Warum ist "allein erziehend" sein heutzutage eigentlich so akzeptiert und tolleriert?
Ich lese es Grade aktuell sehr häufig, dass viele alleinerziehende sich Hilfe online suchen für den Alltag.
Aber warum wird nicht grundsätzlich etwas für ein Heilfest Familienleben unternommen oder gesucht. Dann gäbe es viele Alltagsprobleme gar nicht.
Man möchte immer etwas gegen das Ergebnis unternehmen aber nie gegen die Ursache.
Schade, dass Grade hierzulande niemand mehr zusammen halten möchte und lieber ein umständliches leben in Kauf nimmt statt an sich zu arbeiten.
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Edit: Um Mal Beispiele zu nennen warum wir das nicht können.
Das ist das Ergebnis von 2-3 Generationen vernachlässigung. Und damit meine ich, dass viele Eltern keinerlei Werte oder korrektes verhalten mehr weiter gegeben haben.
Zudem wäre in der Schule ein "Sozialkompetenz" Pflichtfach dringend notwendig, weil viele gar nicht wissen wie man korrekt miteinander umgeht.
Viele Leute trennen sich aus Banalitäten, weil sie nicht in der Lage sind korrekt mit einander zu kommunizieren.
Und sind schlichtweg schnell mit allem überfordert.
Und sich professionelle Hilfe zu suchen sind viele leider zu "stolz" für.
Das Ergebnis ist, dass viele einfach frustiert sind. Es ist ein Teufelskreis.
Falscher stolz ist niemals gut und Hilfe suchen/annehmen keine Schande.
Das Ergebnis basiert auf 53 Abstimmungen
Was sollte denn deiner Meinung nach "unternommen" werden? Leute zwingen, mit Expartnern zusammen zu leben mit denen sie sich nicht vertragen? Neue Partner zuteilen?
Erst einmal sollten Werte im Elternhaus weiter gegeben werden und Sozialkunde um vernünftigen Umgang miteinander zu lernen.
38 Antworten
Es gibt so viele Gründe wie Menschen, warum jemand alleinerziehend ist. Wenn ich mich im Bekanntenkreis mal so umsehe:
Eine Freundin wurde von ihrem Ehemann verlassen, weil sie ihm nach der Geburt des ersten Kindes "zu fett" war und nicht schnell genug abgenommen hat. Dass besagte Frau eine schwere Wochenbettdepression hatte, konnte oder wollte er nicht sehen. Um das Kind hat er sich natürlich auch nicht gekümmert.
Eine andere Bekannte wurde von ihrem Ehemann verlassen, weil er eine neue auf Tinder kennen gelernt hatte, "ohne die er nicht mehr leben könne".
Wieder eine andere Freundin hat ihren Partner und Vater ihres Kindes verlassen, weil er sie wegen Nichtigkeiten verprügelt hat. Als er dem Kind gegenüber handgreiflich wurde, hat sie die Reißleine gezogen.
(Jetzt werden wieder die ganzen Anti-Feministen hier im Forum auftauchen und sagen "ja, aber es werden auch genug Männer verlassen und die bösen Frauen verbieten ihnen den Kontakt zum Kind". Klar gibts das. Ich kenne aber persönlich keinen solchen Fall und berichte hier ausschließlich von MEINEN Beobachtungen.)
Und dann gibt es ja auch noch die Beziehungen, wo einer von beiden (meistens die Frau) quasi alleinerziehend ist, obwohl der Partner mit unter einem Dach lebt. Aber der Partner arbeitet viel, geht dann mit den Kumpels weg und nur mit viel Zureden beschäftigt er sich am Wochenende mal zwei Stunden mit den Kindern.
Eine Kollegin von mir ist so ein Fall. Ihr Mann ist schwer depressiv, weigert sich aber, in Therapie zu gehen, weil er "ein echter Mann ist". Der Haushalt und die drei Kinder bleiben komplett an ihr alleine hängen, weil er genau gar nichts macht und zum Kehren eines 12qm-Zimmers schon einen halben Tag braucht. Demnächst soll er für acht Wochen auf eine Therapiemaßnahme und sie freut sich richtig auf diese acht Wochen, wo sie dann statt vier nur noch drei Kinder zuhause hat, um die sie sich kümmern muss.
