Sind AfD-Wähler überhaupt noch „zurückzuholen“?

Ja, man kann sie noch überzeugen, weil.. 38%
Nein, sie sind verloren, weil.. 32%
Ich bin mir unsicher, einerseits.. 30%

37 Stimmen

Nora700  24.04.2024, 09:43

Warum sind sie verloren wohl ehr aufgewacht von den heute.

emesvau 
Beitragsersteller
 24.04.2024, 10:13

Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt..

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, sie sind verloren, weil..

Es kommt darauf an, wie man die Formulierung zurückholen auslegt.

Wenn es nur darum geht, dass sie nicht mehr die AfD wählen, kann das durchaus machbar sein.

Wenn es jedoch darum geht, die rassistische, fremdenfeindliche, chauvinistische Ideologie aus den Köpfen rauszubekommen, wird das sehr schwer werden.

Die Lösung des Problems ist, Rassismus, Chauvinismus und andere rechtsextreme Ideologien auszugrenzen, gesellschaftlich zu ächten und aktiv aus dem Diskurs zu drängen.

Die Annäherung an rechtsextreme Parteien und teilweise Übernahme ihrer Forderungen bewirkt das Gegenteil.

Die CDU ist unter Merz weiter nach rechts gerückt und bedient sich jetzt zunehmend demselben Rechtspopulismus wie die AfD und bedient genau diese Themen. Die CDU hat davon zwar profitiert, das erklärte Ziel, die AfD zu halbieren, ist jedoch krachend gescheitert.

Stattdessen hat man die Narrative der AfD gestärkt und unter bürgerlich-konservativen Menschen verbreitet, die bis dahin nicht in diesem Umfang dafür zugänglich waren. Die Vorstellungen der AfD wurden vor allem durch die CDU gesellschaftsfähig und akzeptiert gemacht.

Gleichzeitig wurde der AfD eine Chance gegeben, ihren Diskurs weiter nach rechts zu verschieben, denn der Populismus wurde bereits normalisiert und durch die CDU besetzt, was bedeutet, dass es ein neues Potenzial für noch weiter rechts stehende Ideologien gibt.

Die Umfragewerte der AfD sind erst dann gesunken als eine gesamtgesellschaftliche Gegenbewegung in Form der großen Demonstrationen gab, also genau dann, wo deutlich geworden ist, dass rechtsextreme Positionen eben nicht mehrheitsfähig sind.

Dasselbe haben wir in ähnlicher Form schon vorher erlebt. In den späten 80er-Jahren bis frühen 90er-Jahren hat die CDU in Teilen ebenfalls rechtsextreme Thesen vertreten und gesellschaftsfähig gemacht. Es gab damals oft genau dieselben rassistischen Debatten wie heute.

Das hat ab 1991/1992 zu einer massiven Welle rechtsextremer Gewalt geführt, wobei bewohnte Flüchtlingsheime von Nazis niedergebrannt wurden, während ihnen Hunderte Menschen zugejubelt haben. Wo dutzende Menschen ermordet wurden, darunter Migranten, Obdachlose, Linke und alle anderen, die nicht in das rechtsextreme Weltbild gepasst haben und immer noch nicht hinein passen.

Die Radikalisierung innerhalb der rechtsextremen Sekte namens AfD ist in vollem Gang, wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir kurz davor stehen, ein zweites Rostock-Lichtenhagen zu erleben. 2015 war es reines Glück, dass genau das nicht passiert ist, aber es wird wieder passieren, so viel ist sicher, die Frage ist nur, wann es passieren wird.

Wir sind mittlerweile an einem Punkt, wo man sich in vielen Regionen ostdeutschlands nicht mehr politisch äußern kann, ohne sich vor rechtsextremer Gewalt fürchten zu müssen. Es reicht eine einzelne Äußerung gegen die rechtsextreme Ideologie der AfD, um massiv angefeindet und oft auch körperlich angegriffen zu werden. Wenn Geschäfstinhaber sich gegen die AfD äußern, werden ihre Geschäfte angegriffen, Demoteilnehmer werden gezielt angegriffen, Menschen werden in Zügen bedrängt oder auf der Straße angepöbelt.

Hiergegen kann nur eine massive Ablehnung und Ausgrenzung rechtsextremer Ideologien wirken, Rechtsextreme dürfen sich bei ihren Gewalttaten nicht sicher fühlen, Rechtsextreme dürfen nicht glauben, ihre Positionen wären gesellschaftlich akzeptiert, Rechtsextreme dürfen nicht in Parlamenten sitzen und auf keinen Fall staatlich finanziert werden, dass die AfD noch nicht einmal aus der staatlichen Parteienfinazierung ausgeschlossen wurde, zeigt die Naivität bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus, denn außer Lippenbekenntnissen der Regierenden ist da bisher nichts passiert.


Peter63809  02.06.2024, 13:50

Ich bin IMMER bei der AFD.

emesvau 
Beitragsersteller
 24.04.2024, 08:32

Danke für deine sehr ausführliche Antwort.

Nein, sie sind verloren, weil..

Ganz einfach

afd sagt abschieben Gericht sagt so geht das nicht wegen Menschenrechte schon wird Das Gericht kritisiert das wagt Menschenrechte anzuweden bei flüchlinge

Wenn AFDLER selbst vor Gericht stehen dann müsse die natürliche freigesprochen werden den flüchlings Unterkunft anzünden zbw dazu aufrufe ist laut AFD Meinungsfreiheit

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherche plus eigene Erfahrungen
Ja, man kann sie noch überzeugen, weil..

Wenn die Politiker anderer Parteien aufhören diese Wähler zu beleidigen/diskreditieren und entsprechend politik betreiben kann man diese von der Afd apbringen.

Ja, man kann sie noch überzeugen, weil..

Spätestens wenn die AfD in eine Regierungsveratwortung kommt (Bund, Land, Kommunen) werden deren Wähler merken das diese Partei auch an Gesetze, Verfassung und Haushaltsvorgaben gebunden ist. Da ist es ganz schnell vorbei mit deren einfachen Lösungen für die komplexen Probleme in unserer Zeit.

Den Wählern wird bewusst werden wie inkompetent diese Partei ist., dann wählen die andere Parteien.

Ja, man kann sie noch überzeugen, weil..

Das funktioniert aber nur, indem ihnen ein brauchbares Angebot gemacht wird.


emesvau 
Beitragsersteller
 24.04.2024, 08:58

Wie müsste ein solches "brauchbares" Angebot aussehen?

Interesierter  24.04.2024, 09:04
@emesvau

Gut wäre schon mal, die Sorgen und Nöte der Menschen ernst zu nehmen.