Nato Ausbreitung Bedrohung für russland?

Richard30  19.04.2024, 21:34

Da gab es doch bestimmt vorher Abmachungen, oder nicht?

Im2stupid4u 
Fragesteller
 19.04.2024, 21:37

inwiefern? Du meinst die 2+4 Gespräche, wo es im Vorhinein drum ging dass es keine Absicht wäre sich auszuweiten. 1997 hat russland dem jedoch zugestimmt

17 Antworten

Von Experte Ralph9 bestätigt

Hallo

Nato Ausbreitung Bedrohung für russland?

Putin hatte kein Problem mit der NATO Osterweiterung!

Voilà...

Die Worte Putins, zu seinem Kumpel Gerhard Schröder aus dem Jahr 2004:

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 2. April 2004, drei Tage nach dem Beitritt der Balten, stand Putin lächelnd neben Schröder und lobte, dass sich die Beziehungen Russlands zur Nato "positiv entwickeln". Und er fuhr fort: "Hinsichtlich der Nato-Erweiterung haben wir keine Sorgen mit Blick auf die Sicherheit der Russischen Föderation." Als der Nato-Generalsekretär wenig später nach Moskau kam, sagte Putin, jedes Land habe "das Recht, seine eigene Form der Sicherheit zu wählen". Kein Wort von gebrochenen Versprechen oder einer Gefährdung Russlands.

Quelle: Zeit Online

Russland wurde mehr als einmal ein Beitritt zur NATO angeboten...!

Clinton schlug langfristigen Nato-Beitritt Russlands vor

In der Zwischenzeit war die Beziehung zu Russland zentrales Thema aller Überlegungen bei der Nato. Der damalige Bundeswehr-Generalinspekteur Klaus Naumann, später Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, schreibt in einer detaillierten Rückschau auf die Zeit, "wir nahmen uns vor, alles zu vermeiden, was Russland als Verletzung oder Demütigung verstehen könnte".

Praktisch mündete diese Rücksichtnahme in einer Selbstverpflichtung: Deutschland stationierte keine Nato-Truppen und keine Atomwaffen auf ostdeutschem Gebiet. Die Bundeswehr wurde deutlich verkleinert, Russlands heimkehrende Soldaten wurden großzügig unterstützt, ihre Erinnerungsstätten gepflegt.

1990 formulierte auch die Nato ihre erste Handreichung nach Moskau, nachzulesen im Gipfeldokument von London. Die strategische Debatte zwischen den einstigen Blockgegnern wurde über die Jahre weitergeführt. US-Präsident Bill Clinton eröffnete seinem russischen Kollegen Boris Jelzin sogar eine Beitrittsperspektive.

Jelzin schlug aus und konterte mit der Idee einer neutralen Zone in Mitteleuropa - beaufsichtigt von den beiden Großmächten USA und Russland. Naumann erinnert sich, dass "wir sahen, wie sehr das russische Militär noch immer im konfrontativen Denken zweier Blöcke verwurzelt war".

Noch bevor die Nato Beitrittsgespräche mit mitteleuropäischen Staaten eröffnete, unterzeichnete sie 1997 die Nato-Russland-Akte. Mit dem Dokument wurde der Nato-Russland-Rat etabliert. Ein unerhörter Vorgang: Russland bekam Sitz und Zutritt im Nato-Hauptquartier, richtete dort einen militärischen und diplomatischen Stab ein, wurde zu allen relevanten sicherheitspolitischen Entscheidungen konsultiert.

Quelle: SüddeutscheZeitung

Clinton: "Russland gehört in die Nato"

Für ein starkes Europa unter voller Einbeziehung Russlands hat sich US-Präsident Bill Clinton bei seinem Deutschland- Besuch ausgesprochen. Kurz vor seiner Reise nach Moskau warb er grundsätzlich für eine Aufnahme Russlands in die NATO und die Europäische Union. "Es dürfen Russland gegenüber keine Türen geschlossen werden - nicht die NATO-Türen, nicht die EU-Türen", sagte Clinton am Freitag in einer Rede zur Verleihung des Karlspreises in Aachen. "Russland müsse 'vollständiger Teil' Europas werden. Ansonsten bleibe die Vision von einem 'ungeteilten Kontinent' unvollständig."

Quelle: 02.06.2000 Handelsblatt

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

Bild zum Beitrag

 - (Deutschland, Geschichte, USA)
Ralph9  22.04.2024, 11:13
Quelle: 02.06.2000 Handelsblatt

Der in dieser inhaltlich absolut zutreffenden Antwort hinterlegte Link zum Handelsblatt bringt eine Fehlermeldung.

Linkfix: https://web.archive.org/web/20220325070728/https://www.handelsblatt.com/archiv/us-praesident-in-deutschland-geehrt-clinton-russland-gehoert-in-die-nato/1988086.html

Es wäre schade, wenn diese wichtigen Informationen nicht auffindbar wären.

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RayAnderson  22.04.2024, 18:22
@Ralph9

Danke... es ist traurig, dass das Handelsblatt es selbst nicht für wichtig erachtet hat, die Seite zu erhalten.

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Ralph9  22.04.2024, 19:06
@RayAnderson
Danke... es ist traurig, dass das Handelsblatt es selbst nicht für wichtig erachtet hat, die Seite zu erhalten.

Bitte, sehr gern. 👍

Ich bin da beim Handelsblatt auch schonmal drübergefallen bei einem anderen Artikel rund um die Vorgeschichte zum Euromaidan, wo ein anderer Artikel auch nicht mehr direkt erreichbar war, sondern "nur noch" im Archiv ist unter https://web.archive.org/web/20230214082059/https://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-abkommen-deutschland-letzte-chance-fuer-meine-mutter/9126898-2.html

Präsident Janukowitsch versicherte, er werde „keinen Schritt zum Nachteil der Ukraine und ihres Volkes“ unternehmen. „Niemand wird unseren Traum von einer Ukraine gleicher Möglichkeiten, von einer europäischen Ukraine ruinieren“, sagte der Staatschef.

Der Original-Link https://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-abkommen-deutschland-letzte-chance-fuer-meine-mutter/9126898-2.html bringt da ebenfalls eine Fehlermeldung, deswegen war ich da "hellhörig" ...

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Nato Ausbreitung Bedrohung für russland?

Ja und nein, das hängt vom Blickwinkel ab.

Aus Sicht des Kremls stellt die NATO sogar mehr als eine Bedrohung dar. Putin und seine Mafiabande kann sich nicht damit abfinden, nach dem Zerfall der Sowjetunion keine Weltmacht, sondern nur noch eine Regionalmacht zu sein. Die imperialistischen Pläne bestehen darin, den russischen Faschismus mindestens dort zu verbreiten und sich die Gegenden einzuverleiben, in denen Russen leben oder die mal zur Sowjetunion gehört haben. Am liebesten wäre es den Ruschisten aber, ganz Europa zu dominieren und ausplündern zu können. Für diese Pläne stellt die NATO nicht nur eine Bedrohung dar, sondern sie verhindert sie aktiv durch die Aufnahme der Oststaaten in die NATO sowie die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den verbrecherischen Überfall durch die russische Soldateska.

