Warum stellen Unternehmen nicht nur Frauen ein?
Was ich an der Gender-Pay-Gap nicht verstehe:
Warum stellen unternehmen nicht nur Frauen ein, wenn sie ihnen doch 18% (so groß ist ansch. die Gender-Pay-Gap) weniger Gehalt zahlen können?
Jedes Unternehmen ist doch dumm wenn sie überhaupt hauptsächlich Männer in den technischen Berufen einstellen?
Warum arbeiten in den (gut bezahlten) technischen Berufen zu 90% Männer, wenn man Frauen doch anscheinend 18% weniger zahlen kann?
11 Antworten
Das mit den 18 Prozent stimmt so eh nicht. Wenn man nach Berufen entsprechend differenziert kommt eine viel niedrigere Zahl heraus.
Männer arbeiten halt tententiell eher in Jobs, die besser bezahlt sind. Beispielsweise in Jobs die körperlich belastenter sind.
Und die Gehälter kommen durch angebot und Nachfrage zusammen. weiters sind Männer auch tententiell risikobereiter und eher bereit dazu zb ein Unternehmen zu gründen als Frauen.
Der bereingte GenderPayGap liegt glaube ich bei so an die 5%, dieser ist damit zu erklären, dass Frauen oft zb wegen den Kindern ein paar Jahre verlieren und dann entsprechend weniger verdienen, da man tententiell wenn man vordienstzeiten hat vom Gehalt her besser eingestuft wird. Dies ist im Staatsdienst so und auch in der Wirtschaft wird das teilweise so gemacht.
Was durchaus ein unfairer nachteil für frauen ist, ist dass diese sich oft schwer tun wenn sie wegen den Kindern ein paar Jahre aussetzen, wobei der Staat ja keine Frau dazu zwingt Kinder zu kriegen.
Das ist schon durchaus ein unfairer Nachteil für frauen, aber so dramatisch wie das oft ganz polemisch behauptet wird mit "ab november arbeiten frauen statistisch unbezahlt" ist es bei weitem nicht.
Theoretisch ja, muss sich halt jede Familie selbst ausmachen, wie sie sich das alles aufteilt.
Es gibt auch allein erziehende Frauen.. aber Männer mit Kindern bekommen eher ne Gehaltserhöhung. Immer noch ein Boys Club
Was durchaus ein unfairer nachteil für frauen ist, ist dass diese sich oft schwer tun wenn sie wegen den Kindern ein paar Jahre aussetzen
Das liegt an ihrem schlechten Timing. Viele Frauen bekommen zu spät ihre Kinder. Sie warten bis sie Ü30 sind. Die Dreissiger sind aber genau die Zeit, wo wichtige Karriereschritte gemacht werden.
Vielleicht gehst du einmal in die Bibliothek und liest DER SPIEGEL Nr. 39 / 21.9.2024
Rost: Im Nachhinein wäre es schlauer gewesen, schon während des Studiums über Nachwuchs nachzudenken, als die Karriere noch nicht so angelaufen war. Aber ich wollte mich selbst verwirklichen in Studium und Beruf vorankommen, feiern gehen, wie so viele junge Frauen.
Der bereingte GenderPayGap liegt glaube ich bei so an die 5%, dieser ist damit zu erklären, dass Frauen oft zb wegen den Kindern ein paar Jahre verlieren und dann entsprechend weniger verdienen
Das stimmt so nicht. Bitte immer bei der Quelle nachlesen und nicht glauben, was in der Presse steht. Der unbereinigte GPG ist eine "Meinung". Da wird GESCHÄTZT und auch da werden nicht die selben Arbeitsplätze, sondern VERGLEICHBARE, verglichen.
"... die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap von 6 %. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie..."
Diese Pay-Gap entsteht unter anderem dadurch, dass Frauen sich weniger durchsetzen, schlechter verkaufen - das macht sie bei Bewerbungsgesprächen unattraktiver für den Job. Und die Frauen, die das durchaus beherrschen, gelten als zickig und unkollegial. Dazu kommen natürlich Vorurteile. Laut Studien werden Männer fast immer für fähiger gehalten als Frauen.
Ein weiterer Grund ist, dass Frauen noch immer zum Großteil sich um den Nachwuchs kümmern. Durch die einige Monate bis zT bis zu sechs Jahre am Stück andauernde Elternzeit plus jahrelange Teilzeit wegen der Kinder, haben sie weniger Arbeitserfahrung. Und sie haben viel mehr Fehlzeiten, wegen Krankheit der Kinder oä (Männer nehmen da selten frei). Frauen die noch keine Kinder haben, sind ein Risiko wegen einer möglichen Schwangerschaft.
dass Frauen noch immer zum Großteil sich um den Nachwuchs kümmern.
