Wie lebten die Menschen während der Ns-Zeit, also wie war deren Alltagsleben?

11 Antworten

Genauso wie vor der NS-Zeit. Ehemann ging arbeiten, Ehefrau blieb zu Hause mit den Kindern und machte die Hausarbeit. Leider keine Zentralheizung, leider keine vollautomatische Küche, keine Waschmaschine, keinen Fernseher, kein Auto, umständlicher Kohleofen, meistens in der Stube. Andere Zimmer waren im Winter kalt. Alles hielt sich im Winter in der Stube auf. Das führte zu Streß, die Kinder hatten still zu sein, ging gar nicht anders. Prügelstrafe war bei Kindern noch angesagt.

earnest  22.10.2021, 12:04

Nein, überhaupt nicht genauso. Nicht für die Gegner des Regimes. Da fand der "Alltag" zum Beispiel in Dachau statt.

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Ruenbezahl  23.10.2021, 18:41

Es gab in der NS-Zeit durchaus schon Zentralheizung, Waschmaschine und Auto, ab 1936 sogar Fernsehen für alle, die sich das leisten konnten. Das ändert aber überhaupt nichts daran, dass die Diktatur mit ihrer Partei- und Polizeiwillkür und mit dem Denunziantentum den Alltag beherrschte und bedrückte. Das war viel schlimmer als der Mangel an den noch kaum bekannten Konsumgütern. Man hatte zwar ein Radio, aber wenn man den falschen Sender hörte, landete man im KZ. Die unmenschliche Verfolgung der Juden, Sinti und Roma, der Homosexuellen, Zeugen Jehovas usw. ist wohl bekannt. Auch das prägte den Alltag. Wenn z.B. der liebenswürdige und immer hilfsbereite Familienarzt plötzlich verschwunden war und sich niemand getraute, nach ihm zu fragen, aus Angst dem Verschleppten nachfolgen zu müssen, dann kann man sich vielleicht vorstellen, welche Atmosphäre herrschte.

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Ruenbezahl  24.10.2021, 11:25
@adelaide196970

Du solltest genauer lesen. Ich habe nur der Behauptung widersprochen, dass es noch weder Auto, Waschmaschine und Fernseher gab, und hinzugefügt "für alle, die sich das leisten konnten". Damit sind natürlich die Reichen gemeint. Die Auswirkungen der Diktatur auf den Alltag haben hingegen Arme und Reiche gleich getroffen.

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Rotfuchs716  03.08.2022, 09:43

Autos gab es schon zu jener Zeit.

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Rotfuchs716  22.10.2022, 13:30

Autos gab es schon ne ganze Menge. Sie wurden erst im Laufe des Krieges für das Militär den Bürgern abgenommen!

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Hi,

Es kommt drauf an. Die dritte Reich hat ja auch nicht so aufgehört wie es angefangen hat. Nach dem ersten Weltkrieg gabs diesen Versailler Vertrag und Deutschland wurden sehr hohe Reparationszahlung auferlegt und hier gabs eine hohe Arbeitslosigkeit und viele Leute waren pleite. Und die NS Leute haben in den ersten Jahren relativ erfolgreich Abhilfe leisten können und die Wirtschaft wieder aufgebaut, deswegen waren die anfangs bei vielen warscheinlich auch relativ beliebt. Irgendwann ging es dann aber los mit der Ausgrenzung der Juden, also das diese Geschäfte nicht mehr betreten durften oder man bei denen nicht mehr einkaufen sollte. Und den Rest der Geschichte kennt man ja sicherlich, also das es Lager gab, Krieg und viele viele Tote.

Ich habe irgendwann mal eine Talkshow gesehen, das ist schon länger her. Da war ne Omi die diese Zeit noch mitbekommen hat und die wurde gefragt: wann man gemerkt hat, dass es eine Diktatur war? Und sie sagte darauf: gemerkt hat mans nur, wenn man dagegen war.

