Auf Kind von Partner/in aufpassem?
Mal angenommen ein Paar kennt sich seit einem Jahr, seit 6 Monaten sind sie verheiratet und wohnen zusammen. Einer von beiden hat ein 10jähriges Kind...
Nun hat der Elternteil etwas für das Wochenende geplant was er/sie alleine machen will bzw. muss, sagen wir mal eine Weihnachtsfeier oder ein Geburtstag - also etwas "freiwilliges" und quasi zum Vergnügen, nichts extrem wichtiges. Die Veranstaltung dauert mindestens 2 Stunden.
Natürlich muss jemand in der Zeit auf das Kind aufpassen, der Junge ist etwas speziell und braucht viel Aufmerksamkeit, er kann nicht gut alleine bleiben.
Seht ihr den Partner, insbesondere in einer Ehe, in der Pflicht auf das Kind des Elternteils aufzupassen?
Findet ihr es ok wenn der Partner sich beim aufpassen unwohl fühlt weil der Junge "anstrengend" ist, beispielsweise weil er nicht immer hört und manchmal lügt (noch im Rahmen, also altersgemäß normal)?
Oder hätte er sich das vor der Ehe überlegen sollen, und seid ihr eher der Meinung weil er jemanden mit Kind geheiratet hat ist das aufpassen in gewissen Situationen einfach Pflicht?
Die beiden Eltern haben ein gutes Verhältnis, also könnte doch auch problemlos der andere Elternteil gefragt werden wenn der Partner nicht mag - oder würde das blöd/peinlich aussehen für den Partner, d.h. steht dieser dann schlecht da?
Wie sind eure Gedanken dazu? Ist es ok Nein zum "babysitten" zu sagen?
12 Antworten
Wenn ich einen Partner suche und der hat ein Kind, insbesondere wenn es bei ihm wohnt, ist es selbstverständlich, dass ich für das Kind gewisserweise mit verantwortlich bin wenn ich dort wohne. Nicht so wie ein Elternteil, außer die Beziehung näher sich dermaßen an über die Zeit (gerade bei kleinen Kindern nicht unüblich), aber bei längerer Beziehung oder wie hier sogar Ehe, ist man Teil der Familie.
Selbst ein nicht spezielles 10 jähriges Kind ist anstrengend, das ist eben so und gehört dazu, Eltern gibt es eben nur mit Kind. Und wenn man mit dem Elternteil neu verheiratet ist, dann sollte es nicht zu viel verlangt sein, auch mal mit dem Knd auszuhelfen und selbstverständlich mal aufzupassen, immerhin ist man nun eine Familie. Und in dem Alter sollte einem klar sein, dass Kinder noch nicht lange alleine sein können, gerade wenn sie ggf. dazu neigen anstrengend zu sein und komische Dinge zu tun. Würde man jemanden heiraten und die Kinder wären längst erwachsen, sieht es anders aus, aber wer jemand mit minderjährigem Kind heiratet, sollte bereit sich für das Kind auch mit verantwortlich zu fühlen.
Ich kann nachvollziehen, dass dann die Motivation sinkt, aber gleiches mit gleichem zu bestrafen, macht es auch nicht besser. Würdest du das Kind babysitten, wenn es das deiner besten Freundin wäre und sie deine Hilfe bräuchte? Da hast du dann vermutlich deine Antwort, was du tun solltest.
Ein klärendes Gespräch wäre zudem angebracht, das du nun Teil dieser Familie und dieses Haushaltes bist und daher fehlende Erziehung auch dich betrifft.
Für mich wäre beispielsweise sowas auch ein Grund gewesen, die Person nicht zu heiraten.
Ich will gar keine neue Mutter sein, aber ich möchte in meinem Haus auch Regel aufstellen und einem Kind bei Dingen die es nicht kann helfen dürfen. Das würde ich bei meinem Neffen ebenso tun oder nach Absprache beim Kind von Freunden, manchmal hilft es ja sogar wenn es nicht die Eltern versuchen, warum dann nicht bei dem Kind, mit dem ich tagtäglich in einem Haus lebe? Selbst wenn das Kind nicht fest dort lebt, sondern "nur" regelmäßig da ist, fände ich das ebenso angebracht, ab da wo man dort wohnt.
Denn das ist nicht nur sein Haushalt, sondern genau so deiner. Und das ist nicht nur seine Mahlzeit mit seinem Kind, sondern ebenso auch deine und du musst das mit ansehen.
Mit 10 noch keine Tischmanieren zu haben, nicht weil man ggf. in die Pubertät kommt und bockt, sondern weil man es nie gelernt hat, kann im späteren Leben ein großes Problem sein. Ich habe eine Freundin, deren Eltern war das nie wichtig, die hat nun im Geschäftsleben massive Probleme. Denn was für andere selbstverständlich ist, kostet die bei einem Geschäftsessen extrem viel Mühe und Aufmerksamkeit, die dann für Gespräche und solche Dinge fehlt. Dazu konstante Unsicherheit und Sorge, doch irgendwas falsch zu machen, weil es nicht intuitiv erfolgt. Ich verstehe also voll und ganz, wenn du dem Kind helfen und ihm das beibringen willst.
