Ja, auf jeden Fall. Das ist super!

Zoos werden nicht alle bedrohten Arten durch Nachzuchtprogramne retten können - das ist klar. Dafür sind einfach viel zu viele Arten bedroht. Laut dem Zustandsbericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBEC) von 2019 sind von den geschätzt 8 Mio. auf der Erde lebenden Arten 1 Mio. vom Aussterben bedroht (IPBEC 2019). Nach einer neueren, noch genaueren Studie sind wohl sogar 2 Mio Arten, also ein Viertel aller Spezies, vom Aussterben bedroht (Hochkirch et al. 2023) - die können wir unmöglich alle durch Zucht in menschlicher Obhut retten.

Auf der anderen Seite ist aber eine ganze Reihe von Tierarten nur dadurch vor dem Aussterben gerettet worden, weil man sie in Zoos gezüchtet hat, z. B. Wisent (Bos bonasus), Säbelantilope (Oryx dammah), Schwarzfußiltis (Mustela nigripes), Spix-Ara (Cyanopsitta spixii) oder Kalifornischer Kondor (Gymnogyps californianus), insgesamt etwa 50 verschiedene Arten (eine Liste aller Arten findest du auf Zoos.media). Allein im Jahr 2022 haben allein schon die deutschsprachigen Zoos im Verband der zoologischen Gärten (VdZ) 553 Tiere aus 18 Arten erfolgreich ausgewildert (VdZ 2025). Selbst dieser, wenn auch angesichts der gigantischen Dimensionen, welche die Biodiversitätskrise schon angenommen hat, winzige Erfolg rechtfertigt die Arbeit der Zoos voll und ganz. Zur bitteren Wahrheit gehört auch, dass viele weitere Arten in Zukunft nur eine Überlebenschance haben können, wenn sie in menschlicher Obhut gezüchtet werden, womit Zoos wichtiger sind als je zuvor.

Und man darf nicht vernachlässigen, dass die Artenschutzarbeit der Zoos über das bloße Halten und Züchten bedrohter Arten zum Aufbau von Reservepopulationen, also dem Naturschutz ex situ (außerhalb der natürlichen Lebensräume), weit hinaus geht. Zoologische Gärten sind mit dem Naturschutz direkt vor Ort (in situ) eng verknüpft, indem sie sich in Naturschutzprojekten überall auf der Welt beteiligen. Zoos zählen z. B. zu wichtigen Geldgebern für in-situ-Schutzprojekte. Im Jahr 2022 akquirierten die VdZ-Zoos für Schutzprojekte in 55 Ländern 11 Mio. Euro an Fördergeldern (VdZ 2025). 2011 bezifferte eine Studie die Summe an Fördermitteln, die alle Zoos weltweit akquirierten, auf 350 Mio. US-Dollar pro Jahr (Gusset & Dick 2011). Und die Tendenz steigt, wie beispielsweise eine Analyse der Zoos in der Amerikanischen Zoovereinigung (AZA) zeigt: 2011 konnten die AZA-Zoos 150 Mio. US-Dollar an Fördergeldern generieren, 2019 waren es 231 Mio. US-Dollar (Ripple et al. 2019), ein Anstieg um rund 54 %! Mit den Spendengeldern werden z. B. Wildtierauffangstationen finanziert, Anti-Wilderer-Einheiten ausgerüstet, Naturschutzorganisationen kaufen damit Land auf und stellen es unter Schutz oder es werden Projekte unterstützt, die die lokale Bevölkerung von der Wichtigkeit des Naturschutzes überzeugen und sie darin einbeziehen. Hinzu kommt, dass Zoos sich auch engagieren, indem z. B. Tierpfleger aus den Zoos in die Wildtierauffangstationen reisen, dort arbeiten und, ganz besonders wichtig, Mitglieder der lokalen Bevölkerung im Umgang mit den Wildtieren und der anschließenden Wiederauswilderung ausbilden und ihre Expertise in der Zucht der bedrohten Arten weiter geben.

Darüber hinaus haben Zoos ein großes Aufklärungs- und Bildungspotential. Jährlich besuchen rund 700 Mio. Memschen weltweit Zoos (Gusset & Dick 2011), die Zoos können folglich eine große Masse erreichen und über Artenschutzthemen informieren. Eine 2024 veröffentlichte Metastudie, die 50 Studien ausgewertet hat, belegt klar, dass Zoobesucher ein höheres Umweltbewusstsein haben als Nicht-Zoobesucher (McNally et al. 2024). 2014 zeigte eine Studie, dass Kinder allein schon durch einen unbegleiteten Zoobesuch im Schnitt 34 % mehr wissen als vorher (Jensen 2014); durch eine entsprechende edukative Begleitung (Führungen, kommentierte Fütterungen, außerschulischer Unterricht, Lernstationen usw.) kann dieses Lernpotential noch weiter gesteigert werden. Auch das zeigen viele Studien ganz klar, z. B. Lindemann-Matthies & Kamer 2005, Jensen 2014, Moss et al. 2017, Kleespies et al. 2020, Moon et al. 2020, Mooney et al. 2020, Kleespies et al. 2022.

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Die Art und das Fanggebiet müssen auf der Verpackung deklariert werden. Ausschlaggebend ist der wissenschaftliche Name. Die Trivialnamen und Handelsbezeichnungen haben da wenig Aussagekraft. Die "Nordseekrabbe" ist auch keine Krabbe, sondern eine Garnelenart.

Wenn auf der Verpackung "Riesenkalmar" steht, ist damit unmöglich Architeuthis dux gemeint, dieser wird nicht kommerziell genutzt, die wenigen bekannten Funde sind meist Zufallsfunde, die an einen Strand gespült wurden. Wahrscheinlich ist es Dosidicus gigas, der Humboldt-Kalmar, der kommerziell gefischt wird und beachtliche Größen erreichen kann.

