warum machen alle so einen Aufstand wegen der pay gap wenn Frauen doch einfach mehr Arbeiten könnten wenn sie mehr Geld wollen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

also prinzipiell kannst du sowieso davon ausgehen, dass Leute die sich in dieser Form beschweren-

  • sich nicht selbst die Schuld geben wollen/können
  • nicht kapieren, dass es freie Arbeitswahl gibt
  • es für völlig normal halten, dass man sich über zu wenig Geld beschwert
  • fast nie einsehen werden, dass man auch Kanzlerin werden kann wenn der Putzfrauenjob zu sehr anödet
  • sich immer nur aufregen, weil sie selbst immer noch so erfolglos sind
  • wissen, dass es an ihnen liegt und deshalb aus Scham auf Konfrontation gehen
  • davon ausgehen, dass die Regierung wie ne Fleisch gewordene Mutter die Pflicht hat immer die schützende Hand über jedem noch so dummen Deutschen zu halten
  • offensichtlich nie besonders viel nachgedacht haben oder ihre eigenen/oder fremden Standpunkte nicht ein Mal hinterfragt haben
  • noch nichts WIRKLICH Schlimmes erlebt haben
  • glauben, dass Geld und Lebenszeit ein Dualismus ist, der sich immer die Waage zu halten hat
  • nie die Ambition hatten, Chirurgin zu werden
  • erfolgreich jede Sekunde ausblenden, dass jeder der nur wirklich will auch erreichen kann was er oder sie sich zum Ziel setzt
Kleidchen2  02.02.2024, 02:16

Schön, dass du jetzt zu denen gehörst, die hier keine Neiddebatte führen werden.

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Neben den Faktoren die "iSc0field" aufgezählt hat käme z.b. auch Faktoren wie Fachkenntnis, Berufserfahrung, Betriebszugehörigkeit, ...

Wäre es fair wenn ein Neueingestellter sofort das Gleiche verdient wie jemand der 25 Jahre im Unternehmen tätig ist?

Zudem bedeutet "Gleichberechtigung" nichts anderes als das alle (in diesem Falle) Arbeitnehmer die gleichen Rechte und Pflichten haben. Und da fängt das Problem schon an.

Die die am lautesten nach gleicher Bezahlung rufen, verstehen nicht, dass sie dafür bestimmte Rechte abgeben müssten. In diesem Fall müsste dann z.B. das wichtige Mutterschutzgesetz gecancelt werden. Was bedeuten würde, sobald der Arbeitnehmer nicht mehr in der Lage ist, die geforderte Tätigkeit auszuüben, dann muss er/sie weniger verdienen oder eventuell auch das Unternehmen verlassen. und hier greift ja schon der Mutterschutz: Ab einem gewissen Punkt der Schwangerschaft ist es verboten diesen Menschen bestimmte Tätigkeiten ausüben zu lassen, was wiederum zu einer Mehrarbeit der restlichen Belegschaft führt.

Es kann und wird nie eine "sogenannte" Gleichberechtigte Bezahlung möglich sein, da einfach zu viele Faktoren in dieses Konstrukt hineinspielen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nur die ,,bereinigte Statistik" ist vergleichbar.

Frauen arbeiten mehr als Männer in Berufen , die nicht hoch bezahlt sind oder in Teilzeit, weil sie z.B. alleinerziehend oder einen Partner haben, der voll arbeitet.

Allerdings soll es z.B. in Vorständen und in kreativen Berufen Frauen geben, die mehr als ihre männlichen Kollegen verdienen.

Weil die Pay Gap Unsinn an sich ist. In der Statistik werden wichtige Faktoren wie Berufsgruppe, Elternzeit & Co nicht berücksichtigt.

Frauen arbeiten häufig in sozialen Berufen wie Pflege oder Arzthelferin, Erzieherin und Co. Diese Berufe sind Großteils von Frauen vertreten und werden leider sehr schlecht bezahlt. Auch sind Frauen oft für mehrere Jahre in Elternzeit wenn z.B. das zweite Kind kurz nach dem ersten kommt. In der Zeit erhalten die auch weniger.

All diese Berufe werden einfach in einen Topf geworfen, unabhängig von anderen Faktoren wie z.B. bereits erwähnt der Elternzeit die bei Frauen da deutlich länger ist als bei Männern.

Vanessa63  02.02.2024, 01:39

Es ist doch Teil des Problems, das soziale Berufe so schlecht bezahlt werden. Betrifft natürlich auch Männer, aber eben seltener.