Aus Sicht des Völkerrechts stellt de NATO keine Bedrohung Russlands dar, da es sich um ein reines Verteidigungsbündnis handelt, das keinerelei Eroberungsabsichten gegenüber russischem Gebiet hat. Das Völkerrecht erlaubt auch jedem Staat, die Bündnisse, denen er sich anschließen will, frei auszuwählen.

Aus Sicht der Oststaaten stellt die NATO ebenfalls keinerlei Bedrohung dar. Die Mitgliedschaft in der NATO ist freiwillig und könnte jederzeit wieder beendet werden, ohne dass jemand unmittelbaren Zwang ausübt, um das zu verhindern. Im gegenteil sehen diese Oststaaten wie z.B. das Baltikum, Ukraine oder Moldawien in Russland die große Bedrohung ihrer Souveränität. Die Russen sollten sich höchstens mal fragen, warum denn keiner freiwillig mit ihnen zusammensein will, sondern es ungern sieht, durch den russischen Faschismus und die Mafiabande im Kreml sowie ihrer undisziplinierten Soldateska unterworfen, unterdrückt, vergewaltigt, ermodet und ausgeplündert zu werden. Was haben die Russen denn zu bieten außer Gewalt und Armut?

Aus Sicht des Westens stellt die NATO ebenfalls keine Bedrohung dar, weder für sich noch für Russland, da wie schon gesagt, niemand die Absicht hat, russisches Gebiet anzugreifen, sondern lediglich verhindern will, dass Russland dies mit seinen Nachbarn tut.

Von Experte Udavu bestätigt

Hallo Im2stupid4u,

Nato Ausbreitung Bedrohung für russland?

Also, um hier 'mal wie bereits angekündigt "Licht ins historische Dunkel" zu bringen (zu den historisch völlig zweifelsfreien Tatsachen und Fakten gäbe es so einiges zu sagen. Mal schaun, wieweit der Platz reicht):

Die NATO sieht sich in keinster Weise seit den 1990ern als "weltweite Polizei bzw Sicherheits-Akteur", sondern sie ist und bleibt durch und durch ein reines Verteidigungsbündnis.

Und dass Russland angeblich durch die NATO bedroht würde, ist eine reine, frei erfundene, himmelschreiende und vorsätzliche Lüge des verbrecherischen russischen Terror-Regimes - und die wissen das auch ganz genau, dass sie diesbezüglich komplett lügen:

Das Vorgehen des Kreml-Regimes entlarvt sämtliche seiner haarsträubenden Hetz-Lügen gegen die NATO als komplett halt- und bodenlos, siehe z.B. https://www.n-tv.de/politik/Russland-entbloesst-seine-Aussengrenzen-article24420552.html

Russland entblößt seine Außengrenzen
Russland stationiert seit Jahrzehnten Tausende Soldaten in Nachbarländern und entlang wichtiger Grenzen. Doch der Ukraine-Krieg hat die Divisionen an den strategisch wichtigen Orten ausbluten lassen, weil Präsident Wladimir Putin so viele Soldaten wie möglich in der Ukraine braucht.
Hoch im Norden hat Russland eine gemeinsame Grenze mit NATO-Mitglied Norwegen. Keine 200 Kilometer lang, aber trotzdem geopolitisch hochbrisant, erst recht seit die Kreml-Truppen die Ukraine überfallen haben.
Weil aber so viele Soldaten wie möglich in der Ukraine gebraucht werden, hat Russland sein Militär von der Grenze zu Norwegen mittlerweile fast komplett abgezogen. Nur maximal 20 Prozent der Soldaten, die vor dem Krieg in der Ukraine hier stationiert waren, sind noch vor Ort, hat der norwegische Generalstabschef Eirik Kristoffersen vorige Woche mitgeteilt.
Kristoffersen ist überzeugt, dass die Entscheidung, die Truppen umzugruppieren, primär zeigt, dass Putin in der NATO in Wahrheit keine Bedrohung sieht. "Wenn er glauben würde, dass wir Russland bedrohen, hätte er seine Truppen nicht in den Krieg in die Ukraine verlegt."
"Russland weiß, dass NATO keine Bedrohung ist"
Dasselbe gelte auch für die 1300 Kilometer lange Grenze zu Finnland, fügte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, hinzu.  "Russland weiß, dass die NATO keine Bedrohung darstellt, weil wir nicht die Absicht haben, sie anzugreifen. Ansonsten hätten sie auf den NATO-Beitritt Finnlands ganz anders reagiert."

oder https://www.fr.de/politik/aktuell-ukraine-news-russland-krieg-putin-nato-militaer-soldaten-baltikum-finnland-zr-91823780.html

Russland zieht Truppen von Nato-Grenzen ab: „Praktisch verschwunden“  (...)
Wie Foreign Policy meldet,  hat Russland den Großteil seiner Truppen abgezogen, die an den Grenzen zu den baltischen Staaten und Finnland stationiert waren.  Drei hochrangige EU-Verteidigungsbeamte sagten dem Magazin, dass   rund 80 Prozent der Streitkräfte  aus den Regionen in die Ukraine abgezogen wurden. Einst wiesen die Nordgrenzen zur Nato eine extrem hohe Konzentration an russischen Soldaten auf,   nun gebe es dort nur noch eine „Notbesatzung“.
Russland schickt weitere Soldaten in den Ukraine-Krieg
Laut einer öffentlich einsehbaren Einschätzung des estnischen Auslandsgeheimdienstes hatte Russland vor Beginn der Invasion in die Ukraine etwa 30.000 Kämpfer an den nördlichen Grenzen stationiert: rund 12.000 Boden- und Luftlandetruppen in der Exklave Kaliningrad, 18.000 sowie Hunderte von Panzern und anderen schweren Militärfahrzeugen in Westrussland.
„Der Abzug, den wir in den letzten sieben Monaten in dieser Region erlebt haben, ist sehr bemerkenswert“, sagte ein nordischer Beamter, der anonym bleiben wollte, dem Magazin.   Putin sei militärisch im Norden quasi blank. „Russland stand uns jahrzehntelang mit Bodentruppen gegenüber, die jetzt praktisch verschwunden sind.“ 

Es denkt hoffentlich niemand ernsthaft, das russische Regime würde seine Truppen an den NATO-Grenzen praktisch komplett abziehen und verschwinden lassen, wenn es sich von der NATO auch nur im Geringsten bedroht fühlen würde ?? Sicher nicht. Daher entlarven die Kreml-Lügner sich dadurch selbst.

Um die Tatsachen und Fakten dazu richtig zu sehen, muss man ein paar historisch bedeutsame Aspekte kennen:

Nach den entsetzlichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges hat man ganz bewusst eine Welt-Friedensordnung zu schaffen versucht, um das künftige friedliche Zusammenleben aller Völker sicherzustellen.

Deren Kern-Bestandteile sind unter anderem die friedliche Ko-Existenz der souveränen Staaten und deren Kooperation zum gemeinsamen, wohlwollenden Fortschritt der Völker; und zwar insbesondere durch die Gründung der "Vereinten Nationen" in ihrer jetzigen Form sowie die Errichtung des Internationalen Völkerrechts, zu dessen Einhaltung sich alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bedingungslos verpflichtet haben; siehe dazu hier: https://unric.org/de/charta/ :

Art. 2 Satz 3 und 4 sagen ausdrücklich:

3. Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, daß der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden.
4. Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.

Man hat damals ganz bewusst und wohlweislich eine auf Weltfrieden und dessen Sicherstellung aufgebaute, gemeinsame Weltordnung zu schaffen versucht.