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Die weltweite Prävalenz für blondes Haar liegt bei rund zwei Prozent. In Deutschland ist der Anteil mit etwa 8 Prozent bei Frauen und 6 Prozent bei Männern (laut einer Meldung der Zeitung BNN) etwas höher als im Durchschnitt.

So etwas wie "germanische DNA" gab und gibt es nicht. Schon immer sind Populationen nicht einheitlich, sondern höchst verschieden, sowohl geno- als auch phänotypisch; tatsächlich finden wir sogar eine größere genetische Variabilität innerhalb der menschlichen Populationen als zwischen den Populationen (siehe hierzu z. B. Gene, Völker und Sprachen von L. L. Cavalli-Sforza) - weshalb es biologisch auch gar keine Rechtfertigung für verschiedene "Menschenrassen" gibt. Das traf auch auf die Menschen der germanischen Stämme zu. Natürlich gab es Germanen, die blond waren. Ihr Anteil mag vielleicht sogar etwas höher als bei Römern gewesen sein, doch gab es auch mehtheitlich dunkelhaarige Germanen, genauso wie es einige blonde Römer gab. Die Häufigkeitsverteilung der verschiedenen Allele mag regional etwas verschieden gewesen sein, das ist aber auch schon alles und ändert nichts daran, dass wir Allele für blondes Haar in allen menschlichen Populationen natürlicherweise finden können und blonde Haare somit keineswegs ein "germanisches Metkmal" sind.

Außerdem kommt hinzu, dass es eine genetische Vermischung zwischen den Populationen schon seit Anbeginn der Menschheit gab und bis heute gibt. Wir können bis heute in jedem Nichtafrikaner Gene des Neanderthalers nachweisen, bei Europäer:innen sind es rund ein bis zwei Prozent, die auf einen Genfluss zwischen anatomisch modernen Menschrn und Neanderthalern etwa 45 TYA zurückgehen - als unsere Vorfahren Afrika verlassen hatten und in Eurasien auf Neanderthaler stießen und sich mit ihnen fortpflamzten. Die Neanderthaler und Denisovaner wiederum paarten sich noch früher mit den als "Superarchaern" bezeichneten eurasischrn Populationen des Homo erectus fort.

Und natürlich vermischten sich die Völker auch in historischer Zeit weiterhin. Man denke nur an die Zeit der Völkerwanderung gegen Ende des Weströmischen Reiches. Die Germanen als solche gab es ohnehin nie. Als Germanen wurden und werden extrem unterschiedliche Bevölkerungsgruppen bezeichnet. Und die historischen Quellen sind obendrein mit Vorsicht zu genießen. Da die meisten germanischen Kulturen selbst keine schriftlichen Quellrn hinterlassen haben, sind die allermeisten Textquellen über Germanen von Römern verfasst - und daher durchaus propagandistisch gefärbt. Nicht alles, was in den historischen Quellen steht, darf man unreflektiert glauben.

Und warum sind Allele für blonde (oder bspw. auch rote) Haare so selten? Na ja, weil ohne Selektionsvorteil die Allel- und Genotypfrequenz über die Zeit in einem stabilen Gleichgewicht bleiben (Hardy-Weinberg-Gleichgewicht). Das ist auch der Grund dafür, weshalb blonde oder rote Haare auch nicht aussterben werden. Der Anteil bleibt einfach m.o.w. konstant.

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Mich würde interresssieren, wie ich herausfinden kann, vom wem der beiden Elterteile mehr ,,Erbgut'' oder Genetik 😁 wenn man es so sagen kann, vorhanden ist.

Kinder erben von beiden Eltern jeweils die Hälfte ihrer Kern-Gene. Jedes Elter gibt wiederum die Hälfte seiner Gene an einen Nachkommen weiter, also ist der Anteil beider Eltern gleich groß. Mitochondrien, die "Kraftwerke der Zelle" haben eine eigene DNA. Die mitochondriale DNA wird (fast) ausschließlich von der Mutter weitergegeben.

Zur Erklärung: Wie du vielleicht weißt, besteht das Genom aus kleineren Einheiten, den Chromosomen, auf denen die verschiedenen Gene liegen. Beim Menschen besteht ein vollständiger (haploider) Chromosomensatz aus 23 verschiedenen Chromosomen. Die Zellen eines Körpers haben (bis auf eine Ausnahme, gleich dazu mehr) jedoch einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz. Jedes Chromosom gibt es also paarweise, beim Menschen sind es 23 Paare oder insgesamt 46 Chromosomen. Die Chromosomen, die je ein Paar bilden, auf denen also jeweils die gleichen Gene liegen, heißen auch homologe Chromosomen.

Die Ausnahme betrifft die Geschlechtszellen (Gameten), das sind die Eizellen und die Spermien. Durch eine besondere Form der Zellteilung, Meiose genannt, wird bei der Bildung der Gameten der doppelte auf einen einfachen Chromosomensatz reduziert, indem von jedem homologen Chromosomenpaar nur jeweils ein Chromosom auf eine Geschlechtszelle verteilt wird. Die Verteilung erfolgt dabei für jedes Paar zufällig und unabhängig von den anderen. Bei den 23 Paaren sind das 223 = 8 388 608 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten! Bei der Befruchtung ergänzen sich die beiden haploiden Chromosomensätze von Ei und Spermium wieder zu einem doppelten Chromosomensatz. Von jedem homologen Chromosomenpaar stammte somit je ein Chromosom von der Mutter (aus der Eizelle) und eines vom Vater (aus dessen Spermium).

