Abitur Präsentationsprüfung Ethik Organspende Gliederung

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Deine Gliederung ist aus ganzheitlicher Sicht zu einseitig - da ganz wesentliche Aspekte fehlen !

Organspende ist zwar ein gutes und wichtiges Thema - allerdings etwas schwierig - wenn man es ganzheitlich darstellen will - und das sollte man auf jeden Fall !

Das Hirntodkonzept, auf dem die ganze Organspende basiert - ist nämlich unter Experten im Hinblick auf die Ethik der Organspendepraxis äusserst umstritten !

Und das sollte man keinesfalls einfach unter den Tisch fallen lassen - wenn man sich auf dieses schwierige Thema einlässt ! Das wäre dann keine saubere Recherche !

Ich würde an deiner Stelle die Argumente beider Seiten aufzeigen - sowohl die der Befürworter als auch die der Kritiker .

Und dann würde ich es dem Einzelnen überlassen, sich eine Meinung zu bilden!

Die Argumente der Kritioker sind weniger bekannt und das Problem ist, dass Betroffene aufgrund einseitiger Informatioenen eine Entscheidung gefällt haben, die viele später bereut haben - als sie von der Kehrseite der Medaille erfuhren.

Und dass würde ich Schülern und aaaanderen nicht vorenthalten wollen !

Hier sind weitere Informationen. http://www.gutefrage.net/frage/msa-thema-organspende-#answer55387468

Mucker  31.05.2014, 02:36

Trotz aller Skandale wird weiter für Organspenden geworben. Unbeachtet bleibt, wie es Angehörigen ergeht, ob das Kriterium des Hirntods sinnvoll ist und welche finanziellen Interessen im Spiel sind.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article112732112/Die-grosse-Angst-vor-der-Vorverlegung-des-Todes.html

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smile1995 
Fragesteller
 31.05.2014, 15:16

Vielen Dank hat mir weiter geholfen. Habe mich nun für diese Gliederung entschieden: 1. Was beinhaltet Organspende 2. Pro Organspendeverpflichtung 3. Contra Organspendeverpflichtung 4. Ethische Aspekte 5. Persönliches Fazit so kann ich in der Bereich ethische Aspekte gut die Hirntod Problematik miteinbeziehen.

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Mucker  31.05.2014, 15:28
@smile1995

OK - danke für den Stern. Viel Erfolg beim Vortrag !

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Es fehlt der Zweifel am sogenannten Hirntod, und dass nach Transplantation des ersten Herzens dieser Hirntod von der Ärzteschaft erfunden wurde, damit Ärzte und Helferpersonal nicht wegen Mordes ins Gefängnis kommen. Weil zu transplantierende Organe lebend sein müssen, werden die Organe (noch) Lebenden entnommen. - So wie es nicht etwas oder halb schwanger gibt, gibt es auch nicht etwas lebend oder etwas tot, sondern tot ODER lebendig.

Hinzu kommt, dass darüber berichtet wird, dass die sogenannte Hirntod-Diagnose Menschen überlebt haben, weil ihre Angehörigen sie zur "Organspende" nicht freigegeben hatten. - Berichte dazu findest Du in meinem Profil, dort wo die Selbstdarstellung ist (klick dazu auf meinen Namen, dann bist Du in meinem Profil).

Lies den informativen Bericht in der WELT vom 13.1.2013:

Die große Angst vor der Vorverlegung des Todes

http://www.welt.de/politik/deutschland/article112732112/Die-grosse-Angst-vor-der-Vorverlegung-des-Todes.html

(Weil hier pro Antwort und pro Kommentar immer nur EIN Link erlaubt ist, setze ich nun neu an.)

cyracus  31.05.2014, 00:18

Sehr aussagekräftig sind die Infos in dem Artikel

Nahtod entzaubert - "Wie ein Feuer, das durch das Gehirn rast"

(siehe dort in einem meiner Kommentare unter meiner Antwort)

Der beste Beweis, dass es den sogenannten „Hirntod“ gar nicht gibt. Schließlich werden diese Hirnaktivitäten beobachtet, nachdem der vollständige, echte Tod eingetreten ist.

Die "Organspender" sind bei der Organentnahme nicht tot, denn von wirklich Toten sind die Organe giftig und dürften nicht in einen anderen Körper transplantiert werden.

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cyracus  31.05.2014, 00:40

Auch hier findest Du reichhaltige Informationen zu Deinem Thema:

http://www.theologe.de/theologe17.htm

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Dass den Bürgern immer noch vorgegaukelt wird, die Organe würden nach dem Tod des sogenannten Spenders entnommen, um sie zum Ausfüllen eines "Organspenderausweises" zu verführen, ist das Erschleichen von Organen von noch Lebenden, ohne dass die potentiellen Spender dies wissen. Und das ist kriminell.

Auch ist es schockierend, dass Minderjährige vor Eintritt ihrer Volljährigkeit, also bereits mit 16 Jahren, dem Ausweiden ihrer Körper im Falle des umstrittenen Hirntodes zustimmen dürfen. "Informiert" wurden sie lediglich durch romantisierende Werbeberichte in den Medien und in "Informationsbroschüren".