Du solltest mit deinem Partner grundsätzlich darüber reden. Euere Wohnung, euere Regeln! Wenn er bei euch ist, hat er zumindest zu versuchen, mit Messer und Gabel zu essen, wenn ein Kind ohne besondere Handicaps das mit 10 nicht kann, dann ist da etwas schiefgelaufen.
In euere Wohnung( in eurem Haus) stellt ihr die Regeln auf, daran muss der Kleine sich halten. Wenn du auf ihn aufpassen sollst, ihm aber nicht sagen "darfst" dass er etwas nicht darf in der Zeit, dann kannst du eben nicht aufpassen, dann muss das der Elternteil leisten, der nicht unterwegs ist.
Mein Stiefsohn hat das mal versucht" Du bist nicht meine Mutter, du hast mir nichts zu sagen!" Okay, völlig korrekt, aber ab da habe ich eben erst einmal nichts für ihn getan (er war 13), also Nachtisch war dann für mich und meinen Mann und nicht für ihn, seine Wäsche habe ich nicht zusammengelegt auf sein Bett gelegt, war er bei uns etc.
Irgendwann hat er von sich aus gesagt, er fände das doof, und akzeptierte Ansagen, wie die Aufforderung, den Pflichten nachzukommen, die er bei uns hatte. Die hatten mein Mann und ich aufgestellt. Seine Mutter redete ihm ein, sich nicht daran halten zu müssen- die Konsequenzen- siehe oben.
Bei uns scheitert es leider an der Mutter - sie denkt ich setze den Jungen unter Druck. Ich denke dem ist nicht so, u d zudem tut sie selbst absolut gar nichts. Wir kennen uns nun schon 1 Jahr und in der ganzen Zeit hat sie dem Jungen noch kein einziges Mal gesagt mit Messer und Gabel zu essen oder gezeigt wie es geht. Sie nimmt es einfach so hin und schneidet ihm lieber alles in kleine Häppchen. Da gibt es noch viele andere Beispiele, wie zum Beispiel Schuhe binden... Verstehe mich nicht falsch, sie ist eine liebevolle Mutter und die beiden verstehen sich gut und kuscheln jeden Tag stundenlang aber Erziwhung ist nicht nur kuscheln, es sind auch unangenehme Dinge. Ehrlich gesagt scheint es fast so als möchte sie, dass der Bub von ihr abhängig ist damit sie sich um ihn kümmern kann und als gute Mutter da steht. Ich denke da anders: Man ist keine gute Mutter wenn man für das Kind da ist weil es einen braucht, man ist erst eine gute Mutter wenn das Kind einen eben nicht mehr braucht, denn dann weiß man das man den "Job" richtig gemacht hat.
Wenn man seinen Partner liebt dann liebt man auch seine Kinder eigentlich,wenn das Kind ADHS hat sollte es in eine spezielle Therapie wie neurofeeedback die dafür sehr gut geeignet ist gebracht werden! Speziell neue Ehen mit bereits Vorhandenen Kindern aus vorangegangenen Partnerschaften sind eine Herausforderung!!
Mit Ehe kenne ich mich nicht aus, kann sein, dass es da sogar rechtliche Pflichten die Patchworkkinder betreffend gibt. Aber ich antworte mal aus Sicht einer "normalen" Patchwork-Beziehung.
Wenn der Partner dazu in der Lage ist, das Kind zu betreuen, dann wäre es einfach schön im Sinne der Beziehung, wenn er es tut. Mir persönlich wäre es peinlich, wenn meine Partnerin ihr Kind extra zum Ex bringen müsste, nur weil ich keine Lust habe, auf das Kind aufzupassen. Es ist mir ein großes Anliegen, mit den Patchworkkindern ein gutes Verhältnis zu haben und dazu gehört, für sie da zu sein, wenn die Mama mal nicht kann.
Es ist zwar nicht seine Pflicht, doch eigentlich dürfte das gar kein Thema sein. Mit der Heirat entschließt man sich doch, das Leben mit jemand anderen zu teilen. Dazu gehören auch Dinge durchzustehen, bei denen man sich nicht immer wohl fühlt. Das ist umgekehrt genauso. Natürlich kann man auch Kompromisse finden, wenn wirklich etwas für den anderen unzumutbar ist. Doch das sehe ich ich in diese Fall überhaupt nicht.Für mich wäre ein ,,Nein,, reine Bequemlichkeit und, auch egoistisch und würde ihm das auch sagen.
Ich muss dazu sagen, ganz so einseitig ist es nicht. Ich habe keinerlei Rechte was die Erziehung angeht, ich darf ihm beispielsweise nicht beibringen wie man mit Messer und Gabel isst (er kann es mit 10 Jahren immer noch nicht) und höre dann imme4 ich solle mich aus der Erziehung raushalten, das ginge mich nichts an weil es nicht mein Sohn ist. Ich habe also keinerlei Rechte, soll aber alle Pflichten übernehmen? Finde ich nicht ok, entweder ganz oder gar nicht... Wenn ich höre "lass mich, das ist mein Sohn" dann sinkt meine Bereitschaft den Babysitter zu spielen. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch oder ist es nachvollziehbar? (Ernste Frage)