Wir haben 2 Kinder die beiden Elternteilen nicht ähnlich schauen (Wir beide dunkle Augen, dunkle Haare, eher leicht dünklere Haut) und beide Kinder blond und blauäugig und blasse Haut. Nicht dass es das ein Problem wäre, aber ich will wissen, nach wem die Kinder eher kommen (Wie man so schön sagt, dass hat sie eindeutig von ihrer Mutter oder von ihrem Vater)

Wie schon erwähnt liegen auf den homologen Chromosomen jeweils die gleichen Gene. Das heißt natürlich auch, da jedes Chromosom zwei Mal vorhanden ist, dass auch jedes Gen doppelt vorhanden ist. Die beiden Genkopien auf den Chromosomen können gleich sein. Das nennt man Homozygotie. Auf beiden Chromosomen können aber auch verschiedene Varianten eines Gens liegen. Dies nennt man Heterozygotie und die verschiedenen Varianten eines Gens werden Allele genannt.

Welcher Phänotyp (das äußere Erscheinungsbild) ausgebildet wird, hängt vom Genotyp (der genetischen "Konstitution", also ob hetero- oder homozygot) ab und wie die Allele sich zueinander verhalten. Erschwerend kommt jedoch hinzu, dass ein Merkmal von mehreren Genen beeinflusst werden kann, was man auch Polygenie nennt. Umgekehrt kann ein Gen auch Wirkung auf mehrere Merkmale haben (Pleiotropie), sodass die "Vererbungsregeln" bei manchen Merkmalen noch nicht bis ins Detail bekannt sind. Bei der Vererbung der Augenfarbe sind z. B. mindestens fünf verschiedene Gene beteiligt, bei der Vererbung der Haarfarbe kennt man mindestens 12 beteiligte Gene.

Wie die Allele sich zueinander verhalten, kann auch sehr verschieden sein. Bei homozygoten Genotypen ist der Fall klar, hier gibt es ja auf beiden Chromosomen nur dasselbe Allel, also wird auch dessen Phänotyp ausgebildet. Bei den Blutgruppenallelen hat der Genotyp AA Blutgruppe A, BB hat Blutgruppe B und 00 hat Blutgruppe 0. Interessant wird es bei heterozygoten Genotypen, also z. B. dem Genotyp A0 oder B0 oder AB. Allele können sich zueinander dominant-rezessiv verhalten. Bei einem dominant-rezessiven Erbgang unterdrückt das dominante Allel das rezessive, sodass der Phänotyp des dominanten Allels ausgebildet wird. Beispielsweise verhalten sich beim AB0-Blutgruppensystem sowohl das Allel A als auch B gegenüber dem Allel 0 dominant. Wenn der Genotyp A0 ist, hat man also Blutgruppe A, beim Genotyp B0 Blutgruppe B. Blutgruppe 0 kann also nur vorliegen, wenn man homozygoter Träger mit dem Genotyp 00 ist. Häufig, aber (wie bei den Blutgruppenallelen) nicht immer, werden dominante Allele mit einem Groß- und rezessive mit dem entsprechenden Kleinbuchstaben abgekürzt.

Bei intermediärer Vererbung beeinflussen beide Allele den Phänotyp, sodass heterozygote Träger zwischen den Phänotypen der homozygoten Träger liegen. Ein Beispiel dafür ist die Blütenfarbe der Wunderblume: kreuzt man rote (Genotyp rr) mit weißen (ww) Blüten, haben die heterozygoten Nachkommen (rw) rosa Blüten.

Bei co-dominanter Vererbung werden beide Phänotypen nebeneinander ausgebildet. Beispielsweise verhalten sich die Blutgruppenallele A und B zueinander co-dominant, sodass bei heterozygoten Trägern die Blutgruppe AB ausgebildet wird.

Allele für dunkle Haare, dunkle Augen und dunklen Teint werden meist dominant vererbt. Das liegt daran, dass die Gene an der Produktion des Farbstoffs Melanin beteiligt sind und diese eine Genkopie reicht dann schon aus, damit genug Melanin produziert wird.

Wenn Kinder blonde Haare haben, kann man daraus Rückschlüsse auf den Genotyp der Eltern schließen. Da das Allel für blondes Haar rezessiv ist, müssen Kinder von beiden Eltern das Allel geerbt haben. Wenn die Eltern selbst dunkle Haare haben, müssen sie heterozygot (Bb) sein. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass beide Eltern das Allel b vererben und ein Kind somit blonde Haare hat, liegt dann bei 25 %. Ebenso groß ist logischerweise die Wahrscheinlichkeit, dass beide Eltern das dominante Allel vererben (Bb). Und in 50 % der Fälle gibt nur ein Elter das rezessive Allel weiter, sodass der Genotyp des Kindes Bb ist. Das Kind hat dann dunkle Haare, kann das Allel für blondes Haar aber wiederum an seine Nachkommen vererben. Das sind wie gesagt Wahrscheinlichkeiten, die wirkliche Verteilung der Allele erfolgt zufällig, sodass in einzelnen Stichproben natürlich auch Abweichungen vom statistisch erwartbaren Ergebnis passieren können wie z. B. dass beide Kinder (wie bei dir) blond sind (wenn ich würfle, ist die Wahrscheinlichkeit eine 1, 2, 3 usw. zu würfeln, bekanntlich 1:6; wenn ich sechs Mal würfle, heißt das bekanntlich aber nicht, dass tatsächlich jede Zahl einmal gewürfelt wird).

Ps: was kann ich mit diesen Zahlen genau anfangen?

Für Vaterschaftstests benutzt man heutzutage meist sog. Mikrosatelliten oder auch Short Tandem Repeats (STRs) genannt. So auch in deinem Fall.

STRs sind Bereiche der nicht-codierenden DNA, es sind also keine eigentlichen Gene. Es handelt sich bei Miktosatelliten um kurze Nukleotidsequenzen (Nukleotide sind die vier Bausteine der DNA, die mit A, G, T und C bezeichnet werden) mit einer Länge von etwa zwei bis sechs Basenpaaren (bp), die sich in verschieden großer Anzahl tandemartig (bis zu 100 Mal) wiederholen können, z. B. "GCGA": GCGAGCGAGCGAGCGA ... Die verschiedenen Allele eines Mikrosatelliten haben unterschiedlich viele dieser Wiederholungen und damit eine unterschiedliche Länge.

