Organspende Pro/Contra?
Hallo liebe Leser,
Ich muss in Ethik eine Präsentation zum Thema Organspende halten, wofür ich eine Pro/Contra Liste brauche. Da dachte ich mir, dass es besser ist, wenn ich ein paar Leute frage, anstatt einfach danach zu Googeln.
Meine Frage ist also, was haltet ihr von Organspenden?
Danke im voraus für die Antworten.
13 Antworten
Dafür spricht: mit den Organen wird Leben gerettet oder auch nur verbessert..
Dagegen spricht: der Tod ist nicht vollständig. Mit dem Hirntod ist das Sterben zwar laut deutschem Recht vollzogen, und auch unumkehrbar, aber es kann keiner berichten, wie sich die letzten Minuten anfühlen. Ob auch die Nervenzellen im Rückenmark z.b. auch noch ein Empfinden erzeugen. Nur die Hälfte der Nervenzellen befinden sich im Gehirn....
Für mich habe ich entschieden: ich nehme keine Organe an, um mein Leben zu verlängern. Und gebe auch keine ab..
Das kann man behaupten. Das es unumkehrbar ist, hab ich ja auch geschrieben. Aber ein Sterben ist auch in meinen Augen erst vollzogen, wenn keine Nervenzellen mehr am Leben sind. Und nur die Hälfte davon sind im Gehirn.
Das ist die Fantasie der Hinterbliebenen. Der Mensch selbst ist mit dem Hirntot nicht mehr da und tot.
Wen keine Nervenzellen mehr vorhanden sind- ist längst der Verwesungsprozess aktiv-also Nach dem Tod.
Aber ein Sterben ist auch in meinen Augen erst vollzogen, wenn keine Nervenzellen mehr am Leben sind
Richtig. Und genau das ist der Moment des Hirntodes. Wann ist man denn deiner Meinung nach "richtig" tot?
Noch Mal: nicht alle Nervenzellen sind im Gehirn. Ein großer Teil befindet sich im Rückenmark; ein weiterer grosser Teil auch um den Darm... Die können noch leben... Und was das eigene Empfinden dann betrifft: kann keiner von uns sagen, da eine Kommunikation mit einem Hirntoten natürlich nicht möglich ist. Es könnte so sein, wie ihr sagt, das keinerlei Empfinden vorhanden ist. Nur: wissen? Können wir es nicht. Der Sterbeprozess ist meiner Meinung nach erst vollendet, wenn jegliche Lebensfunktion eingestellt ist.
wenn jegliche Lebensfunktion eingestellt ist.
Korrekt. Genau das ist die Definition des Hirntodes.
Jegliche Lebensfunktion bedeutet auch: keinerlei Funktion irgendeines Organs... Da kann für den einen eine Definition hilfreich sein: jede Lebensfunktion ist für mich erst erfüllt, wenn auch die kompletten Organe ihren Dienst eingestellt haben.
Jegliche Lebensfunktion bedeutet auch: keinerlei Funktion irgendeines Organs
Ja. Und wie stellt man fest, dass ganz sicher kein Organ mehr funktioniert?
Nicht, in dem man den Körper u.U. mit Maschinen am Leben erhält. Um als Ersatzteillager zu agieren. Gehirn Tod. Aber Körper am Leben... Das Sterben ist dann unterbrochen. Nicht vollendet. So lange also noch irgendwelche Lebenszeichen wie Stoffwechsel und Blutkreislauf vorhanden sind...
Nicht, in dem man den Körper u.U. mit Maschinen am Leben erhält.
Jetzt wissen wir wie man das nicht feststellt. Vielleicht magst du noch sagen wie man feststellt, dass kein Organ mehr funktioniert?
Danke für das Sternchen... Ich hoffe jedoch für Dich, das du Deinen Weg findest. Ob für oder wider... Es bleibt eine persönliche Entscheidung.
Ich finde es richtig und wichtig.
- Wenn ich tot bin, brauche ich meine Organe nicht mehr.
- Es ist ein schöner Gedanke selbst im Tod etwas bewirken zu können.
- Wenn ich ein Organ bräuchte, würde ich mir doch auch wünschen das jmd spendet.
- Ich finde, wer sich weigert selbst zu spenden oder sich nicht mal die Mühe macht Nein anzukreuzen, der sollte bei Bedarf nach unten auf die Organspende-Liste. Denn man kann nicht etwas verlangen, was man selbst nicht geben würde.