Das liegt an der Partnerwahl. Frauen bevorzugen Männer, die mehr als sie selbst verdienen. Dadurch geht weniger am Familieneinkommen verloren, wenn sie aufhören zu arbeiten oder ihre Arbeitszeit verringern. Das ist eine sehr rationale Entscheidung
Durch die einige Monate bis zT bis zu sechs Jahre am Stück andauernde Elternzeit plus jahrelange Teilzeit wegen der Kinder, haben sie weniger Arbeitserfahrung.
Das liegt an ihrem schlechten Timing. Viele Frauen bekommen zu spät ihre Kinder. Sie warten bis sie Ü30 sind. Die Dreissiger sind aber genau die Zeit, wo wichtige Karriereschritte gemacht werden.
Vielleicht gehst du einmal in die Bibliothek und liest DER SPIEGEL Nr. 39 / 21.9.2024
Rost: Im Nachhinein wäre es schlauer gewesen, schon während des Studiums über Nachwuchs nachzudenken, als die Karriere noch nicht so angelaufen war. Aber ich wollte mich selbst verwirklichen in Studium und Beruf vorankommen, feiern gehen, wie so viele junge Frauen.
SPIEGEL: Was ist daran verkehrt?
Rost: Ich bin weit davon entfernt, jemandem irgendwelche Vorgaben zu machen, was richtig oder falsch ist. Aber ich kenne viele ähnliche Geschichten aus meinem Freundes- und Kolleginnenkreis. Als Wissenschaftlerin sage ich: Es ist durch viele Befragungen erwiesen, dass die realisierte Kinderzahl pro Frau geringer ausfällt als die gewünschte, gerade bei hochgebildeten Frauen. Die Optionen verengen sich irgendwann, und dann bleibt es bei einem Kind oder bei keinem.
sich weniger durchsetzen, schlechter verkaufen
zickig und unkollegial
fähiger gehalten als Frauen
Das ist falsch. Das ist das feministische Opfermärchen. Das GPG entsteht durch die Berufswahl.
"Demnach ist ein Großteil der Verdienstlücke darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird."
Viele Männer und viele Frauen arbeiten nicht im SELBEN Beruf. Der Gender Pay Gap ist ein Äpfel-und-Orangen-Vergleich.
Der unbereinigte GPG ist eine "Meinung". Da wird GESCHÄTZT und auch da werden nicht die selben Arbeitsplätze, sondern VERGLEICHBARE, verglichen.
"... die im Schätzmodell verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap von 6 %. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie..."
Also ersteres stimmt so nicht, es gibt weit aus mehr Männer, ide sich im Job nicht durchsetzen können als Frauen, Frauen sind die besseren Netzwerker als Männer. Wenn ich mir das bei mir im Unternehmen anschaue, werden den Frauen (vor allem in den Männerdominierten Bereichen) sehr gerne angenommen.
Zweiteres ist Verantwortung einer jeden Frau, niemand MUSS heute mehr Kinder bekommen. Die Frau kann sich genau so gut für Karriere entscheiden oder sie sucht sich eben einen Partner der sie min. zu 50% in der Care-Arbeit unterstützt. Tut sie das nicht, ist das ihre persönliche Entscheidung.
Und wenn ich in die HR bei mir im Unternehmen schaue (400.000 MA weltweit). Da sitzen nur Frauen drin. Diese entscheiden wer welches Gehalt und welchen Job bekommt. Alle Gehälter nach Tarif vorgegeben. Eig. ummöglich dass man weniger als ein Mann bekommt. Klar wenn man mehr will muss man verhandeln, doch kenne ich mindestens so viele Männer die sich nicht trauen das Thema beim Chef anzusprechen.
Also ersteres stimmt so nicht, es gibt weit aus mehr Männer, ide sich im Job nicht durchsetzen können als Frauen, Frauen sind die besseren Netzwerker als Männer.
Besser kommunizieren können ist etwas KOMPLETT ANDERES als sich rücksichtslos durchzusetzen und nur auf sich zu achten. Frauen wird noch immer beigebracht empathisch zu sein, rücksichtsvoll, freundlich, keine Umstände zu bereiten. Männer hingegen werden von klein auf darin bestärkt sich durchzusetzen, Ehrgeiz zu zeigen, Leistung zu erbringen. Dazu gibt es zahlreiche Studien.
