Meinung des Tages: Wie steht Ihr zur ungleichen Bezahlung von Frauen im Beruf?

29 Antworten

Was "Arbeit" bedeutet, wird mMn immer noch unterschiedlich gewertet....

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Wenn man sich mal die im Bild angesprochenen ausgeübten Berufe verinnerlicht, wo ja andere mit Arbeitsvertrag Geld für bekommen, dann dürfte da schon ein Ungleichgewicht allein durch die Denkweise erkennbar sein.

Was hier in der Frage angesprochen wird, dabei handelt es sich ja um Jobs im s.g. sozialversicherungspflichtigem Arbeitsleben und da setzt sich leider auch heute noch diese Denkweise fort, dass es Frauen halt auch für weniger bis gar nix tun.

Auch Notlagen von Frauen (alleinerziehend und auf den Job angewiesen) werden auch heute oft noch schamlos ausgenutzt.

Was Arbeit für unser Sozialsystem genau ist, müsste mMn neu definiert werden und wer sich dann entsprechend einbringt wird dafür entlohnt.

In Firmen wird mWn immer noch nicht offen über Gehälter gesprochen. - warum eigentlich nicht?

Für mich ist es auch absolut unverständlich, warum u.a. Friseure (überwiegend ein s.g. Frauenberuf), trotz Vollzeitjob, noch als Aufstocker im Jobcenter vorstellig werden MÜSSEN. Der Beruf beinhaltet eine 3-jährige Ausbildung. Ist also ein ganz normaler Handwerksberuf und wer in dem Beruf arbeitet - nicht grad Walz o.ä. heißt - der lebt an der Armutsgrenze. Und Gutverdiener beschweren sich oft auch noch, dass die Preise für einen Haarschnitt mal wieder gestiegen sind. Suhlen sich im Gegenzug aber am Wochenende im 5-Sterne-Hotel im Wellnessbereich....

Ich denke aber, dass dieses grundlegende Ungleichgewicht in dieser aktuellen Diskussion noch nicht mal berücksichtigt wurde.

 - (Frauen, Männer, Deutschland)
Bananaphone0  10.03.2023, 08:46

Auch berücksichtigen muss man, dass nicht jede Frau eine abgeschlossene Ausbildung hatte geschweige denn ein Studium. Das war bis in die 60er/70er Jahre nämlich noch eine große Ausnahme. Erst später legte man mehr Wert darauf und trotzdem wählten viele diese gut ausgebildeten Frauen doch lieber den Weg als Hausfrau und Mutter, weil es z. B. im Westen Deutschlands bei vielen üblich war. Selbst ein Nichtakademiker konnte eine Familie mit 4 Personen ernähren.

Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass Alleinerziehende damals einen sehr schweren sozialen und beruflichen Stand hatten.

Das alles u. v. m. wird heute viel zu wenig bei den Renten- und Sozialleistungen berücksichtigt.

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Bei uns im ÖD werden alle bei gleicher Arbeit auch gleich bezahlt. Ohne wenn und aber. Bei meiner Frau im EH sieht es genauso aus. Ist halt so, wenn man in Branchen arbeitet, die Tarifverträge haben.

Wenn man eine Arbeit annimmt, in der nicht tariflich bezahlt wird, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man für sein Gehalt kämpfen muss. Da kann ich nichts daran ändern und es ist mir, ehrlich gesagt, auch egal.

Dass in vielen wichtige Berufsgruppen so wenig bezahlt wird, steht auf einem andern Blatt. Das ärgert mich auch. Meiner Ansicht nach sollte eine Reinigungsfachkraft mindestens genausoviel verdienen, wie ein ITler. Eher mehr.

Nill  07.03.2023, 12:09

Im öd bekommt msn auch weniger wenn man teilzeit arbeitet

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Toni2023  07.03.2023, 12:11
@Nill

Ach...liegt wohl daran, dass man weniger Stunden arbeitet, gell ?

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OnkelOzzy  07.03.2023, 12:14
@Nill

Prozentual. Aber nicht auf die Arbeitszeit gerechnet. Und das ist auch nicht geschlechtsabhängig. Ich kenne auch viele Männer, die Teilzeit arbeiten. Man kann ja schwerlich dasselbe Gehalt verlangen, wenn man weniger arbeitet.

Im Übrigen haben wir fast überall Gleitzeit und dort, wo es möglich ist, die Option auf Home-Office.

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Nill  07.03.2023, 12:18
@Toni2023

Ja da wird aber beim genderpaygsb nicht berücksichtigt

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Nill  07.03.2023, 12:19
@OnkelOzzy

Wird aber beim paygab nicht berücksichtigt

Außerdem steigt man so lsngsamer auf

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OnkelOzzy  07.03.2023, 12:36
@Nill

Lohnstufen sind nach TVÖD zeitabhängig. Man erreicht sie unabhängig von der Wochenarbeitszeit. Lediglich, wenn man zum Erreichen einer höheren Entgeltgruppe eine bestimmte Menge an Berufserfahrung voraussetzt, ist es auch durchaus sinnvoll, Teilzeitkräfte abhängig von ihrer Arbeitszeit langsamer aufsteigen zu lassen.

Meist entscheidet aber die Qualifikation, zumindest bei uns in der Verwaltung.