Liebe Grüße

Hier als Beispiel der Alltag der Jugend:

Hitler stellt klar dar, wie er sich das Wachstum von Kindern und Jugendlichen im 3. Reich vorstellte. Die Schule soll die Kinder zum Wohle des Landes formen, nicht Wissen sondern der feste Glaube an den Staat ist für seine zukünftigen Vorhaben das Wichtigste. Sport hatte für ihn dabei den höchsten Stellewert, denn die Jugend sollte nicht nur die neue Zukunft des Reiches darstellen, sondern sie hatte für ihn auch die Macht seine Ideologie genau wie er durch- und weiterzuführen. Dazu brauchte es einen willensstarken Charakter und Körperertüchtigung um sie zu starken Soldaten auszubilden. Die Hitlerjugend war dafür aus seiner Sicht das zwingend notwendige Mittel, denn dort lernten sie unter anderem immer überlegen sein zu wollen und hier wurde ihnen auch immer eingebrannt: "Diene immer dem deutschen Volk und mache das gerne." Zudem war ein besonderes Augenmerk des NS-Regimes, die Erziehung und Ausbildung der jungen Generation mit dem Grundstein für die rassistische Volksgemeinschaft der Zukunft. Das Konzept der „völkischen Erziehung“ stellten sich die Nationalsozialisten gegen die Aufklärung und Vernunft.

Die Hitler Jugend gab der jungen Generation die Wünsche der damaligen Zeit. Veranstaltungen wie Lagerfahrten, eigenes Liedgut, Lagerfeuer und natürlich Freundschaften. Die HJ war zwar eine Verpflichtung, wurde aber durchweg nicht als Zwang aufgefasst sondern mit größer Begeisterung angenommen. Die Jugend spürte die starke, für sie positive Veränderung im Land, das Vertrauen in den Führer stieg enorm, ihr nationales Bewusstsein erreichte, auch durch völkische Erziehung, ein extrem hohes Ausmaß. Die deutsche Jugend liebte ihr neues Leben, spätestens ab 1938 vertraute sie ihrem Führer bedingungslos, stellte die Fahne über ihren eigenen Tod und war jederzeit bereit ihr Vaterland zu verteidigen. Die Jugend ahnte aber zu keiner Zeit welches Ziel ihr Idol Adolf Hitler tatsächlich im Schilde führte

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Darüber gibt es unzählige Veröffentlichungen textlichen und videotechnischen Inhalts. Eine gute Lesequelle wären "Das Tagebuch der Anne Frank" oder der Film "Das Leben der anderen". Auch im Netz gibt es rechtlich Lektüre hierzu, einfach mal nachsehen.

JollySwgm  22.10.2021, 10:39

Das Leben der Anderen spielt aber deutlich nach der NS-Zeit.

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Wootbuerger  22.10.2021, 11:28
@JoJo1812

naja bedingt...
die stasi aus den 80ern mit der NS-Zeit zu vergleichen ist nicht ganz passend.
die stasi hat zwar stark vom SD kopiert aber das netz war bei weitem dichter und auch die methoden weitaus ausgereifter als noch in den 30er/40er jahren.
die einzige parallele wäre wohl dass künstler mit kritischem auge betrachtet wurden sofern sie nicht der staatsdoktrin entsprachen.

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Rotfuchs716  22.10.2022, 13:31

"Das Leben der anderen betrifft die DDR Zeit"

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Es herrschte herkömmlicher Alltag und Ablauf wie heute auch. Mit dem Unterschied, dass man mehr auf Gemeinschaftliches gesetzt hatte und auch damals etwas mehr "miteinander" herrschte.

Vorausgesetzt: Du warst kein Jude oder du warst politisch nicht sonderlich aktiv und warst in Linie mit dem damaligem Zeitgeist.

Dahika  22.10.2021, 12:44

und nicht jüdisch, bitte sehr. Komisch, dass das bei den Lobhudeleien der NS Zeit immer vergessen wird.

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Rakey269  22.10.2021, 12:49
@Dahika

Dummer Fehler von mir. Hab's korrigiert, danke!

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Dahika  23.10.2021, 15:19
@adelaide196970

das sollte man aber! Nach Auschwitz und Treblinka. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mit meiner Oma das Familienalbum beguckte. Ich sah meinen Vater als ca vierjährigen Jungen neben einem gleichaltrigen oder jüngeren Jungen im Sandkasten spielen. Ich weiß noch, wie meine Oma sagte: "Guck mal, das ist dein Papa Achim." Und dann wurde ihr Gesichtsausdruck plötzlich düster und sie sagte bedrückt - und das fiel mir als ca Achtjähriger auf! - "Und das war sein Freund, mit dem er immer spielte. Er war ein jüdisches Kind. Irgendwann nach dem Foto ist er mit den Eltern abgeholt worden..."

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