Was spricht wirklich gegen eine Kartenakzeptanzpflicht u.a. in Restaurants?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt kein Argument gegen diese Pflicht, bzw. verstehe ich auch bis heute nicht, warum man so etwas nicht anbietet. Klar, die Anbieter, wie Telecash, BS Payone oder Nexi machen das nicht kostenfrei und auch die Erstinstallation ist ggfs. mit etwas Aufwand und vielleicht Geld verbunden, aber das war es dann auch schon.

Der Bargeldverkehrt kostet ja auch.

Am Ende bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass durch das Nichtanbieten einer Kartenzahlung Umsatzverluste entstehen. Ich kenne viele Menschen, die praktisch nie Bargeld einstecken haben, bzw. nicht ausreichend. Die gehen dann in ein anderes Restaurant.

Ich gehe ab und zu auch mal spontan mit meiner Freundin essen. Soll ich deswegen immer 100 EUR an Bargeld einstecken haben, weil ich vielleicht plane, essen zu gehen? Ich habe dann max. 10 EUR für Trinkgeld einstecken.

In jedem spanischen oder griechischen Dorf kann ich mit Karte zahlen. Nur in Deutschland ist das flächendeckend nicht möglich.


Aylamanolo  29.04.2025, 17:40

 Ich kenne viele Menschen, die praktisch nie Bargeld einstecken haben, bzw. nicht ausreichend.

Ich. Ich habe zur Zeit, extra nachgeguckt, 27 cent im Portemonnaie.

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 30.04.2025, 14:23
@Aylamanolo

Ich habe es in normalen Ländern nie, in Deutschland aber immer. In Deutschland kommt Cash Only so oft vor, dass man sonst wahnsinnig wird.

Eigentlich spricht absolut gar nichts dagegen, außer die beiden Fraktionen

"mimimi, die wollen das Bargeld abschaffen" und "Mimimi, aber das will ich nicht, weil ich dann keine Steuern mehr hinterziehen kann".

Die Wahrheit ist: Kartenzahlung hat sowohl für die Restaurants als auch für die Kunden Vorteile.

Wie du schon sagtest: Die Kosten halten sich heute wirklich in Grenzen. Was hier viel vergessen ist: Bargeld kostet auch Geld. Transport zur Bank, Einzahlung kostet oft auch was (vorallem Kleingeld zählen), nicht zu vergessen das Menschen Fehler machen und mal zu viel rausgeben.

Studien belegen außerdem, dass Restaurants die Kartenzahlung anbieten höhere Umsätze erzielen. Das heißt, man macht sogar mehr Geld durch Kartenzahlung.

Und auch als Kunde bin ich immer genervt wenn ich Zettel sehe wie "hier keine Kartenzahlung". Sorry: wir leben im Jahr 2025. Soll ich dich aus 1930 abholen kommen? Ich hab heute so gut wie nie Bargeld dabei, außer ich weiß ich geh irgendwohin, wo ich unbedingt Bargeld brauche. Und selbst da entscheide ich mich dann lieber für eine Alternative, wenn es eine gibt.


malina1490  29.04.2025, 17:42

Wo keine Kartenzahlung möglich ist und das schon an der Tür steht, da gehe ich gar nicht erst rein. Richtig, wir haben 2025 und nicht mehr 1950. In den skandinavischen Ländern zahlt man inzwischen sogar Centbeträge per Karte und hier wollen das manche immer noch nicht. Immerhin kann man in Supermärkten inzwischen per Karte zahlen und nicht erst ab 10 Euro.

mit lediglich 0,79 % Gebühr auf alle Karten.

Auch das summiert sich im Laufe der Zeit auf eine ordentliche Summe


Lord2k14  29.04.2025, 11:04

Na und?! Dieser winzige Betrag lässt sich im Verkaufspreis einkalkulieren. Bei 20 EUR sind das dann gerade mal 16 Cent.

123Juulia123  29.04.2025, 11:09
@Lord2k14

Wer konsumiert im Restaurant denn für nur 20 EUR ???