Da geb ich dir Recht: ein Empfangen eines Organs setzt auch vorraus, das man selbst bereit ist zu spenden. Für mich hab ich anders entschieden.
Selber danach zu googlen ist auch nicht falsch, denn es gibt eine medizinische Bibliothek, wo man fachmännische Antworten bekommt, wenn schon.
Du kannst deine Pro-und Kontraliste selber mit einfliessen lassen und jeder sieht das anders an. Die einen finden es gut und die andern haben ihre persönlichen Gründe, warum sie keine Organe spenden wollen.
>Es sollte sich jeder zu Lebzeiten Gedanken machen, ob er spenden will und der wo ein Organ spendet, der ist ja im Endeffekt auch betroffen, denn der muss sicher auch zeitlebens Medikamente nehmen, wenn er ein Organ weniger hat.
Ich habe mich dagegen entschieden. Unter Anderem aus folgenden Gründen:
- Der Hirntod ist ein nicht unumstrittenes Konzept. Niemand kann tatsächlich sagen, ob man in diesem Fall tatsächlich tot ist.
- Die Abschiednahme durch Angehörige wird durch den Prozess der Organspende gestört.
- Ich kann nicht beeinflussen, wer die Organe erhält.
Ein sehr lesenswerter Artikel zu diesem Thema:
https://ethik-heute.org/organspende-macht-den-koerper-zum-rohstoff/
Ich lehne aber für mich auch die Annahme gespendeter Organe ab.
Der Hirntod ist ein nicht unumstrittenes Konzept. Niemand kann tatsächlich sagen, ob man in diesem Fall tatsächlich tot ist.
Der Hirntod ist ein unumkehrbarer Ausfall der gesamten Hirnfunktionen und nicht wieder rückgängig zu machen.
Der Tod eines Menschen ist nach neurologischen Kriterien EINDEUTIG eingetreten.
Nur weil es Geräte gibt, die die 'Hülle'- den Körper eines Menschen oder Lebewesens künstlich versorgen, bedeutet dies nicht, dass dieser noch in dem Mass am Leben ist- er würde nach sehr kurzer Zeit an Organversagen auch körperlich sterben.
Bei einem Hirntoten handelt es sich nicht um einen Toten, sondern um einen sterbenden Patienten. Das ist für mich tatsächlich ein Unterschied.
Ein weiterer Punkt, den ich in meiner Antwort nicht angeführt habe, ist die Unvereinbarkeit zwischen Patienteverfügung und Organspende.
Ich habe zum Beispiel in meiner PV hinterlegt, dass ich lebenserhaltende Maßnahmen ablehne. Diese wären jedoch Vorraussetzung für eine Organspende.
Siehe Punkt 2 des folgenden Artikels.
Nein. EIN HIrntoter ist defakto nicht mehr am Sterben, Nur weil Maschinen das Fleisch (dessen Körper) weiterhin durch einen künstlich erhaltenen Kreislauf erhalten. Der Mensch selbst als solcher IST dann tot- nur sein Fleisch/ Körper wird künstlich erhalten. OHne Maschinen würde innerhalb kürzester Zeit auch sein Körper versagen und den Verwesungsprozess eintreten.
Ich sehe das anders. Das ist allerdings auch nur ein Punkt, weswegen ich mich dagegen entschieden habe. Und letzten Endes muss (und darf) das jeder für sich alleine entscheiden.
Niemand kann tatsächlich sagen, ob man in diesem Fall tatsächlich tot ist.
Wann ist man dann "richtig" tot?
Es gibt tatsächlich die Ansicht, dass ein hirntoter Mensch kein toter Mensch ist. Sondern ein sterbenden Mensch. Und das ist ein Unterschied. Was dieser sterbende Mensch empfindet, ob er überhaupt etwas empfindet, das kann niemand mit letzter Sicherheit sagen.
Und auch hier:
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Hirntod-ist-nicht-gleich-Tod-246886.html
Tod laut Definition bedeutet
den im Anschluss an das Sterben auftretenden Zustand, in dem die Lebensvorgänge eines Bioorganismus weitgehend oder vollständig erloschen sind.
Tod laut Definition bedeutet
den im Anschluss an das Sterben auftretenden Zustand, in dem die Lebensvorgänge eines Bioorganismus weitgehend oder vollständig erloschen sind.