Unter anderem war die damalige Sowjetunion Gründungsmitglied der "Vereinten Nationen". Nach ihrem Zerfall hat Russland als Nachfolgestaat ebenso ausdrücklich die Gültigkeit des Internationalen Völkerrechts anerkannt und sich auf dessen Einhaltung verpflichtet.

Die Tücke dabei ist: Damit ein Krieg ausbricht, reicht ein einziger, der ihn beginnt.

Damit Frieden herrscht, müssen ALLE ihn BEWUSST wollen.

Frieden herrscht nicht bereits dann, wenn zufällig mal einen Tag kein Krieg geführt wird, sondern erst dann, wenn tatsächlich alle bewusst auf jegliche Gewalt verzichten und ihre evtl. offenen Fragen ausschließlich diplomatisch lösen.

Leider hat der größte Landräuber des 20. Jahrhunderts Stalin auf den Konferenzen von Teheran und von Jalta ein Veto-Recht der ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates für sich herausgehandelt, durch das diese den Weltsicherheitsrat – der insbesondere im Kriegsfall verbindliche Entscheidungen hinsichtlich Internationaler Militär-Operationen zur Wiederherstellung des Weltfriedens treffen kann – lähmen können, was vor allem das verbrecherische russische Terror-Regime, aber auch die USA inzwischen oft genug gemacht haben und auch jetzt noch machen.

Stalin wollte ganz eindeutig weiterhin hochaggressiv militärisch eskalieren und seinen Machtbereich noch viel weiter ausbauen.

Genau angesichts solcher hochaggressiver, anhaltender sowjetischer Eroberungs- und Unterwerfungs-Versuche (man denke z.B. an den kommunistischen Februar-Putsch und deren Machtübernahme in der Tschechoslowakei 1948 oder an die fast ein Jahr andauernde sowjetische Berlin-Blockade 1948/49) wurde - nach ersten innereuropäischen Bündnissen - 1949 die NATO als Verteidigungsbündnis gegründet, weil jedes einzelne Land für sich einem sowjetischen militärischen Überfalls kaum etwas entgegensetzen können hätte und völlig unterlegen wäre.

In der nachfolgenden Zeit des sogenannten "Kalten Krieges" und des Wettrüstens (auf NATO-Seiten einzig mit dem Zweck der Abschreckung, d.h. nicht um selber anzugreifen, sondern um die nach wie vor hochaggressive und zweifellos ihre weitere militärische Ausweitung anstrebende Sowjetunion von Angriffen auf NATO-Territorium durch Überlegenheit bei der Verteidigung und Abwehr, also durch Aussichtslosigkeit abzuschrecken) gab es immerhin einige bemerkenswerte historische Weiterentwicklungen in den internationalen Beziehungen, wie z.B. die Einrichtung der KSZE mit ihrer ganz zentralen Helsinki-Schlussakte und deren entscheidenden Vereinbarungen von 1975 mit der Anerkennung der Unverletzlichkeit der Grenzen sowie der territorialen Integrität von Staaten und dem erneut ausdrücklichen Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt.

Das hinderte das sowjetische Breschnew-Regime aber nicht daran, völlig entgegen der selbst unterzeichneten Vereinbarungen von Helsinki und des ausdrücklich anerkannten Internationalen Völkerrechts Ende der 1970er-Jahre auch in Afghanistan kommunistische Putschversuche durchzuführen, um dort ebenfalls eine kommunistische Marionettenregierung unter seiner Vorherrschaft zu installieren. Nachdem diese Versuche gescheitert waren, ließ das Kreml-Regime 1979 – nur wenige Jahre nach der Helsinki-Schlussakte – die Sowjetarmee in Afghanistan einfallen, um dort mit Waffengewalt einen Machtwechsel zu erzwingen.

Aber trotz haushoch drückender militärischer Überlegenheit konnte die Sowjetarmee kein einziges ihrer Kriegsziele erreichen und musste 1989 – nach 10 Jahren Angriffskrieg – erfolglos, geschlagen und vor der gesamten Welt blamiert wieder abziehen. 

Zwei Jahre später ist die wirtschaftlich völlig am Boden liegende Sowjetunion zerbrochen.

Sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und dem Entstehen einer demokratischen Grundordnung im Nachfolgestaat Russland gab es eine gewaltige, sehr positive und total hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung auf allen Seiten. Es wurden größte Anstrengungen unternommen, einen künftigen Weg absolut wohlwollender und vertrauensvoller Kooperation zu gehen, um eine neue, auf Stabilität und Frieden beruhende europäische Ordnung und Welt-Ordnung schaffen zu können.

In ganz vielen Bereichen wurde unverzüglich eine intensive Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft mit Russland aufgenommen; mit dem bewussten Ziel, maximal auf Russland zuzugehen und es bestmöglich zu unterstützen. Allein in diesem geschichtlich extrem kurzen Zeitraum sowie in zeitlich enger Lage dazu ist an Versuchen, Russland bewusst mit einzubinden, stichwortartig zu nennen:

• die "Charta von Paris" (1990)

• die Zusammenarbeit der NATO mit Russland seit 1991 in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik

• die "Partnerschaft für den Frieden" 1994

• Die Einrichtung der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) als Nachfolgerin der KSZE ("Helsinki-Schlussakte", man erinnere sich) und feste Institution der europäisch-russischen Zusammenarbeit 1995

• die NATO-Russland-Grundakte 1997

• Der NATO-Russland-Rat ebenfalls 1997

• die bewusste Aufnahme des wirtschaftlich eigentlich viel zu schwachen Russlands in die G7, die dadurch zur G8 wurden 1998

• die Eröffnung einer Ständigen russischen Vertretung beim NATO-Hauptquartier in Brüssel und dem Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Europa 2001

• Gar nicht aufzählen kann man jeden einzelnen Punkt im Rahmen der Aufnahme vielfältiger wirtschaftlicher Beziehungen mit dem wirtschaftlich völlig am Boden liegenden Russland

• Ebenso kann man gar nicht aufzählen die Unterstützung Russlands ebenso wie weiterer ehemaliger Sowjet- und „Ostblock“-Staaten und deren Bevölkerung durch zahllose Nichtregierungsorganisationen (NGO's) auf Einladung der jeweiligen Staatsregierungen.

Die freien demokratischen Staaten haben zusammen mit einer Fülle an NGO's ihr Äußerstes gegeben, Russland und die ehemaligen Sowjet-Staaten in Abstimmung mit deren Regierungen umfassend und in jeglicher Hinsicht zu unterstützen, ihnen wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine zu helfen und beim Aufbau einer Gesellschaftsordnung auf allgemeinen Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Menschenrechten zu helfen.

In diesem Jahrzehnt lagen tatsächlich ganz große Chancen für eine künftige Zusammenarbeit der Welt auf Basis der Werte der Vereinten Nationen, wie sie eigentlich bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschlossen waren, aber an Stalins imperialistischem Vorherrschaftswahn scheiterten.

