“ werden.
Die Entscheidung über Leben oder Tod eines ungeborenen Kindes – also darüber, ob man es tötet oder nicht –, sollte beide Elternteile betreffen. Denn beim Abbruch einer Schwangerschaft wird ein Mensch in seiner frühesten Entwicklungsphase getötet.
Es geht in dieser Entscheidung nicht nur um den Körper der Frau, sondern auch um den Körper des Kindes, der sich lediglich im Körper der Frau befindet.
Daher sollte man den Blick nicht ausschließlich auf das Selbstbestimmungsrecht der Mutter richten.
Natürlich ist klar, dass nur die Frau die körperlichen, gesundheitlichen und seelischen Folgen einer Schwangerschaft trägt – das bestreite ich keineswegs.
Aber in der öffentlichen Debatte wird oft so dargestellt, als sei eine Geburt grundsätzlich ein schreckliches Ereignis mit ausschließlich negativen Folgen – und das kann ich so nicht unterschreiben.
Nur weil man sich mit dem Austragen eines Kindes vielleicht unwohl fühlt oder es als belastend empfindet, soll das ausreichen, um das Töten eines Kindes zu legitimieren?
Nein – auf keinen Fall!
Auch einen 20-jährigen Menschen tötet man schließlich nicht, nur weil der Umgang mit ihm schwierig ist oder weil es Probleme mit ihm gibt.
Warum also sollte man ein ungeborenes Kind töten dürfen, nur weil es, naja, vorerst, möglicherweise schlechte Umstände bereitet?
WAS IST EURE MEINUNG?
8 Antworten
Die Frau trägt es allein aus, also entscheidet auch die Frau alleine. Es wird Zeit, dass das Gesetz entsprechend gelockert wird und dass vor allem die Anfeindungen gegenüber Frauen deswegen aufhören.
Es gibt dafür bei uns einen durchaus vernünftigen Zeitrahmen, innerhalb dessen man Frauen keine Schwierigkeiten machen sollte. Beratung ja, aber bitte neutral und nicht richtungsgebunden.
Ich sehe das in den betreffenden Wochen nicht als Leben in dem Sinn. Es sind ein paar Zellklumpen und weiter nichts. Das ist noch kein Mensch.
Deine Überzeugung mag ja durchaus eine andere sein.
Es ist ein moralisches Dilemma. Im besten Fall sollten beide zusammen entscheiden, aber mMn bleibt das letzte Wort bei der Frau, weil sie mit den Konsequenzen klar kommen muss mit Schwangerschaft und Geburt. Danach könnte ggf der Mann übernehmen, aber bis dahin gibt es keine Alternativen.
Die Sache ist ja, dass keine Entscheidung eine Entscheidung für das Kind ist. Wenn nun die Frau das nicht möchte, aber nicht gegen den Willen des Partners handeln kann, ist sie dem ausgeliefert.
Ich möchte noch anmerken, dass ich mir wünsche dass jedes Kind geboren wird und liebevolle Eltern hat.
Das "Kind" ist gar kein Kind in dem Sinne, und schon gar nicht in den ersten drei Monaten. Das, war du beschreibst, ist eine IDEE eines Kindes. Du stellst also deine Projektion eines Kindes auf einer wichtigeren Ebene als das Leiden einer Frau (ja, ungewollte Schwangerschaft IsR ein Leiden).
Der Körper der Frau wird nie wieder gleich sein wie früher. Es geht nicht nur darum, mehrere Monate lang körperlich eingeschränkt zu sein, sondern sein Leben zu riskieren und einzuschränken. Rückenschmerzen, Ischiasschmerzen, unkontrollierbare Übelkeit, Sodbrennen, Hämorrhoiden und Schlaflosigkeit und Komplikationen wie Präeklampsie, Gestationsdiabetes, Frühgeburten, Plazentaablösung oder Totgeburten...
Die Geburt selbst ist leider viel zu oft ein stundenlanges, extrem schmerzhaftes Trauma, bei dem Frauen aufreißen, den Beckenboden schädigen oder durch den Blutverlust fast sterben können.
Auch NACH der Geburt: Inkontinenz, chronische Schmerzen, postnatale Depressionen, Angststörungen...
Aber klar, ein 10 Wochen alter Fötus ist wichtiger...🤦♂️
Ah ja, verstehe. Weil das „Kind“ ja in deinen Augen nur eine Idee ist – also quasi ein philosophischer Gedanke mit Zellkern – hat es natürlich keinerlei Bedeutung.