Genau das ist doch die Definition des Hirntodes.
Nicht, wenn man einen hirntoten Menschen als sterbenden Menschen ansieht. Als tot gilt man erst im Anschluss an das Sterben
Als tot gilt man erst im Anschluss an das Sterben
Und wie ist das Ende des Sterbens definiert? Woran erkennt man, dass jemand zu Ende gestorben und damit tot ist?
Steht doch auch in der Definition:
Wenn
die Lebensvorgänge eines Bioorganismus weitgehend oder vollständig erloschen sind
Wenn die Lebensvorgänge eines Bioorganismus weitgehend oder vollständig erloschen sind
Genau das ist doch die Definition des Hirntodes. Oder worin unterscheidet sich deine Definition von Tod vonder Definition des Hirntodes? Ein Mensch ist hirntot und damit lt. deiner Definition tot, wenn seine Lebensvorgänge weitgehend oder vollständig erloschen sind:
- Kommunizieren (verbal oder nonverbal)
- Können (gehen, sprechen, singen, musizieren, balancieren usw.)
- Wahrnehmen (sehen, hören, riechen, schmecken, tasten)
- Bewusstsein (denken, planen, erfinden, kreativ etwas erschaffen)
- Erinnern (was man erlebt hat)
- Wissen (was man gelernt hat)
- Gefühle (Liebe, Hass, Vertrauen, Angst, Hoffnung, Sorge)
- Eigenatmung (selbständiges Atmen)
- Hirnstammreflexe (Licht-, Lidschluss-, Atem-Reflex)
Wenn jemand zu keinem dieser Punkte mehr fähig ist, dann ist der tot.
Es gibt da aber auch eine andere Ansicht:
Zweifel daran, dass Hirntod und Tod dasselbe sind, meldet seit Jahren der US-amerikanische Neurologe Professor Dr. Alan Shewmon an. Früher selbst Verfechter des Hirntodkonzepts vertritt er mittlerweile die These, dass das Gehirn zwar ein wichtiges Organ ist, aber nicht der zentrale Integrator aller Körperfunktionen, dessen Ausfall mit dem Tod gleichzusetzen ist. Einen einzelnen Körperteil mit dieser Funktion gebe es nämlich gar nicht. »Die Integration des Körpers, die sein Überleben ermöglicht, ist die Interaktion zwischen allen seinen Teilen, vermittelt durch den Blutkreislauf«, sagte Shewmon in Berlin.
Das Hirn ist nicht das einzige lebenswichtige Organ
Hirntote Menschen seien zwar permanent auf Hilfe angewiesen, da sie nicht mehr selbstständig atmen. Sie könnten aber nicht als tot betrachtet werden, wenn man davon ausgehe, dass der Tod ein dauerhafter Funktionsverlust des Organismus als Ganzem ist. Denn hirntote Patienten seien unter anderem in der Lage, ihre Körpertemperatur zu regulieren, zu verdauen und sich gegen Infektionen zur Wehr zu setzen. »Hirntote Menschen sind zwar schwer behinderte und total abhängige, aber definitiv noch lebende Organismen«, schloss Shewmon seine Überlegungen.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-132012/wann-ist-der-mensch-tot/
Es gibt da aber auch eine andere Ansicht:
ja, deswegen frage ich dich ja: Wie ist das Ende des Sterbens definiert? Woran erkennt man, dass jemand zu Ende gestorben und damit tot ist?
So wie es aussieht, ist man sich da durchaus noch nicht einig. Und auch deshalb muss das doch jeder für sich selber entscheiden, oder?
So wie es aussieht, ist man sich da durchaus noch nicht einig
deswegen frage ich dich ja: Wie ist das Ende des Sterbens für dich definiert? Woran erkennt man deiner Meinung nach, dass jemand zu Ende gestorben und damit tot ist?
Für mich: Der Ausfall sämtlicher Organfunktionen und das Auftreten von sicheren Todeszeichen.
Der Ausfall sämtlicher Organfunktionen
Genau das ist ja beim Hirntod gegeben.
das Auftreten von sicheren Todeszeichen
Wenn eine andauernde Nulllinie im EKG für dich kein sicheres Todeszeichen ist - was ist deiner Meinung dann ein sicheres Todeszeichen?
Zu den sicheren Todeszeichen gehören Totenflecken, Leichenstarre und Verwesung.
Zu den sicheren Todeszeichen gehören Totenflecken, Leichenstarre und Verwesung.