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Kopieren funktioniert bei mir gerade nicht, daher halt ohne Zitat ...
Manche Firmen stellen inzwischen bevorzugt Frauen ein, eben weil es günstiger ist, wegen positiver Publicity oder weil die Führung selbst weiblich ist. Dass deine Firma nicht für alle Firmen steht, sollte dir bewusst sein. Deine Firma klingt sehr ungewöhnlich und verändert nur minimal die Statistik.
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Wer behauptet denn, dass Frauen gezwungen werden und vollkommen unschuldig sind? Selbstverständlich ist es die eigene Entscheidung Kinder zu bekommen, Zuhause zu bleiben, wie man sich verhält usw. Die Gesellschaft hat enormen Einfluss darauf, es ist ein Teufelskreis, doch mit keinem Wort sagte ich, dass Frauen nichts dafür können und Männer die Bösen seien. Also bleibe bitte auch bei dem, was ich geschrieben habe.
es gibt weit aus mehr Männer, ide sich im Job nicht durchsetzen können als Frauen
Gibt es dafür einen Beleg oder ist das DEINE persönliche Wahrnehmung?
Diese entscheiden wer welches Gehalt und welchen Job bekommt. Alle Gehälter nach Tarif vorgegeben.
Das halte ich für eine Fehlwahrnehmung. Es sind die jeweiligen Vorgesetzten der Bereiche, die entscheiden, wer welchen Job bekommt. Mit dem Arbeitsplatz ist eine bestimmte Einstufung verbunden, die wahrscheinlich von eurem Betriebsrat überprüft wird.
Die 18 % beziehen sich auf den unbereinigten gender pay gap. Dieser berücksichtigt zum Beispiel nicht, dass Frauen auf Grund von Schwangerschaft und Kindererziehung häufiger fehlen als Männer. Die Frau bekommt also keinen um 18 % niedrigeren Stundenlohn, sondern arbeitet im Durchschnitt weniger Stunden als der Mann.
Dass auch Männer eingestellt werden, lässt sich damit allerdings nicht komplett erklären. Auch nach Abzug von Dingen wie Elternzeit bekommen Frauen immer noch etwas weniger Gehalt als Männer. Es spielt auch eine Rolle, dass Männer von Arbeitgebern (ohne Grund) als kompetenter wahrgenommen werden. Dazu gab es verschiedene experimente, bei denen man einen identischen Lebenslauf mit entweder männlichem oder weiblichem Vornamen an verschiedene Arbeitgeber geschickt hat. Und die fiktive Person mit dem männlichen Vornamen wurde deutlich häufiger zu Bewerbungsgespröchen eingeladen. Heißt, Männer werden von Arbeitgebern oft nach Gefühl als kompetenter eingeschätzt. Und für mehr Kompetenz ist ein Arbeitgeber auch bereit, mehr zu bezahlen.
Der Rest mag damit erklärt werden, dass Männer im Durchschnitt mehr Verhandlungsgeschick bei der Gehaltsfrage haben und daher oft ein größeres Einstiegsgehalt bekommen. Aber das ist jetzt reine Spekulation von mir und dafür habe ich keine Beweise.
Einige nachvollziehbare Gründe gibt es da, zum Beispiel technische Berufe, da arbeiten generell mehr Männer, während Frauen häufiger in sozialeren Bereichen arbeiten. Frauen arbeiten oft in Teilzeit, gerade wenn sie Kinder haben. Teilzeitstellen haben aber meist ein niedrigeres Gehalt, was die Statistik beeinflusst. Frauen nehmen häufiger Elternzeit oder pausieren ihre Karriere für die Familie, was langfristig weniger Gehaltssteigerungen bedeutet.
LG aus Tel Aviv
Ja aber das sind alles Gründe, die sich Frauen selber aussuchen. Jede Frau kann heute auch in den MINT-Berufen arbeiten. Heute haben Frauen sogar bessere Abschlüsse als Männer. Doch immer noch wollen es nur die wenigsten Frauen.
Männer fallen meist seltener aus, weil sie nicht schwanger werden können und sich seltener um die Kinder kümmern. Das soll halt eigentlich keinen Unterschied machen, tut es aber wahrscheinlich doch.
Naja, also wenn jemand nicht arbeitet sollte er auch kein Gehalt bekommen, oder wie ist das zu verstehen?
Wenn ein Mann nicht arbeitet bekommt er doch auch kein Gehalt.
Den sich die Frauen selbst "einbrocken" ein Mann der in Elternzeit ist hat das exakt gleiche Problem.