Bei Vaterschaftstests wird von mehreren STR-Loci die Länge der Allele bestimmt und diese wird dann mit den Allelen der in Frage kommenden Eltern verglichen. Und genau wie bei den Genen hat jeder jeden STR doppelt, wobei die Allele homozygot oder heterozygot sein können.

In der Tabelle steht ganz links der "Name" des jeweiligen STR-Locus, z. B. D3S1358. Die Zahlen geben die Längen der Allele in bp an. Wenn dort z. B. 15 steht, heißt das, dass das Allel 15 bp lang ist. Aus der Tabelle kann man für jeden Locus auch den jeweiligen Genotyp ablesen. Bleiben wir beispielhaft beim Locus D3S1358, bei Kind 2 ist ein Allel 15 und eines 17 bp lang, der Genotyp ist also heterozygot. Bei Kind 1 steht nur die Zahl 15 da. Das heißt, dass auf beiden Chromosomen das Allel 15 bp lang ist, der Locus ist also homozygot.

Bei Abstammungstests wird aus den STR-Loci ein sog. genetischer Fingerabdruck erstellt. Das Muster aus den verschiedenen Längen ist individuell verschieden, wenn man genügend Loci einbezieht. Und wenn mandas Muster mit dem der in Frage kommenden Väter vergleicht, kann man so den Vater ermitteln. Beim Vater stimmen 50 % der Allele mit denen des Kindes überein, bei einem Nichtverwandten können zufallsbedingt mal ein oder zwei Loci passen; dass bei einer nichtverwandten Person zufälligerweise die Hälfte der Loci gleich sind, ist extrem unwahrscheinlich. So lässt sich also mit "99.9 %-iger" Wahrscheinlichkeit der Vater bestätigen.

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Ich glaube nicht an die Evolutionstheorie, weil Evolution gar keine Sache des Glaubens ist, sondern ein allgegenwärtiger, belegter und beobachtbarer Fakt. Seinen Glauben kann man sich aussuchen, die Wahrheit aber nicht. Und Evolution ist nun mal eine Tatsache, ob das den Evolutionsleugnern nun passt oder nicht.

Die Evolutionstheorie ist die am besten und gründlichsten untersuchte wissenschaftliche Theorie überhaupt. Sie ist so gut belegt, dass man schon sehr blind für die Welt um sich herum sein muss, um sie heute noch ernsthaft zu leugnen. Die Naturkundemuseen sind vollgestopft mit Fossilien. Wir haben moderne DNA-Sequenzvergleiche, es gibt Laborexperimente, Freilanduntersuchungen, morphologische Stufenreihen, abgestufte Ähnlichkeiten, Rudimente, Atavismen, cytologische Vergleiche uvm. Und all das bestätigt die Evolutionstheorie.

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Der originale Zeichentrickfilm von 1994 natürlich. Einfach der beste Film aller Zeiten. An dem stimmt einfach alles. Und es ist ein Teil meiner Kindheit. Das Remake von 2019 war ganz nett gemacht, die großen Emotionsausbrüche bleiben aber aus.

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Enthaarungscreme ist nicht sanfter als Rasur, im Gegenteil. Enthaarungscreme enthält jede Menge hautreizender Stoffe und oft kommt es zu Rötungen, Brennen und Schmerzen. Zwischen zwei Anwendungen sollten daher mindestens 48 Stunden liegen. Für bestimmte Stellen, z. B. den Intimbereich, ist Enthaarungscreme gänzlich ungeeignet (es gibt zwar etwas mildere Cremes für die Bikinizone - Intimbereich und Bikinizone sind aber nicht Dasselbe und auch diese Cremes dürfen im Intimbereich nicht verwendet werden).

Schneller und gründlicher als Rasur ist Enthaarungscreme auch nicht. Genau wie bei der Rasur wird das Haar nur oberflächlich entfernt, nach wenigen Stunden ist das Haar schon wieder nachgewachsen. Die Stoppeln sind zwar nicht so spürbar wie bei der Rasur, weil das Haar mit feinerer Spitze nachwächst, man sieht die Haare aber genaudo schnell wieder. Zum Enthaaren musd die Creme auf die Haut aufgetragen werden und dann rund 10 Minuten einwirken. Danach wird sie mit einem Schaber von der Haut abgekratzt. Allein das kostet etwa genauso viel Zeit wie eine gehwöhnliche Nassrasur. Rechnet man die Einwirkzeit mit ein, ist man mit Enthaarungscreme sogar langsamer.

Ich würde dir, wenn dir das Rasieren zu viel ist, eher zu einer dauerhafteren Methode wie Epilieren raten. Das ist zwar etwas schmerzhaft, hält aber länger an. Möglichkeiten gibt es viele: elektrische Epiliergeräte, Heiß- oder Kaltwachs oder Zuckerpaste. Wenn du helle Haut und dunkle Haare hast, könntest du dir auch ein IPL-Gerät anschaffen. Damit hat man langfristig die wenigste Arbeit, man muss aber für erste Ergrbnisse Geduld haben und ein IPL-Gerät ist nicht gerade günstig.

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Nein

Ich muss dich enttäuschen, Pheromone gibt es beim Menschen nicht, man konnte bis heute kein Molekül im menschlichen Kötper mit nachweislicher Pheromonwirkung nachweisen, und sie würden bei uns auch gar nicht wirken. Das Organ, mit dem Säugetiere Pheromone wahrnehmen können, das Jacobson'sche Organ oder Vomeronasalorgan, ging im Lauf der menschlichen Evolution verloren. Selbst wenn wir wollten, wir könnten Pheromone gar nicht mehr erkennen.

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Das Verhalten ist jeweils artspezifisch. Es kann also schon innerhalb einer Gattung beträchtliche Verhaltensunterschiede geben - siehe dein Beispiel Tiger und Löwe.