50 Gäste pro Tag die jeweils 40 EUR Umsatz machen sind 2.000 EUR Umsatz pro Tag.

Pro Woche = 14.000 EUR
Pro Monat = 56.000 EUR
Pro Jahr = 672.000 EUR

Dann rechne davon mal die Gebühren aus

Lord2k14  29.04.2025, 11:15
@123Juulia123

Ich zB. werde heute beim Vietnamesen für 9,50 essen. Das ist aber auch vollkommen irrelevant. Für den einzelnen Kunden ist das so verschwindend gering, dass es nicht ins Gewicht fällt. Wie schon gesagt: einfach in den Verkaufspreis einkalkulieren. Zudem würde es mehr Kundschaft bedeute also auch mehr Umsatz. Sehe ich 2 mal die Woche regelmäßig, dass Kunden bei dem o.g. Vietnamesen wieder weggehen weil er keine Kartenzahlung anbietet.

Lord2k14  29.04.2025, 11:16
@123Juulia123

Man kann dort sitzen und wird bedient. Für mich ganz klar ein Restaurant. Tut auch nichts zur Sache. Es geht ums Prinzip.

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 11:03

Nur unter der falschen Annahme, dass Bargeldhandling keine Kosten verursacht. Wenn für jemanden <1% ein Problem sind, hat der ganz andere Probleme als das.

Ultrastraight  29.04.2025, 11:04
@Bernd1Stromberg

Kennst du den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn überhaupt und weißt, was Unternehmen für eine Umsatzrentabilität haben?

Nein, das weißt du offensichtlich nicht!

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 11:06
@Ultrastraight

Jo, weiss ich. Wenn für jemanden da 1 % ein Problem sein sollen, dann lügt er entweder oder macht irgendwas falsch. Und nochmal: Bargeldhandling ist nicht kostenfrei.

123Juulia123  29.04.2025, 11:10
@Bernd1Stromberg

Bargeldhandling ist nicht kostenfrei.

Warum nicht? Ich kann das Papiergeld am Automaten kostenlos auf mein Konto einzahlen und Münzgeld kann ich zu Hause sammeln und weiter nutzen

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 11:11
@123Juulia123

Das kannst du privat, weil deine Bank es subventioniert. Ein Unternehmen kann das nicht, da sind ganz andere Beträge im Spiel. Mal von der Arbeit die es macht abgesehen.

123Juulia123  29.04.2025, 11:12
@Bernd1Stromberg

Warum sollte ein Unternehmen kein Geld am Automaten einzahlen können/dürfen?

Und Arbeit ist das auch keine

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 11:13
@123Juulia123

Natürlich kann und darf es das, aber eben nicht kostenlos. Und natürlich ist das Arbeit.

Lord2k14  29.04.2025, 11:25
@123Juulia123

Unternehmer zahlen pro Bareinzahlung eine Gebühr. Bei Sparkassen zwischen 0,50 und 1,50 pro Transaktion. Dazu muss da auch noch einer hinlatschen oder fahren. Das kostet ebenfalls. Macht ja schließlich keiner umsonst

Rolf42  29.04.2025, 11:49
@Bernd1Stromberg
Bargeldhandling ist nicht kostenfrei.

Stimmt.

Vor allem die Arbeitszeit, die dafür verwendet werden muss, wird häufig übersehen, dazu kommen die Kosten für die Einzahlung von Bargeld sowie die Beschaffung von Wechselgeld bei der Bank, die Fehleranfälligkeit bei der Rückgabe von Wechselgeld, das Risiko von z. B. Diebstahl oder Verlust, Annahme von Falschgeld, Kosten für sichere Aufbewahrung und Transport etc.

In der hiesigen Tageszeitung war erst vor wenigen Tagen in einem Artikel zum Thema "Kartenzahlungen in Bäckereien" von der Inhaberin einer Bäckerei zu lesen:

„Alle, die mit Karte zahlen, sind ein Gewinn für uns.“ Schließlich sei die Bargeldlogistik sogar teurer als die Gebühren beim digitalen Bezahlen.
maribi  29.04.2025, 22:57

Die Gebühr fällt zum einen nicht auf den gesamten Umsatz an, da es auch bei Kartenakzeptanz immer noch Barzahler gibt. Zum anderen ist das hantieren mit Bargeld auch nicht kostenlos.

