Warum verschweigt PETA das Schutzargument der Zoos?


16.06.2025, 16:52

Achtung: Es geht nicht nur um PETA. Wie bereits oben beschrieben, sehe ich die Organisation als sehr kritisch an. Aber ich schreibe ja auch in der Frage, dass ich auch bei anderen Organisationen und Diskussionen rund ums Thema Zoo nie diesen Schutzaspekt lese, und ich frage mich, woran das liegt.

6 Antworten

Von Experte DaLiLeoMishu bestätigt

Also erstmal hast du dir so ziemlich die bekloppteste Organisation als Beispiel rausgesucht die man zu dem Thema finden kann. ;D

Denn Peta sind keine Tierschützer, sondern Tierrechtsschützer, die auch der Meinung sind, Haustierhaltung wäre grundsätzlich Tierquälerei. In den USA betreiben sie z.B. mehrere Tötungsstationen, wo weit mehr Tiere getötet als vermittelt werden, weil Vermitteln gar nicht ihr Ziel ist.

Die kann man also getrost außen vor lassen meiner Meinung nach.

Soo weiter zu den anderen Organisationen:

Das ist halt nahezu immer so, das man nur die Punkte nennt, die die eigene Position/Forderung unterstützen.

So eine Forderung ist ja keine Doku oder Abwägung, wo man beide Seiten beleuchtet, sondern ein einseitiges Plädoyer zur Abschaffung von Zoos.

Außerdem ist "Weil wir die Natur zerstören und Tiere dort keinen Platz mehr haben brauchen wir Zoos" ein recht unsinniges Argument finde ich, denn die allermeisten Tiere in Zoos sind in Zoos geboren, und nicht in der Wildnis. Die Tiere in der Wildnis sterben trotzdem.

Sinnvoller wäre hier das Argument, das Zoos seltene Arten nachzüchten und dann möglichst auswildern können.

Tiere NUR für Zoos nach zu züchten und in der Natur einfach aussterben zu lassen, halte ich für äußerst bedenklich, weswegen sogar ich als Zoo Befürworterin dieses "Argument" nicht verwenden würde.

 Ich bin selbst kein Fan von Zoos und deren Tierhaltung, aber zu denken, dass man alle Zoos schließt und es den Tieren in der freien Natur dann total gut geht, ist utopisches Wunschdenken.

Das behauptet ja auch niemand, sondern das sind einfach 2 Paar Schuhe.

Das eine ist Bestandschutz von Wildtieren in der Wildnis, das andere die Nachzucht in Zoos und das Auswildern.

Es muss einfach beides stattfinden, nicht nur eins davon.

Wobei ich manche Programme zur Arterhaltung ehrlich gesagt auch echt Sinnlos finde. Nicht weil mir die Tiere egal sind, sondern weil ich es nur als völlig sinnloses Verzögern ansehe, wobei das Geld woanders weit mehr bewirken könnte.

So werden zur Zeit Millionen und Abermillionen (Auch deutscher Steuergelder) dafür aufgewendet, Nördliche Breitmaulnashörner per künstlicher Befruchtung in südlichen Breitmaulnashörnern nachzuzüchten. Problem dabei: Es gibt nur noch 2 Weibchen, und eingefrorenes Sperma eines einzigen Männchens.

Alle die daraus entstünden wären also Halbgeschwister, mit so wenig genetischer Vielfalt kann man keine Art erhalten, oder gar wiederbeleben...

Geforscht wird seit Jahren, bisher hat es nicht ein einziges mal funktioniert.

Weil es PETA und anderen "Zookritikern" gar nicht um die Tiere geht, sondern nur um eine möglichst aufmerksamkeitserregende Selbstinszenierung. So wird denn auch keine wirkliche Kritik an Zoos geäußert, sondern man erhebt schwere Vorwürfe gegen Zoos ohne diese genauer zu prüfen und schreckt auch nicht davor zurück, gezielt Falschmeldungen zu verbreiten. Nicht nur einmal in der Vergangenheit hat PETA, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen, polemisch Anzeige gegen Zoos erstattet - und ist dann vor Gericht krachend gescheitert, was PETA natürlich auf seinem Internetauftritt nicht erwähnt. Beispielsweise gab es da 2014 mal einen Fall, dabehauptete PETA, eine Mitarbeiterin eines Zoos hätte Sex mit einem Schimpansen gehabt und musste schließlich eine Unterlassungserklärung unterschreiben, weil an den Vorwürfen rein gar nichts dran war. Zu sagen PETA wäre eine Tierschutzorganisation ist in etwa als würde man behaupten, die BILD betriebe seriösen Journalismus.

So sind auch die von dir verlinkten "8 größten Irrtümer über Zoos" nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Unwahrheiten, völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Daten und bewussten Falschinterpretationen, die natürlich nur ein Ziel haben, zu zeigen wie "böse" Zoos angeblich sind.

