Frau oder Kind retten bei der Geburt?
Angenommen eine schwangere Frau ist gerade dabei ihr Kind zu bekommen und die Ärzte stellen fest, dass beide sterben werden, wenn ihnen nicht geholfen wird. Die Ärzte können nur eine Person retten. Das Kind oder die Frau.
Wen würdet ihr retten? Sagt bitte nicht „beide“, weil das ist in diesem Gedankenexperiment nicht möglich.
82 Stimmen
33 Antworten
Mit meiner Frau gehe ich durch alles. Ich bin der Meinung der Ehepartner ist neben einem selbst das wichtigste, auch wichtiger als das eigene Kind. Mit dem Ehepartner baut man sich gemeinsam etwas auf.
Meine Entscheidung wäre klar.
Da ich eh keine Kinder will, ist es für mich eine sehr leichte Entscheidung. Wenn jemand unbedingt ein Kind will, sieht das wohl anders aus. Aber ein Fötus ist noch kein vollständiger Mensch, hat noch keinen Charakter, keine Freunde, keine Interessen, Ziele, Hoffnungen usw. Die Frau hingegen hat ein richtiges Leben und sollte das auch weiterführen.
Praktisch gesehen ... Der Verlust eines Kindes ist hart. Doch wenn man einander liebt und ggf therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt, kann man darüber hinweg kommen und ggf auf Wunsch später ein anderes Kind zeugen. Doch wenn die Mutter stirbt, ist der Partner nicht nur alleine mit der immensen Trauer, sondern auch mit all der Verantwortung und den völlig überfordernden Pflichten. Alleine es zu schaffen ist extrem schwer, die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind in Armut aufwächst, psychisch beeinträchtigt ist durch das Fehlen der Mutter und der Trauer, ggf auch den Vorwürfen des Vaters, ist extrem hoch.
Ich fände es wichtig im Extremfall, dass das Kind gerettet wird da es ein ganzes Leben vor sich hat. Auch wenn die Frau verstorben ist hat sie etwas zauberhaftes hinterlassen. Nämlich unser gemeinsames Kind. Da ist ja auch ein Teil von ihr drinnen. Sie würde bestimmt wollen, dass ich in Absprache mit den Ärzten unserem gemeinsamen Kind die Chance gebe zu leben.
Da aber das Gedankenexperiment relativ unrealistisch ist, würde ich die Situation so annehmen müssen, wie sie sich real ergibt. Ich wäre hier auf die ärztliche Kunst angewiesen.
Ich weiss nicht was du davon hast, andere eine so schwere Entscheidung treffen zu lassen! Ich bin froh, daß ich es nicht tun muss, und werde es auch nicht tun!!