Insbesondere die NATO-Russland-Grundakte ist näher zu betrachten, siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Russland-Grundakte

Nach Ende des Kalten Krieges fingen Russland und die NATO mit der Aufstellung einer Partnerschaft an, mit dem Ziel, ihr Verhältnis aus Misstrauen und gegenseitiger Bedrohung zu überwinden.
Als 1994 die Russische Föderation Mitglied des Programmes Partnerschaft für den Frieden wurde, bereitete man langsam eine formalisierte Vereinbarung vor, die dann 1997 zur Ratifizierung vorgelegt wurde.
Die Grundakte stellte den Versuch dar, einen Ausgleich zwischen den sicherheitspolitischen Interessen der NATO-Partner einerseits und Russlands andererseits herzustellen. Im Wesentlichen sollte dies durch vertrauensbildende Maßnahmen, vertiefte Zusammenarbeit im Rahmen der OSZE und Abrüstung erreicht werden, zugleich wollte aber die NATO nicht gänzlich auf ihr Abschreckungspotenzial verzichten. Im Hinblick auf Russland wurde von westlicher Seite daran festgehalten, dass eine Fortsetzung der Bemühungen Russlands um Demokratisierung, gegründet auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung von Freiheitsrechten, erwartet würde. Im Gegenzug wurden Russland gegenüber der NATO Privilegien eingeräumt, wie sie kein anderer Nicht-Mitgliedstaat vorweisen konnte. Beide Seiten bekannten sich zum Verzicht auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt, zu gegenseitigen Konsultationen und friedlicher Beilegung von Konflikten. (...)
Im Bereich der direkten politisch-militärischen Angelegenheiten ist der Verzicht auf die Stationierung von Atomwaffen in den neuen Mitgliedsstaaten der NATO in Mittel- und Osteuropa enthalten. Abhängig von der Sicherheitslage begrenzt der Vertrag die Stationierung von Truppen in den neuen NATO-Mitgliedsstaaten

Es gibt keine Atomwaffen der NATO in Osteuropa.

Es gibt keine US Atomraketen in Europa.

Die einzige Seite, die mit atomaren Mittelstreckenraketen droht, sind die Russen.

Die NATO hat mit der NATO Russland Grundakte explizit auf die Stationierung von schweren Waffen, militärischen Großverbänden oder Atomwaffen in Osteuropa verzichtet. Gegenüber keinem anderen Land hat die NATO sich derart weitreichende Verpflichtungen auferlegt als gegenüber Russland.

Währenddessen prahlen die Russen seit Jahren damit, dass sie in Kaliningrad Atomwaffen stationieren, die damit viel näher an NATO Hauptstädten stehen als umgekehrt; sowie kürzlich auch mit der Stationierung weiterer, nach Westen gerichteter Atomwaffen in Belarus, nur wenige Raketen-Flugminuten von NATO-Hauptstädten entfernt.

Außerdem haben die USA vor Beginn des russischen Unterwerfungskrieges gegen die Ukraine ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen, siehe z.B. hier vom März 2021 https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/atomwaffen-usa-europa-abruestung-militaer-nato

Atomwaffen:
Heimlich abgerüstet
Die USA haben ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen – und niemand hat es bemerkt.  (...)

[Fortsetzung zu den historisch völlig zweifelsfreien Tatsachen und Fakten im Kommentar]

Ralph9  21.04.2024, 08:15

Das wahre Problem an der gesamten historischen Geschichte sind die brutalen inner-russischen Fehlentwicklungen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, durch die die heutige russische Föderation – insbesondere seit Putins Machtübernahme 1999 (!) – derart kriegsgeil und unterwerfungssüchtig ist wie es vielleicht noch nicht einmal Stalin seinerzeit war:

Bereits der Zerfall der Sowjetunion war davon geprägt, dass die alten kommunistischen Hardliner in Moskau mit aller Gewalt die Macht und Vorherrschaft über das insbesondere von Stalin geschaffene Sowjet-Imperium behalten wollten. Ihr Augustputsch von 1991 gegen Gorbatschow scheiterte jedoch und versetzte stattdessen der Sowjetunion den endgültigen Todesstoß.

Nur zwei Jahre darauf probten sie in der russischen Verfassungskrise von 1993 wieder den Aufstand, in der sie einen gezielten Machtkampf mit Gorbatschows Nachfolger Jelzin ausfochten, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Russische_Verfassungskrise_1993

vor allem handelte es sich um einen bewaffneten Aufstand von Kräften, die schon Wochen zuvor den Putsch gegen Jelzin vorbereitet hatten. (...) in der Bevölkerung gab es kaum Unterstützung für die Putschisten, man fürchtete, dass die Kräfte, die schon 1991 versucht hatten, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, eine Diktatur errichten würden. Auf den Dächern in der Umgebung des Weißen Hauses befanden sich "Snipers"(Scharfschützen), die auf alles schossen, was sich bewegte - auch um Zivilisten zu terrorisieren. Eine zivile Bewegung zur Unterstützung der Putschisten war an keiner Stelle erkennbar, ausschließlich bewaffnete Kräfte der angeblichen Anhänger von Ruzkoj und Chasbulatow - (...) Marionetten der Kräfte (...), die den Aufstand probten: Leute aus dem alten Sicherheitsapparat und dem früheren Machtapparat. Nur zwei Jahre nach dem Putsch gegen Gorbatschow war es ja auch kein Wunder, wenn diese Kräfte durchaus noch virulent waren. 

und https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Verfassungskrise_1993

Bewertung
Der Osteuropahistoriker Jan C. Behrends betrachtet den Putschversuch von 1993 rückschauend als das Stichdatum für den Beginn des autoritären Umbaus in Russland nach dem Ende der kommunistischen Diktatur, der im Putinismus mündete.

Nur ein Jahr später ließ der angeschlagene und geschwächte Jelzin die russische Armee in Tschetschenien einfallen, welches 1991 wie viele andere ehemalige Sowjet- und Ostblockstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte,

Der Artikel hier hier https://www.spiegel.de/politik/dieser-zar-ist-boese-a-df253960-0002-0001-0000-000009159807 von Anfang 1995 ist sehr dicht an vielen Detail-Informationen aus der damaligen Zeit. Unter anderen wird darin aufgezeigt, dass es bereits 1994 (!) in Russland klare Befürchtungen gab, Russland würde zu einem Polizeistaat umgebaut werden; sowie dass sich ein antidemokratischer, antiwestlicher und skrupelloser KGB-Mitarbeiter an die Seite Jelzins gesetzt hatte und man kaum mehr unterscheiden konnte, ob Jelzin noch ihn oder ob er schon Jelzin unter Kontrolle hatte, um auf diese Weise den Wieder-Aufbau eines gewaltigen und mächtigen Geheimdienst-Apparates voranzubringen.

Ebenso wird darin die Brutalität des russischen Vorgehens gegen die tschetschenische Bevölkerung aufgezeigt, etliches zu den historischen Entwicklungen dargestellt und darüber hinaus mit herausgearbeitet, dass dieser russische Überfall auf Tschetschenien der wahre Grund für die sogenannte „NATO-Osterweiterung“ war, weil nämlich sämtliche weiteren ehemaligen Sowjet- und Ostblockstaaten sowohl diese massiven Fehlentwicklungen innerhalb Russlands hautnah mit anschauen mussten als auch ganz genau wussten, dass sie nach „Tschetschenien“ die nächsten sein könnten, die die wiedererstarkten russischen Imperialisten (die schon Ende 1994 (!) einen Kongress zur „Wiedervereinigung“ der Sowjetunion einberiefen) mit aller Gewalt wieder unterwerfen wollen würden; so dass sie von daher völlig verständlicherweise möglichst rasch und dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben – was wiederum in der NATO zunächst einiges an Klärung erforderte und auch Dinge wie die o.g. NATO-Russland-Grundakte und den NATO-Russland-Rat zur Folge hatte.