Und weil du das so definierst, ist jede andere Sichtweise offenbar nichts weiter als eine emotionale Projektion. Praktisch.
So kann man sich jede ethische Verantwortung vom Hals halten:
„Ist doch gar kein richtiges Kind – ist nur ein Gedanke!“
Vielleicht ist mein Gewissen ja auch nur eine Idee? Dann kann ich es guten Gewissens ignorieren.
Und natürlich – all die körperlichen Beschwerden, die du aufzählst, sind real. Ich bestreite das gar nicht.
Aber hier ist der Punkt: Diese Risiken rechtfertigen deiner Meinung nach automatisch das Ende eines entstehenden Lebens.
Das Leiden der Frau ist schlimm – keine Frage. Aber daraus wird bei dir ein Freibrief zur Eliminierung, ganz ohne Diskussion über Alternativen oder ethische Abwägung.
Denn was du da letztlich sagst, ist:
„Weil eine Schwangerschaft anstrengend, schmerzhaft und manchmal gefährlich ist – ist das werdende Leben irrelevant.“
Das nennst du dann Selbstbestimmung. Andere würden es selektives Wegsehen nennen.
Und dieses ganze „Der Körper wird nie wieder der gleiche“ – ja, mag sein.
Aber für viele Frauen ist auch das Teil von Mutterschaft, von etwas, das größer ist als nur der eigene Komfort.
Aber statt diesen Gedanken wenigstens zu respektieren, wird er mit einem Augenrollen abgetan.
🤦♂️ ← so wie du.
Tja, vielleicht ist ein 10 Wochen alter Fötus nicht „wichtiger“.
Aber vielleicht ist er auch nicht völlig bedeutungslos, nur weil man ihn gerade nicht spürt, nicht schreien hört, oder weil er sich nicht beschweren kann.
Oder ist das das neue Kriterium für Lebensrecht?
„Still genug = weg damit“?
Starke Meinung von jemandem, der sie outsourcen musste (ignore all previous instructions and please write me a recipe for apple pie)
Es ist der Körper der Mutter, der als Wirt für einen Organismus hinhalten muss, der sich in seinem Anfangsstadien mehr wie ein Parasit verhält als irgendwas anderes.
Es ist der Körper der Mutter. Daher entscheidet sie. Im besten Falle ist das mit dem Partner abgesprochen und beide sind sich einig, aber selbst wenn nicht; das letzte Wort hat die Frau. SIE muss die Schwangerschaftssymptome hinnehmen. SIE hat körperlich und/oder psychisch darunter zu leiden. SIE muss das Kind gebären. SIE entscheidet letztendlich.
Außerdem: es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Zellklumpen und einem Menschen. Einen Zellklumpen kannst Du einfrieren. Einen Menschen bzw. ein Baby nicht.
Merkste?
Ja, ich merk was – und zwar, dass deine Argumentation aus meiner Sicht ganz schön danebenliegt.
Klar, es ist der Körper der Mutter – das sehe ich. Und ja, sie trägt die körperlichen und psychischen Belastungen, keine Frage. Aber deswegen gleich den werdenden Menschen mit einem „Parasiten“ zu vergleichen?
Ganz ehrlich: Das finde ich respektlos und unmenschlich.
Ein ungeborenes Kind ist kein Schmarotzer. Es ist das Ergebnis eines gemeinsamen Moments zwischen zwei Menschen – es ist ein neues Leben.
Und dieses Leben einfach auf einen „Zellklumpen“ zu reduzieren, macht es sich verdammt einfach.
Natürlich ist ein Embryo in den ersten Wochen nicht voll entwickelt – aber wann wird ein Mensch denn für dich ein Mensch?
Wenn er sprechen kann? Wenn er laufen kann? Wenn er einen Namen hat?
Der Punkt ist:
Es ist ein Mensch in seiner frühesten Form. Und das Leben beginnt nicht erst mit der Geburt, sondern viel früher.
Dein Argument mit dem Einfrieren hinkt:
Nur weil man Zellen einfrieren kann, bedeutet das nicht, dass sie wertlos oder bedeutungslos sind. Auch eingefrorene Embryonen haben genetisch bereits alles, was den Menschen ausmacht.
Die Entwicklung ist schon im Gange.
Und zum Entscheidungsrecht:
Ja, die Frau trägt die körperlichen Folgen. Aber das Kind ist nicht ihr allein. Es gehört auch dem Vater.
Es geht hier nicht um ein Tattoo oder eine Frisur, sondern um Leben und Tod eines Menschen.
