Hängt die Definition einer Tat als Verbrechen von der "Moral" der Gesellschaft ab?
Bei den Azteken und Maya waren Menschenopfer ja durchaus üblich, bei der jetzigen dortigen Gesellschaft sicherlich nicht mehr...
Auch noch in Deutschland hatte der Antisemitismus eine lange Tradition bis noch gar nicht so langer Zeit. Jetzt wird er hier nicht mehr akzeptiert.
Daher: Von was genau hängt die Bezeichnung einer Tat als Verbrechen ab?
Es geht um keine bestimmte Gesellschaft
Vielen Dank!
9 Antworten
Ja, weil die Gesetze von Menschen gemacht wurden auf Grund von deren, bei uns, christlicher Moral. Sie sind auch änderbar und darum streiten sich die Politiker oft.
Auch noch in Deutschland hatte der Antisemitismus eine lange Tradition bis noch gar nicht so langer Zeit. Jetzt wird er hier nicht mehr akzeptiert.
Abneigung eines Teils der Bevölkerung gegenüber Juden, den hat es gegeben. Bis die Gesellschaft ja zum Verbrechen an den Juden sagte, brauchte es viel Zeit und einen grossen Einsatz von Josef Goebbels und seinen Leuten.
Die Nazis waren sehr enttäuscht, dass der Aufruf zum Boykott der jüdischen Geschäfte anfangs so schlecht befolgt wurde.
Totalitäre Staaten haben die Möglichkeit, über die Medien, über die Schulen, über die Politik... das zu definieren, ob eine Tat ein Verbrechen ist oder nicht. Beispiele: waren Chile (Militärdiktatur), die Sowjetunion (Stalin) , China (Mao) usw.
Das bestimmt der § 12 StGB ganz genau und nur davon hängt es ab:
Einfach die Gesellschaft im allgemeinen...
Dann gibt es keine Antwort auf die Frage, denn es gibt nicht nur eine Gesellschaft auf dieser Welt und da hat man sicher nicht eine übereinstimmende Sichtweise. Wobei das auch innerhalb der einzelnen Gesellschaften sicher keine Übereinstimmung gibt.
Da sehe ich mich leider ausser Stande etwas sinnvolles zu antworten, tut mir leid Denen Aufmerksamkeit verschwendet zu haben.
Das Gesetz hängt aber von der Gesellschaft ab..
Nein, in Deutschland hängen die Gesetze vom Bundestag ab, denn der beschliesst sie, was auch gut so ist. Die Gesellschaft müsste dazu erstmal eine gemeinsame Meinung haben was sehr sicher niemals eintreten wird.
Zu Zeiten Hitlers sähe es hier sicher anders aus
Stimmt, denn aus dieser Zeit stammen nämlich die Tatbestandmerkmale "Heimtücke", "Hinterlist" und "niedere Beweggründe". Einen schönen Gruss von Herrn Freisler der sich das ausgedacht hat.
Was ist die "Moral" der Gesellschaft? Ein stetiger Wandel, der in jeglicher Hinsicht beeinflussbar ist. (Menschenopfer dienten auch dazu die Herrschaft aufrecht zu erhalten, die Kreuzzüge und auch die osmanische Expansion würde ich für ein besseres Beispiel halten, alles diente nicht dem angegebenen Zweck, wie die meisten Kriege)
Wer hat recht, der am lautesten schreit, der mit dem Knüppel oder die schweigende Mehrheit? Was empfindet ein Moslem als schweres Vergehen, was bei einem Christen nur Kopfschütteln auslöst (Beispiel charlie hebdo)
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Was ist das "Recht" einer Gesellschaft? Durch Vertreter niedergeschriebene Vorgaben, die für alle gültig sind und nur noch in vorgegebenen Grenzen ausgelegt werden können. Natürlich werden zu Beginn die moralischen Grundsätze als Werte mit einbezogen, anders wäre ein Zusammenleben nicht möglich. Und ja, Ereignisse wie der zweite Weltkrieg führen zu einer Neubewertung von Beidem.
In einem Rechtsstaat kann eigentlich JEDER nachlesen, was gesetzlich sanktioniert ist.
Den Leuten in China ist das StGB ziemlich egal :-)