Desweiteren wird darin aufgezeigt, dass die Regierungen der freien demokratischen, westlichen Staaten damals zwar sehr wohl die zunehmend antidemokratischen Entwicklungen in Russland sahen und sich der brutalen Menschenrechtsverbrechen in Tschetschenien durchaus bewusst waren, aber trotzdem mehr oder weniger gar nicht darauf reagierten (trotz geschaffener Rahmenbedingungen wie der „Charta von Paris“, der „Partnerschaft für den Frieden“ sowie dann später auch der Aufwertung der KSZE („Helsinki-Schlussakte“) als feste Institution in Form der OSZE), sondern trotz allem mehr oder weniger untätig blieben – was natürlich nicht gerade dazu beiträgt, solche Fehlentwicklungen rasch einzudämmen, sondern ihnen stattdessen Tür und Tor öffnet.

=>2

12
Ralph9  21.04.2024, 08:16
@Ralph9

=>2

All dies hatte letztlich ganz massiv dazu beigetragen, dass der KGB-Mann Putin aufsteigen, zunächst zum Geheimdienst-Direktor werden und dann direkt von dieser Position aus 1999 – zunächst als Ministerpräsident – die Macht übernehmen konnte :

»DIESER ZAR IST BÖSE«
Für den Kriegsherrn Boris Jelzin ging es um den Bestand seines Reiches - aber auch um sein Amt. Verlassen von Parlament und Reformern, regiert der eigensinnige Präsident nur noch mit einem Klüngel alter Kumpane. (...)
Der Mann, der Rußland in eine Demokratie hatte verwandeln wollen, traf seine Entscheidung zum Sturm auf Grosny gegen den Willen der Mehrheit seiner Bürger, gegen eine Resolution seines Parlaments, ohne einen Beschluß seiner Regierung, ohne den Segen des Patriarchen, unter dem Unmut einflußreicher Militärs und dem Protest der Moskauer Demokraten.
Dieser Zar Boris hatte 1991 das Völkergefängnis UdSSR zerschlagen - jetzt suchte er sich mit einer Waffentat auszuzeichnen, zu der noch jeder Kreml-Herr auch nach dem großen Landräuber Stalin ausgeholt hat: einem Gewaltschlag gegen ein kleines Volk.
Hatte Chruschtschow seine Panzer und Soldaten nach Budapest geschickt, Breschnew nach Prag und Kabul, Gorbatschow nach Baku und nach Vilnius (damals protestierte Jelzin), so setzte Jelzin die Armee jetzt nach Tschetschenien in Marsch, in eine abtrünnige Kleinrepublik, die beim Verschwinden der Sowjetunion 1991 ihre Unabhängigkeit erklärt und den Russischen Föderationsvertrag nicht unterschrieben hatte.
Er befahl Moskaus größte Militäroperation nach Afghanistan: 60 000 Mann und 600 Panzer fielen in das 16 100 Quadratkilometer große Ländchen ein, wo eine Dreiviertelmillion Tschetschenen - ein autochthones Kaukasus-Volk mit eigener Sprache - auf einem Tausendstel der Bodenfläche des gesamten Jelzin-Staates siedeln. (...)
Moskaus Nachbarn aber, wie Polen und die baltischen Staaten, drängt es jetzt um so rascher in die Nato. »Die Russen geben die Rolle des Gendarmen auf dem gesamten Gebiet der ehemaligen Sowjetunion nicht auf«, hieß es im polnischen Rundfunk.
»Wehe uns«, warnte Lettlands Reform-Protagonist Mavriks Vulfsons, »falls das Blutbad von Grosny zur Glorifizierung der angeschlagenen Armee benutzt wird, was zum 50. Jubiläum des Sieges im Zweiten Weltkrieg für Moskau besonders günstig wäre.« (...)
Den letzten Anstoß für Jelzins Marschbefehl nach Grosny dürfte die Einsicht geliefert haben, daß dem Präsidenten in Moskau die Macht entgleitet. Die Wirtschaftsreformen sind zum Stillstand gekommen, jeder weitere Fortschritt stößt auf den gesammelten Widerstand der alten Nomenklatura, die ihren Monopolbesitz an der Großindustrie nicht preisgeben mag. Breite Wählerschichten, denen Jelzin einmal als Volksheld galt, wenden sich von ihm ab. Das Volk will nicht mitmarschieren in Jelzins Katastroika. (...)
So sucht Jelzin, einst das Bollwerk der Reformer und Demokraten, nach neuen Verbündeten: Abgesandte obskurer Patriotenvereine, Anhänger des Hitler-Fans Alexander Barkaschow und Parteigenossen Schirinowskis gehen jetzt im Kreml aus und ein: »Ich habe lange gedacht, daß die um Audienzen betteln«, äußert ein Jelzin-Berater, »bis ich verstanden habe: Sie sind gerufen worden.«
Sie alle leiden darunter, daß ihr Vaterland etwa auf den Umfang der Zeit Peters des Großen schrumpft und um 300 Jahre Expansion zurückgeworfen wird. Arkadij Wolski, ein politischer Wortführer des militär-industriellen Komplexes, berief zum Jahresende 1994 einen Kongreß zur Wiedervereinigung der Sowjetunion ein.

Tschetschenien wurde somit das erste Land, dass die russischen Imperialisten wieder mit aller Gewalt zurückholen und ihrer Vorherrschaft unterwerfen wollten.

Diese brutalen inner-russischen Fehlentwicklungen – insbesondere der so rasch wiedererstarkte, massive neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn in Russland – wurden völlig verständlicherweise von den souverän gewordenen ehemaligen Ostblockstaaten mit immer größerer Sorge gesehen, weil sie natürlich real befürchten mussten, dass irgendwann ein größenwahnsinniger Verbrecher an der Spitze Russlands gewissen- und skrupellos Abkommen und Verträge brechen könnte, um diese Staaten wieder zu überfallen und "zurück zu holen".

Putins Worte, siehe https://www.tagesspiegel.de/politik/putins-vergleich-mit-zar-peter-lasst-balten-polen-finnen-zittern-5147884.html

Kremlchef will Gebiete „zurückholen und stärken“      :
Putins Vergleich mit Zar Peter lässt Balten, Polen, Finnen zittern (...)
Wladimir Putin redet ganz offen über seine Ziele. Er will die Sowjetunion zurück. Und noch mehr: Er fordert einen russischen Herrschaftsbereich, wie ihn das Zarenreich hatte.
Das schließt die Baltischen Staaten, Finnland und den Großteil Polens mit ein. Es geht ihm, das spricht er unmissverständlich aus, nicht nur um die Ukraine.