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iSc0field  02.02.2024, 01:41
@Vanessa63

Ja. Anstatt irgendwas von einem unsinnigen Pay Gab zu schwafeln sollte man mal schauen, dass solche Berufe mal besser als Mindestlohn bezahlt werden.

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Vanessa63  02.02.2024, 01:42
@iSc0field

Ich finde den nicht unbedingt unsinnig, aber klar, da bin ich bei dir.

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Miniaturwelt  02.02.2024, 01:48
@Vanessa63

Das ist kein Teil des Problems. Da es keines gibt. Es ist ein Abwägen von Vor- und Nachteilen verschiedener Berufsgruppen.

Man könnte das Argument auch umdrehen - Mann übernimmt heutzutage noch immer Berufe, die wenig erfüllend sind, um die gesellschaftlich tragende Rolle des Versorgers zu erfüllen.

Wer steht schon gerne Tag-ein-Tag-aus an einer Maschine und macht aus großen Aluminiumblöcken, kleine Aluminiumblöcke. Für die 2500-3000€ Netto halt..

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iSc0field  02.02.2024, 01:50
@Miniaturwelt

Sehr gut? Meine Cousine ist Arzthelferin in Köln seit 5 Jahren. Sie bekommt für Vollzeit 1.600 Euro netto nach Tarif. Inwiefern ist das sehr gut bezahlt?

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Vanessa63  02.02.2024, 01:54
@Miniaturwelt

Und wer arbeitet gerne im völlig unterbesetzten Pflegeheim? Irrelevanter Einwand. Aber gut, du glaubst wahrscheinlich noch an die unsichtbare Hand des Marktes oder all sowas.

Bin zu müde vernünftig zu argumentieren. Darfst es als Gewinn für dich verbuchen.

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Miniaturwelt  02.02.2024, 01:55
@iSc0field

Arzthelferin/bzw. Medizinische Fachangestellte ist auch keine hohe Qualifikation. Eine 3-jähige technische Ausbildung ist kognitiv bedeutend anspruchsvoller.

Nimmt man z.B. die Ausbildung zum änästhesietechnischen Assistenten, so hat man ein ähnliches Leistungsniveau wie bei einem Facharbeiter - z.B. als Industriemechaniker oder Elektriker und ein entsprechend ähnlich hohen Verdienst.

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iSc0field  02.02.2024, 01:57
@Miniaturwelt

Ich sage das Berufe wie Pflege oder Arzthelferin sehr schlecht bezahlt werden - du sagst nein die werden sehr gut bezahlt aber dann sagst du ja, weil die keine hohe Qualifikation brauchen und bringst dann gleichzeitig einen änästhesietechnischen Assistenten als Beispiel? Das macht absolut keinen Sinn.

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Miniaturwelt  02.02.2024, 02:03
@Vanessa63
Und wer arbeitet gerne im völlig unterbesetzten Pflegeheim

Menschen die ihre Berufung darin finden, sich um andere Menschen zu kümmern. Wegen der schlechten Arbeitsbedingungen macht das sicherlich keiner.

Das sind wenigstens auch Berufe, in denen man eine Berufung finden kann und die durchaus erfüllend sein können - sonst würden Frauen dort nicht so häufig eine Ausbildung beginnen.

Davon abgesehen sind Pflegeheime nicht die einzige Branche wo eklatante Unterbesetzung herrscht. Diese Folge der demografischen Entwicklung betrifft ähnlich stark auch technische Bereiche. Da ist seit vielen Jahren die Stresskurve und Anzahl von diversen Sonderschichten ordentlich angezogen.

Aber gut, du glaubst wahrscheinlich noch an die unsichtbare Hand des Marktes oder all sowas.

Ich glaube durchaus an marktwirtschaftliche Mechanismen. Alles andere widerspräche der Realität.

Ich glaube aber sicherlich nicht daran, dass der Markt irgendwas regelt - zumindest nicht zugunsten des Proletariats.

Bin zu müde vernünftig zu argumentieren. Darfst es als Gewinn für dich verbuchen.

Wer Diskussionen in "Gewonnen" oder "Verloren" unterteilt, hat ohnehin schon verloren.

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Miniaturwelt  02.02.2024, 02:33
@iSc0field
Ich sage das Berufe wie Pflege oder Arzthelferin sehr schlecht bezahlt werden - du sagst nein die werden sehr gut bezahlt

Entsprechend ihrer Qualifikation. Im übrigen verdienen Menschen in der Kranken- und Altenpflege bedeutend mehr ( gar durchschnittlich im Bundesdurchschnitt) als Arzthelfer.

und bringst dann gleichzeitig einen änästhesietechnischen Assistenten als Beispiel? Das macht absolut keinen Sinn.