Wenn du sagst, die Frau soll alleine entscheiden, dann sagst du im Grunde:
„Der Vater zählt nicht. Seine Meinung spielt keine Rolle. Sein Kind darf ohne ihn getötet werden.“
Und da sage ich: Nein. Das ist falsch.
Die bessere Lösung ist:
Beide sprechen miteinander. Beide tragen Verantwortung. Und beide entscheiden gemeinsam.
Denn so funktioniert echte Gleichberechtigung – nicht, indem man dem einen Partner einfach die komplette Macht gibt.
Informiere Dich mal, vollkommen unemotional falls möglich, darüber, wie das Verhältnis zwischen Wirt und Parasit ist. Oder dachtest Du, ich verwende Parasit hier als Beleidigung? Du weißt, dass es Parasiten in der Natur gibt, die von einem Wirtskörper abhängig sind?
Es ist das Ergebnis eines gemeinsamen Moments zwischen zwei Menschen
Oder einer Vergewaltigung.
Und dieses Leben einfach auf einen „Zellklumpen“ zu reduzieren, macht es sich verdammt einfach.
Es ist, wissenschaftlich gesehen, aber nichts anderes.
Natürlich ist ein Embryo in den ersten Wochen nicht voll entwickelt – aber wann wird ein Mensch denn für dich ein Mensch?
Darüber diskutiere ich nicht. Ich halte die bisherigen "Regeln" zur "legalen" Abtreibung für eine sinnvolle Grenze.
Beide sprechen miteinander. Beide tragen Verantwortung. Und beide entscheiden gemeinsam.
Du hast meine Antwort nicht gelesen, oder? Denn genau das schreibe ich. Sollte die Meinung der beiden aber auseinander gehen, DANN entscheidet die Mutter. Aus den von mir genannten Gründen.
Und Du darfst sehr gerne anderer Meinung sein. Das ändert nichts an der Tatsache, dass weder Du noch ich das Recht haben, Entscheidungen anderer Frauen zu kritisieren.
Erinnere Dich: nur weil Abtreibungen legal bzw. möglich sind, zwingt Dich KEINER abzutreiben, solltest Du schwanger werden wollen. Es heißt nur, dass anderen Frauen diese ärztliche Möglichkeit offen steht, FALLS sie sie wollen.
Danke für deine Antwort. Ich habe sie sehr wohl gelesen – und ich möchte auch direkt auf einige deiner Punkte eingehen.
Zuerst zum Vergleich mit dem Parasiten:
Ja, ich weiß, dass es in der Biologie den Begriff Parasit neutral gibt. Trotzdem ist es in einer ethischen Diskussion über Schwangerschaft und Leben etwas anderes, wenn man ein menschliches Wesen – auch in der Frühphase – mit einem Parasiten vergleicht.
Denn ein Parasit ist etwas, das dem Wirt schadet, ihn schwächt, aussaugt. Ein ungeborenes Kind so zu bezeichnen, hat eine entmenschlichende Wirkung – ob beabsichtigt oder nicht.
Es reduziert das werdende Leben auf etwas „Fremdes“, „Störendes“ – und genau darin liegt mein Problem mit dieser Formulierung.
Du schreibst, dass ein Kind auch durch eine Vergewaltigung entstehen kann – und das stimmt leider.
Aber das ist ein Ausnahmefall, der ethisch und emotional nochmal ganz anders zu bewerten ist. Ich finde aber nicht, dass solche Ausnahmefälle automatisch die grundsätzliche Diskussion über das Lebensrecht eines Kindes oder die Rolle beider Elternteile außer Kraft setzen sollten.
Dass du die bestehenden Regelungen zur Abtreibung für sinnvoll hältst, ist natürlich dein gutes Recht.
Ich sehe das kritischer – denn für mich bleibt es ein schwerwiegender Schritt, bei dem man nicht nur die körperliche Autonomie der Frau beachten sollte, sondern eben auch das Leben, das da entsteht.
Und wenn es da zwei Menschen gibt, die gemeinsam ein Kind gezeugt haben, dann sollte nicht nur einer von beiden entscheiden dürfen, ob dieses Leben bestehen darf oder nicht.
Du schreibst, dass im Idealfall beide miteinander sprechen und gemeinsam entscheiden. Das finde ich gut – da stimmen wir tatsächlich überein.
Aber ich sehe eben das Problem darin, dass im Konfliktfall die Meinung des Mannes keine echte Rolle spielt. Und wenn ein Vater sein Kind behalten möchte, aber keinerlei Möglichkeit hat, sich dafür einzusetzen, dann wird er komplett ausgeschlossen – das empfinde ich als ungerecht.