=>3

4
Ralph9  21.04.2024, 08:17
@Ralph9

=>3

In Wirklichkeit war dieser rein imperialistische russische Unterwerfungs-Überfall ab 1994 auf Tschetschenien (das 1991 wie etliche weitere frühere Sowjetstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte) der wahre und einzige Grund dafür, dass etliche ehemalige Ostblock- und Sowjetstaaten sehr dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben:

Ihnen war völlig bewusst, dass sie allein keine Chance gegen einen russischen Überfall hätten, der dadurch nicht nur zu einer realen, sondern zu einer existenziellen Bedrohung ihrer Sicherheit und des Lebens ihrer Bevölkerung geworden war. Deswegen begannen sie, sich nach Verteidigungs-Bündnissen umzuschauen und bei der NATO um Aufnahme zu bitten. So kam es zu jenem Vorgang, der als sogenannte "NATO-Osterweiterung" bekannt wurde, nämlich die Aufnahme ehemaliger Ostblock-Staaten in die NATO, die um Aufnahme gebeten hatten.

Es war nicht die NATO, die sich aktiv ausdehnen wollte, sondern die Sorge der Nachbarstaaten Russlands aufgrund der inner-russischen Fehlentwicklungen hat diese dazu gebracht, um Aufnahme in die NATO zu bitten, weil Russland dadurch - nur 5 Jahre nach dem erfolglosen Ende des Afghanistan-Krieges - wieder wie zu schlimmsten Stalin-Zeiten zu einer offenen Bedrohung der Sicherheit und Souveränität anderer Staaten geworden war - was bis heute andauert.

Nicht Russland wird bedroht, sondern von Russland geht eine massive Bedrohung aus - heute mehr denn je in der jüngeren Geschichte.

Damals gab es intensive Diskussionen innerhalb der NATO-Bündnispartner, wie man mit diesen Anfragen am besten umgehen sollte, und schließlich das Ergebnis – da ja jeder souveräne Staat, der die Bündnispflichten einhalten wollte, um Aufnahme bitten konnte –, ehemalige Ostblockstaaten im Sinne der weiteren gedeihlichen Entwicklung einer gegenseitigen Partnerschaft mit Russland nur nach vorheriger intensiver Beratung und Einbeziehung Moskaus und ausdrücklicher russischer Zustimmung aufzunehmen - obwohl diese dazu überhaupt nicht erforderlich gewesen wäre, sondern man Russland noch nicht einmal informieren, geschweige denn fragen hätte müssen –, welche 1997 erstmals Jelzin und dann 2004 auch Putin ausdrücklich erteilten, siehe z.B. meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/haben-die-usa-herrn-gorbatschow-angelogen-als-sie-sagten-es-werde-keine-osterweiterung-der-nato-geben#answer-491146268.

Die – stets mit Russland abgestimmte – Osterweiterung der NATO bedroht in keinster Weise russische Sicherheitsinteressen oder wäre gar eine angebliche "Gefahr" für Russland. Niemand würde je auf die Idee kommen, das größte Land der Welt mit dem größten Atomwaffenarsenal der Welt und dem bis vor kurzem noch als zweitstärkste Armee der Welt geglaubten Militär zu überfallen.

In nur 10 Jahren haben letztlich sämtliche früheren Mitglieder des Warschauer Pakts aus wohlbegründeter Angst vor dem russischen Neoimperialismus das Verteidigungsbündnis gewechselt; dazu auch etliche nach dem Zerfall der früheren Sowjetunion und anderer Ereignissen in Europa entstandenen souveränen Einzelstaaten.

Man sieht es auch ganz deutlich daran, wie die historische Geschichte weiter verlief:

Der o.g. erste russische Tschetschenienkrieg des Jelzin-Regimes endete 1996 günstig für die Tschetschener, weil sie den Abzug der russischen Truppen und eine relative Autonomie für sich durchsetzen konnten – was Putin natürlich ein riesiger Dorn im Auge war:

Unmittelbar nach seiner Machtübernahme 1999 begann plötzlich aus heiterem Himmel eine Serie von Sprengstoff-Anschlägen auf Wohn-Hochhäuser der russischen Bevölkerung mit mehreren Hundert Toten und über Tausend Verletzten. Während russische Geheimdienstmitarbeiter auf frischer Tat dabei ertappt wurden, wie sie im Keller eines weiteren Wohn-Hochhauses große Mengen an Sprengstoff mit Zeitzündern präparierten, war die „offizielle“ Erklärung des Putin-Regimes damals, dass angebliche „tschetschenische Terroristen“ die Anschläge verübt hätten.

Aufgrund dieser völlig frei erfundenen und selber inszenierten Vorwänden – genauso wie mit der Ukraine – mit Hunderten ermordeten eigenen russischen Staatsbürgern (!) begann Putin keine vier Wochen (!) nach seiner Machtübernahme den zweiten, an Brutalität schwer zu überbietenden Tschetschenienkrieg, den er fast 10 Jahre führen ließ, bei dem rund ein Drittel der tschetschenischen Bevölkerung ermordet und zahllose weitere in aller Herren Länder versprengt wurden und an dessen Ende Tschetschenien nun wieder völlig unterworfen ist und unter der autoritären Führung des Putin-Vasallen Kadyrow steht (zunächst dessen Vaters).

Gleichzeitig begann eine Mordserie in Russland, der damals etliche Personen zum Opfer fielen, die versuchten, die wahren Hintergründe hinter den Sprengstoffanschlägen – und damit die Geheimdienst-Inszenierung – aufzudecken. Bis heute hält diese Mordserie an, die sich zurückverfolgen lässt bis zu Putins Machtübernahme.

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Ralph9  21.04.2024, 08:17
@Ralph9

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Seitdem – seit 1999 – führen Putin und sein Regime mehr oder weniger unablässig Kriege oder destabilisieren durch ihre verdeckten Terror-Gruppen wie z.B. „Wagner“ etliche Länder in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten, um die eigene Vormacht zu erweitern.

Hier 'mal eine höchst aussagekräftige Aufstellung von russischen Kriegen, Kriegsbeteiligungen und militärischen Angriffen auf Zivilisten mit unzähligen schwersten Kriegsverbrechen seit 1999, dem Jahr von Putins Machtübernahme (für deren Zusammenstellung ich dem Nutzerkollegen PixelManuel sehr dankbar bin und die ich noch um meine eigene Erarbeitung ergänzt hab):

1999–2009 Zweiter Unterwerfungskrieg gegen Tschetschenien, Vorwand inszeniert, Dauer 10 Jahre (!) von 1999-2009, wo ca. ein Drittel der tschetschenischen Bevölkerung um's Leben gekommen ist und zahllose weitere vor den eingedrungenen russischen Terroristen in aller Herren Länder fliehen mussten

1999 Dagestankrieg

1999 Vorstoß nach Priština

seit 1999 bestehende, aber nach wie vor nicht umgesetzte russische Verpflichtung, seine Invasionstruppen aus dem moldawischen Staatsgebiet abzuziehen, siehe https://www.osce.org/files/f/documents/1/5/39571.pdf , welche dort stattdessen nach wie vor andauernd massive Destabilisierung betreiben;

seit Mai 2000 russische Sicherheitskräfte bekämpfen Aufstände in Tschetschenien, Inguschetien und Dagestan

2008 Angriff gegen Georgien im Kaukasuskrieg, von dem das russische Regime seitdem ca. 20% des georgischen Staatsgebietes besetzt hält