Was ich damit sagen will: zu einer funktionierenden Beziehung gehören zwei. Und ein umständliches Leben kann man auch haben, wenn man noch zusammen wohnt.
Was ich damit sagen will: zu einer funktionierenden Beziehung gehören zwei.
Ja. Und wenn einer nicht will, kann der andere noch so viel wollen, aber nichts effektiv tun.
Auch ein Ergebnis falscher erziehung
Dem Mann wurde offensichtlich (vermutlich auch auf Grund von social Media) eine verzehrte wahrnehmung der Gesellschaft ein geprügelt.
Man sieht leider auf einigen Plattformen, dass es Menschen gibt die schaffen direkt wieder eine top Figur yu haben allerdings ist das fernab der Realität.
Diese Wahrnehmung müssen Leute eben lernen .. mehr Achtsamkeit und respektvolles miteinander.
Wenn einem das nie beigebracht wird. Kann man dies leider auch nicht.
Der Kerl ist mittlerweile Ende 40 und hat meines Wissens nicht mal einen Facebook-Account.
Dass das alles die Darstellungen von nur einer Seite sind und der Realität nicht entsprechen müssen, hast du leider nicht angemerkt.
Auch fragt man sich, warum die Damen dann diese schrecklichen Männer geheiratet haben und zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit diesen bereit gewesen sind.
die Darstellungen von nur einer Seite sind
Das ist nicht der Fall. Derjenige, der seine Ehefrau "zu fett" fand, hat das in einem Gespräch mit mir und meinem Mann genau so gesagt (er und mein Mann waren damals beste Freunde), kombiniert mit der Aussage, sie hätte nach der Geburt nicht mehr regelmäßig geduscht, und gestunken. Die Anmerkung, dass da ja ein Baby war, auf das er nicht mal fünf Minuten aufpassen konnte oder wollte, weil angeblich zu anstrengend, wollte er nicht gelten lassen.
Was den Tinderer angeht: was da sonst passiert ist, weiß ich tatsächlich nicht, aber seine eigene Mutter hat das genau so bestätigt.
Und der, der seine Frau verprügelt hat, wurde später verurteilt wegen Körperverletzung. Sie hat ihn nicht nur verlassen, sondern dann auch angezeigt.
warum die Damen dann diese schrecklichen Männer geheiratet haben
Nun ja. Wenn du eine Glaskugel zuhause hast, in der erkennbar ist, wie die Beziehung nach der Geburt weiter laufen wird, schön für dich. Alle anderen haben so etwas nicht zuhause.
Ich mag aber gelten lassen, dass in manchen Fällen Red Flags im Vorfeld ignoriert wurden.
weil niemand gezwungen ist ein Leben mit jemandem zu führen, mit dem man nicht Glücklich ist. Frauen sind nicht mehr davon Abhängig, einen Mann zu haben um ihre Leben zu bestreiten, dass dürfen sie unterdessen (aber noch nicht lange) selbst tun. Davon Abgesehen ist es nichts schlimmes, alleinerziehend zu sein. es zeugt weder vom Versagen der Eltern noch von mangelnder Zuneigung für das Kind. Ausserdem ist die Ursache für ein alleinerziehendes Elternteil nicht immer eine Trennung. Der Tod eines Elternteils ist genauso ein Grund dafür und sollte keine gesellschaftliche Ächtung nach sich ziehen.
Davon abgesehen würde es die Lebenssituation eines Kindes nicht verbessern, wenn das alleinerziehende Elternteil dafür gesellschaftlich geächtet werden würde, im Gegenteil.
So wie es jetzt ist kann man grundlegend nicht mehr ändern. Daher ist es der falsche Weg alleinerziehende Väter und Mütter zu "beschämen". Man sollte sie unterstützen.
Für die Zukunft können wir argumentieren, dass es wichtig ist den werdenden Eltern Werte mitzugeben.
Man muss immer im Einzelfall schauen, warum jemand alleinerziehend ist. Ich denke mal, viele von ihnen wünschen sich einen festen Partner, aber was nützt das, wenn er nicht zu einem passt oder man genau wegen dem Partner alleinerziehend ist, z. B. weil er gewalttätig war?
Es besteht verbreitet die Meinung, dass man "zu zweit mehr Probleme hat, als man jemals allein hätte".
Also gibt es keine alleinerziehenden Männer in deinem Umfeld?