Dagegen spricht, dass ein Unternehmer diese Entscheidung für sich treffen können muss. Individuell für sein Unternehmen.

Verpflichtungen gibt es schon genug, wenn jemand ein Restaurant aufmachen will.

Jeder, der keine Kartenzahlung akzeptiert, muss mit den möglichen Folgen selbst klar kommen.

Was die komplette Abhängigkeit von Strom getrieben Zahlungsmethoden auslösen können, hat gerade eine Frau berichtet, die gestern in Portugal auf Geschäftsreise war. Sie hat gestern nichts gegessen, weil sie nichts kaufen konnte ohne Bargeld.

War zwar extrem gestern auf der iberischen Halbinsel, kommt aber vor.


maribi  29.04.2025, 23:02
Was die komplette Abhängigkeit von Strom getrieben Zahlungsmethoden auslösen können...

Eine verpflichtende Kartenakzeptanz bedeutet ja nicht, dass keine Barzahlung mehr möglich ist.

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 23:15
@maribi

Eben. Daraufhin habe ich sogar in der Fragestellung hingewiesen, aber die Bargeldlügner ignorieren selbst das.

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 22:00

Ach ja, die alte Leier wieder. Da konnte man auch nichts mit Bargeld kaufen, weil die Kasse gar nicht funktioniert hat. Beleglose, offene Kassen wie im Schwarzgeldparadies Deutschland gibt es hier nicht.

Grüße aus Spanien ;)

stufix2000  29.04.2025, 22:17
@Bernd1Stromberg

Ich habe gehört, dass Kunden mit Bargeld ganze Supermärkte leer kauften.

War das ganze gestern ein Albtraum, egal ob mit oder ohne Kreditkarte/Bargeld?

Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 23:15
@stufix2000

Nö, die kauften mit Karte. Ein Supermarkt ohne Strom funktioniert nicht, egal mit welcher Zahlungsmethode.

Die haben Notstrom.

Nö, war kein Albtraum. Bei uns war 2 Stunden der Strom weg und der halbe Tag das Internet, das war's.

Ich kenne kleinere Geschäfte und Dienstleister, die Kartenzahlung nicht bzw. nicht mehr anbieten möchten. In den Fällen, an die ich denke, möchte ich Steuerhinterziehung im großen Stil ausschließen.

Als Gründe werden die Kosten angegeben, aber auch häufiger Ärger mit den Anbietern und Geräten.


Bernd1Stromberg 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 14:00

Die angeblichen Kosten sind eine Ausrede, hab ich ja eingangs schon festgestellt.

Naneta730  05.06.2025, 17:07

Wie sie schon sagen sie möchten Steuerhinterziehungen im großen Stil ausschließlich. Schon ab „möchte“ hätten sie eigentlich gar nicht mehr weiterschreiben brauchen. Und dass sie nur Steuerhinterziehungen im großen Stil ausschließen möchten spricht jetzt auch nicht wirklich für die Geschäfte an die sie dabei gedacht haben. Steuerhinterziehung im allgemeinen scheint für sie irgendwie auch kein Problem zu sein. Sofern sie nicht im großen Stil betrieben wird. Und genau die wird in der Gastronomie ohne Kartenzahlung eben nicht betrieben. Aber dafür stetig im kleinen. Die zehn Flaschen Wein a 6 Euro die pro Monat im Supermarkt privat gekauft werden anstatt sich vom üblichen Lieferanten liefern zu lassen, um dann pro Glas für 7,90 Euro unter Umgehung der Kasse sprich Rechnung an die Stammgäste die eh nie ein Quittung wollen verkauft werden. Oder die vier Flaschen Whisky oder Gin pro Monat u.s.w. Steuerhinterziehung in der Gastronomie wird einzeln selten im großen Stil betrieben. In der Masse aber reden wir hier über Summen im Milliardenbereich die in der Gastronomie hinterzogen werden. Es wird davon ausgegangen dass in der Gastronomie 25 bis 40 Prozent an der Steuer vorbei verdient wird.