2009 Kampf gegen das Kaukasus-Emirat

2014 Invasion und seither andauernde militärische Besetzung der ukrainischen Krim-Halbinsel

seit 2014 Militärisches Eindringen in der Ostukraine und dort verdeckter Krieg, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/warum-hat-man-hierzulande-erst-2022-begonnen-ueber-den-ukraine-krieg-zu-berichten#answer-516145819

seit 2015 Militärischer Eingriff im Syrischen Bürgerkrieg auf Seiten des despotischen Diktators Assad, der u.a. für Giftgas-Attacken und Massentötungen seiner eigenen Bevölkerung verantwortlich ist, siehe https://www.zdf.de/nachrichten/politik/saudi-arabien-syrien-assad-rueckkehr-100.html ; massive Bombardements von Zivilisten und Zerstörung ziviler Infrastruktur, Provokation von Flüchtlingswellen als "Waffen" zur gezielten Destabilisierung der freien demokratischen Staaten

zahllose Beteiligungen direkt vom verbrecherischen russischen Terror-Regime finanzierter illegaler russischer Kämpfer wie z.B. der Wagner-Gruppe an unzähligen Kampfhandlungen in verschiedensten Staaten; insbesondere in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten

z.B. seit 2018 Militärische Unterstützung des Kampfes gegen die libysche Regierung auf Seiten Marschall Haftars mit Wagner-Söldnern der GRU

und seit 2019 Militärische Unterstützung des Kampfes gegen die Ahlu Sunnah Wa-Jama in Mosambik mit Wagner-Söldnern der GRU;

2020 Truppen in Bergkarabach, Aserbaidschan

2022 Beteiligung russischer Truppen an der Niederschlagung der Unruhen in Kasachstan 2022

seit Feb. 2022 Unterwerfungs- und Völkermordkrieg gegen die Ukraine (Eskalation des bereits 2014 begonnenen, verdeckten russischen Krieges in der Ukraine)

Seit 1999 führen Putin und sein Regime mehr oder weniger unablässig Kriege oder destabilisieren durch ihre verdeckten Terror-Gruppen wie z.B. „Wagner“ etliche Länder in Afrika sowie im Nahen und Mittleren Osten. Insbesondere in den zurückliegenden Jahren löst das Putin-Regime dadurch einerseits immer neue Flüchtlingsströme aus; andererseits hat es längst zusammen mit den rechtsnationalen und rechtsextremen Parteien im westlichen Europa ein großes Netzwerk geschmiedet, um diese mit viel Geld groß zu machen, dadurch Hass und Hetze zu befeuern und die freien demokratischen Staaten und ihre Gesellschaften zu destabiliseren.

Denn ebenso langjähriges, entsetzliches und brutales Kennzeichen von "Geopolitik auf russisch" ist:

Einerseits treibt Putin unaufhörlich in zahlreichen Ländern durch brutale Angriffe seiner Terroristen immer neue Flüchtlingswellen als Waffe gegen die freien demokratischen Staaten, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/fluechtlinge-als-waffe-im-globalen-wirtschaftskrieg#answer-527738823 .

Andererseits hat er in ganz Europa umfassende Strukturen zur Verbreitung von Hetzpropaganda-Lügen aufgebaut sowie ein Netzwerk rechtspopulistischer, rechtsextremer, und teilweise faschistischer Parteien geschmiedet, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/wie-steht-ihr-zu-dieser-theorie-ueber-russland-und-fpoeafd-etc#answer-530546323 

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Ralph9  21.04.2024, 08:18
@Ralph9

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Und was sich nun seit Anfang 2022 in der Ukraine abspielt, ist nichts anderes als ein völlig unprovozierter und durch nichts zu rechtfertigender, völkerrechtswidriger, brutal und barbarisch geführter Unterwerfungs- und Völkermordkrieg des verbrecherischen russischen Terror-Regimes gegen die Ukraine; einen souveränen und unabhängigen, demokratischen und völlig friedlichen Rechtsstaat, der für Russland nicht die geringste Gefahr darstellte (und selbst das würde keinen Angriffskrieg rechtfertigen).

Der einzige und wahre Grund für diesen Unterwerfungs- und Völkermordkrieg des verbrecherischen russischen Terror-Regime gegen die Ukraine ist der neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn des verbrecherischen russischen Terror-Regimes, den es absolut kompromisslos und mit aller Gewalt Wirklichkeit werden lassen will und dabei keine Sekunde davor zurückschreckt, völlig gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender zu gehen; und zwar auch aus der eigenen russischen Bevölkerung, ganz zu schweigen von den zahllosen Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern in den überfallenen Gebieten.

Das verbrecherische russische Terror-Regime will nichts weniger als die bisherige – nach den entsetzlichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges bewusst auf friedliche Ko-Existenz souveräner Staaten und das Internationale Völkerrecht aufgebaute – Welt-Friedensordnung zerstören und stattdessen eine neue Weltordnung unter der diktatorischen Vorherrschaft des menschenverachtenden russischen Regimes bzw. mit diesem an der Spitze errichten, in der ein Menschenleben wie bereits jetzt in der russischen Föderation keinen Kopeken mehr wert ist, geschweige denn einen Rubel; siehe https://www.stern.de/news/putin-uebt-scharfe-kritik-am-westen-und-gibt-neue-weltordnung-als-ziel-aus-33886504.html

Putin (...) gibt neue Weltordnung als Ziel aus
Der russische Präsident Wladimir Putin hat (...) eine neue Weltordnung als Ziel ausgegeben. "Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten", sagte der Kreml-Chef 

Das verbrecherische russische Terror-Regime ist derart völlig seinem neo-imperialistischen Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn anheim gefallen, das es diesen absolut kompromisslos und mit aller Gewalt Wirklichkeit werden lassen will und dabei keine Sekunde davor zurückschreckt, völlig gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender zu gehen; und das bei weitem nicht nur in der Ukraine, sondern so weit man es kommen lässt.

Putin lässt nicht den geringsten Zweifel daran, dass er jeglichen transatlantischen (und damit NATO-) Bezug komplett aus Europa eliminieren und unter seiner hochkriminellen Vorherrschaft ein neues Riesen-Reich in Europa und Asien schaffen will. Nur komplett realitätsfreie Individuen würden versuchen, diese Tatsache in Zweifel zu ziehen.

Putin ist ein himmelschreiender Lügner und Geschichtsfälscher, ein unterwerfungssüchtiger Diktator, brutaler Landräuber, Völker- und Massenmörder, der absolut gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender geht; der zahllose ermordete Menschen in vielen Ländern der Welt auf seinem nicht vorhandenen Gewissen hat; der auf Stalins Fußspuren wandelt; auf dessen Wort es keinerlei Vertrauen mehr gibt; dessen Unterschrift das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht; der jegliche Vertragstreue völlig vermissen lässt und das Internationale Völkerrecht genauso wie seine Friedens- und Vertragspflichten bricht und gewissen- und schamlos mit Füßen tritt. 

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Ralph9  21.04.2024, 08:20
@Ralph9

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Die NATO-Osterweiterung war IN KEINSTER WEISE ein angeblich "einseitig-aggressiver Akt", wie es das verbrecherische russische Terror-Regime völlig verlogen unablässig zu behaupten versucht.

Es gab auch NIEMALS irgendwelche "Versprechen" oder Zusagen seitens der NATO an Russland, dass es eine Erweiterung geben würde; wie Gorbatschow bis zu seinem Tod immer wieder unermüdlich klargestellt hat – sehr zum Missfallen des Ober-Lügners Putin. Zu den diesbezüglichen Tatsachen und Fakten siehe z.B. meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/was-hat-putin-gegen-eine-nato-ost-erweiterung#answer-532106508 .