Allerdings: Gattungen existieren eigentlich nicht. Die einzige "Kategorie" im biologischen System, für die es verbindliche Definitionen gibt, ist die Art. Und selbst da ist in den meisten Fällen strittig, was man nun als zu einer Art gehörig betrachtet und was nicht, abhängig auch von dem zugrunde liegenden Artkonzept. Als Beispiel sei nur die Steppengiraffe (Giraffa camelopardalis) genannt, die nach dem biologischen Artkonzept eindeutig monotypisch ist, da alle Giraffen untereinander uneingeschränkt kreuzbar sind und die verschiedenen Linien in der Natur selten hybridisieren. Systematiker, die nach dem phylogenetischen Artkonzept vorgehen, unterscheiden hingegen bis zu vier Arten (Nord-, Süd-, Netz- und Weinlaubgiraffe gelten dann als eigenständige Spezies).

Bei Gattungen ist die Zuordnung nicht objektiv begründbar. Die Zuordnung zu bestimmten Gattungen ist daher sehr willkürlich. Beispiel: Nrbelparder werden grmeinhin aufgrund einiger besonderer Merkmale (verlängerte Eckzähne, nach hinten drehbare Pfoten) in eine eigene Gattung gestellt, Neofelis. Die mitochondriale DNA würde sie hingegen eher den anderen Großkatzenarten in die Gattung Panthera einordnen.

Gattungen machen uns das Arbeiten leichter, weil sie das System übersichtlicher machen. Ohne Gattung würde die Benennung der Arten nicht funktionieren. Streng genommen gibt es jedoch keinen rationalen Grund dafür, am Gattungskonzept festzuhalten. Es sind letztendlich nur menschrngrmachte Kategorien. Die Natur schert sich darum nicht.

Tja und bei längst ausgestorbenen Arten wie den Dinosauriern wird das Ganze noch komplizierter, weil es nur morphologische Merkmale gibt. Nach dem biologischen Artkonzept können wir hier ja nicht vorgehen, denn was ausgestorben ist, kann man nicht mit Kreuzungsversuchen untersuchen. Und ohnehin bleibt vieles, was wir über das Verhalten der Dinosaurier zu wissen glauben, Spekulation.

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Also in erster Linie rasierst du dich natürlich für dich und wenn es dich nicht stört, dann musst du dich natürlich nicht rasieren. Deine Freundin hat ja gesagt, dass es deine Entscheidung ist. Ich kann es aber schin verstehen, dass deine Freundin es nicht so angrnehm findet. Beim Oralsex stört die Behaatung gerade am Schaft und am Sack schon ein bisschen. Nicht jede:r bekommt beim Blasen gerne Haare in den Mund - du fändest es wahrscheinlich beim Lecken auch nicht so ptickelnd, wenn deine Freundin an den Schamlippen nicht rasiert wäre.

Wenn du dich nur deshalb nicht rasieren willst, weil du Amgst hast, diese Angst kann ich dir nehmen.

da ich Angst habe mich zu schneiden, zu verbluten, mir in meine Hoden zu schneiden sodass sie „platzen“, eine Entzündung zu kriegen oder unfruchtbar zu werden.

Deine Sorgen sind absolut unbegründet. Hoden können durchs Rasieren nicht platzen und du kannst davon auch nicht unfruchtbar werden.

Wenn du einen guten Systemnassrasierer nimmst, ist das Risiko von Schnittverletzungen sehr gering. Du kannst dich da also ganz entspannt rasieren. Es kann zwar hin und wieder vorkommen, dass man sich beim Rasieren mal schneidet, das ist jedoch überhaupt nicht schlimm. Die Klingen sind bei den Systemrasierern so angeordnet, dass Schnittverletzungen nur ganz oberflächlich sind. Meist spürst du nicht mal, dass du dich geschnitten hast, es tut nicht mal weh. Schnitte verheilen ganz unkompliziert innerhalb weniger Tage von alleine wieder ab. Die Haut am Scrotum ist sehr dick, fu brauchst auch gar keine Angst zu haben, dass du dir in die Hoden schneiden könntest oder so - so tief kommt kein Rasierer.

Auf die richtige Hygiene während der Rasur solltest du aber natürlich schon achten. Das heißt, dass du nur saubere und scharfe Klingen benutzen darfst, dich nie ohne Rasiergel rasieren solltest, nach der Rasur alles gründlich abspülen und trocknen lassen solltest. Wenn du dir den Po rasieren möcjtest, benutze dafür separate Klingen. Und für den Fall, dass du dich doch mal schneiden solltest, kannst du in der Apotheke einen Alaunstift zur Blutstillung kaufen - das brennt aber ganz schön und ist eigentlich auch nicht nötig.

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Waschbären stehen auf der EU-Liste der invasiven Arten. Das heißt, dass ein Waschbär, einmal aufgenommen, nicht wieder in die Freiheit entlassen werden darf. Er darf dann also nie wieder ausgewildert werden. Wenn man sich dazu entscheidet, einen verletzten Waschbären zu einem Tierarzt zu bringen, ist man aber verpflichtet, das Tier anschließend artgerecht unterzubringen, z. B. an einen Wildpark, Zoo oder eine andere Einrichtung zu vermitteln, die aber in der Regel selbst keinen Platz haben, weil die EU-Verordnung eigentlich auch die Haltung und die Zucht der auf der Liste stehenden Arten verbietet - es bedarf dafür Ausnahmegenehmigungen bzw. dürfen nur noch Tiere gehalten werden, die vor Inkrafttreten des Verbots schon im Bedtand waren..