Und da wunderst du dich, dass PETA verschweigt, dass Zoos Tiere schützen?! Na ja, ein Brauereibesitzer würde ja wohl auch nicht freiwillig auf sein Bier die Aufschrift aufbringen, dass sein Produkt die Hirnzellen absterben lässt. Und wäre es nicht gesetzlich vorgeschrieben, meinst du, dann würde auch nur ein Tabakkonzern den Hinweis "Rauchen tötet" auf die Zigarettenverpackungen aus seinem Haus drucken? Niemand schneidet sich freiwillug ins eigene Fleisch. Auch PETA nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Meiner Ansicht nach, hat PETA eher ein extremistisvhe/radikale Ideologie. Also schwarz/weiß-Denken.

Und da ist es nunmal so: Alles was die eigene Position stützt, wird hervorgehoben. Und alles was sie nicht stützt, wird nach Möglichkeit ignoriert.

An einer ganzheitlichen Diskussion ist man nicht interessiert.

Ziel ist meiner Ansicht nach auch gar nicht der Tierschutz. Ziel ist es anderen die eigene Ideologie aufzuzwingen, sein Ego durchzusetzen, weil man abweichende Meinungen nicht ertragen kann, weil man sich selbst für unfehlbar hält. Getreu dem Motto: "Es gibt nur zwei Meinungen. Meine und die falsche."


Deamonia  16.06.2025, 17:12
Ziel ist meiner Ansicht nach auch gar nicht der Tierschutz. 

Jupp, die Peta Spinner nennen sich ja auch selbst "Tierrechtler" und nicht "Tierschützer" ;D

Clemony 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 17:01

Achtung: Es geht nicht nur um PETA. Wie bereits oben beschrieben, sehe ich die Organisation als sehr kritisch an. Aber ich schreibe ja auch in der Frage, dass ich auch bei anderen Organisationen und Diskussionen rund ums Thema Zoo nie diesen Schutzaspekt lese, und ich frage mich, woran das liegt.

Ich hätte PETA nicht als Quelle nehmen dürfen - jetzt hacken alle auf der Organisation herum und keiner achtet mehr auf die Frage :D

Deamonia  16.06.2025, 17:13
@Clemony
Ich hätte PETA nicht als Quelle nehmen dürfen - jetzt hacken alle auf der Organisation herum und keiner achtet mehr auf die Frage :D

Gut erkannt ;P

Callidus89  16.06.2025, 17:54
@Clemony

Nunja. Das gesagt kannst du doch ohne weiteres auf andere Organisationen die so handeln übertragen.

Kurz gesagt: Sie behandeln das Thema nicht ganzheitlich, weil es ihren Interessen nichts nützt und ihr Ego zu groß ist, alles dass sie zugeben könnten, dass sie in Teilen falsch liegen.

Warum verschweigt PETA das Schutzargument der Zoos?

Meiner Ansicht nach weil sie nicht ehrliche/neutral Fakten berichten, sondern alles nur einseitig in ihrem Sinne auslegen und darstellen und dazu jedes noch so abstruse Argument benutzen.

Hier ein paar andere Beispiele für deren Verhalten:

Und zu Peta selber siehe hier:


Clemony 
Beitragsersteller
 16.06.2025, 16:44

Und deswegen sage ich, dass es durchaus seine Berechtigung hat, sie als kritisch anzusehen. Tue ich auch. Aber ich schreibe ja auch in der Frage, dass ich auch bei anderen Organisationen und Diskussionen rund ums Thema Zoo nie diesen Schutzaspekt lese, und ich frage mich, woran das liegt.

Waldmensch70  16.06.2025, 18:35
@Clemony
… nie diesen Schutzaspekt lese, und ich frage mich, woran das liegt.

Wenn Du als Organisation gegen Zoos bist, dann nennst Du ja keine Argumente die für Zoos sprechen…

Hi,

Tatsächlich leisten einige Zoos einen Beitrag zum Artenschutz – allerdings betrifft das nur einen sehr kleinen Teil der Tierarten im Zoo: Laut dem WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) sind nur etwa 5–10 % der Tierarten in Zoos tatsächlich vom Aussterben bedroht.
Noch geringer ist der Anteil derer, die tatsächlich in ein Wiederauswilderungsprogramm eingebunden sind.
Viele Wildtiere zeigen in Zoos Verhaltensstörungen. Die Lebensräume sind meist zu klein oder reizarm, um natürliche Verhaltensweisen zu ermöglichen.
Zuchtprogramme richten sich meist nach Besuchererwartungen, nicht nach Notwendigkeit im sinne von Schutz der Art
Das Schutzargument ist nicht vollkommen falsch – aber in der Realität trifft es nur auf einen Bruchteil der Zoos und Tierarten zu. Es ist ethisch und praktisch deutlich schwächer, als es oft dargestellt wird. PETA ignoriert es nicht, sondern gewichtet es anders.

LG