Ebenso schockierend ist es, dass Minderjährige erst mit 14 Jahren sich erklären dürfen, dass sie dies nicht wollen. Was ist, wenn 12-, 10-, 8- oder 6-Jährige ein gutes Gespür dafür haben, dass sie intuitiv einer solchen Prozedur ablehnend gegenüberstehen. Sind die Eltern aus Überzeugung oder wegen mangelnder Information dafür, ihr schwerkrankes oder im Sterben befindliches Kind für die Organspende freizugeben, das Kind selbst will es aber nicht, wird dennoch das Ausschlachten vor ihrem Tod vorgenommen.

Auch kommt es vor, dass Kinder erklären, dass sie kein Fremdorgan in sich hineinkriegen wollen. Bestimmen die Eltern aber, dass an ihrem Kind eine solche Operation durchgeführt wird, muss das Kind mit dem Fremdorgan leben und lebenslang die Medikamente einnehmen, damit das Organ nicht abgestoßen wird. - Genau das ist einer Userin geschehen, die auch hier auf Gutefrage schreibt, der in ihrer Kinderzeit ein fremdes Herz implantiert wurde.

Zu meinem Erstaunen las ich einen Bericht eines Users, der sich um seine Freundin sorgte: Er schrieb, dass seine Freundin schwer darunter leidet, dass ihr unter Zwangsmaßnahmen gegen ihren Willen ein Fremd-Herz implantiert wurde. Weil sie sich vor der Operation wehrte, wurde sie mit Gurten an den Operationstisch festgeschnallt. Der Freund sort sich um sie, weil sie von dem Geschehen traumatisiert ist.

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cyracus  31.05.2014, 00:46

Auf dem Ausweis kann ja angekreuzt werden, was der Bürger im Falle der Zustimmung spenden würde, oder ob er gar nicht spenden will. Es fehtl auf jeden Fall die Kategorie, dass der Bürger im Falle eines Falle kein Fremdorgan erhalten will - so wie es bei mir der Fall ist.

Weil ich mich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt habe, habe ich den NICHT-Organspenderausweis von

http://www.kritischebioethik.de/nicht-organspendeausweis-21-12-04.pdf

bei mir, mit dem ich erkläre, dass ich auch keine Fremdorgane erhalten will. Schließlich soll für mich niemand ermordet werden. Auch ist mir die Vorstellung, ein Fremdorgan in meinen Körper reinzukriegen, höchst unangenehm.

Außerdem traue ich den allgemein üblichen orangenfarbenen Ausweisen nicht. Von einem Insider, der in solch einer Klinik-Abteilung gearbeitet hatte, wurde mir berichtet: Man sah kurz den orangenen Ausweis und legte los. Erst später sah man, dass dort das Nein angekreuzt war. - Mein Nicht-Organspenderausweis ist Blau.

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Dir ist sicherlich klar, dass ich absolut gegen die Widerspruchslösung bin. Das würde nämlich ja bedeuten, dass ab dem ersten Atemzug nach der Geburt jeder Mensch automatisch ein Organspender ist (sorry, in dem Fall kann ich nur sagen: potentielles Schlachtvieh), es sei denn, die Eltern haben dem widersprochen, und ab dem 14. Lebensjahr hat der entsprechende Jugendliche selbst widersprochen.

Sowas geht doch gar nicht!

In Österreicht z.B. gilt die Widerspruchslösung. Das weiß kaum ein Tourist, für die dasselbe dort gilt, und nicht einmal alle Österreicher wissen dies. Spricht man mit Österreichern über dieses Thema, sind auffallend viele erstaunt bis entsetzt, gingen sie doch davon aus, dass sie dem aktiv zustimmen müssten.

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cyracus  31.05.2014, 08:07

Gilt in einem Land die Widerspruchslösung, und der Bürger hat nicht widersprochen (weil er von dieser Möglichkeit nichts wusste, es vergessen hatte oder - wie sehr viele Menschen - davon ausging, der Tod sei sowieso noch weit, weit weg), geht man von einer mutmaßlichen Einwilligung aus. - Hier wird u.a. dazu berichtet:

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/zeitgeschichte/mike-adams/der-blanke-horror-patientin-in-new-yorker-krankenhaus-wird-wach-waehrend-aerzte-versuchen-ihre-or.html;jsessionid=42A9A568FCD03CAC89B394A0CFE15A93

Das bedeutet, wenn jemand nicht NEIN sagt, meint er JA. - Würde also Dich einer beispielsweise fragen: "Gibst Du mir Dein Portemonnaie mit den 100 Euro drin?" und Du sagst nichts und denkst nur: "Der hat ja wohl nicht alle Latten am Zaun ...", hast Du nicht widersprochen, und der Dich so Fragende geht nun davon aus, dass Du ihm Dein Portemonnaie mit den 100 Euro geben willst. Also nimmt er es sich, denn Du hattest ja Deine mutmaßliche Einwilliigung zu diesem Vorgang gegeben.

