Wie steht ihr zu Zoos und privater Tierhaltung?
Im Moment werden, vor allem von Veganern (lebe selbst vegan), immer mehr Zoos, Aquarien und auch private Tierhaltung kritisiert.
Denkt ihr es gibt überhaupt gute Argumente für Zoos? Oder moralisch gesehen nur Argumente dagegen?
Beispiel: Manche Tiere kann man sicher einigermaßen artgerecht halten, manche aber definitv nicht. Beispielsweise werden Elefanten im Zoo noch nicht mal so alt wie in der Wildnis und die Haltung von Delfinen und Orcas, die einen riesigen Platzbedarf haben, ist sehr fragwürdig. Auch gibt es das Argument, dass Wildtiere niemals gehalten werden sollten und dass das Argument des Artenschutzes nicht gut wäre, da die meisten Wildtiere, die in Gefangenschaft leben, bzw. im Zoo groß geworden sind, nie wieder ausgewildert werden können.
Auch private Haltung von Fischen in Aquarien wird kritisiert, da, zumindest in der Meerwasseraquaristik, die meisten Fische Wildfänge sind, es leider viele Fische gibt, die die Strapazen des Transportes nicht überleben und das dem Meeresökosystem, zum Beispiel Korallenriffen, schaden könnte.
Wie seht ihr das?
11 Antworten
Bei Zoos steckt glaub ich mehr dahinter. Natürlich kann man sehr viel kritisieren, aber wenn es keine Zoos gäbe, dann wäre dir Faszination für Tiere möglicherweise bei weitem nicht so ausgeprägt. Viele Eltern gehen mit ihren Kindern in den zoo und auch Kindergärten machen dort oft Ausflüge hin. Einfach um den Kindern schon Tiere nahe zu bringen. Die Kinder sind fasziniert davon, auch viele Erwachsene, wenn man die Tiere live sieht. Das ist was anderes wie nur aus einem Buch heraus und das schafft auch ein ganz anderes Bewusstsein für diese. Wenn man keine Zoos hätte und diese Tiere somit nie zu Gesicht bekommen hätte, denkst du, dass dann immer noch genauso viele Menschen Interesse an deren arterhaltung oder Wohlergehen in der Natur hätten ?
Gerade bei den Meerestieren gebe ich dir recht... Wale oder Delphine kann man vermutlich am wenigsten gerecht werden in den Zoos. Das Dokus alleine reichen bezweifle ich, denn die Faszination beginnt ja im Kindesalter und die können nun mal mit echten Tieren mehr anfangen. Zumindest meine Einschätzung- ich habe Kindheitspädagogik studiert und habe meinen Schwerpunkt auch auf die tiergestützte Pädagogik gelegt 🙈
OK, ich kenne mich damit nicht so aus. Was genau macht man so in tiergestützter Pädagogik?
Das ist sehr vielfältig, einerseits wird den Kindern der richtige Umgang mit den Tieren beigebracht, andererseits dient das Tier quasi auch als Indikator für soziale oder emotionale Kompetenzen. Heißt in der Anwesenheit eines Schulhundes z.b neigen verhaltensauffällige Kinder eher dazu, mehr Feingefühl zu zeigen oder auch mehr zu Sprechen/ interagieren wie ohne. Das Tier selbst gibt auch sofortiges, authentisches Feedback. Verhalte ich mich z.b laut, wird das Tier weg gehen und das wollen die kinder ja nicht, aus Rücksicht dem Tier gegenüber übernehmen sie Verantwortung für ihr Verhalten und lernen sich zu reflektieren. Die Bedürfnisse des Tieres müssen hier auch an oberster Stelle stehen, heißt es gibt klare Regeln, die aber gut eingehalten werden können, da die kinder dem Tier nicht schaden wollen und sich deshalb auch daran halten. Das ganze muss aber je nach Ausführung auch richtig eingeführt werden. So kann man nur vereinzelte Angebote machen, bei denen ein Tier zu Gast ist oder aber auch Tiere, als festen Bestandteil des pädagogischen Konzeptes in der Einrichtung halten - dies ist aber sehr aufwendig ... nicht, weil die Haltungsbedingungen ein problem wären, sondern eher die Versorgung in der Urlaubszeit, weshalb sich dies nur bei 24/7 Einrichtungen oder Heimen wirklich gut umsetzen lässt.