Das hieße dann im Umkehrschluss, eine Leiche ohne Totenflecken, Leichenstarre und Verwesung ist noch nicht tot? Kann ja wohl kaum sein.
Denn die ersten Totenflecken entstehen etwa 20 bis 30 Minuten nach dem Tod.
Diese Zeichen treten nach dem Tod auf, das ist korrekt. Deshalb sind es auch sichere Todeszeichen. Also wäre der Todeszeitpunkt 20 bis 30 Minuten vor Auftreten dieser Zeichen.
Diese Zeichen treten nach dem Tod auf, das ist korrekt
Womit immer noch nicht der Zeitpunkt des Todes definiert ist.
Warum ist es für Dich so wichtig, den genauen Todeszeitpunkt festzustellen? Um dann noch , gegen den Willen des Toten, Organe entfernen zu können? Ich sehe es ähnlich: Tod ist man erst, wenn der gesamte Kreislauf und Stoffwechsel beendet ist: kein Blut zirkuliert mehr. Die Körpertemperatur fällt ab. Das Hirn hat keine messbare Funktion. (Als Teil des Todes) . Der Hirntot ist eben nur ein Teil des Sterbeprozesses. Und unumkehrbar. Aber nicht mit dem Tod gleichzusetzen.
Warum ist es für Dich so wichtig, den genauen Todeszeitpunkt festzustellen?
Weil der Zeitpunkt des Todes der Zeitpunkt ist, zu dem auch diejenigen Organe spenden können, die glauben dass man selbst dann noch lebt, wenn das EEG seit 24 h keinerlei Gehirntätigkeit mehr anzeigt.
Tod ist man erst, wenn der gesamte Kreislauf und Stoffwechsel beendet ist: kein Blut zirkuliert mehr
Stummt. Und genau das ist beim Hirntod der Fall.
Nicht nur. Der Hirntot ist nur Teil vom Sterben. Und gegen den Willen eines Verstorbenen Organe zu entnehmen ist Störung der Totenruhe. Und ein Straftatbestand.
Der Hirntot ist nur Teil vom Sterben.
Vorhin meintest du, dass man tot ist. wenn der gesamte Kreislauf beendet ist und kein Blut zirkuliert mehr zirkuliert.
Und genau das ist beim Hirntod der Fall.
Und gegen den Willen eines Verstorbenen Organe zu entnehmen ist Störung der Totenruhe. Und ein Straftatbestand.
Ja.
Ich muss dir nochmal widersprechen. Mit dem Eintreten des Hirntods kann man trotzdem den Blutkreislauf und Lebensfunktionen am laufen halten. Lange. Sehr lange. Und diese Tatsache zeigt mir auf, das der Hirntot nicht allein das Lebensende besiegelt. Da warst du wohl noch nie bei z.b. Unfallopfern, von denen gesagt wird, sie seien Tod. Aber waren warm. Atmeten, wenn auch maschinell unterstützt. Der Blutkreislauf ist dann noch intakt: das ist für mich noch der Sterbeprozesses, jedoch noch nicht tot. Das kannst du anders sehen. Akzeptiere doch, das es auch andere Meinungen gibt, als deine gebertsmühlenartige Wiederholung von Hirntot gleich Tod. Du wirst mich nicht überzeugen können, so wie ich dich nicht überzeugen kann. Belassen wir es dabei.
Akzeptiere doch, das es auch andere Meinungen gib
das mache ich. Aber tatsächlich ist die Definition des Hirntodes noch sehr viel strenger als deine Definition „Kreislaufstillstand“.
Nach den Maßstäben die beim Hirntod angelegt werden sind Menschen an die dein Maßstab angelegt wird eben noch nicht tot - das beholfen du sie bereits für tot erklärst.
Du hast nicht alles gelesen. Der Hirntot gehört auch zum Sterben dazu. Ist aber nicht alleiniges Kriterium.
Ist aber nicht alleiniges Kriterium.
Und genau nach diesem Kriterium frag ich schon ewig. Und von dir kommt immer nur "Blutkreislauf steht still". Aber genau das (und noch viel mehr) ist eben bei der Hirntoddiagnostik der Fall.
Ich möchte erlich sein ,bin dagegen weil ich nicht sicher sein kan spüre ich was davon oder nicht.
Ein Hirntod kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.
Damit ist faktisch ein Patient tot.