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Dahika  07.03.2023, 13:21
@Toni2023

und sich den Rest der Freizeit die Nägel lackiert und im Tennisclub Prisecco säuft? Oder liegt es daran, dass die Frau nach Hause hetzt, um für die Blagen zu kochen, mit ihnen Schularbeiten zu machen, sie zu betreuen, wenn sie krank sind, auf den Kinderspielplatz zu gehen, mit den Lehrern reden und dafür sorgt, dass sie Abends den überarbeiteten Papi in Ruhe lassen?

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OnkelOzzy  07.03.2023, 14:05
@Dahika

Das sollte in modernen Zeiten aber nicht mehr notwendig sein. Meine Frau und ich haben uns das damals aufgeteilt. Ich bin früh arbeiten gegangen und sie hat die Kinder in die Kita/Schule gebracht und ich habe sie wieder abgeholt und dann bekocht und ihnen mit den Hausaufgaben geholfen.

Das geht, wenn man nur will. Die meisten Arbeitgeber lassen mit sich reden, gerade heutzutage, wo sie froh sind, wenn überhaupt noch jemand arbeiten kommt.

Und Augen auf bei der Partnerwahl. Wer akzeptiert denn im 21. Jahrhundert noch einen Pascha?

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Dahika  07.03.2023, 16:01
@OnkelOzzy

 Wer akzeptiert denn im 21. Jahrhundert noch einen Pascha?

viele. Denn das Kinderversorgen liegt ja angeblich seit der Steinzeit in den Genen der Frau.

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OnkelOzzy  07.03.2023, 16:26
@Dahika

Also, wenn das dort, wo du herkommst, noch so ist, würde ich ernstlich einen Umzug in Betracht ziehen. Tiefste Eifel?

Aber ernsthaft, Frauen, die das mit sich machen lassen, ist mit höherem Gehalt auch nicht mehr zu helfen. Oder?

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Ich arbeite bei einer Universität und habe diese geschilderten Erfahrungen nicht gemacht, im Gegenteil. In manchen Abteilungen waren nicht nur die Frauen mehrheitlich vertreten, sie haben auch bei Gehaltsansprüchen harte Kante gezeigt und waren erfolgreich.

Frauen haben vor allem das Nachsehen, wenn sie wegen der Kinder Erziehungszeiten beantragen und danach noch ihre Arbeitszeit reduzieren. Das fördert nicht die Karriere, im Gegenteil.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dahika  07.03.2023, 13:23

eben. Wenn frau dann aber vom Vater ebenfalls Einsatz bei den KIndern verlangt, heißt es: "Iiiiiiiiiiiiiiich? DAs ist Frauensache, das liegt seit Höhlenzeiten in ihrer Natur! Und jetzt sieh zu, dass die Blagen ins Bett gehen. Die stören mich beim Ausruhen."

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BarbaraAndree  07.03.2023, 16:39
@Dahika

Du schilderst einen extremen Fall! Mein Mann hat auch versucht, sich zu drücken und Überstunden eingeplant, wo er nur konnte. Aber das hat bei mir nicht funktioniert, das habe ich ihm klipp und klar gesagt: Es gibt nichts, was wir nicht teilen können, außer der Schwangerschaft. Also, entweder oder! Das hat geklappt und das schon Jahre.

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Gleiche Arbeit sollte auch gleich bezahlt werden, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft.

Wenn die Ungleichbezahlung darauf beruht, das Frauen mehr Teilzeit und in schlechter bezahlten Berufen arbeiten, hat das nichts mit Ungleichbehandlung zu tun, weil ein Kindergärtner (männl./divers), der zwanzig Stunden die Woche arbeitet, auch nicht mehr bekommt als seine weibliche Kollegin mit der gleichern Stundenzahl.

Persönlich habe ich als junges Mädchen davon geträumt, einen "Versorger" zu finden, weil ich nicht gerne arbeite. Ich wollte mich auf Haushalt und Familie konzentrieren - hat nur nicht geklappt.

Yapyapyap733  07.03.2023, 11:00

Zu deinem ersten Absatz wurde doch das geschrieben:

"Klammert man diese Faktoren jedoch aus und sieht sich gleiche / ähnliche Beschäftigungsverhältnisse an, ergibt sich zwischen dem Bruttolohn von Männern und Frauen immer noch eine Differenz von ca. 7%. Gerade von männlicher Seite wird Frauen häufig weniger Kompetenz oder Verhandlungsgeschick bei Gehaltsverhandlungen zugeschrieben." 😅

Nicht böse gemeint

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Anastasia65  07.03.2023, 11:03
@Yapyapyap733

Okay, dann habe ich heute noch gehört, das Schauspielerinnen weniger Geld als ihre männlichen Kollegen bekommen, trotz "gleicher Leistung". Das ist der falsche Ansatz, SchauspielerInnen im Film werden nicht nach Leistung, sondern nach der erwarteten Gewinnmarge bezahlt, und da bringen Männer im Film eben mehr ein. Gilt um so mehr für den Profisport.

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Yapyapyap733  07.03.2023, 11:18
@Anastasia65

Aha okay. Ich wollte jetzt nicht unbedingt mit dir darüber diskutieren/ reden, einfach nur darauf aufmerksam machen, daß du scheinbar ein wenig überlesen hattest

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