Es ist in Wirklichkeit das russische Regime, das die Souveränität und Eigenständigkeit anderer Staaten nicht achtet, sondern mit aller Gewalt die (durch Unterwerfungskriege militärisch durchgesetzte) Vorherrschaft über zahllose andere Staaten erringen will; wie die Geschichte der letzten 30 Jahre mehr als eindeutig beweist. 

Es geht daher nicht im Geringsten um angebliche "russische Sicherheitsinteressen" und es gibt in Wirklichkeit keinerlei Bedrohung gegenüber Russland – kein Staat oder Bündnis würde jemals auch nur daran denken, das größte Land der Welt mit den meisten Atomwaffen der Welt und einer im Angriffsfall klaren atomaren Verteidigungsdoktrin anzugreifen – am wenigsten die NATO, sondern ganz im Gegenteil:

Die NATO ist mit Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion immer maximal transparent, kooperativ, verlässlich, vertragstreu, wohlwollend und de-eskalierend umgegangen (man hat Russland seit 2001 sogar einen ständigen Sitz sowohl im NATO-Hauptquartier als auch beim NATO-Oberbefehlshaber eingerichtet, gut 10 Jahre vorher noch völlig unvorstellbar (!) ) - so lange, bis das russische Regime sich mit seinem völlig völkerrechtswidrigen und vertragsbrüchigen militärischem Einfallen in die Ukraine zuerst selber klar und aggressiv militärisch auf NATO-Gebiet zubewegt (!) hat.

In Wirklichkeit geht es um die Sicherheitsinteressen der souveränen, aber viel kleineren und hoffnungslos unterlegenen Nachbarstaaten Russlands, die von Russland massiv bedroht werden.

Die historische Geschichte beweist, dass die sogenannte NATO-Osterweiterung die wichtigste friedenssichernde Maßnahme der letzten 30 Jahre war: Alle Staaten, die man in die NATO aufgenommen hat, haben jetzt Frieden und Sicherheit für ihre Bürger und ihr Staatsgebiet, während jene, denen man die Aufnahme verweigert hat, Terror, Gewalt, Krieg und russische Invasionstruppen in ihrem Staatsgebiet haben.

Die NATO ist keinerlei Gefahr für die russische Sicherheit; und das weiß das Kreml-Regime in Wirklichkeit ganz genau. Sie steht lediglich – zum Glück – den russischen Angriffs-, Eroberungs- und Unterwerfungsinteressen im Weg; und darüber dürfen wir verdammt froh sein. Und nur deswegen verbreitet das verbrecherische russische Terror-Regime seine frei erfundenen, himmelschreienden und vorsätzliche Lügen über die NATO – und sie wissen dabei aber ganz genau, dass sie diesbezüglich nur komplett lügen.

Liebe Grüße 🙂

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AlexausBue  21.04.2024, 08:52

Endlich mal eine lange Antwort, die man gerne bis zum Schluss liest.

Chapeau!

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hartmutschoen  21.04.2024, 18:20

Was nutzt die schönste Theorie, wenn sie in der Praxis mit Füßen getreten wird.

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Das ist die passende Frage für Ralph9. Hoffentlich liest er sie. Kurz gesagt: Nein, die NATO ist keine Bedrohung für Russland, da die NATO kein Interesse an einer direkten Konfrontation mir Russland hat und in der Vergangenheit vertrauensbildende Maßnahmen ergriffen hat, wie z.B die Schaffung des NATO Russland Rats.

Die NATO Osterweiterung hat Russland ganz erheblich mitzuverantworten. Genauer gesagt müsste es Russlands Westbedrohungserweiterung heißen, da sich die ehemaligen Sowjetstaaten bedroht gefühlt haben durch Russlands imperialistische Ambitionen, die weit in die Vergangenheit hineinreichen. Der Osteuropahistoriker Wehowksi erklärt gut Russlands Rolle bei der "Osterweiterung."

Bild zum Beitrag

https://twitter.com/MattheusWehowsk/status/1755171804102951035?t=DlXg92wjmeHPSYPoLVDosQ&s=19

 - (Deutschland, Geschichte, USA)
Ralph9  19.04.2024, 22:10
Das ist die passende Frage für Ralph9. Hoffentlich liest er sie. 

Zuviel der Ehre, vielen Dank 😃.

Jap, Frage gesehen 👍 und die Fakten liegen in der Tat deutlich anders als hier in der Frage behauptet.

Antwort von mir mit den Fakten folgt, allerdings erst morgen. Bis dahin erlaube ich mir, schonmal auf meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/was-hat-putin-gegen-eine-nato-ost-erweiterung#answer-532106508 zu diesem Thema zu verweisen sowie auf etliche weitere meiner diesbezüglichen Antworten.

Die historischen Tatsachen und Fakten sind da völlig eindeutig und zweifelsfrei, auch wenn das verbrecherische russische Terror-Regime schon seit Jahren alles daran setzt, diese - wie in zahllosen weiteren Bereichen auch - komplett zu verdunkeln und geradezu zu pervertieren.

Wie gesagt, Antwort mit den Fakten folgt morgen, heute schaff ich das nicht mehr.

Und nochmals herzlichen Dank für die ehrenvolle Erwähnung von meiner Wenigkeit. 🙂

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Für Russland ? Nicht nur für Russland. Die Nato stellt eine Bedrohung für ganz Europa dar, weil sie die Wahrscheinlichkeit eines Krieges in Europa erhöht.

Historisch gesehen basiert die Nato zwar auf einem rein europäischen Bündnis - dem Brüsseler Pakt. Seit jedoch die USA Mitglied dieses Bündnisses ist und sogar der Name in Nordamerikanischen Pakt geändert wurde, dient die Nato einzig den Expansionsinteressen der USA.

  • Spätestens der Ukraine-Krieg, wo seit nunmehr 2 Jahren im Auftrag der USA gegen Russland gekämpft wird, hat gezeigt, wie real diese Gefahr ist.
  • Auch die deutsche Regierung handelt im Auftrag der USA, indem sie mit dem Feuer spielt und diesen am Rande Europas tobenden Krieg unterstützt.
  • Nicht ohne Grund werden speziell die Regierungen der Ukraine und Deutschland als Marionetten der USA bezeichnet.

Da Russland bereits 1990, rund 45 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs, einseitig seine Truppen aus Deutschland abgezogen hat, die USA jedoch fast 80 Jahre nach Kriegsende noch immer Truppen in Deutschland stationiert hält, ist meines Erachtens Deutschland in besonderem Maße bedroht.

Im Krisenfall schickt die USA ihre "Verbündeten" ohne Rücksicht auf Verluste in Krieg und ist selbst weit, weit weg und braucht sich nicht die Finger schmutzig zu machen.

Ralph9  22.04.2024, 11:08
Für Russland ? Nicht nur für Russland. Die Nato stellt eine Bedrohung für ganz Europa dar, weil sie die Wahrscheinlichkeit eines Krieges in Europa erhöht.
🧐🤨

So kannst Du es natürlich auch schreiben, wenn Du nicht gleich offen zugeben willst, dass Du zwar eine klare Meinung, aber ganz offensichtlich nicht die geringste Ahnung hast ... .

🤦‍♂️
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