Bleibt also dann oft nur die Möglichkeit, den Waschbären selbst aufzunehmen. Das Problem ist, dass artgerechte Haltung nicht einfach ist (z. B. ist Gruppenhaltung Pflicht) und da Waschbären ja invasiv sind, muss ein Gehege ausbruchssicher sein. So ein waschbärtaugliches Gehege kostet einiges an Geld, da kommt ganz leicht ein fünfstelliger Betrag zusammen. Die zuständigen Behörden verweigern in der Praxis außerdem jedoch so gut wie immer die notwendigen Baugenehmigungen für ein artgerechtes Gehege, man schwebt als Halter in einer rechtlichen Grauzone.

Da bleibt also eigentlich nur die Möglichkeit, einen verletzten Waschbären von seinem Leiden zu erlösen. Und das hat nun mal möglichst schnell und schmerzfrei zu geschehen. Ein Tierarzt kann das durch Einschläfern machen. Ein Jägerdarf das nicht, er darf die erforderlichen Medikamente gar nivht besitzen. Und ein Gnadenschuss ist in bebautem Gebiet aus Sicherheitsgründen in der Regel ausgeschlossen.

An der Umsetzung ist in diesem Fall somit nicjts zu beanstanden. Die Aufregung darüber kann ich nicht nachvollziehen. Die Gesetze sind nun mal so. Ob die in jedem Fall sinnvoll sind, sei mal dahingestellt. Der Waschbär ist eine invasive Art, aber es ist völlig utopisch anzunehmen, es könnte gelingen, ihn wieder zu entfernen. So viele Waschbären können gar nicht erlegt werden. Über kurz oder lang werden unsere Ökosysteme sich an den Waschbären anpassen müssen. Und ich finde auch wichtig zu betonen, dass nicht der Waschbär der Urheber des Problems ist. Das ist der Mensch, der in völlig naiver Weise Waschbären hier ausgesetzt hat.

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Das ist nicht nur schädlich, sondern auch verboten. Die meisten Kommunen verbieten das Füttern von Enten und Co. explizit und das aus guten Gründen.

Zum einen ist das "Futter" für die Tiere ungesund. Brot enthält viel zu viel Salz und hat einfach eine zu hohe Energiedichte.

Die Enten scheiden das, was vorne rein geht, zudem hinten wieder aus und sorgen so für einen massiven Nährstoffeintrag ins Gewässer. Im schlimmsten Fall führt die Eutrophierung dazu, dass das Gewässer völlig umkippt inklusive komplettem Fischsterben usw. Anaerobe Bakterien wie Clostridien können sich breit machen und die Tiere krank machen. Die Enten können z. B. an Botulismus erkranken. Das Nervengift der Bakterien lähmt die Enten und sie müssen jämmerlich ertrinken.

Man kann es natürlich mit freundlicher Aufklärung probieren. Aber erfahrungsgemäß stößt man da oft auf taube Ohren. Ich würde solche Fälle deshalb beim Ordnungsamt melden mit der Bitte, dort doch mal verstärkt zu kontrollieren.

Man könnte vielleicht auch mal in Schulen gehen und dort Aufklärung betreiben. Kinder sind da weit aufnahmefähiger als Erwachsene.

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Das ist ein Weberknecht (Opiliones), regional auch Kanker genannt. Weberknechte gehören zu den Spinnentieren (Arachnida), sind aber keine eigentlichen (Web-)Spinnen (Araneae). Den Weberknechten fehlen z. B. die spinnentypischen Spinndrüsen und die Giftdrüsen. Dafür haben sie zur Feindabwehr Stinkdrüsen. Der Vorderkörper (Prosoma) ist, im Unterschied zu den Webspinnen, nicht vom Hinterleib (Opisthosoma) abgetrennt, sondern bildet eine Einheit. Bei uns gibt es etwa 55 Arten. Hier hat dir @CliffBaxter dankenswerter Weise weitergeholfen.

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Das Testosteron hat damit weniger zu tun als die Tatsache, dass Männer nur ein X-Chromosom haben. Viele Gene, die das Immunsystem beeinflussen, liegen auf dem X-Chromosom. Da Frauen zwei X-Chromosomen haben und von einem Gen meist auf beiden Chromodomen unterdchiedliche Genvarianten (Allele) davon liegen, kann das weibliche Immunsystem flexibler reagieren. Männer erkranken also wirklich etwas leichter, am Mythos Männergrippe ist durchaus ein Körnchen Wahrheit. Ein Schnupfen bringt einen Mann aber nicht gleich um. Unser Solo-X-Chromosom reicht fürs Überleben völlig aus. Tatsächlich wird bei Frauen eines der beiden X-Chromosomen sowieso im Rahmen der Gendosiskompensation weitgehend inaktiviert. Lichtmikroskopisch wird das stumm geschaltete Chromosom als Barr-Körperchen sichtbar. Bei Katzen kann man diese Wirkung sehr gut sehen. Die Fellfarbe rot und schwarz wird bei ihnen x-chromosomal vererbt. Kater können daher nur entweder rot oder schwarz sein. Weibchen mit ihren zwei X-Chromosomen können schwarz und rot gescheckt sein (man nennt diesen Fatbschlag Schildpatt oder Tortie). In den Zellen, wo das rote Fell wächst, ist das X-Chromosom mit dem schwarzen Allel inaltiviert und in den Zellen, die in dem schwarzen Bereichen wachsen, ist es umgekehrt. Welches Chromosom inaktiviert wird, ist nicht genetisch vorherbestimmt, sondern wird embryonal zufällig festgelegt. Jede Schildpattkatze hat daher ihr individuelles Muster und selbst Klone bzw. eineiige Zwillingskätzchen sehen völlig unterschiedlich aus.

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Allein beim ersten Satz stellen sich mir schon die Nackenhaare auf.

Man weiß, dass gene mit einer hohen Dichte, sich in der Mitte des kerns aufhalten.

Ist das so? Wo ist der Beleg für diese Behauptung? Und was genau verstehst du überhaupt unter dem Begriff "Dichte"? Meinst du damit die physikalische Größe, also den Quotienten aus Masse und Volumen? Oder meinst du den Verpackungszustand der DNS (Eu- oder Heterochtomatin)?

