Arbeitsmarkt – die besten Beiträge

Ist ein Ingenieurstudium noch empfehlenswert?

Guten Abend/Tag,

ich stehe vor der Studienwahl und interessiere mich unter anderem für ein Ingenieurstudium.

Gehört habe ich allerdings schon von vielen Seiten (meinem Vater, dem Internet und auch im Gespräch mit Freunden), dass das gelinde gesagt nicht mehr so ein top Job ist wie man anfangs denken mag. Ich rede explizit von der Situation auf dem Arbeitsmarkt, da habe ich mitbekommen, dass wegen Corona so einige Ingenieure in Kurzarbeit arbeiten mussten oder ganz entlassen wurden. Es soll zudem recht viele Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt geben, was natürlich auch zu niedrigem Gehalt bzw. mehr Leistung für gleiches Gehalt führt. Da frage ich mich persönlich, ob es sich wirklich lohnt ein (zumindest vom Ruf her!) schwieriges Studium zu absolvieren nur um mit mittelmäßigem Gehalt, Überstunden und vielleicht sogar noch in Kurzarbeit danach leben zu müssen. Auch habe ich mitbekommen, dass es sogenannte Zeitarbeitsfirmen gibt, die Ingenieure für ein gewisses Zeitintervall für recht wenig Gehalt vermitteln und die dem Arbeitsmarkt damit nicht gerade gut tun.

Mit anderen Worten möchte ich eure Einschätzung wissen, ob ihr denkt, dass ich quasi "meinem Herzen folgen" und ins kalte Wasser springen mit dem Studium und auf das Beste danach hoffen soll bzw. wie ihr die Situation wahrnehmt (gibt doch hier sicher auch Ingenieure oder Leute, die sich mit dem Arbeitsmarkt noch etwas detaillierter auskennen).

Mein Anliegen ist, dass ich einen Job machen möchte, bei dem ich nicht nur Spaß habe, sondern in dem ich ebenso angemessen entlohnt werde für das, was ich leiste und mich nicht mit einem unverschämten Gehalt abspeisen lassen muss.

Ich sage zudem bewusst Ingenieurwesen und nicht Maschinenbau oder Elektroingenieurwesen, sondern möchte eine zusätzliche Meinung zu dieser Branche in der freien Wirtschaft einholen.

Ich danke jedem Antwortenden für die zusätzliche Meinung :)

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Ich habe Vetternwirtschaft in der Ausbildung erlebt?

Ich bin zwar schon lange ausgelernt, möchte aber jedoch mal etwas bekanntgeben, was ich bis heute nicht aus dem Kopf bekomme und zwar Bevorzugung und Vetternwirtschaft.

Wir alle waren mal Auszubildende, aber gerade meine eigene Zeit, werde ich nie vergessen, denn unser Ausbilder und Vorgesetzter meinte tatsächlich gewisse (jetzt ehemalige) Kollegen von mir zu bevormunden. Sie bekamen meist immer die besseren Aufgaben und mussten fast nie den Arbeitsbereich säubern. Ich bin im Handwerk tätig und da gehört es ja auch dazu seinen Arbeitsbereich gerade zum Wochenende zu reinigen für die nächste Woche.

Nur war ich meist immer derjenige, der diese "unangenehme?" Arbeit verrichten musste. Es gab Kollegen, die haben in der gesamten Ausbildungszeit fast nie den Besen anrühren müssen, weil der Chef das so wollte.

Gut, da gibt es natürlich auch gewisse Details, die ihr beim Beantworten beachten müsst:

Unser Chef war immer ziemlich in Feierlaune und meinte, er müsste jede Kleinigkeit mit Kaffee und Kuchen zelebrieren und die Arbeit liegen lassen. Meine Kollegen waren natürlich immer begeistert davon und haben meist das ganze Buffet leergegessen, nur ich war immer der Typ von Auszubildenden, die Ernst bei der Sache waren und nicht jede Feierlichkeit mitgemacht haben. Ich kann mich erinnern, es war Freitag kurz vorm Wochenende und es kamen Aufträge rein, die noch weg mussten und meine Kollegen und der Chef saßen im Pausenraum und haben sich Pizza bestellt und sie entsprechend auch gegessen. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich das gesehen habe und habe die alle erstmal ganz schön zur Sau gemacht und sie daran erinnert, dass noch Arbeit vorm Wochenende anstünde, welche ich letztendlich allein gemacht und sie erfolgreich gemeistert habe, nur leider hat dieser Vorfall für mich alles verändert. Da ich in dem Moment außer mir vor Wut war und auch meinen eigenen Ausbilder ausgeschimpft habe (ob das so richtig war, darüber hat ja jeder sicherlich seine eigene Meinung), hat sich das auch entsprechend in dem Umgang hinterher bemerkbar gemacht. Die Kollegen, die mit ihm dort gesessen haben, wurden mir entsprechend vorgezogen und hatten teils bessere Bedingungen als ich, welches leider auch bis zum Ende der Ausbildung anhielt.

Jetzt ist die Ausbildung vorbei und ich nicht mehr in dem Betrieb beschäftigt, aber ich hoffe, ihr konntet mir soweit folgen und ich bin mal gespannt, was so eure Reflektion der Dinge ist, wenn ihr so einen Sachverhalt lest.

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