Der One Plan Approach to Conservation der Weltnaturschutzunion (IUCN) schreibt eine Zusammenarbeit von Maßnahmen ex situ und in situ vor. Es geht also gar nicht ohne Tierhaltung. Zoologische Gärten und Aquarien sowie auch Privathalter retten Arten aktiv vor dem Aussterben.
Hier findest du über 150 Beispiele: https://zoos.media/zoo-fakten/zoos-retten-arten-welche/
Diese Diskussion, ob es Zoos und Aquarien geben sollte, ist also obsolet, weil diese Wahl gar nicht besteht, wenn man umfassenden Natur- und Artenschutz machen will. Es muss sie geben und gäbe es sie nicht, bedeutet das nichts weniger als Aussterben.
Von Zoos und Aquarien halte ich relativ wenig. Und die meisten Kinder die dahin gehen freuen sich eh nur auf den Spielplatz.
Die meisten Tiere in Zoos sind eh nur zur Belustigung da und nicht damit sie sich paaren und man die Jungen dann wieder auswildern kann.
Selbst bei Tieren die man im Zoo artgerecht halten könnte bin ich skeptisch.
Natürlich kann man Antworten, die einem nicht gefallen, löschen lassen und hier funktioniert das ja auch recht gut.
Trotzdem sollte man sich klar sein, dass die meisten Themen, Probleme usw. sehr komplex sind, oftmals fundiertes Wissen weit über "Professor Google" hinaus und idealerweise auch einen Blick aus dem privaten Tunnel heraus, erfordern.
Und ein bisschen mehr Gelassenheit bei vielen Themen, auch bei den GF-Zensoren, wäre manchmal nicht fehl am Platze.
Natürlich gibt es Argumente für Zoos und auch welche dagegen. Das gilt auch für private Tierhaltung. Offensichtliche Tierquälerei ist selbstverständlich ein No-Go.
Ein Zoo kann z.B. bei der Erhaltung oder "Wiedererschaffung" einer Art durchaus hilfreich sein.
Nur weil ich selbst Vegan oder Vegetarier bin muss ich dem Fleischfresser das nicht verbieten. Den "Fleischproduzenten" auf die Finger zu schauen - und zu hauen wenn nötig - ist absolut notwendig. usw. usf.
Deshalb, letztendlich, enthalte ich mich solchen Themen und sage, es ist mir letztlich egal.
Wenn du solche Antworten nicht hören möchtest, dann ist doch im Grunde die Frage auch nicht nötig.
Ich weiß nicht wer die Antwort gelöscht hat, ich war es nicht, ich zensiere nichts, bzw. lasse nichts zensieren. Außer vielleicht in extremen Fällen von Hass und Hetze.
Ich gebe dir in soweit Recht, dass mehr Gelassenheit oft gut wäre, da man oft das Gefühl hat, man kann heute keine vernünftigen Diskussionen mehr führen, weil die Menschen sich zu schnell aufregen und einem anderen Standpunkt gar keine Chance geben.
Danke dir für den freundlichen Kommentar. Einen schönen Sonntag. :)
Ich glaube, in den meisten Zoos leben die Tiere in Deutschland besser, als die meisten Hautiere in privater Wohnungshaltung, oder viele Nutztiere in der Landwirtschaft, ( Hühner, Schweine, Kühe)
Ich finde Zoos sehr gut und sinnvoll, für die Arterhaltung und Erforschung von Wildtieren. Man muss die Haltung nur eben kontrollieren ,wie bei allen Tieren.
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Es gibt Menschen die Zoos sehr stark kritisieren, zum Beispiel der Meeresbiologe Robert Marc Lehmann und meinen, Zoos wären genau dafür eben nicht nötig, da man auch genauso gut aus zum Beispiel Naturdokus etwas über Tiere lernen könnte und dass man im Zoo sogar noch falsche Eindrücke von Tieren bekommt, weil diese sich nicht verhalten wie in der Natur.
Ich bin allerdings auch skeptisch, ob man nur durch zum Beispiel Dokus Menschen so stark für Tiere und ihren Schutz begeistern kann wie durch Zoos und ähnliche Einrichtungen, denn es ist etwas ganz anderes die Tiere lebendig und live vor Ort zu sehen.
Ich war als Kind oft im Zoo, da meine Tante da Aktionen gemacht hat und war immer begeistert und fasziniert.
Es kann durchaus sein, dass das dazu beigetragen hat, dass ich sogar in die Richtung studiert habe und mich weiterhin für den Umweltschutz einsetzen will.