Das war um auch die unterschiedlichen Qualifikation in ärztlichen Berufen zu verdeutlichen, trotz gleichlanger Berufsausbildung. Das wird einem schon klar, wenn man die verschiedenen Anforderungen für einen Ausbildungsplatz betrachtet.

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Vanessa63  02.02.2024, 14:58
@Miniaturwelt

Ich weiß gar nicht mehr, worüber wir diskutieren. Dass es such in "Männerberufen" Probleme gibt, bestreite ich nicht.

Frauenberufe scheinen aber gesellschaftlich und monetär (oft, nicht immer) weniger wertgeschätzt zu werden. Das ist durchaus ein Problem, dass meiner Meinung nach politisch angegangen werden sollte.

Du sagst, dass sei alles freies abwägen von Vor- und Nachteilen, also nichts anderes als "der Markt regelt das". Dass der Markt für benachteiligte Gruppen eben nichts "regelt" scheint dir aber auch klar zu sein.

Also, wo sind wir uns eigentlich uneinig?

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Miniaturwelt  02.02.2024, 15:55
@Vanessa63

Du verdrehst das leider völlig. Nicht die Frauen wählen häufiger Berufe, die besonders schlecht bezahlt werden und wenig Status mit sich bringen, sondern Männer wählen noch immer aus gesellschaftlichen Gründen Berufe die weniger persönliche Erfüllung bedeuten, dafür aber Status und Geld mit sich bringen. Der finanzielle Nachteil bringt schlichtweg andere Qualität mit sich, die sich Männer in Männerberufen nicht erlauben können. Für den Industriemechaniker im Schichtbetrieb gibt es nunmal praktisch keine Möglichkeit in Teilzeit gehen zu können. Für medizinische Fachangestellte z.B. gehört es zum guten Ton, eine derartige Möglichkeit ergreifen zu können. Und das ist auch völlig in Ordnung. Der Verdienst ist dafür auch geringer.

Was du machst, ist die Vorteile der Männer in ihrer Berufswahl zu betonen, ohne zu erwähnen, dass Männer dafür anderweitig Nachteile haben.

Ich möchte dir auch nicht grundsätzlich widersprechen, sondern eine Ergänzung - aus Männersicht - hinzufügen.

Als Frau ist dir der Druck, den die Gesellschaft auf Männer in beruflicher Hinsicht ausübt nicht so bewusst, weil du ihn nicht erlebst und damit sozialisiert wurdest. Das beruht natürlich genauso auf Gegenseitigkeit.

LG

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Vanessa63  02.02.2024, 16:03
@Miniaturwelt
Nicht die Frauen wählen häufiger Berufe, die besonders schlecht bezahlt werden und wenig Status mit sich bringen, sondern Männer wählen noch immer aus gesellschaftlichen Gründen Berufe die weniger persönliche Erfüllung bedeuten, dafür aber Status und Geld mit sich bringen.

Sagst du. Ich würde sagen, beide wählen aus unterschiedlichen Gründen, auch gesellschaftlichen.

Natürlich haben auch Männer Nachteile, das kommt tatsächlich teilweise zu kurz.

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Wenn die Bezahlung ungleich ist, wieso sollten sie mehr arbeiten müssen für das gleiche Geld?
Dazu muss man allerdings sagen, dass der Gender Pay Gap vor allem ein "Mother Pay Gap" ist. Je nach Firma kann dich ein Kinderwunsch bzw. eine anstehende Geburt schon den Job (oder eine höhere Stelle) kosten, weil Firmen die längere Mutterschaftszeit nicht bezahlen wollen. Die Rollenverteilung ist hier also mehr ein Problem, bei gleicher Stelle verdienen Männer und Frauen auch gleich viel. Beim umbereinigten Gender Pay Gap (es werden einfach alle Gehälter verglichen, egal welcher Beruf oder Position) ist der Unterschied höher. Das liegt vor allem daran, dass viele "Männerberufe" (IT, Wirtschaft) besser bezahlt sind als "Frauenberufe" (vor allem sozialer Bereich, was auch schon wieder ein großes Problem in sich ist). Wobei das natürlich auch nicht immer gilt, viele körperlichen Arbeiten, Müllabfuhr etc. ("Männerberufe") sind ebenfalls nicht gut bezahlt.

Woher ich das weiß:Recherche