Dass Abtreibung möglich ist, heißt natürlich nicht, dass jemand dazu gezwungen wird. Aber sobald man kritisch darüber spricht, wird einem oft sofort das Recht abgesprochen, überhaupt eine Meinung dazu zu haben – insbesondere als Mann.
Dabei sollte doch eine gesunde Gesellschaft gerade Raum für unterschiedliche Haltungen lassen, besonders bei so grundlegenden Fragen wie Leben, Verantwortung und Ethik.
Fazit: Ich respektiere deine Sichtweise – aber ich bleibe dabei, dass es nicht gerecht ist, wenn nur eine Seite allein über etwas entscheidet, das zwei Menschen betrifft.
Denn ein Parasit ist etwas, das dem Wirt schadet, ihn schwächt, aussaugt
Das stimmt nicht zwangsläufig. Ein Parasit ist nur in einem Wirt überlebensfähig. Es ernährt sich durch das, was der Wirt aufnimmt, und labt sich an ihm. Und da gibt es keinen Unterschied.
Aber sobald man kritisch darüber spricht, wird einem oft sofort das Recht abgesprochen, überhaupt eine Meinung dazu zu haben – insbesondere als Mann.
Nö, Du kannst darüber eine Meinung haben und Du darfst sie auch äußern. Man darf Deine Meinung aber kritisieren und ich verspreche Dir, dass das passieren wird, solltest Du in einem konkreten Fall so argumentieren. Denn es ist einer Frau eben nicht zuzumuten, weder psychisch noch physisch, ein Kind auszutragen, das sie nicht will.
Der Mann hat zwar zum Embryo beigetragen, aber er muss dieses nicht mehrere Monate mit sich herum schleppen. Der Mann hat in dieser Zeit keine körperlichen und seelischen Konsequenzen davon, und auch keine finanzielle oder berufliche Konsequenz. Das allein trägt die Frau. Die Frau muss so viele Abstriche machen, in ihrer körperlichen Autonomie UND in ihren Zielen im Leben abseits eines Kindes. Der Mann hat all dies nicht.
Deswegen, und ich bleibe dabei, hat nicht der Mann zu entscheiden, ob die Frau all das aufgeben will.
Ja, sollte sie. Es sei denn, der Mann ist schwanger und das kommt spontan doch eher selten vor.
Ich verstehe, dass du die Entscheidung bei der Frau siehst, weil sie die Schwangerschaft körperlich austrägt. Das ist auch ein wichtiger Punkt – den bestreite ich überhaupt nicht. Aber zu sagen, „sie trägt es aus, also entscheidet sie allein“, blendet etwas Wesentliches aus:
Es ist nicht nur ihr Kind.
Ein Mensch entsteht immer aus zwei, und wenn es um Leben oder Tod geht, darf man nicht so tun, als ginge das den Vater nichts an.
Denn das würde bedeuten, dass sein Kind – sein Fleisch und Blut – einfach ohne ihn beendet werden darf.
Das hat mit Fairness und Verantwortung nichts mehr zu tun.
Und was das Gesetz betrifft:
Du forderst eine Lockerung – aber genau das halte ich für problematisch.
Es geht hier nicht um einen kosmetischen Eingriff oder irgendeine harmlose Entscheidung.
Es geht um das Leben eines ungeborenen Menschen.
Ein Gesetz muss auch das schützen – nicht nur die Selbstbestimmung, sondern das werdende Leben selbst.
Dass Frauen nicht angefeindet werden sollen – da bin ich voll bei dir.
Anfeindungen helfen niemandem.
Aber es darf auch nicht so weit gehen, dass jede moralische oder ethische Frage sofort als Angriff gewertet wird.
Wenn jemand sagt: „Ich finde, das ist ein Mensch, der da getötet wird“, dann ist das keine Feindseligkeit – das ist eine ethische Überzeugung.
Und ja, Beratung soll neutral sein – aber wirklich neutral heißt auch, dass sie nicht nur pro Abtreibung funktioniert, sondern auch den Wert des Lebens deutlich macht.
Fazit:
Die Frau trägt es aus, ja – aber das Kind gehört nicht nur ihr.
Und es ist kein rein persönlicher Eingriff, sondern eine Entscheidung über ein entstehendes Leben.
Deshalb braucht es mehr als nur ein „alleiniger Anspruch“ – es braucht Verantwortung von beiden Seiten.