Kann das sein, dass der Kern so klein ist, dass er auf äußere physikalische Eigenschaften nicht reagiert

Nein. Der Zellkern ist riesengroß verglichen mit dem, was in einer Zelle sich so abspielt. Da geht es um molelulare und atomare Wechselwitkungen.

Außerdem vergisst du, dass die ersten Lebewesen gar keinen Zellkern hatten und sehr viele Zellen bis heute keinen haben.

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Auch Muscheln haben sich im Lauf der Zeit verändert. Es ist nur nicht so offensichtlich wie es der Fall ist, wenn wir z. B. den Bauplan des anatomisch modernen Homo sapiens mit Sahelanthropus tchadensis, einem seiner frühesten bekannten Vorfahren vor etwa 7 Mio. Jahren vergleichen. Muschelschalen verändern sich im Laufe der Zeit zwar auch, aber weniger offensichtlich. Könnten wir das Genom einer rezenten Muschel vergleichen mit dem einer, sagen wir mal, ebenfalls 7 Mio. Jahre alten Vorläuferart, würden wir beträchtliche genetische Unterschiede feststellen, wenngleich sich die Schalenform nur wenig geändert haben mag.

Nicht jede Mutation führt automatisch zu einem anderen Phänotyp. Im Gegenteil, die allermeisten Mutationen sind neutraler Art, haben also keine Auswirkung auf Phänotyp und natürliche Selektion. Das liegt an der Degeriertheit des genetischen Codes. Das bedeutet, dass es für dieselbe Aminosäure mehrere Verschlüsselungsmöglichkeiten (Codons) gibt. Bei vielen Mutationen wird quasi das Wort ausgetauscht, aber der Sinn bleibt identisch.

Und dann hängt Veränderung außerdem noch von zwei wichtigen Faktoren ab: erstens der Umweltstabilität und zweitens der Enge der ökologischen Nische.

Der erste Faktor ist leicht verständlich. Schauen wir uns z. B. einmal die jahrzehntelange Forschungs- und Dokumentierungsarbeit von Rosemary und Peter Grant auf der Galápagosinsel Daphne Major an. Von den 1970ern bis weit in die 2000er hinein haben sie jedes Jahr auf der Insel zig Mittlere Grundfinken (Geospiza fortis) gefangen, vermessen und die durchschnittliche Schnabelgröße ermittelt. Sie konnten so belegen,wie die Schnabelgröße sich extrem schnell an Umweltveränderungen anpasste. Bei einem Dürreereignis beispielsweise blieb als einzige Nahrungsquelle fast nur noch der recht harte Samen des Burzeldornstrauchs übrig, es überlebten vorwiegend die Vögel mit großem Schnabel. In den Jahren darauf änderte sich das Nahrungsangebot wieder, die Schnabelgröße erreichte wieder das durchschnittliche Ausgangsmaß.

Bei Muscheln ist es hingegen so, dass ihr Lebensraum vergleichsweise stabil ist. Im Meer herrschen nahezu konstante Umwrltbedingungen - jedenfalls im Vergleich zu terrestrischen Ökosystemen. Man nehme nur mal die Temperatur. Die schwankt an Land jahres- und v. a. tageszeitlich. Im Meer sind die Temperaturen hingegen recht konstant. Und wo es stabile Umweltbedingungen gibt, besteht eben keim großer Anpassungsdruck. Die dort lebenden Arten sind ja schon gut angepasst, warum sollten sie sich da verändern?

Auch der zweite Faktor ist einleuchtend, wenn man sich damit eingehender beschäftigt. Es gibt Arten mit einer breiten ökologischen Nische, sog.euryöke Arten, und es gibt stenöke Arten mit einer sehr engen ökologischen Nische. Oder ganz einfach gesagt: es gibt Opportunisten und es gibt Spezialisten. Je stärker eine Art spezialisiert ist, umso geringer ist ihr Anpassungspotential. Der Gepard (Acinonyx jubatus) ist eine Rennmaschine, alles an seinem Körper ist an diese Lebensweise als Kurzstreckensprinter angepasst - leichter Körperbau, lamge Gliedmaßen mit nicht einziehbaren Krallen, breiter Brustkorb mit großen Lungen und kräftigem Herz, langer Schwanz zum Halten der Balance. Nur eine geringfügige Abweichung von diesem Bauplan hätte zur Folge, dass der Gepard nicht mehr erfolgreich Beute machen könnte. Bei stenöken Arten gibt es also nur wenig Veränderungspotential und über lange Zeiträume bleibt ihr Aussehen deshalb recht stabil. Auch Muscheln sind als sesshafte Filtrierer recht stenök und verändern sich deshalb äußerlich scheinbar nur geringfügig.

Das hat aber zur Folge, dass stark spezialisierte Arten bei Umweltveränderungen einem erhöhten Aussterberisiko ausgesetzt sind. Die Säbelzahnkatzen (Machairodontinae) etwa waren stark spezialisiert auf sehr große Beutetiere der eiszeitlichen Megafauna. Mit deren Aussterben verschwanden daher auch die Säbelzahnkatzen, sie konnten sich nicht rechtzeitig anpassen. Die modernen Katzen (Felinae) hingegen waren anpassungsfähiger und haben daher bis heute überlebt. Sie sind bei der Größe ihrer Beute viel flexibler. Löwen etwa erreichen ähnliche Maße wie die großen Säbelzahnkatzen, sind aber wesentlich flexiblet in Bezug auf ihr Beutespektrum. Kleine Antilopen und Warzrnschweine werden ebenso gefressen wie Gnus, Zebras und andere große Antilopen oder Kaffernbüffel und sogar Giraffen und gelegentlich Elefanten werden erbeutet.