Glaubst Du an die Widerspruchslösung, brauchst Du Dich über diesen Diebstahl nicht zu beschweren, denn Du hattest ja nicht widersprochen, also gab es auch keinen Diebstahl, sondern Du hattest - in Form der vermuteten Zustimmung - dem Fragenden ein Geschenk gemacht.

Anderes Beispiel:

Da fragt ein Mann eine Frau: "Willst Du mit mir etwas härteren Sex machen?" Die Frau ist pikiert oder empört oder denkt einfach nur "Was für ein Idiot!!", antwortet nicht und wendet sich ab. Weil sie aber nicht NEIN gesagt hat, nimmt der Mann dies als vermutete Zustimmung und fällt über die Frau her. - Später sagt er bei der Polizei, er verstehe die ganze Aufregung nicht, schließlich war es doch Sex im gegenseitigen Einvernehmen, denn die Frau hatte es doch auch gewollt.

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Die Gliederung finde ich ok, es kommt eher darauf an, was Du da reinpackst. Als Betroffene bin ich der Meinung, dass Organspende freiwillig sein sollte, dass sich aber jeder einmal im Leben dafür oder dagegen entscheiden müsste, diese Entscheidung muss reversibel sein. Die meisten Menschen setzen sich nicht ernsthaft mit dem Thema auseinander und das ist unser größtes Problem. Besuch, wenn Du Gelegenheit hast, mal eine Dialyse und sprich mit den Patienten, dann bekommst Du auch ein Bild von den Lebensbedingungen, auch wenn man mit Dialyse überleben kann. Bei Herz und Leber geht es um Leben und Tod.

GRUNDSÄTZLICH

  • Wie der Name schon sagt, geht es um OrganSPENDE. Das sollte einen Zwang oder Automatismus von vornherein moralisch wie formal ausschließen. Spenden müssen freiwillig sein und die Entscheidung muss bewusst fallen. Ich wehre mich stark gegen unmoralische Zustände wie in Österreich.
  • Organspende als Pflicht verstößt gegen alles, was Menschenwürde ausmacht. Jeder sollte über seinen eigenen Körper verfügen dürfen, sowohl zu Lebzeiten als auch posthum. Ich persönlich möchte definitiv nicht ausgeweidet werden, sondern in Würde sterben und begraben werden. Mit allem, was dazu gehört.
  • Der Sterbeprozess endet nicht mit dem Hirntod. Das Hirntodkonzept ist medizinisch-naturwissenschaftlich nicht haltbar, sondern rein künstlich und meines Erachtens falsch definiert.

PROVOKATION: EIN NEUER VORSCHLAG

  • Ich gehe mal einen Schritt in die andere Richtung und unterbreite folgenden Vorschlag: Jedem einzelnen müsste es im Rahmen der Verfügungsgewalt über seinen eigenen Körper erlaubt sein, seine eigenen Organe nach dem Ableben an bestimmte Menschen zielgerichtet zu verkaufen oder sie ihnen zu vermachen. Es ist UNSER Körper. Ich möchte damit machen können, was ich möchte, auch posthum. Auch gegen Geld, wenn man das denn will. Und natürlich auch als Spende, wenn man das wirklich will.
  • Ich sehe ganz stark die Perspektive der Verfügung über meinen eigenen Körper. Würde ich eher wollen, dass irgendjemand meine Organe bekommt und meine Familie nichts davon hat oder würde ich wollen, dass jemand meine Organe bekommt und meine Familie dadurch 150.000 Euro zur Verfügung hat? Ich wäre eindeutig für letztere Lösung. Das wäre das einzige und letzte, was ich noch für sie tun könnte.
  • Dies würde wirklich statistisch zu einem drastischen Ansteigen der Organtransplantationsbereitschaft führen, da für viele der tote Körper mehr wert ist als es jede bezahlbare Lebensversicherung für einen Normalverdiener sein könnte. Damit könnte man seine Familien wirklich absichern, wenn man wüsste, dass z.B. bei einem unerwarteten Unfalltod wenigstens die Organe noch meistbietend verkauft werden. Wohlgemerkt, freiwillig, genau nach Testament und Wunsch des Verstorbenen.
  • Es gibt meines Erachtens keinen Grund, warum ausgerechnet Organtransplantation nur als Spende stattfinden sollte. Es ist unser Körper, wir dürfen darüber entscheiden. Genau das sollten wir endlich tun. Schluss mit Gutmenschentum, hin zum vernunftorientierten Handeln. Dan würde es auch schlagartig genug Spenderorgane geben und diejenigen, die nicht ausgeweidet werden wollen, könnten das auch ohne moralische Repressalien leben.

was fehlt ist..die ethischer Perspektive u.a. über den Begriff und Zeitpunkt des Todes... wann ist Mensch echt gestorben.. & was spricht für ein Recht auf ein würdiges Sterben