Was haltet Ihr von Leuten, die sich temporär eng an einen binden und auf die Frage, ob man in Kontakt bleiben kann antworten, "sie haben genug Freunde"?
Mir ist mehrmals aufgefallen, dass es Leute gibt, die wenn sie neu in eine Situation kommen (in eine Turngruppe, einen Verein, eine Mutter-Kind-Kur...), Anschluss zu anderen Leuten suchen, sich ständig verabreden wollen, private Details und Probleme erzählen und schon auf einen zugestürmt kommen, wenn man an einem Tisch sitzt, auf einem Spielplatz angetroffen wird usw.
Sie kommen angestürmt, schütten ihr Herz aus, man antwortet, unterstützt, versteht sich gut mit ihnen.
Der Kontakt geht dann verstärkt von diesen Leuten aus und man hat das Gefühl, man versteht sich gut.
Wenn dann aber die Kinder zu alt für den Verein sind, wenn die Kur vorbei ist oder die Schule gewechselt wird von der Grund- zur weiterführenden Schule, passiert oft folgendes:
Man geht davon aus, weil diese Leute einen zuvor belagert und den Kontakt gesucht haben, dass man auf einer Wellenlänge liegt.
Also schlug ich vor, dass man die Nummern austauschen und sich weiterhin ausserhalb dieser Institutionen treffen könne, mit und auch ohne Kinder...
Und als Antwort habe ich jetzt schon 2x bekommen "ne, tut mir Leid, ich habe eigentlich genug Freunde".
Und ein Blick in soziale Medien zeigt, dass die eine Dame selbständige Friseurin und Schützenkönigin mit 1500 Kontakten ist, die andere hat 700 Freunde und ist immer mit einer riesigen Clique auf Malle-Partys unterwegs.
Sie kennen also wirklich 1000 Leute.
Warum aber scharwenzelt man dann wochen- oder monatelang um Leute herum, vermittelt den Eindruck von Freundschaft, erzählt denen ihr halbes Leben und blockt dann ab, wenn diese eine Weiterführung des Kontakts vorschlagen?