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Bei IPL-Geräten hat Qualität schon ihren Preis. Für Produktvergleiche guck doch einfach mal auf die Seite der Stiftung Warentest. Ich würde aber schon eher zu einem teuren Produkt der beiden Marktführer raten.

Wenn man nicht gerade 500 Euro ausgeben möchte und nicht unbedingt Wert darauf legt das neueste Modell zu besitzen, kannst du z. B. auf Kleinanzeigen oder in Gebrauchtshops mal nach einem günstigen Angebot suchen. Gebrauchte Geräte gibt es da oft schon für die Hälfte des Neupreises.

Es stimmt, dass für ein sichtbares Ergebnis bei IPL mehrere Anwendungen notwendig sind. IPL basiert darauf, dass das Haar die Lichtenergie absorbiert, in Wärme umwandelt und die haarbildenden Zellen dadurch zerstört. Das funktioniert daher nur bei Haaren, die gerade in der Wachstumsphase sind. Da aber nicht alle Haare gleichzeitig in der selben Phase ihres Entwicklungszyklus sind, sind mehrere Anwendungen notwendig. Außerdem müssen die Haare ausreichend mit Melanin pigmentiert sein, um genügend Lichtenergie aufnehmen zu können. Du kennst das vielleicht vom T-Shirttragen: ein schwarzes T-Shirt absorbiert viel mehr Licht als ein weißes und wird viel wärmer. IPL funktioniert deshalb nicht bei Haaren, die kaum oder gar nicht pigmentiert sind. Wenn du rote oder blonde Haare hast funktioniert IPL ebenso wenig wie bei ergrauten Haaren und bei unpigmentierten Flaum- oder Vellushaaren (das ist dieser feine, kurze Pfirsichflaum, den man überall auf der Haut hat (außer an den Handinnenflächrn und Fußsohlen) und den man ab und an mal bei günstigem Lichteinfall sieht). Letztere sind auch der Grund dafür, weshalb "dauerhafte" Haarentfernung durch IPL oder Laser nicht wirklich dauerhaft ist. Unpigmentierte Flaumhaare können sich nämlich durch Hormoneinwirkung (Testosteron) in die längeren, dickeren und pigmentierten Terminalhaare umwandeln. Das ist genau das, was ab der Pubertät passiert, wenn Achsel- und Schhaare zu wachsen beginnen. Die waren rigentlich vorher schon da, nur eben als nicht sichtbare Vellushaare, die sich durch die hormonelle Umstellung des Körpers nun in sichtbares Terminalhaar umgewandelt haben. Und dieser Prozess ist nach der Pubertät nicht unbedingt abgeschlossen. Bei mir ging es mit dem Bartwuchs z. B. erst in meinen 20ern so richtig los, volle Brustbehaarung ist oft erst um das 60. Lebensjahr ausgeprägt. Das heißt eben aber auch, dass sogar noch nach Jahren einer erfolgreichen IPL-Behamdlung wieder Haare spriesen können, weil sich dann nicht entfernte Flaumhaare umgewandelt haben. Von Zeit zu Zeit sind daher Nachbehandlungen notwendig.

Außerdem sollten Haare vor einer IPL-Behandlung nicht zu lang sein. Die Lichtenergie soll sich ja nicht im ganzen Haar verteilen und quasi verpuffen, sondern gezielt zur Wurzel geleitet werden. Vor einer IPL-Behandlung sollten die Haare deshalb rasiert (nicht epiliert!) werden, jedoch auch nicht direkt davor, sondern besser ein bis zwei Tage vorher - eine gewisse Menge an "Resthaar" musd sozusagrn da sein, damit das Haar auch genug Lichtenergie aufnehmen kann.

IPL-Geräte für den Heimgebrauch müssen besonders sicher sein, denn das helle Licht kann natürlich augenschädigend sein. Heimgeräte sind deshalb nicht so leistungsstark wie Geräte in professionellen Enthaarungsstudios.

Und vorab vielleicht noch ein Ratschlag: lass doch bei einem Dermatologen vorher erst mal abklären, ob dein Hauttyp und deine Haarfarbe für IPL geeignet sind und ob irgendwelche medizinischen Gründe (z. B. Muttermale) dagegen sprechen.

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Dieselbe Frage habe ich witzigerweise gerade eben erst beantwortet.

"Frosch" und "Kröte" sind keine taxonomischen Begriffe, d. h. es sind keine verwandtschaftlichen Einheiten. Vielmehr werden damit ganz verschiedene Vertreter der Schwanzlurche (Anura) bezeichnet. So sind manche "Kröten" mit als "Fröschen" bezeichneten Arten enger verwandt als mit anderen "Kröten" und vice versa. Unsere einheimische Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) beispielsweise gehört zu einer als "Urfrösche" (Archaeobatrachia) bezeichneten Verwandtschaftsgruppe und ist unter unseren einheimischen Amphibien am engsten nicht mit den anderen einheimischen Krötenarten verwandt, sondern am ehesten noch mit den Unken (Bombina sp.) und der Panama-Stummelfußfrosch (Atelopus zeteki) gehört zur Verwandtschaftsgruppe der Echten Kröten (Bufonidae), ist also z. B. mit unserer einheimischen Erdkröte (Bufo bufo) enger verwandt als etwa mit unserem Teichfrosch (Rana kl. esculenta).

Die Benennungen "Frosch" und "Kröte" beziehen sich eher auf das Aussehen und die Lebensweise - "Frösche" haben eine glatte, meist feucht schimmernde Haut, sie sind stärker ans Wasser gebunden und haben daher oft Schwimmhäute zwischen den Zehen und längere Hinterbeine zur saltatorischen (springenden) Fortbewegung. "Kröten" haben eine warzige, eher trockene Haut. Sie sind stärker landgebunden. Ihre Hinterbeine sind meist kürzer und besser zum Laufen als zum Springen geeignet, Schwimmhäute haben sie meist nicht.

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